Innere Menschen

Der innere Mensch.

Das ganze Christentum ist darauf aufgebaut, Christus als der innere Mensch. Im Mittelpunkt dieses Denkens steht der innere Mensch, der Gott ganz in seinem Sein und damit in seinem Leben integriert hat. Das Verständnis des göttlichen inneren Menschen ist im Christentum eine unabdingbare Voraussetzung für das Verständnis der Gottesgeburt im Menschen, da sie deren Weg und Mittel darstellt. Knapp formuliert: Sie ist für den Mensch der Weg der Überwindung der Ich-Bezogenheit des Menschen und der Entfremdung von seinem Ursprung, nämlich Gott.

Um die Gottesgeburt im Menschen zu verstehen, muss nach den Grundlagen des Christentums gefragt werden, nämlich nach seinem Verständnis von Gott und von dessen Beziehung zum Menschen, insbesondere jene der scholastischen Tradition, wie sie von Thomas von Aquin wesentlich geprägt wurde.

Der innere Mensch ist demnach der Liebefunke in unserem Herzen, der da ist aus der Einheit. Dieser Liebefunke ist die eine Kraft unseres Seins, ist die Wahrheit in uns. Unser äußerer Mensch ist dies, was wir da erkennen, wenn wir in den Spiegel unseres Charakters sehen wollen. Beeinflusst von den Dingen der Materie erzeugen wir in uns Wünsche, die da nichts zu tun haben mit der Göttlichkeit in uns.

Dies ist ein durchaus revolutionärer Ansatz, nicht nur für heutige Zeitgenossen. Denn die Schöpfung (und der Mensch) tragen grundsätzlich das Prinzip der ursprünglichen vollkommenen Gottheit in sich, von dem sie nicht zu trennen sind. Christus der ursprüngliche Mensch lebt in uns.

Und wenn du lieber Leser erwachst, dann wirst du erkennen, das du der Sohn (Tochter) Gottes bist, der Urgrund deiner SELBST, der innere, der vollkommene Mensch.