Bares für Rares: Wertschätzen und Beseelen von Gegenständen - Alles hat einen Wert

Wenn die Seele auf eine andere anspringt

Quelle: ZDF An einem entspannten Tag klickte ich mich durch das Fernsehprogramm, bis er auftauchte: «Horst Lichter». Er unterhielt sich gerade mit einem Ehepaar über ein antikes Stück. Aus welchen Gründen auch immer blieb ich im Programm und schaute mir die Sendung an. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich das Konzept des Formats begriff. Es geht um den Wert antiker Objekte. Hm, ich dachte, alte Sachen seien nicht so mein Ding. Dennoch blieb ich wie gebannt vor dem Fernseher sitzen und schaute das Programm weiter an. Ich glaube, das war eine geistige Führung, denn mit der Sendung durfte ich einige wichtige Lektionen lernen und mein Leben bereichern. Ich würde gerne mit Dir teilen, welche Lektionen das sind, vielleicht kannst Du vom Einen oder Anderen profitieren.

Das Konzept der Sendung „Bares für Rares“

Ein Verkäufer wird vorgestellt, der ein Objekt hat, von dem er glaubt, dass es wertvoll ist. Ein Experte schaut es sich an und schätzt, wie viel es wert ist. Der Verkäufer sagt dann, wie viel Euros er dafür haben möchte. Wenn der Expertenpreis und der Wunschpreis übereinstimmen, bekommt der Verkäufer die Händlerkarte. Dies erlaubt ihm, zu den Händlern zu gehen und sein Objekt zu verkaufen.

Jetzt sind die Händler an der Reihe und sie prüfen das angebotene Stück. Passt es in ihr Sortiment, wie heil ist es und haben sie dafür die passende Kundschaft? Alles wird genau unter die Lupe genommen. Nun die bange Frage für die Verkäufer: „Möchte einer der fünf Händler ein Gebot abgeben?“ Der Wert des Stückes wird durch die Anzahl der Händler, die es begehren, gesteigert.

Ein Abschnitt, von der Vorstellung der Verkäufer, bis zum Verkauf des antiken Stückes, dauert circa acht Minuten. In jeder Sendung werden sechs Verkäufer vorgestellt. Doch, was hat das mit Spirit zu tun?

Alles hat genau den Wert, den wir ihm zuweisen

Bist Du so jemand, der alten Objekten keinen Wert beimisst? Ich war jemand, der so war. Durch Bares für Rares lernte ich, mit anderen Augen auf Gegenstände zu schauen. Nicht nur wegen der Euros, es geht viel tiefer.

Die Verkäufer bringen ihre Stücke an den Expertentisch. Sie erzählen, woher sie die Dinge haben und was für Geschichten dazu gehören. Manchmal sind es Erbstücke oder Dinge, die sie auf dem Dachboden oder auf dem Flohmarkt gefunden haben. Wenn die Verkäufer berichten, fühlt es sich an, als würde das Objekt eine Geschichte erzählen. Dann geht es weiter zu den Experten. Auch sie erzählen Geschichten, schlüsseln auf, woher das wertvolle Stück stammt und wie alt es ist. Die Machart und die Materialien werden ebenfalls thematisiert. Währenddessen lernt der Zuschauer viel über Länder, Kulturen und Hersteller. Eines Tages erkannte ich, wie viel Kraft und Spirit in einem solchen Objekt steckt. Fleiss, Arbeit, Kunst, Fantasie und Herzblut lassen es lebendig werden. Die meisten Stücke, auch zerbrechliche wie Porzellan, haben zwei Weltkriege überlebt. Das ist erstaunlich.

Das Wichtigste, was ich lernen durfte, war der Umgang mit Geld. Ich hatte kein gutes Verhältnis zu Geld. Ich gab lieber aus, als dass ich es annahm. In meinem Unterbewusstsein lief ein Programm, das mir weismachte, dass die Welt arm sei und nur wiederwillig Geld ausgibt. Bei anderen Menschen mag es umgekehrt sein und sie halten das Geld zurück. Diese Einstellung wird durch Bares für Rares gründlich korrigiert, denn es ist wichtig, dass Geld fliessen darf.

Susanne Steiger Susanne Steiger (Susi) ist diesbezüglich (m)eine Lehrerin. Als Händlerin hat sie ein Händchen, sowohl Geld an die Verkäufer auszugeben, als auch von den Käufern anzunehmen. Achte mal darauf, wie Susi das Geld an die Verkäufer übergibt. Sie tippt auf die Banknoten, als würde sie sich bei ihnen bedanken und lässt sie dann ziehen. Voller Freude übergibt sie das Geld und widmet sich dem Neuen, dass sie durch den Kauf gewann.

Freude zieht sich wie ein roter Faden durch die Sendung, alle freuen sich. Wenn das Kopfkarussell dreht oder alles düster erscheint, reicht oft eine Sendung und es wird lichter – mit Horst Lichter.

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