Keine Last

Keine Last

"Wird dir die Last nicht zu schwer?", Wurde in Asien ein kleiner Junge gefragt, der ein krankes Mädchen auf der Schulter trug.

"Das ist keine Last, das ist meine Freundin!", antwortete der Kleine.

Ich muss schmunzeln über diese kleine Geschichte und bin berührt von der Weisheit dieses Jungen.

Zuverlässigkeit, Unterstützung, Solidarität, Verständnis, Annahme -wie einfach das alles erscheint.

"Das ist meine Freundin". Damit ist alles gesagt.

Diese erfrischende, muntere Art des Jungen zeigt seinen Blickwinkel. Er sieht tiefer, auf das Wesentliche, weil er mit dem Herzen sieht. Und dieser Herzensblick nimmt sensibel war, was seine Freundin jetzt -wo sie krank ist-braucht.

Vielleicht trägt er sie zum Arzt; vielleicht macht der mit ihr einen kleinen Spaziergang, weil die frische Luft gut tut und es beiden Spaß macht; vielleicht will er ihr etwas schönes zeigen.

Ich wünsche mir solche Freundschaft.

Freundschaft hat mit dem althochdeutschen Wort 'frija' zu tun, dass sowohl 'frei' als auch 'lieben' bedeutet. Freiheit und Liebe begegnen sich in der Freundschaft.

Für die Germanen war der Freund derjenige, den man schützt, den man bei steht und den man gern hat.

Dieses gern haben engt nicht ein, sondern achtet die Freiheit des anderen.

Das rechte Miteinander von Freiheit und gern haben zu finden ist nicht leicht. Das rechte Miteinander von Geben und Nehmen, von tragen und sich tragen lassen ist immer neu die Aufgabe innerhalb einer Freundschaft.

Freundschaft ist ein Bereich, in dem freie Menschen sich aufhalten, freundlich miteinander umgehen und sich mögen.

Einem Freund, einer Freundin darf ich sagen was ich fühle. Vor einem Freund einer Freundin darf ich aussprechen, was mich bedrückt und was mich freut.

In der nähe eines Freundes, einer Freundin kann ich frei atmen.

Gott möge euch reich beschenken und euch beschützen. Freundlich blickt er euch an und wendet euch seine Liebe zu. Gott sei euch nahe und schenke euch Glück und Frieden.

4.Moses 6,24-26