Die Wesensfrage: Was oder wer ist Gott?

Heute wollen wir uns mit der Frage befassen: „Wer (oder was) ist Gott?“ Hier möchten wir bedingungslos ehrlich hinschauen, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzulassen. Der PSIlosoph ist immer auf der Suche nach dem Ursprung und der Wahrheit, wenn er sich einem Thema widmet.


Willkommen zu meinem Blogpost. Ein Beitrag von Arlette brachte mich erst auf die Idee, über folgende Frage zu reflektieren:

Wer ist Gott?

Den Begriff „Gott“ kenne ich aus der Bibel. Hätte mich niemand diesen Begriff gelehrt, würde ich ihn nicht kennen und ich würde trotzdem leben. Vermutlich würde ich mich eher buddhistisch mit dem Sinn des Lebens befassen. Ich muss an nichts glauben, um zu sehen, dass es unerklärliche Kräfte gibt. Mein ICH kann nicht mit diesen Kräften mithalten. Das zu erkennen, erfordert keinen Glauben. Die Wissenschaft forscht immer weiter und erkennt neue Zusammenhänge. Dabei wird immer klarer, dass die Natur genial ist. Diese Genialität ist kein Werk des Menschen, da muss etwas anderes am Werk sein.

Was sagt die Bibel oder Ein Kurs in Wundern, wer Gott ist?

Gott stellt sich uns in der Bibel nicht vor. Auch Ein Kurs in Wundern tut es nicht. Gott ist einfach da als eine Selbstverständlichkeit. Der Lehrer, den wir hier als Heiligen Geist bezeichnen, weiss, dass wir Gott kennen. Eventuell geben wir IHM verschiedene Namen, doch wir alle kennen IHN. Es ergibt also wenig Sinn, wenn sich Gott uns vorstellt.


Nach meinem Verständnis haben Bibel und Ein Kurs in Wundern unterschiedliche Ziele. Sie stammen beide vom gleichen Spirit und werden vom gleichen Lehrer unterrichtet, dem Heiligen Geist. Dieser wohnt nicht in den Büchern, sondern in uns. So gesehen lehrt der Heilige Geist durch uns. Was wir (individuell) als wahr betrachten, das erleben wir als Wahrheit. Glauben wir, dass Gott ein strafender Gott ist, so erleben wir dies so. Glauben wir hingegen, dass Gott die Liebe ist, erfahren wir ein wundervolles Leben.


Die Bibel erzählt uns Geschichten von Menschen aus vergangenen Zeiten. Sie erzählt davon, was diese erlebten und welche Konsequenzen ihr Verhalten hatte. Wenn wir das Alte Testament nüchtern lesen, lesen wir Geschichten, die oft grausamer als viele Horrorgeschichten sind. Ohne dass die Autoren es benennen, können wir daraus etwas zum Thema Karma lernen: Ursache und Wirkung. Wir brauchen nicht religiös oder gläubig zu sein, um zu erkennen, dass unser Handeln Auswirkungen hat. Unsere Untätigkeit hat ebenfalls Konsequenzen. Um die Bibel zu verstehen, müssen wir auch das Alte Testament berücksichtigen. Nicht etwa um über diese Zeitgenossen zu urteilen, sondern die Zusammenhänge zu verstehen und daraus zu lernen.


Weiter geht es dann im neuen Testament. Hier kommt eine neue Energie dazu. Sie macht die alten Prinzipien nicht ungültig. Die Tatsache, dass wir mit Helis und Flugzeugen um die Welt fliegen, hebt die Erdanziehung nicht auf. Wir setzen neues Wissen ein, um trotz Erdanziehung fliegen zu können. So ist es auch mit dem neuen Testament, Jesus nutzt und teilt neues Wissen mit den Menschen.


Lesen wir das alte Testament, kommen wahrscheinlich Zweifel hoch. Zweifel an der Menschheit oder an Gott. Diese Ungewissheit kann Ängste wecken und der Glaube an einen strafenden Gott befeuern. Ich weiss nichts über Eure Erfahrungen. Aber ich denke zurück an eine Zeit, in der ich mich kaum zu bewegen traute. Ich fürchtete göttliche Konsequenzen, auch wenn die Absichten edel waren. Dies, bis ich anfing, Christi Botschaft zu verstehen, die Vergebung. Sie ist nur notwendig, wenn wir urteilen, sie hebt das Urteil auf. Doch, wozu gibt es noch Ein Kurs in Wundern? Die Bibel ist doch in sich schon vollkommen? Ja, das ist sie!


Ein Kurs in Wundern Ein Kurs in Wundern hilft uns, den Geist nach dunklen Flecken zu untersuchen. Der Heilige Geist leitet uns an, unseren Spirit auf ein höheres Level zu heben. Dies geschieht durch Übungen und Leitsätzen. Aber was sagt der Kurs über Gott?


Der Kurs sagt, dass Gott eine Idee ist. Es ist ein Traum, den die Kursschüler zusammen mit Jesus träumen. Wir träumen bewusst, dadurch ist der Traum wahr. Im Traum wandeln wir den Weg des Friedens und der Freude, fern von Schmerz und Drama. Indem wir das neue Testament in uns festigen, finden wir zur wahren Vergebung. Wo das Urteil fehlt, kann es weder Angst noch Drama geben und wir finden zurück ins Leben. Wir dürfen uns zeigen und uns bewegen. Es zeugt von Lebendigkeit, wenn wir uns interessieren und forschen. Langsam aber sicher löst sich der Glaube auf, Erkenntnis und Gewahrsein tritt an seine Stelle. Jeder Kampf endet plötzlich, weil wir uns als ewige Wesen erkennen. In der Unendlichkeit drängt keine Zeit.

Der PSIlosoph: Das ist (mein) Gott

Ich bin auf dieser Erde, mit dem Bewusstsein eines Menschen. Ich weiss nicht, woher ich kam oder wohin ich gehe. Die Tatsache, dass ich hier bin, ist ein Wunder und eine schlüssige Erklärung dafür, habe ich nicht. Es ist schön, dass ich da bin und ich bin dankbar zu wissen, dass die Erdenerfahrung endlich ist. Für mich ist es wie ein zeitlich begrenzter Urlaub. Man freut sich darauf, danach wieder nach Hause gehen zu können. Doch, bis es so weit ist, verbringe ich wunderbare Tage hier und träume den Traum des Friedens.


Gott ist das Lebendige in allen Wesen. Es ist das Lebendige im mir. Ich bin nicht das Leben, sondern das Leben ist in mir. Gott ist die Quelle allen SEINS. Es ist die Natur und all die genialen Zusammenhänge. Gott ist Schöpfer aller Dinge und Wesen und wir, in unserem begrenzten Bewusstsein, sind Aspekte davon. Was wir daraus machen und welchen Kurs wir gehen, das steht uns frei. Ich entschied mich für den Weg des Friedens und der Wahrheit und folge ihm so gut ich kann. Mein Lehrer ist der Heilige Geist, der in mir und durch mich spricht.


Wenn ich den Begriff „Gott“ nutze, denke ich an das Leben diesseits und jenseits. Ich bevorzuge religionsabhängige Begriffe wie „Quelle“, „Kosmos“, „All“ oder schlicht „Leben“. Die sind neutral und verständlich, unabhängig von Kultur, Religion oder Bildungsstand. :)


Im Forum gibt es ein Thema: Wer ist Gott? Wenn Du magst, erzähl uns dort davon, wie Du Gott erlebst.


Ich hoffe, dass es Dir Spass machte, in die PSIlosophische Welt einzutauchen. Danke, dass Du Dich darauf eingelassen hast, bis zum nächsten Mal!


Hinweis: Der PSIlosoph ist eine fiktive Figur und dient nur zu illustrativen Zwecken in diesem Blogpost.

Kommentare 3

  • Lieber Eisu,


    das ist wunderschön und sehr herzerwärmend, was Du schreibst. Danke!

    Ja, ich könnte alles so unterschreiben und sehe das ähnlich. Mein Bild von Gott (zugegeben angelesen) ist, dass Gott eine subtile, lichtvolle Bewusstheit ist, die jenseits aller Namen und Formen existiert und alles durchdringt.

    Das Leben ist ein Aspekt dieser Bewusstheit, ist ihr Ausdruck, ihre Energie (oder Shakti), wobei diese Energie ebenfalls bewusst ist.

    Das Göttliche existiert (wenn man den alten indischen Schriften Glauben schenkt) auch jenseits des vitalen Lebens, das wir kennen.

    Und die Begegnung mit dem Gottlichen in seiner reiner Form suchen die Yogis im Samadhi, einem überbewussten Zustand, bei dem die vitalen bzw. mentalen Aktivitäten von Körper und Bewusstsein zum großen Teil zum Stehen kommen.

    Aber wirklich fortgeschrittene spirituelle Menschen empfinden diese tiefe Ruhe und das Unaussprechliche auch mitten im vitalen Leben. Sie verbinden den hohen Spirit in sich (der unveränderlich und ewig ist) mit der Energie des Lebens, und das nennt man im Indischen die "Große Hochzeit" (Meha Melana) - die Einheit der subtilen lichtvollen Bewusstheit mit der vitalen Energie. Eine Verbindung des Himmels und der Erde in uns, in unserem Leben.

    Viele lichtvolle herzliche Grüße <3

    Indira

    • Hallo Indira,


      vielen Dank für Deine Worte, auch sie sind herzerfrischend und fühlen sich authentisch an. Auch wenn ich dem Lehrer den Namen gebe aus der Bibel, der Heilige Geist, erkenne ich ihn überall. In den Texten, die Du veröffentlichst, erkenne ich ihn ebenfalls. Dadurch werden mir Ebenen gezeigt, die mir neu waren oder für die ich bisher keine Worte hatte. Gott liebt all seine Geschöpfe gleichermassen. Haben wir dies wirklich (an)erkannt, sind nonduale Lehren die logische Konsequenz und das einzig Wahre.


      Es ist schön, wie Du Meha Melana beschreibst, die grosse Hochzeit. Das ist auch mein Ziel. Ich bewundere die spirituellen Menschen, die wohl unterscheiden können und doch die Dinge vereinen. Diese Ruhe und das Vertrauen, das von solchen Lehrern ausgeht, seufz, danach sehne ich mich. Deshalb sauge ich Deine Texte oft auf wie ein Schwamm, danke fürs Teilen. <3


      Liebe Grüsse

      Eisu

    • _/|\_ <3