Wer hat schöne Geschichten .....

  • <3Nicht Stutzen - LIEBEN<3


    Das lange XD Märchen vom Baum


    Es war einmal ein Gärtner. Eines Tages nahm er seine Frau bei der Hand und sagte: "Komm, Frau, wir wollen einen Baum pflanzen." Die Frau antwortete: "Wenn du meinst, mein lieber Mann, dann wollen wir einen Baum pflanzen." Sie gingen in den Garten und pflanzten einen Baum.
    Es dauerte nicht lange, da konnte man das erste Grün zart aus der Erde sprießen sehen. Der Baum, der eigentlich noch kein richtiger Baum war, erblickte zum ersten Mal die Sonne.


    Er fühlte die Wärme ihrer Strahlen auf seinen Blättchen und streckte sich ihnen hoch entgegen. Er begrüßte sie auf seine Weise, ließ sich glücklich bescheinen und fand es wunderschön, in der Welt zu sein und zu wachsen.



    "Schau", sagte der Gärtner zu seiner Frau, "ist er nicht niedlich, unser Baum?" Und seine Frau antwortete: "Ja, lieber Mann, wie du schon sagtest: Ein schöner Baum!"



    Der Baum begann größer und höher zu wachsen und reckte sich immer weiter der Sonne entgegen. Er fühlte den Wind und spürte den Regen, genoß die warme und feste Erde um seine Wurzeln und war glücklich. Und jedes Mal, wenn der Gärtner und seine Frau nach ihm sahen, ihn mit Wasser tränkten und ihn einen schönen Baum nannten, fühlte er sich wohl. Denn da war jemand, der ihn mochte, ihn hegte, pflegte und beschützte. Er wurde lieb gehabt und war nicht allein auf der Welt. So wuchs er zufrieden vor sich hin und wollte nichts weiter als leben und wachsen, Wind und Regen spüren, Erde und Sonne fühlen, lieb gehabt werden und andere liebhaben.
    Eines Tages merkte der Baum, daß es besonders schön war, ein wenig nach links zu wachsen, denn von dort schien die Sonne mehr auf seine Blätter. Also wuchs er jetzt ein wenig nach links.
    "Schau", sagte der Gärtner zu seiner Frau, "unser Baum wächst schief. Seit wann dürfen Bäume denn schief wachsen, und dazu noch in unserem Garten? Ausgerechnet unser Baum! [lexicon='Gott'][/lexicon] hat die Bäume nicht erschaffen, damit sie schief wachsen, nicht wahr, Frau?" Seine Frau gab ihm natürlich recht. "Du bist eine kluge und gottesfürchtige Frau", meinte daraufhin der Gärtner. "Hol also unsere Schere, denn wir wollen unseren Baum gerade schneiden."



    Der Baum weinte. Die Menschen, die ihn bisher so lieb gepflegt hatten, denen er vertraute, schnitten ihm die Äste ab, die der Sonne am nächsten waren. Er konnte nicht sprechen und deshalb nicht fragen. Er konnte nicht begreifen. Aber sie sagten ja, daß sie ihn lieb hatten und es gut mit ihm meinten. Und sie sagten, daß ein richtiger Baum gerade wachsen müsse. Und [lexicon='Gott'][/lexicon] es nicht gerne sähe, wenn er schief wachse. Also mußte es wohl stimmen. Er wuchs nicht mehr der Sonne entgegen.
    "Ist er nicht brav, unser Baum?" fragte der Gärtner seine Frau. "Sicher, lieber Mann", antwortete sie, "du hast wie immer recht. Unser Baum ist ein braver Baum."
    Und der Baum begann zu verstehen. Wenn er machte, was ihm Spaß und Freude bereitete, dann war er anscheinend ein böser Baum. Er war nur lieb und brav, wenn er tat, was der Gärtner und seine Frau von ihm erwarteten. Also wuchs er jetzt strebsam in die Höhe und gab darauf acht, nicht mehr schief zu wachsen.
    "Sieh dir das an", sagte der Gärtner eines Tages zu seiner Frau, "unser Baum wächst unverschämt schnell in die Höhe. Gehört sich das für einen rechten Baum?" Seine Frau antwortete: "Aber nein, lieber Mann, das gehört sich natürlich nicht. [lexicon='Gott'][/lexicon] will, daß Bäume langsam und in Ruhe wachsen. Und auch unser Nachbar meint, daß Bäume bescheiden sein müßten, ihrer wachse auch schön langsam." Der Gärtner lobte seine Frau und sagte, daß sie etwas von Bäumen verstehe. Und dann schickte er sie die Schere holen, um dem Baum die Äste zu stutzen.



    Sehr lange weinte der Baum in dieser Nacht. Warum schnitt man ihm einfach die Äste ab, die dem Gärtner und seiner Frau nicht gefielen? Und wer war dieser [lexicon='Gott'][/lexicon], der angeblich gegen alles war, was Spaß machte?
    "Schau her, Frau", sagte der Gärtner, "wir können stolz sein auf unseren Baum." Und seine Frau gab ihm wie immer recht.
    Der Baum wurde trotzig. Nun gut, wenn nicht in die Höhe, dann eben in die Breite. Sie würden ja schon sehen, wohin sie damit kommen. Schließlich wollte er nur wachsen, Sonne, Wind und Erde fühlen, Freude haben und Freude bereiten. In seinem Inneren spürte er ganz genau, daß es richtig war, zu wachsen. Also wuchs er jetzt in die Breite.
    "Das ist doch nicht zu fassen." Der Gärtner holte empört die Schere und sagte zu seiner Frau: "Stell dir vor, unser Baum wächst einfach in die Breite. Das könnte ihm so passen. So etwas können wir auf keinen Fall dulden!" Und seine Frau pflichtete ihm bei: "Das können wir nicht zulassen. Dann müssen wir ihn eben wieder zurecht stutzen."



    Der Baum konnte nicht mehr weinen, er hatte keine Tränen mehr. Er hörte auf zu wachsen. Ihm machte das Leben keine rechte Freude mehr. Immerhin, er schien nun dem Gärtner und seiner Frau zu gefallen. Wenn auch alles keine rechte Freude mehr bereitete, so wurde er wenigstens lieb gehabt. So dachte der Baum.



    Viele Jahre später kam ein kleines Mädchen mit seinem Vater an dem Baum vorbei. Er war inzwischen erwachsen geworden, der Gärtner und seine Frau waren stolz auf ihn. Er war ein rechter und anständiger Baum geworden.
    Das kleine Mädchen blieb vor ihm stehen. "Papa, findest du nicht auch, daß der Baum hier ein bißchen traurig aussieht?" fragte es.
    "Ich weiß nicht", sagte der Vater. "Als ich so klein war wie du, konnte ich auch sehen, ob ein Baum fröhlich oder traurig ist. Aber heute sehe ich das nicht mehr."


    "Der Baum sieht wirklich ganz traurig aus." Das Mädchen sah den Baum mitfühlend an. "Den hat bestimmt niemand richtig lieb. Schau mal, wie ordentlich der gewachsen ist. Ich glaube, der wollte mal ganz anders wachsen, durfte aber nicht. Und deshalb ist er jetzt traurig."
    "Vielleicht", antwortete der Vater versonnen. "Aber wer kann schon wachsen wie er will?"
    "Warum denn nicht?" fragte das Mädchen. "Wenn jemand den Baum richtig lieb hat, kann er ihn auch wachsen lassen, wie er selber will. Oder nicht? Er tut doch niemandem etwas zuleide."
    Erstaunt und schließlich erschrocken blickte der Vater sein Kind an. Dann sagte er: "Weißt Du, keiner darf so wachsen wie er will, weil sonst die anderen merken würden, daß auch sie nicht so gewachsen sind, wie sie eigentlich mal wollten."
    "Das verstehe ich nicht, Papa!"
    "Sicher, Kind, das kannst du noch nicht verstehen. Auch du bist vielleicht nicht immer so gewachsen, wie du gerne wolltest. Auch du durftest nicht."
    "Aber warum denn nicht, Papa? Du hast mich doch lieb und Mama hat mich auch lieb, nicht wahr?"
    Der Vater sah sie eine Weile nachdenklich an. "Ja", sagte er dann, "sicher haben wir dich lieb."


    Sie gingen langsam weiter und das kleine Mädchen dachte noch lange über dieses Gespräch und den traurigen Baum nach. Der Baum hatte den beiden aufmerksam zugehort, und auch er dachte lange nach. Er blickte ihnen noch hinterher, als er sie eigentlich schon lange nicht mehr sehen konnte. Dann begriff der Baum. Und er begann hemmungslos zu weinen.


    In dieser Nacht war das kleine Mädchen sehr unruhig. Immer wieder dachte es an den traurigen Baum und schlief schließlich erst ein, als der Morgen zu dämmern begann.
    Natürlich verschlief das Mädchen an diesem Morgen. Als es endlich aufgestanden war, wirkte sein Gesicht blaß und stumpf.
    "Hast Du etwas Schlimmes geträumt?", fragte der Vater. Das Mädchen schwieg, schüttelte dann den Kopf. Auch die Mutter war besorgt: "Was ist mit Dir?"


    Und da brach schließlich doch all der Kummer aus dem Mädchen. Von Tränen überströmt stammelte es: "Der Baum! Er ist so schrecklich traurig. Darüber bin ich so traurig. Ich kann das alles einfach nicht verstehen."
    Der Vater nahm die Kleine behutsam in seine Arme, ließ sie in Ruhe ausweinen und streichelte sie nur liebevoll. Dabei wurde ihr Schluchzen nach und nach leiser und die Traurigkeit verlor sich allmählich. Plötzlich leuchteten die Augen des Mädchens auf, und ohne daß die Eltern etwas begriffen, war es aus dem Haus gerannt.


    Wenn ich traurig bin und es vergeht, sobald mich jemand streichelt und in die Arme nimmt, geht es dem Baum vielleicht ähnlich - so dachte das Mädchen. Und als es ein wenig atemlos vor dem Baum stand, wußte es auf einmal, was zu tun war. Scheu blickte die Kleine um sich. Als sie niemanden in der Nähe entdeckte, strich sie zärtlich mit den Händen über die Rinde des Baumes. Leise flüsterte sie dabei: "Ich mag Dich, Baum. Ich halte zu Dir. Gib nicht auf, mein Baum!"


    Nach einer Weile rannte sie wieder los, weil sie ja zur Schule mußte. Es machte ihr nichts aus, daß sie zu spät kam, denn sie hatte ein Geheimnis und eine Hoffnung.
    Der Baum hatte zuerst gar nicht bemerkt, daß ihn jemand berührte. Er konnte nicht glauben, daß das Streicheln und die Worte ihm galten - und auf einmal war er ganz verblüfft, und es wurde sehr still in ihm.
    Als das Mädchen wieder fort war, wußte er zuerst nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Dann schüttelte er seine Krone leicht im Wind, vielleicht ein bißchen zu heftig, und sagte zu sich, daß er wohl geträumt haben müsse. Oder vielleicht doch nicht? In einem Winkel seines Baumherzens hoffte er, daß es kein Traum gewesen war.


    Auf dem Heimweg von der Schule war das Mädchen nicht allein. Trotzdem ging es dicht an dem Baum vorbei, streichelte ihn im Vorübergehen und sagte leise: "Ich mag Dich und komme bald wieder." Da begann der Baum zu glauben, daß er nicht träumte, und ein ganz neues, etwas seltsames Gefühl regte sich in einem kleinen Ast.


    Die Mutter wunderte sich, daß ihre Tochter auf einmal so gerne einkaufen ging. Auf alle Fragen der Eltern lächelte die Kleine nur und behielt ihr Geheimnis für sich. Immer wieder sprach das Mädchen nun mit dem Baum, umarmte ihn manchmal, streichelte ihn oft. Er verhielt sich still, rührte sich nicht. Aber in seinem Inneren begann sich etwas immer stärker zu regen. Wer ihn genau betrachtete, konnte sehen, daß seine Rinde ganz langsam eine freundlichere Farbe bekam. Das Mädchen jedenfalls bemerkte es und freute sich sehr.


    Der Gärtner und seine Frau, die den Baum ja vor vielen Jahren gepflanzt hatten, lebten regelmäßig und ordentlich, aber auch freudlos und stumpf vor sich hin. Sie wurden älter, zogen sich zurück und waren oft einsam. Den Baum hatten sie so nach und nach vergessen, ebenso wie sie vergessen hatten, was Lachen und Freude ist - und Leben.


    Eines Tages bemerkten sie, daß manchmal ein kleines Mädchen mit dem Baum zu reden schien. Zuerst hielten sie es einfach für eine Kinderei, aber mit der Zeit wurden sie doch etwas neugierig. Schließlich nahmen sie sich vor, bei Gelegenheit einfach zu fragen, was das denn soll. Und so geschah es dann auch.
    Das Mädchen erschrak, wußte nicht so recht, wie es sich verhalten sollte. Einfach davonlaufen wollte es nicht, aber erzählen, was wirklich war - das traute es sich nicht.
    Endlich gab die Kleine sich einen Ruck, dachte: "Warum eigentlich nicht?" und erzählte die Wahrheit. Der Gärtner und seine Frau mußten ein wenig lachen, waren aber auf eine seltsame Weise unsicher, ohne zu wissen, warum. Ganz schnell gingen sie wieder ins Haus und versicherten sich gegenseitig, daß das kleine Mädchen wohl ein wenig verrückt sein müsse.


    Aber die Geschichte ließ sie nicht mehr los. Ein paar Tage später waren sie wie zufällig in der Nähe des Baumes, als das Mädchen wiederkam. Dieses Mal fragte es die Gärtnersleute, warum sie denn den Baum so zurechtgestutzt haben. Zuerst waren sie empört, konnten aber nicht leugnen, daß der Baum in den letzten Wochen ein freundlicheres Aussehen bekommen hatte. Sie wurden sehr nachdenklich.
    Die Frau des Gärtners fragte schließlich: "Meinst Du, daß es falsch war, was wir getan haben?"
    "Ich weiß nur", antwortete das Mädchen, "daß der Baum traurig ist. Und ich finde, daß das nicht sein muß. Oder wolltet Ihr einen traurigen Baum?"


    "Nein!" rief der Gärtner. "Natürlich nicht. Doch was bisher gut und recht war, ist ja wohl auch heute noch richtig, auch für diesen Baum." Und die Gärtnersfrau fügte hinzu: "Wir haben es doch nur gut gemeint."
    "Ja, das glaube ich", sagte das Mädchen, "Ihr habt es sicher gut gemeint und dabei den Baum sehr traurig gemacht. Schaut ihn doch einmal genau an!" Und dann ließ sie die beiden alten Leute allein und ging ruhig davon mit dem sicheren Gefühl, daß nicht nur der Baum Liebe brauchen würde.
    Der Gärtner und seine Frau dachten noch sehr lange über dieses seltsame Mädchen und das Gespräch nach. Immer wieder blickten sie verstohlen zu dem Baum, standen oft vor ihm, um ihn genauer zu betrachten. Und eines Tages sahen auch sie, daß der Baum zu oft beschnitten worden war. Sie hatten zwar nicht den Mut, in auch zu streicheln und mit ihm zu reden. Aber sie beschlossen, ihn wachsen zu lassen, wie er es wollte.
    Das Mädchen und die beiden alten Leute sprachen oft miteinander - über dies und das und manchmal über den Baum. Gemeinsam erlebten sie, wie er ganz behutsam, zuerst ängstlich und zaghaft, dann ein wenig übermütig und schließlich kraftvoll zu wachsen begann. Voller Lebensfreude wuchs er schief nach unten, als wolle er zuerst einmal seine Glieder räkeln und strecken. Dann wuchs er in die Breite, als wolle er die ganze Welt in seine Arme schließen, und in die Höhe, um allen zu zeigen, wie glücklich er sich fühlt. Auch wenn der Gärtner und seine Frau es sich selbst nicht trauten, so sahen sie doch mit stiller Freude, daß das Mädchen den Baum für alles lobte, was sich an ihm entfalten und wachsen wollte.
    Voll Freude beobachtete das Mädchen, daß es dem Gärtner und seiner Frau beinahe so ähnlich erging wie dem Baum. Sie wirkten lebendiger und jünger, fanden das Lachen und die Freude wieder und stellten eines Tages fest, daß sie wohl manches im Leben falsch gemacht hatten. Auch wenn das jetzt nicht mehr zu ändern wäre, so wollten sie wenigstens den Rest ihres Lebens anders gestalten. Sie sagten auch, daß sie [lexicon='Gott'][/lexicon] wohl ein wenig falsch verstanden hätten, denn [lexicon='Gott'][/lexicon] sei schließlich Leben, Liebe und Freude und kein Gefängnis. So blühten gemeinsam mit dem Baum zwei alte Menschen zu neuem Leben auf.


    Es gab keinen Garten weit und breit, in welchem ein solch schief und wild und fröhlich gewachsener Baum stand. Oft wurde er jetzt von Vorübergehenden bewundert, was der Gärtner, seine Frau und das Mädchen mit stillem, vergnügtem Lächeln beobachteten.


    Am meisten freute sie, daß der Baum all denen Mut zum Leben machten, die ihn wahrnahmen und bewunderten.
    Diesen Menschen blickte der Baum noch lange nach - oft bis er sie gar nicht mehr sehen konnte. Und manchmal begann er dann, so daß es sogar einige Menschen spüren konnten, tief in seinem Herzen glücklich zu lachen.


    Heinz Köhler und Bruno Streibel.

  • Danke schön liebe Sandra, für diese wunderbare Geschichte. Sie sagt soviel aus, dass ich es einfach so stehen lassen möchte *0* *0* *0*


    Liebe Grüsse
    RainbowGirl :engel:

    "Wohin die Reise auch geht, hängt nicht davon ab, woher der Wind weht, sondern wie DU die Segel setzt!" (unbekannt)

  • Guten Abend Sakaj


    Wow...da hab ich ja noch was zum Lesen vor mir, bin sehr gespannt auf Deine Geschichte, Sakaja. Aber zuerst brauchen meine Augen ein bisschen Erholung.B-)


    Lieber Gruss simba

  • Vielen lieben Dank Sakaja für diese schöne Geschichte! :-}


    Liebe Grüsse simba

  • You're Welcome :-}
    schön das ihr durchgehalten habt bei dem langen TextB-)


    *h**s**h* Für Dich

  • Mehr weiser-Lesestoff.....diese gehört zu meinen favoriten: ( in kurzfassung)XD

    Des Fischers Frieden


    Ein Fischer sitzt am Bootssteg, seine Beine baumeln und er blickt aufs Meer hinaus.
    Ein wohlhabender Tourist tritt zu ihm hin und fragt: „Waren sie heu-te schon auf Fischfang?“
    Der Fischer nickt.
    „Fahren sie noch einmal aus?“
    Der Fischer schüttelt den Kopf.
    „Aber es ist doch gutes Wetter und Sie können, wenn Sie noch zwei- oder dreimal ausfahren, viel mehr Fische fangen!“
    Der Fischer blickte ihn nur groß an. Der Tourist, offensichtlich ein erfolgreicher Geschäftsmann, fährt fort:
    „Sie können mit den Einnahmen der weiteren Ausfahrten zusätzliche Fischkutter kaufen und Fischer aufnehmen, die die Ausbeute und die Gewinne weiter steigern. Sie können bald eine eigene Fischfabrik aufbauen und .....“ Begeistert redete der Geschäftsmann weiter, machte den armen Fischer in Gedanken zu einem reichen Fischerei-Unternehmer. Er schloss mit den Worten: „Und wenn Sie das alles erreicht haben, guter Mann, dann – dann können Sie hier sitzen, den Tag genießen und aufs Meer hinausschauen!“
    Der Fischer sah ihn wieder an, blickte eine Minute aufs Meer hinaus und sagte: „Aber das habe ich doch gerade getan.......“
    :-\:-,


    - - - Aktualisiert - - -


    Tausend Spiegel


    Ein Hund hatte von einem ganz besonderen Tempel gehört: Es war der Tempel der tausend Spiegel. Der Hund wusste nicht, was ein Spiegel war, aber es hörte sich lustig an und so machte er sich auf den Weg.
    Beim Tempel angekommen, lief er die Treppen hinauf, öffnete das Tor und trat ein. Da sahen ihm aus tausend Spiegeln tausend Hunde entgegen. Und er freute sich und wedelte mit dem Schwanz. Da freu-ten sich in tausend Spiegeln tausend Hunde und wedelten auch alle mit dem Schwanz! Der Hund dachte sich: Die Welt ist voller glücklicher und zufriedener Hunde. Und von nun an kam er jeden Tag in den Tempel der tausend Spiegel.
    An diesem Nachmittag kam ein anderer Hund zu dem Tempel. Auch er lief hinauf und trat ein: Da sahen ihm aus tausend Spiegeln tausend Hunde entgegen. Der Hund bekam große Angst , knurrte und zog den Schweif ein. Da knurrten aus tausend Spiegeln tausend Hunde und zogen auch alle ihren Schweif ein. Und der Hund dachte sich: Die Welt ist voller böser, knurrender Hunde. Und er kam niemals wieder in den Tempel der tausend Spiegel.


    - - - Aktualisiert - - -


    Wie du die Welt siehst


    Krishna wollte die Weisheit seiner Könige testen. Er ließ eines Tages den für seine Grausamkeit und seinen Geiz bekannten König Duryodhana zu sich rufen und gab ihm die Aufgabe, durch die ganze Welt zu reisen und einen wahrhaft guten Menschen zu finden und zu ihm zu bringen. Gehorsam machte sich Duryodhana auf die Suche. Er begegnete vielen Leuten und sprach mit ihnen, und nach langer Zeit kehrte er zu Krishna zurück und sagte: „Ich habe auf der ganzen Welt gesucht, wie du mir aufgetragen hast, aber ich habe keinen wahrhaft guten Menschen finden können. Alle sind selbstsüchtig und böse!“
    Dann ließ Krishna einen weiteren König namens Dhammaraja zu sich holen. Dhammaraja war bekannt und beliebt für seine Freigiebigkeit und Güte. Krishna gab ihm den Auftrag, die ganze Welt zu bereisen und ihm einen wahrhaft bösen Menschen zu bringen. So machte sich der König auf den Weg und sprach auf der ganzen Welt mit vielen Menschen und kehrte nach einigen Jahren wieder zurück und berichtete Krishna: „Oh Krishna, ich habe versagt. Es gibt Leute, die irregeleitet sind, Menschen, die aus Blindheit handeln, aber nirgends konnte ich einen wahrhaft bösen Menschen finden. Trotz aller ihrer großen oder kleinen Fehler sind sie alle im Herzen gut.“


    Die Autoren sind mir nicht bekannt doch die Geschichten seid jeherXD

  • "Ein Mann flüsterte: ‘[lexicon='Gott'][/lexicon], sprich zu mir’. Und eine Wiesenlerche sang. Aber der Mann hörte es nicht.
    Also rief der Mann: ‘Gott, sprich zu mir!!’ Und ein Donner grollte über ihm am Himmel. Aber der Mann hörte nicht hin...
    Der Mann sah sich um und sagte: ‘Gott, zeige dich mir’. Und ein Stern leuchtete hell. Aber der Mann nahm keine Notiz davon.
    Und der Mann rief: ’Gott, zeig’ mir ein Wunder!’ Und ein neues Leben wurde geboren. Aber der Mann wusste nichts davon.
    Also rief der Mann voller Verzweiflung: ‘Berühre mich, Gott, und lass mich wissen dass du hier bist!!’ Woraufhin Gott sich herunterbeugte und den Mann berührte. Doch der Mann wischte den Schmetterling weg und ging weiter ...



    "Bist du ein Gott?"
    fragte Man Buddha.
    "Nein."
    "Bist Du ein Heiliger?"
    "Nein."
    "Bist Du ein Engel?"
    "Nein."
    "Was bist Du dann?"
    "Ich bin Erwacht."


    Autoren mir unbekannt.

  • Da hab ich eine hõrenswerte Geschichte gehõrt .
    Von Bruno Würtenberger von wo er sie hat weiss ich nicht:-@
    Die ging so oder ãhnlich.


    In einem Dorf lief Wasser über es kam zu grossen Fluten.
    Sofort eilte ein jüngling zum Pfarrer und sagte kommen sie schnell mit,
    Wir werden alle überflutet.
    Der Pfarrer sah in dem seine Chance den Bürgern sein gottvertrauen zu beweisen.
    Und er meinte nein geh nur ohne mich [lexicon='gott'][/lexicon] wird mich erretten.
    Das wasser stieg und stieg.
    Der Pfarrer musste bereits ein stock hõher in seinem Heim.
    Da kommt ein boot , kommen sie Herr Pfarrer schnell. Das Wasser wird sie noch mit sich reissen.
    Nein geh nur , gott wird mich retten.
    Das Wasser stieg unaufhaltsam in die hõhe der Pfarrer "sitzt" bereits zuoberst an der Haus kante.
    Ein Heli eilt herbei, los jetzt nun ist ihre letzte gelegenheit.
    Nein ich komme nicht geh, gott wird mich erretten.
    Der Pfarrer ertrank in den Fluten.
    Wütend stand er nun vor " gott".
    [lexicon='Gott'][/lexicon] wieso hast du mich bloss nicht gerettet! :-\
    Gott Antwortet naja ich habe dir zuerst den Jüngling geschickt.
    Dann das Boot .......und zuletzt noch den Heli:-)

  • Oh, * wer um alle*Rosen*wüsste,***die rings in stillen Gärten stehnoh, * wer um alle wüsste,* müsste*wie im Rausch durchs Leben gehn.Du brichst hinein mit rauhen Sinnen,**als wie ein Wind in einen Wald**und wie ein Duft wehst du von hinnen,*dir selbst verwandelte Gestalt.Oh,** wer um alle Rosen wüsste,*die rings in stillen Gärten stehnoh, * wer um alle wüsste, * müsste**wie im Rausch durchs*Leben*gehn.
    Von Christian Morgenstern.

  • Wer seinen Lebenswandel durch die Sittenlehre begrenzt, sperrt seinen Singvogel in einen Käfig



    Vom Guten in euch kann ich sprechen, aber nicht vom Bösen.*Denn was ist das Böse anderes als das Gute, von seinem eigenen Durst und Hunger gequält?


    Ihr sagt oft: "Ich würde geben, aber nur dem,*der*es verdient."*Die Bäume in eurem Obstgarten reden nicht so,*und auch nicht die Herden auf euren Weiden.*Sie geben, damit sie leben dürfen,*denn zurückhalten heißt zugrundegehen.


    Die*Liebe*ist ein magischer Lichtstrahl, der aus den Tiefen des Gefühls hervorbricht und sein ganzes Umfeld erhellt; auf*diese Weise erlebt man*dieWelt als einen Reigen, der durch grüne Wiesen zieht, und das Leben als einen schönen Traum, den man zwischen zwei Phasen der Schlaflosigkeit träumt.


    Wird der Mensch auch in Zukunft dabei verharren, den Staub der Erde anzustarren? Oder wird er - um den Schatten seines Körpers nicht inmitten von Dornen und Totenschädeln zu sehen - seine Augen zur Sonne erheben?
    Von : .*Khalil Gibran

  • Unzensiert und Worte mässig nicht optimiert, dies sei dem Leser überlassen


    Internet,
    Gibts in diversen Erzählungen.....wenn ich es an die Kinder erzähle, sag ich nur:
    Glück oder Pech wer weiss das schon.
    Und losgehtst, ich weiss die meisten kennen die Geschichte.....doch vielleicht noch nicht alle?


    Glück oder Unglück, wer weiß das schon?
    Eine alte Parabel aus China
    Im alten China lebte einst ein armer alter Bauer, dessen einziger Besitz ein
    wundervoller weißer Hengst war. Selbst der Kaiser träumte davon, dieses Pferd
    zu besitzen. Er bot dem Alten Säcke voller Gold und Diamanten, doch der Alte
    schüttelte beharrlich den Kopf und sagte: "Mir fehlt es an nichts. Der Schimmel
    dient mir seit vielen Jahren und ist mir zum Freund geworden. Und einen Freund
    verkauft man nicht; nicht für alles Geld der Welt." Und so zogen die Gesandten
    des Kaisers unverrichteter Dinge wieder ab.
    Die Dorfbewohner lachten über soviel Unvernunft. Wie konnte der Alte bloß
    wegen eines Pferdes soviel Reichtum und Glück ausschlagen?
    Eines Morgens war das Pferd verschwunden. Die Dorfbewohner liefen aufgeregt
    vor dem leeren Stall zusammen, um das Unglück des alten Bauern zu beklagen.
    "Sag selbst, Alter, hat sich deine Treue gelohnt? Du könntest ein reicher Mann
    sein, wenn du nicht so eigensinnig gewesen wärst. Jetzt bist du ärmer als zuvor.
    Kein Pferd zum Arbeiten und kein Gold zum Leben. Ach, das Unglück hat dich
    schwer getroffen."
    Der alte Bauer blickte bedächtig in die Runde, nickte nachdenklich und sagte:
    "Was redet ihr da? Das Pferd steht nicht mehr im Stall, das ist alles, was ich
    sehe. Vielleicht ist es ein Unglück, vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon so
    genau?" Tuschelnd gingen die Leute auseinander. Der Alte musste durch den
    Schaden wirr im Kopf geworden sein. Anders ließen sich seine Worte nicht
    erklären.
    Einige Tage später, es war ein warmer, sonniger Frühlingstag und das halbe Dorf
    arbeitete in den Feldern, stürmte der vermisste Schimmel laut wiehernd die
    Dorfstraße entlang. Die Sonne glänzte auf seinem Fell, und Mähne und Schweif
    flatterten wie feinste Silberfäden im Wind. Es war ein herrlicher Anblick, wie er
    voller Kraft und Anmut dahergaloppierte. Doch das war es nicht allein, was die
    Dörfler erstaunt die Augen aufreißen ließ. Noch mehr Staunen riefen die sechs
    wilden Stuten hervor, die hinter dem Hengst hertrabten und ihm in die offene
    Koppel neben dem leeren Stall folgten.
    "O du glücklicher, von den Göttern gesegneter Mann! Jetzt hast du sieben Pferde
    und bist doch noch zum reichen Mann geworden. Bald wird Nachwuchs deine
    Weiden füllen. Wer hätte gedacht, dass dir noch einmal soviel Glück beschieden
    wäre?" riefen sie, während sie dem alten Mann zu seinem unverhofften Reichtum
    gratulierten.
    Der Alte schaute gelassen in die aufgeregte Menge und erwiderte: "Ihr geht zu
    weit. Sagt einfach: Jetzt hat er sieben Pferde. Ob das Glück bringt oder Unglück,
    niemand weiß es zu sagen. Wir sehen immer nur Bruchstücke, wie will man da
    das Ganze beurteilen. Das Leben ist so unendlich vielfältig und überraschend."
    Verständnislos hörten ihm die Leute zu. Die Gelassenheit des Alten war einfach
    unbegreiflich. Andererseits war er schon immer etwas komisch gewesen. Na ja,
    sie hatten andere Sorgen.
    Der alte Bauer hatte einen einzigen Sohn. In den folgenden Wochen begann er
    die Wildpferde zu zähmen und einzureiten. Er war ein ungeduldiger, junger Mann,
    und so setzte er sich zu früh auf eine der wilden Stuten. Dabei stürzte er so
    unglücklich vom Pferd, dass er sich beide Beine mehrfach brach. Obwohl die
    Heilerin ihr Bestes tat, war allen klar, dass seine Beine nie wieder ganz gesund
    werden würden. Für den Rest seines Lebens würde er ein hinkender, behinderter
    Mann bleiben.
    Wieder versammelten sich die Leute vor dem Haus des Alten. "O du armer, alter
    Mann!" jammerten sie, "nun entpuppt sich dein Glück als großes Unglück. Dein
    einziger Sohn, die Stütze deines Alters, ist nun ein hilfloser Krüppel und kann dir
    keine Hilfe mehr sein. Wer wird dich ernähren und die Arbeit tun, wenn du keine
    Kraft mehr hast? Wie hart muss dir das Schicksal erscheinen, das dir solches
    Unglück beschert."
    Wieder schaute der Alte in die Runde und antwortete: "Ihr seid vom Urteilen
    besessen und malt die Welt entweder schwarz oder weiß. Habt ihr noch immer
    nicht begriffen, dass wir nur Bruchstücke des Lebens wahrnehmen. Das Leben
    zeigt sich uns nur in winzigen Ausschnitten, doch ihr tut, als könntet ihr das
    Ganze beurteilen. Tatsache ist, mein Sohn hat beide Beine gebrochen und wird
    nie wieder so laufen können wie vorher. Lasst es damit genug sein. Glück oder
    Unglück, wer weiß das schon."
    Nicht lange danach, rüstete der Kaiser zum großen Krieg gegen ein Nachbarland.
    Die Häscher ritten durchs Land und zogen die Väter und Söhne zu Kriegsdiensten
    ein. Das ganze Dorf war von Wehklagen und Trauer erfüllt, denn alle wussten,
    dass die meisten Männer aus diesem blutigen und aussichtslosen Krieg nicht
    mehr heimkehren würden.
    Wieder einmal liefen die Dorfbewohner vor dem Haus des alten Bauern
    zusammen: "Wie recht du doch hattest. Jetzt bringt dein verkrüppelter Sohn dir
    doch noch Glück. Zwar wird er dir keine große Hilfe mehr sein können, aber
    wenigstens bleibt er bei dir. Wir sehen unsere Lieben bestimmt nie wieder, wenn
    sie erst einmal in den Krieg gezogen sind. Dein Sohn aber wird bei dir sein und
    mit der Zeit auch wieder mithelfen können. Wie konnte nur ein solches Unglück
    über uns kommen? Was sollen wir nur tun?"
    Der Alte schaute nachdenklich in die Gesichter der verstörten Leute, dann
    erwiderte er: "Könnte ich euch nur helfen, weiter und tiefer zu sehen, als ihr es
    bisher vermögt. Wie durch ein Schlüsselloch betrachtet ihr das Leben, und doch
    glaubt ihr, das Ganze zu sehen. Niemand von uns weiß, wie sich das große Bild
    zusammensetzt. Was eben noch ein großes Unglück scheint, mag sich im
    nächsten Moment als Glück erweisen. Andererseits erweist sich scheinbares
    Unglück auf längere Sicht oft als Glück, und umgekehrt gilt das gleiche. Sagt
    einfach: Unsere Männer ziehen in den Krieg, und dein Sohn bleibt zu Hause. Was
    daraus wird, weiß keiner von uns. Und jetzt geht nach Hause, und teilt die Zeit
    miteinander, die euch bleibt."


  • Diese und noch viele andere so schöne Weisheiten gibt es auch auf CD
    Kraftquelle Märchen von Kurt Tepperwein.
    Ich liebe diese Weisheiten in der Stille der Nacht zu hören, und die Herzensstimme von Kurt
    ist schon so nährend.


    Mein liebes Herzensschwesterlein, danke für Dein Sein,
    und eine gaaanz liebe, herzliche Umarmung. *0*
    Ich grüsse Dich mit der Kraft meines Herzens
    und mit der Liebe meiner Seele Deine Freundin
    Eleisa ( )

  • Danke liebe Eleisa,8-]
    Diese Cd besorg ich mir, da freu ich mich drauf....schön;);)
    Danke für deine lieben Worte....:schoen:
    Umarme dich ganz lieb ( )
    Es ist schön, dass es DICH gibt. Mein Engel auf Erden....
    Deine Freundin
    Sandra

  • Ich möchte euch gerne ein Buch vorstellen von Jan-Philipp Sendker, es trägt den Titel "Das Herzenhören"
    Es ist eine Liebesgeschichte, die in ein magisches Birma führt.
    Hier ein kurzer Geschmack:


    "Die junge New Yorker Anwältin Julia Win hat sich noch nie so fremd gefühlt wie in Kalaw, einem Dorf in den
    Bergen Birmas. Hierher hat sie die Suche nach ihrem Vater geführt, der vor vier Jahren plötzlich verschwunden war. Ein vierzig Jahre alter
    Liebesbrief von ihm, gerichtet an eine Unbekannte, hatte sie auf diese Spur gebracht. Aber dann lernt Julia einen alten Mann kennen, der ihr
    die geheimnisvolle Geschichte ihres Vaters erzählt Und plötzlich erscheint ihr der fremde Ort auf magischeWeise vertraut…."

    Hier eine Stimme zum Buch:


    "Jan-Philipp Sendker ist mit diesem Buch ein ganz bezauberndes Werk gelungen, lebendig, unsentimental, spannend, geheimnisvoll,
    berührend - ein Hauch von Birmas Schönheit und der Lebensart und Philosophie seiner Menschen weht darüber hin."


    Ich habe diese Taschenbuch gelesen und empfehle es allen. Es berührt….
    Ich wünsche Euch dabei viel Spass!
    simba


    (Ich werde diesen Beitrag später unter LiteraturClub einordnen)

  • Folgende "wahre" Geschichte aus dem Alltag lese ich heute in der Luzerner-Zeitung, geschrieben von einer freischaffenden Theologin, unter dem Titel:


    "Ueber mehr und weniger relevante Neuigkeiten"


    Ich steige in Alpnachstad in den Zug nach Sarnen und setze mich in ein leeres Abteil. Mir schräg gegenüber sitzt ein sieben-, achtjähriger
    Junge, der einen kleinen Rucksack auf hat. Ich sehe, wie er zuvorderst an der Kante der Bank sitzt, sehe seine Anspannung und denke:
    Gleich beginnt er zu weinen. In dem Moment betritt der junge Kondukteur mit ziemlich langem Haar den Wagen und wendet sich dem
    Jungen zu, der nun weint. Er sitzt im falschen Zug und muss nach Stans. Der Kondukteur setzt sich zum Buben hin, sagt, dass er keine
    Angst zu haben brauche und "wir" das gleich regeln werden. Dann telefoniert er einem Bähnler, danach der Grossmutter des Jungen.
    Dass ihn ein Kollege in Sarnen in Empfang nehmen und bei ihm bleiben werde, bis sie (Groissmutter) da sei. Als das geregelt ist, fragt
    er den Jungen, was er am liebsten in der Schule mache und dass er selber am liebsten Sport gehabt habe und Zeichnen, und kontrolliert
    kein einziges Billett mehr, damit er das Kind nicht allein lassen muss.
    In den Spätnachrichten höre ich, was Ueli Hoeness so macht, wie tief die Kluft zwischen Armen und Reichen in San Francisco und wie hoch
    die Verzweiflung der Angehörigen der Passagiere von Flug MH 370 ist, wie in East Harlem zwei Häuser in die Luft geflogen sind, die Tochter
    ihren Vater ermordet aufgefunden hat und Amerika Premier Jazenjuk den Rücken stärkt. Und als die Nachrichten längst vorbei sind, sitze
    ich immer noch da und warte, dass noch jemand erzählt, wie ein junger Kondukteur mit ziemlich langem Haar und ziemlich grossem Herz
    einem kleinen Jungen den Rücken stärkt.


    *h*liche Grüsse
    simba

  • Hoi liebe simba,


    Das ist eine wunscherschöne nach erzählung Danke liebe simba das du uns teilhaben lässt.
    gefällt mir.
    Grüessli sandra

  • Ich sitze im Auto und bin unterwegs nach Hause. Zwischen 19:00 Uhr und 20:00 Uhr läuft im Radio die Jugensendung Zambo auf Radio SRF 1, die ich mir manchmal anhöre. Diesmal sind die Zambo-Charts an der Reihe, sie zeigen, was die Zambo-Zuhörer gerade aktuell für Lieblingsmusik hören.


    Eine junge, lebendige Moderatorin führt durch die Sendung, doch stolperte sie oft über ihre Worte. Im Teil der Jugendsendung war das ja noch okay, doch wenn sie die Verkehrsdurchsage machte, irritierte mich das gewaltig :hae:


    Als sie dann zum Schluss der Sendung kam und den Übergang zu den Nachrichten verpasste, sie war schon fertig, aber die Nachrichten waren noch nicht dran, offenbahrte sie, dass sie neu sei bei Zambo, den Einsatz verpasst habe und Besserung gelobe..Dieses frische, lebendige, ehrliche Wesen hat mich dann tief berührt und ich weiss, dass diese Moderatorin bei den Jugendlichen genau richtig ist, ein authentisches Wesen mit viel Liebe im Herzen, das sich von Unregelmässigkeiten auf keinen Fall irritieren lässt <3


    Doch das wollte ich gar nicht erzählen, sondern ein Teil der Sendung, der mich zu Tränen berührte:


    Am Schluss von Zambo darf immer ein Kind, seinen Wunsch in die Nacht äussern. Die Buben wünschen sich meist eine Traum-Fussbalkarriere, ein tolles Auto oder ähnliches, während Mädchen vom Frieden träumen oder einem Prinzessinnendasein. Doch diesmal wünschte sich ein Mädchen aus Hünenberg folgendes (sinngemäss):


    Ich wünsche mir auf die Nacht, dass alle Menschen gut schlafen können ohne Alpträume, damit sie gut erholt den neuen Tag geniessen können..*h*

  • Eine reife Seele, möchte ich sagen! <3


    Alles Liebe, Manfred

  • Hallo Ihr lieben:-)


    Bin gestern auf eine Geschichte gestossen, die ich gerne mit euch teilen möchte.


    Die Geschichte des Schlossers: eine Sufi-Erzählung


    Es lebte einmal ein Metallarbeiter, ein Schlosser, der zu Unrecht angeklagt und zur Strafe in ein tiefes dunkles Gefängnis eingesperrt wurde. Nach einiger Zeit, ging seine Frau, die ihn sehr liebte, zum König und flehte diesen an, ihrem Mann wenigstens einen Gebetsteppich geben zu dürfen, damit er seinen religiösen Verpflichtungen nachkommen könne. Da der König dies für eine gerechtfertigte Forderung ansah, gab er diesem Wunsch nach. Der Gefangen freute sich über das Geschenk und warf sich auf dem Gebetsteppich fünfmal täglich vor [lexicon='Allah'][/lexicon] nieder.
    Sehr viel später entkam er dem Gefängnis, und als er gefragt wurde, wie ihm das gelang, erklärte er, wie er nach langen Jahren, in denen er für seine Befreiung gebetet hatte, sah, was ihm da eigentlich vor Augen war. Eines Tages erkannte er plötzlich, dass seine Frau die Form des Schlosses, das ihn gefangen hielt, in den Gebetsteppich gewebt hatte. Da er somit über das Wissen verfügte, das ihm seine Flucht ermöglichen würde, freundete er sich mit den Wächtern an. Er überzeugte sie, dass sie alle ein besseres Leben hätten, wenn sie dem Gefängnis gemeinsam entfliehen würden, was ihm nicht schwer fiel, da die Wächter erkannten, dass eigentlich auch sie Gefangene waren. Sie wollten ebenfalls entkommen, wussten aber nicht, wie sie das anstellen sollten.
    Also einigten sich der Schlosser und die Wächter auf folgenden Plan: Sie würden ihm Metallteile bringen, aus denen er nützliche Gegenstände herstellen konnte, die sich auf dem Markt verkaufen liessen. Dadurch würden sie Geldmittel für ihre Flucht anhäufen, und aus dem härtesten Stück Metall, das sie auftreiben konnten, würde der Schlosser einen Schlüssel herstellen.
    Eines Nachts, als alles vorbereitet war, sperrten der Schlosser und seine Wächter die Gefängnistür auf und gingen hinaus in die kühle Nacht, wo seine Frau bereits auf ihn wartete. Den Gebetsteppich liess er zurück, damit jeder, der gewitzt genug war, das eingewebte Muster zu erkennen, sich auch auf den Weg in die Freiheit machen konnte. somit wurde der Schlosser wieder mit seiner Frau vereint, aus seinen früheren Wächtern wurden Freunde und alle zusammen lebten fortan in Harmonie.