Faszination menschliche Kommunikation - Vorbemerkung

Faszination menschliche Kommunikation

Liebe Dich selbst, sonst liebt Dich keiner …!


Ein Praxishandbuch mit Informationen und Übungen


Ich verstehe das nicht!

Ich verstehe mich nicht!


Warum nur gerate ich immer wieder an die gleichen Menschen?

Warum nur begegnen mir immer und immer wieder dieselben Probleme?

Warum habe ich so komische Krankheiten?

Warum (verdammt nochmal) komme ich nicht weiter?


Dieses Buch (dieser Blog) gibt Antworten auf Fragen, die Du Dir schon immer gestellt hast, die jedoch noch niemals zufriedenstellend beantwortet wurden.



VORBEMERKUNG


Buchautor Björn Geitmann hat Diplom-Sozialpädagogik studiert und viele Gespräche im Bereich Lebensplanung und Krisenbewältigung geleitet. In diesem Buch erläutert er in verständlicher Weise, wie Missverständnisse entstehen und warum Probleme haben das normalste von der Welt ist. Schon auf den ersten Seiten findet sich der Leser in den Beschreibungen und Beispielen wieder und kann erleichtert feststellen, dass seine eigenen Sorgen und Probleme ganz normal sind. Tausend andere Menschen teilen das gleiche Schicksal.


Als Buchautor möchte ich Dich, lieber Leser, liebe Leserin, langsam an die Tiefe des Themas Kommunikation heranführen. Sobald zwei Menschen aufeinandertreffen, findet Kommunikation statt. Wir müssen nur genau hinhören und hinschauen, um richtig zu verstehen. Allein an der Art, wie zwei (fremde) Menschen miteinander kommunizieren, können wir häufig schon ablesen, worum es ihnen eigentlich geht. Ihre Worte brauchen wir dazu gar nicht zu hören. Unsere Körpersprache spielt bei der Kommunikation eine mindestens ebenso bedeutsame Rolle wie der Wortwechsel. Sie ist eine von vielen Facetten, wenn wir uns unterhalten. In diesem Buch (Blog) wirst Du weitere Aspekte kennenlernen und damit ein Gefühl dafür bekommen, wie vielschichtig Kommunikation ist und auf wie vielen Ebenen sie gleichzeitig stattfindet.


Kommunikation ist immer mit Kontakt und Begegnung verbunden. Wir können uns in ganz unterschiedlicher Art und Weise begegnen: Als Freund oder als Feind, als Liebhaber oder als Nervensäge, in unserer Rolle als Vater, Mutter, Arbeitnehmer oder Chef, als Kontrollinstanz oder als Vertrauensperson. Wir können dem anderen in unserer Funktion als Vorgesetzter gegenübertreten, als Autoritätsperson, als leidender Kranker, als armes Hascherl, als Sorgenkind – oder einfach als Mensch.


In meinen Beratungsgesprächen begegne ich den Menschen, die zu mir kommen, am liebsten als Mensch. Diese Form der Begegnung ist die schwierigste, weil wir uns nur allzu gerne vor uns selbst verstecken. Dass wir uns verstecken, geschieht häufig ganz aus Versehen, ganz automatisch und vor allem unbewusst. Wir verstecken uns hinter einer Rolle, hinter einer Fassade, hinter einem Lächeln oder einer krausen Stirn. Wir verkleiden uns und ziehen schicke Sachen an. Wir fahren tolle Autos, präsentieren unsere Statussymbole oder provozieren als Außenseiter.


Wer einfach Mensch ist, der ist er selbst – und er ist „dran“. Er kann sich nicht hinterm Menschsein verstecken, sondern er ist da – in echt. Er ist präsent und damit berührbar (und verletzbar).


Von Mensch zu Mensch ist eine andere Konstellation, als es einige Leser vielleicht aus Gesprächssitzungen kennen. Meistens sitzt ein „Klient“ einem „Fachmann“ gegenüber. Diese Fachleute sind in der Regel Menschen mit einer fachspezifischen Ausbildung, zum Beispiel Therapeuten, Psychologen oder Psychotherapeuten, Supervisoren oder Mediatoren. Es ist ihr Job, sich mit Menschen zu unterhalten, sie zu verstehen und sie so gut wie möglich zu unterstützen. Paradoxerweise tauchen bei ihnen zu Hause und in ihrer Partnerschaft die gleichen Probleme und Missverständnisse auf wie bei allen anderen Menschen auch. Dass sie eine Fachausbildung haben und dass sie vom Kopf her wissen, wie es geht, schützt sie nicht davor, im Privaten ebenso den typischen Beziehungs-Missverständnissen zu unterliegen wie alle anderen auch.


Führe ich Beratungsgespräche, so sehe ich mich nicht als Fachmann, sondern als Mensch. Meine Grundhaltung ist durch (bedingungslose) Wertschätzung meines Gegenübers geprägt. Ich bin grundsätzlich der Überzeugung, dass jeder Mensch sein Leben so gestaltet, wie es für ihn ganz persönlich am besten ist. Das bedeutet, dass jeder Mensch das Beste aus seinem Leben macht oder gemacht hat und dass die momentane Lebenssituation als ein Spiegel dessen zu verstehen ist.


Manchmal meinen Außenstehende, beurteilen zu können, was doch eigentlich gehen müsste. Doch diese Zaungäste leben unter völlig anderen Voraussetzungen. Für sie ist es leicht, es anders zu machen. Für denjenigen, der betroffen ist und in seinem Leben bereits bestimmte Erfahrungen machen musste, ist es nicht leicht. Es ist schwer und es geht eben nicht einfach anders. Unter den gegebenen Lebensumständen ist nicht mehr rauszuholen.


Genau an dieser Stelle schüttele ich nicht den Kopf, schaue nicht weg und rolle nicht mit den Augen; nein, stattdessen beginne ich mich intensiv für mein Gegenüber zu interessieren, wer er/sie ist. Welche Umstände haben ihn/sie geprägt und beeinflussen heute sein/ihr Handeln? Ich bin neugierig und interessiert und versuche herauszubekommen, wer er/sie ist.


Nur allzu häufig wissen viele Menschen selber nicht, wer sie wirklich sind. Sie wissen wohl, wer sie am liebsten sein möchten oder wie sie am liebsten leben wollen. Doch sie übersehen dabei, wo ihnen aufgrund ihrer ganz persönlichen Lebensgeschichte Grenzen gesetzt sind, über die sie sich eben nicht einfach hinwegsetzen können. Das kann manchmal frustrierend sein. Es kann einen auch schnell in eine echte Lebenskrise stürzen. Doch können wir zum Glück aus einem solchen Tief heraus immer wieder zu neuen Höhen emporsteigen.


Jedes Tief birgt die Chance zu einem Neuanfang in sich. Und jeder Neuanfang beinhaltet die Gnade, überholte Werte, Normen und Muster durch neue, passendere zu ersetzen. Jede Krise kann befreiende Wirkung haben und Energien für Neues freisetzen. Haben wir die Krise erst einmal durchgestanden, so sind die alten Zwänge, unter denen wir Jahre lang gelitten hatten, schnell vergessen, abgestreift und hinter uns gelassen.


Schwere Lebenskrisen werden vom Umfeld oftmals sorgenvoll beobachtet und mit viel Mitgefühl begleitet. Häufig erfährt der betroffene Mensch unwillkürlich Unterstützung und Hilfe.


All dies ist Kommunikation. Wir treten mit anderen Menschen in Kontakt und die anderen mit uns. Jeder von uns hat dabei sein ganz eigenes Muster, wie er kommuniziert. Die Ziele, die jeder für sich mit Kommunikation verfolgt, sind vielfältig. Sehr häufig steht hinter unserem Wunsch nach Kommunikation nicht nur der Austausch von Informationen. Vielmehr holen wir uns Zuwendung, wir erfahren Liebe und wir lassen uns von nahestehenden Menschen Gutes tun.


Dieses Buch (dieser Blog) dreht sich um das Thema Kommunikation. Es gibt zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, einen Zugang zu diesem Thema aufzubauen. In den einzelnen Kapiteln sind verschiedene Zugangsmöglichkeiten aufgezeigt. Du kannst als LeserIn das Thema Kommunikation über jedes der einzelnen Kapitel angehen. Wähle selbst Deinen Einstieg. Wähle den Weg, der Dir am spannendsten erscheint. Dieses Buch muss nicht von vorne nach hinten durchgelesen werden – kann es aber. Und das macht auch Sinn, wenn Du Dich noch nicht soooo ausgiebig mit Dir selbst oder mit den einzelnen Themen beschäftigt hast.


Zwischendurch werden auch einige Punkte/Stichworte wiederholt. Doch dies sind keine einfachen Wiederholungen des bereits Gesagten, sondern jeder Punkt knüpft an das bis dahin Bekannte an und wird dabei von einer weiteren, zusätzlichen Seite (Betrachtungsebene bzw. Dimension) her beleuchtet und erörtert, sodass der Effekt einer qualitativen Vertiefung eintritt. Denn in diesem Buch wollen wir uns von der horizontalen, manchmal etwas oberflächlichen Alltagsebene in die vertikale Ebene der Tiefendimension begeben (was dem Ego möglicherweise hier und da scheinbar langweilig vorkommen könnte, denn es meint sehr schnell, mit einem Wort bereits alles zu wissen/kennen).


Ganz am Ende dieses Buches findest Du das Kapitel „Reise zu mir selbst – Zukunftswerkstatt zur Selbstliebe “ (Seite 453ff). Diese Übung ist eines der Königskapitel dieses Buches und schenkt Dir als Praxisübung sehr tiefe Einsichten und Erkenntnisse über Dich selbst. Du kannst auch schon zu Beginn (oder mittendrin) mit dieser Übung loslegen und parallel dazu (wenn Du die Inhalte der Praxisübung etwas sacken lässt) die anderen Kapitel dieses Buches (weiter) lesen.


Kommunikation läuft grundsätzlich und immer auf mehreren Ebenen gleichzeitig ab: in unserem Kopf, in unserem Bauch und in unserem Herzen. Was der Kopf mit unserem Mund in Worten sagt (was wir denken), ist das Eine. Was wir mit unserer Körpersprache ausdrücken (was wir fühlen), ist das Zweite. Und was unser Herz davon hält (was wir spüren), ist das Dritte. Alles drei kann übereinstimmend oder gegensätzlich wirken.


Was wir dadurch bei unserem Gegenüber für Gefühle auslösen, ist dann noch wieder etwas ganz anderes. Unsere Gefühle werden von unserem Herzen bzw. von unseren Hormonen gesteuert. Je nachdem, wie unsere Einstellungen und Vorerfahrungen uns prägen, verstehen wir Mitteilungen und Botschaften unterschiedlich. Du brauchst nur in einer lustigen Runde zusammenzusitzen und einer erzählt: „Wir fliegen in den nächsten Ferien nach Indonesien …“ Und jeder Zuhörer assoziiert damit etwas anderes … Paul wird kreidebleich: Er hat dort seinen besten Freund beim Tauchen verloren. Steffi bekommt leuchtende Augen: Sie träumt von Flitterwochen mit ihrem Liebsten. Herbert wirkt verstimmt: Er kommt schon seit Jahren nicht mehr zu Hause raus. Anna schießen sofort tausend Gedanken durch den Kopf: Gefährlich, Impfschutz, fremde Krankheiten, Entführung, Flugzeug fliegen, Versicherungen, saubere Unterkunft. Tom trägt ein breites Grinsen auf seinem Gesicht: Er sieht sich als Rucksack-Tourist durch das Land streifen und würde am liebsten fragen: Ist bei Euch noch ein Platz frei? Jeder versteht bei diesem einen Satz etwas ganz anderes als der andere, weil jeder andere Vorerfahrungen hat und andere Gefühle, Gedanken, Sorgen oder Freuden mit dem Gesagten verknüpft. Und weil das, was für mich schön ist, für mein Gegenüber noch lange nicht schön sein muss, deswegen ist Kommunikation so schwierig und so häufig von Missverständnissen geprägt.


Kommunikation läuft ganz tief drinnen in uns ab. Vieles bleibt uns selbst verborgen. Manchmal wissen wir gar nicht, warum ein Wort oder ein Satz, ein Bild oder ein Film diese bestimmte Reaktion bei uns auslöst (ausgelöst hat). Wir haben in unserem Unterbewusstsein eine Assoziation dazu, die unserem Bewusstsein aber verborgen bleibt. In solchen Fällen wundern sich nicht nur die anderen über uns, sondern wir selbst auch. Und es ist sehr schwierig, diese vielfältigen und manchmal gegensätzlichen Zusammenhänge zu erfassen, in Worte zu fassen oder dem Partner zu erläutern.


Und so wird auch jeder Leser dieses Buches (dieses Blogs) die einzelnen Kapitel unterschiedlich auffassen und verstehen. Wichtig ist, dass Du die Worte und die Beschreibungen, die ich Dir gebe, nutzt, um für Dich selbst weiterzukommen, damit Du Dich verstehst. Eine Ganzheit entsteht schließlich dadurch, dass das gleiche Thema von vielen verschiedenen Seiten aus beleuchtet wird. Hierfür biete ich jedem Leser mehrere Zugangsmöglichkeit an.


Ich wünsche Dir nun viel Spaß beim Lesen. Ich wünsche Dir viel Freude bei der Unterhaltung mit Dir selbst. Denn eigentlich geht es nur um eines, um Kommunikation.


Diese Worte stammen aus meinem Buch „Faszination menschliche Kommunikation -

Liebe Dich selbst, sonst liebt Dich keiner …!“. Es ist im Hierophant-Verlag erschienen. Du wirst in diesem Blog nach und nach die weiteren Kapitel finden …


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