Eine Lanze für das Ego

Eine Lanze für das Ego

Heute möchte ich einmal eine Lanze für das Ego brechen, da es nach meinem Gefühlt ein ziemlich schlecht behandelter Persönlichkeitsanteil jedes Menschen ist. Es wird andauernd missachtet, herunter gemacht und geknechtet. Dabei möchte es ja eigentlich nur seine Aufgabe erfüllen und das ist die, für das Überleben dieses Körpers, der dem menschlichen Geist als Vehikel für das Leben in der Dualität geschenkt wurde zu sorgen.


Beim Baby finden wir es gut und richtig, dass es schreit, wenn es Hunger, Durst, die Hosen voll, Angst oder Schmerzen hat. Als Erwachsene fühlen wir uns in solchen Situationen zwar oft hilflos, da das Baby ja nicht sagen kann, was der Grund seines Geschreis ist. Wir testen es also und wenn es ruhig wird wissen wir, dass wir das heraus gefunden haben. Eine Ausnahme ist es, wenn das Baby schreit, weil es Aufmerksamkeit braucht, weil es Angst vor dem Alleinsein hat und menschliche Nähe und Wärme braucht. Dann wird es sehr oft allein gelassen, bis es aufhört zu schreien. Die Erwachsenen nennen es Erziehung, für das Baby ist es eine Folter. All das sind Reaktionen des Ego, das für das Leben des Babys und die Erfüllung seiner Bedürfnisse besorgt ist.


Fängt das Kleinkind dann an zu reden und seine Bedürfnisse mit zu teilen, hört es ganz oft NEIN! Jetzt nicht! Du musst Rücksicht nehmen! Ich hab jetzt keine Zeit (was ja oft auch statt Ich hab jetzt keine Lust verwendet wird). Je älter das Kund wird, desto öfter hört es, dass es auf Andere Rücksicht nehmen und ihnen den Vortritt lassen soll. Es soll sich ein Beispiel an Anderen nehmen. Das Ego ist zunehmend verwirrt und lernt daraus: Die Anderen sind besser, wertvoller, liebenswerter und viel wichtiger als ich. Der Körper, für den ich sorgen soll, ist nichts wert. Am Anfang sind es die Personen im Aussen, die ständig klein machen, mit der Zeit sehen die meisten Egos allerdings ein, dass sie nur dazu da sind die Schöneren, reicheren, intelligenteren und und und zu bewundern und zu bedienen. Das Ego wird so lange klein gehalten und geknechtet, bis es einsieht, dass es schlecht und überflüssig oder nicht liebenswert ist. Das ist ganz im Sinne der Egos, die gelernt haben, dass sie wichtiger und besser sind als alle anderen. Die geknechteten Egos lassen sich so viel besser führen und spätestens, wenn sie die Schule absolviert haben, sind sie auch soweit, sich selbst, und damit den Körper, den sie ja eigentlich schützen sollen zu vernachlässigen und sich den Wünschen und Vorstellungen der Anderen unter zu ordnen. Sie sorgen dann dafür, dass der Körper macht, was von Aussen verlangt wird. Gerade Regierungen, Religonen und viele spirituelle Richtungen verlangen sehr direkt, dass der Körper und da vor allem das Ego kasteit und geknechtet wird. Je höher man allerdings in der Hierarchie der menschlichen Gesellschaft steigt, desto grösser darf das Ego und damit das Machtgehabe des Betreffenden sein.


Natürlich gibt es in allen Schichten Menschen, die ihrem Ego freien Lauf lassen und das Gefühl haben, dass für sie keine Regeln gelten. Oft handelt es sich dabei allerdings um zerbrochene Personen oder solche, denen im Leben nie Grenzen gesetzt wurden.


Ich komme daher zu dem Schluss, dass ein gesunder Geist und ein gesundes Ego in einem Menschen ruht, der satt und ausgeglichen ist und auch regelmässig Liebe und Nähe erfährt. Ein Mensch jedoch, dessen Bedürfnisse nach Nahrung, Liebe, Anerkennung und Anderem nicht wirklich befriedigt sind, der immer Hunger hat, wird auch ein ständig unzufriedenes Ego haben.


Manche dieser Bedürfnisse, wie Nahrung, können nur im Aussen gestillt werden. Andere Bereiche, wie Nähe und Gefühle, Anerkennung oder Liebe können nur im Innen gestillt werden. Nur wer gelernt hat, sich selbst zu lieben, achten und respektieren, der wird auch in der Lage sein, dies mit Anderen zu teilen. Hier darf das Ego erkennen, dass es sich selbst diese Geschenke machen darf, statt die Menschen im Aussen für die Erfüllung dieser Bedürfnisse verantwortlich zu machen. Wer seine emotionalen Wünsche im Aussen erfüllen will, wird ewig hungrig sein, denn er ist in der Regel auch nicht im Stande, Anderen ihre Ansprüche zu erfüllen.


Ich habe aufgehört, das Ego dominieren zu wollen. Ich gehe viel lieber in den Diskurs und ergründe diese Anliegen, um gemeinsam mit dem Ego die Lösungen zu finden, die wirklich glücklich und satt machen. Sich selbst anzunehmen und zu respektieren ist für mich der wahre Weg zu einem glücklichen und erfüllten Leben im Einklang mit der menschlichen Natur. Dann kann auch das Ego als Freund und Helfer seine Aufgabe gut erfüllen.


Lass Dich inspirieren und geniesse Deine eigene Schöpferkraft! Du bist wertvoll! Danke, dass es Dich gibt!

Veränderung ist sexy! Also ist das Leben an sich sexy, denn es ist Veränderung in jedem Moment! Der Weg ist Sinn und Ziel!

Kommentare 13

  • Danke für Deinen Beitrag Heidy *sc*


    Sein Ego zu kennen, ist sicher ein erster Schritt auf der spirituellen Suche. Doch dann wollen wir darüber hinaus gehen. :)


    Was hältst Du von diesen Gedanken: Wir wollen dieses »Ich« den ersten Gedanken nennen.

    • Eine interessante Sichtweise, die der indischen Philosophie entspringt. Viele Menschen lieben das. Aus meiner Sicht mag das manchen Suchenden beglücken. Für viele Andere ist es aber auch sehr verwirrend. Es setzt ein intensives Studium der Thematik voraus.


      Meine Absicht ist es allerdings mit diesem Artikel eine einfache und einleuchtende, allgemein verständliche Sicht zu zeigen, die jeder verstehen kann. Es entspringt meiner eigenen westlichen Sichtweise und wurde intuitiv von mir empfangen. Kein Buchwissen und keine fremde Definition.


      Hier komme ich zurück auf meinen letzten Artikel "Jesus und die Kinder".


      Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet Ihr das Himmelreich nie erreichen.

    • -Es setzt ein intensives Studium der Thematik voraus.-


      Ja, das Selbststudium - es lohnt sich.*ht*

  • Ist unser Ego heil, dient es dem Guten ,der Liebe und der Freude .

    Ist es prallgefüllt von Konditionen und Mustern , kann es nicht anders als dem zu folgen was den Geist verfinstert.

    • ? Super liebe Priska , dann muss es einen Mundschutz tragen , gäll !

      ?

      Meine zwei Verliebten geniessen das So Sein im Annehmen , dass es ist wie es ist .

      Keiner ist besser als der andere im Geeinten Sein .

    • Liebe Priska, ich lass das mal so stehen. Wenn wir allerdings merken, dass unser Ego Anteil traurig und finster ist, weil er ständig manipuliert wird, ist es ja an uns ihm Liebe und Klarheit zu schenken, so dass er das Dunkel annehmen und ins Licht und die Lebensfreude zurück zu kehren.


      Ich selbst bin ja der Schöpfer / die Schöpferin meiner Realität. Wenn ich dann die Manipulation bemerke, kann ich sie liebevoll loslassen und mich für mein Erwachen bedanken.

    • Manchmal ist es angesagt etwas stehen / sein zulassen , so führt es uns weg vom rechthaben wollen .

      Jede Ansicht ist weder falsch noch richtig sie entstammt aus dem erlebten .

      In Momenten wo ich mich im Aussen manipuliert und ignoriert fühle , schaue ich , wo ich mich selber manipuliere und ignoriere , da muss ich mich öfter an der Nase nehmen .
      Da ehrlich zu sich selber zu sein bringt Licht , Klarheit und Lebensfreude .

      Das kann ich nur für mich tun , wenn der andere nicht mitmacht ist es seins , und ich lass es seins sein .

    • Super! Ja, Du bist NUR für Dich verantwortlich. Der / Die Andere steht an seinem Platz und darf die Verantwortung für sich selbst übernehmen. Im anderen Fall, wenn ich den Anderen unbedingt auf meinen Weg zwingen will, werde ich über griffig und verhindere vielleicht sogar das Wachstum des Anderen.

  • ❤ Guten Morgen in die Runde und herzlichen Dank liebe Heidy !

    Bin ganz einig mit Dir .

    Meine Zwei freuen sich im geeinten Sein . Bin immer noch happy in diesem Sowohl als auch und weder noch .

    Gerade in unsrer besonderen Situation ist es wichtig alles in LIEBE zu beobachten. Wir urteilen und bewerten nicht .. dies ist eine wundervolle Befreiung in Leichtigkeit.

    Bin alles , was es gibt ..

    ? AN ' ANASHA ?

    • Danke liebe Bea. Urteilen und beurteilen da, wo es nötig ist, weil es ums leben und überleben geht. Tut mir das gut oder nicht. Ich habe festgestellt, dass das, was ich am Anderen, am Aussen, verurteile das ist, was mich in meinem Leben unglücklich macht. Daher beobachte ich meine Urteile und suche anschliessend nach neuen Lösungswegen. Einen wundervollen Tag wünsche ich. :sieg: <3 :sieg:

    • ? Grossartig liebe Heidy , unser Schmetterling !

      Ja und als menschliches Wesen dürfen wir auch feststellen ! ?

      Da ist kein Urteil .

      Juppi , ich freue mich , so wie ich verstanden habe, gibt es jetzt dann ein Video von Dir .

      ?❤?


      Bald drei Jahre ist das her, unglaublich ?

  • Sehr schön liebe Heidy, vielen Dank :)

    • Danke, liebe Arlette. Das Thema hat mich gestern auf meinem Spaziergang begleitet.