Von der Einsamkeit zur Gemeinsamkeit
Dich phasenweise einsam zu fühlen, gehört zum Spektrum menschlicher Erfahrungen, die unsere Seele machen wollte. Hierfür brauchen wir uns nicht zu verurteilen. Wenn du dich einsam fühlst, hast du dich jedoch unbewusst für Einsamkeit entschieden durch dein dich von anderen und von dir selbst trennendes Denken. Kein Tier in der Natur fühlt sich einsam.
Überprüfe deine Gedanken, die du über die Anderen, deine Mitmenschen denkst. Warum glaubst, kommt niemand auf dich zu? Warum interessiert sich anscheinend niemand für dich? Warum hört dir niemand zu? Und frage dich: Wie groß ist mein Interesse an mir selbst? Höre ich mir selbst zu? Komme ich mir selbst innerlich entgegen? Bin ich mir selbst herzlich verbunden?
Wer sich selbst nicht für attraktiv, wertvoll, interessant und liebenswert findet und sich selbst nicht mit Neugier begegnet, dem steht auf der Stirn geschrieben: „Bitte überseht mich, geht an mir vorbei. Ich bin uninteressant!“ Und wer sich selbst nicht wertschätzt, verurteilt auch viele Andere.
Öffne dein Herz für das, was du bisher an dir und an anderen verurteilst. Schau deinen Mitmenschen in die Augen und erkenne in ihnen deinen eigenen Schmerz darüber, dass du dein Herz verschlossen hast für die Liebe, wie die meisten von uns es getan haben. Verzeih dir das und erkenne im Anderen deine Schwester, deinen Bruder, denen es genauso ging wie dir. So wird aus „ein-sam“ der Same für Gemeinsamkeit und eine liebende Gemeinschaft.
Robert Betz
