Guten Morgen, Ihr Lieben! Ihr habt hier ein ganz wichtiges Thema! Und jeder von Euch hat - auf seine ganz eigene Weise - recht, weil es eine objektive Sicht dieser Thematik nicht gibt. Ich glaube, wir müssen auch bei diesem Thema die Psychologie berücksichtigen. Wir sind alle das Resultat unserer karmischen Hypothek (also das, was wir mitbringen in dieses Leben) und der dann hier gemachten Erfahrungen. Dazu kommt noch eine evtl. vorhandene physische Disposition. Eine schöne Geschichte ist die folgende. Und persönlich gehe ich mit entsprechenden Menschen so um, dass ich jedem seine Realität lasse - selbst wenn ich merke, er lügt. Jedes Nachfragen würde weitere Lügen hervorrufen, und ich weiss nicht, warum er das gerade jetzt für sich so braucht. Also arbeite ich in der mir eigenen Weise weiter ... im Vertrauen darauf, dass die Geistige Welt meinem Gesprächspartner zeigt, dass er sowohl mir als auch ihr vertrauen kann. Lügen sind ja meistens "nur" Selbstschutz, und wenn Menschen merken, dass sie bei mir (uns) nicht gefährdet sind, verändern sie oft ihr Verhalten.
Hier aber eine wunderschöne Geschichte zur menschlichen Wahrnehmung:
Worte zum Nachdenken und zum Weiterschenken: Es waren einmal fünf weise Gelehrte. Sie alle waren blind. Diese Gelehrten wurden von ihrem König auf eine Reise geschickt und sollten herausfinden, was ein Elefant ist. Und so machten sich die Blinden auf die Reise nach Indien. Dort wurden sie von Helfern zu einem Elefanten geführt. Die fünf Gelehrten standen nun um das Tier herum und versuchten, sich durch Ertasten ein Bild von dem Elefanten zu machen.
Als sie zurück zu ihrem König kamen, sollten sie ihm nun über den Elefanten berichten. Der erste Weise hatte am Kopf des Tieres gestanden und den Rüssel betastet. Er sprach: "Ein Elefant ist wie ein langer Arm." Der zweite Gelehrte hatte das Ohr des Elefanten ertastet und sprach: "Nein, ein Elefant ist vielmehr wie ein großer Fächer." Der dritte Gelehrte sprach: "Aber nein, ein Elefant ist wie eine dicke Säule." Er hatte ein Bein des Elefanten berührt. Der vierte Weise sagte: "Also ich finde, ein Elefant ist wie eine kleine Strippe mit ein paar Haaren am Ende", denn er hatte nur den Schwanz des Elefanten ertastet. Und der fünfte Weise berichtete seinem König: "Also ich sage, ein Elefant ist wie eine riesige Masse, mit Rundungen und ein paar Borsten darauf." Dieser Gelehrte hatte den Rumpf des Tieres berührt.
Nach diesen widersprüchlichen Äußerungen fürchteten die Gelehrten den Zorn des Königs, konnten sie sich doch nicht darauf einigen, was ein Elefant wirklich ist. Doch der König lächelte weise: "Ich danke Euch, denn ich weiß nun, was ein Elefant ist: Ein Elefant ist ein Tier mit einem Rüssel, der wie ein langer Arm ist, mit Ohren, die wie Fächer sind, mit Beinen, die wie starke Säulen sind, mit einem Schwanz, der einer kleinen Strippe mit ein paar Haaren daran gleicht und mit einem Rumpf, der wie eine große Masse mit Rundungen und ein paar Borsten ist."
Die Gelehrten senkten beschämt ihren Kopf, nachdem sie erkannten, dass jeder von ihnen nur einen Teil des Elefanten ertastet hatte und sie sich zu schnell damit zufrieden gegeben hatten.
Alles Liebe, Manfred.