Was ist der Unterschied : Mitleid und Mitgefühl ?

  • Hallo Zusammen *0*

    Wie denkt Ihr darüber ?

    Leidet man Automatisch bei Mitleid ?

    **************

    Was ist das Mitgefühl ?

    Bei einem traurigen Thema ?

    Gibt es einen Unterschied ?

    LG Elli :)

  • AW: Was ist der Unterschied : Mitleid und Mitgefühl ?


    denke schon ELLI..nich tnur die DEFINITION..macht den Unterschied..
    muss nochmal drüber nachdenken..GUTER GEDANKE..
    liebe Grüße
    Chrissi

  • AW: Was ist der Unterschied : Mitleid und Mitgefühl ?


    Danke Elli, für diese anregenden Worte! Einmal mehr triffst Du einen wichtigen Punkt, über den wir uns unsere Gedanken machen dürfen:


    Das Wort Mitleid hat tatsächlich mit Leid zu tun "mit leiden". Wenn wir bemitleiden, begeben wir uns auf die selbe Gefühlsebene wie das, vom Leid betroffene Leben oder einer Situation. Die 2. Essener Schriftrolle sagt: "Niemand ist böse, es sei denn er empfindet Schmerz". Gehen wir also in Resonanz mit Schmerz (Leid), sind wir böse. Böse deswegen, weil wir uns gegen eine Tatsache verschliessen, dagegen rebellieren. Durch Mitleid würden wir uns einer Tatsache verschliessen, die vom Leben, so vorgesehen ist. Tatsächlich kennen wir die Hintergründe eines Schicksals kaum und so ist es anmassend, etwas zu verurteilen was Tatsache ist. Wir würden uns gegen die Quelle stellen, die in unser Gesellschaft gerne GOTT genannt wird.


    Leid geschieht durch unser Denken, durch unseren Verstand. Wir hetzen durch den Alltag und leben das Leben oberflächlich. Dadurch geschehen Unfälle, Missverständnisse, Krankheit, Misskommunikation, was alles Leid hervorruft bis in dramatischste Ebenen. Es entstehen Streit, Glaubenskriege, Machtkämpfe, usw. Gehen wir nun mit all dem Leid in Resonanz, also in Mitleid, dann sind wir befangen und sehr bald in die selben Disharmonien verstrickt, denn wir ergreifen Partei und urteilen: "Das ist Gerecht, das ist ungerecht." Partei ergreifen bedeutet immer Karma aufbauen, denn man richtet sich dadurch gegen einen Teil des Lebens, beurteilt die Realität und beginnt einen Kampf zu kämpfen, der niemals gewonnen werden kann. = Kreislauf der niemals endet. Durch Mitleid werden wir blind für die bedingungslose Liebe und verstricken uns im Drama.......


    Würde ein Notarzt an einer Unfallstelle sich dem Mitleid hingeben, er wäre kaum im Stande zu helfen, denn er würde in Tränen ausbrechen, vielleicht ohnmächtig werden oder wütend den "Unfallverursacher" beschimpfen statt zu retten....Leid macht blind!


    Mitgefühl ist eine andere Schwingung. Ist Anteilnahme, ist ein Ausdruck der Liebe zum Leben. Retten was zu retten ist, helfen wo geholfen werden kann, ist der Antrieb des Mitgefühls, ganz ohne Rebellion. Wir fühlen das Elend ganz ohne zu urteilen über Berechtigung der Situation. Wir nehmen das entstandene Drama als Ausgangspunkt und optimieren ohne zu beurteilen. Die Situation ist wie sie ist und wir nehmen Anteil oder lernen daraus. Tiefes Vertrauen zu unserer Quelle des Lebens lassen uns ruhig bleiben und schenken uns die Macht, unparteiisch mit unserer Aufmerksamkeit beizustehen.
    Wir fühlen mit und erkennen das Elend einer Situation und hüllen das "Opfer" in unsere Liebe und Zuneigung ein, hören zu und wenn wir können, dann helfen wir liebevoll......


    Danke nochmals, für diese Inspiration!


    Alles Liebe,
    Eisu

  • AW: Was ist der Unterschied : Mitleid und Mitgefühl ?


    hm..habe einige EIT drüber nachgedacht und möchte dazu folgende Gedanken aufschreiben..


    MITLEID..das Wort nehme ich auseinander und habe..dann eben 2..
    MIT und LEID..
    ich leide mit..
    MITGEFÜHL..wenn ich dieses auseinander nehme..dann habe ich auch 2..
    MIT und Gefühl..


    wenn ich das MIT für mich nehme..bedeutet es..die SITUATION die NEHME ICH für mich MIT..
    hm und LEIDEN..sagt schon ALLEs und das WORT fühlen auch..


    ELLI das wäre das was ich dazu in mir habe--
    Chrissi

  • Eine gute Frage, die mich auch immer wieder beschäftigt. Wenn du auf einen Umstand triffst, in dem ein Mensch oder ein Tier leidet, kannst du auf drei Arten re-agieren (handeln)


    1. Es beschäftigt dich nicht weiter und vergisst es schon bald.


    2. Der Umstand beschäftigt dich emotional so stark, dass er dich runterzieht, bei dir ebenfalls, warum auch immer, ein Betroffen-Sein und Leiden verursacht, der dich aus lauter Verstrickung handlungsunfähig macht.


    3. Der Umstand berührt dich - du siehst was zu tun ist. Du kannst entscheiden, was du machen kannst oder wo du Unterstützung benötigst. Du versinkst nicht in ein Mitleiden, das dich handlungsunfähig und hilflos macht.


    Mitgefühl nimmt Anteil am Schicksal des Mitmenschen / oder Tieres. Dein Gefühl, dein Handeln, dein Wesen sind klar. Deine Intuition, deine Lebenserfahrung oder dein Spirit sagt dir, was du tun kannst oder zu lassen hast. Damit du dich z.B. nicht selber in Gefahr begibst ...


    Mitgefühl lässt dich im Handeln (handlungsfähig bleiben). Du machst das Schicksal des Andern nicht zu deinem. Beispiel: Wenn du siehst, dass jemand im Sumpf versinkt, versuchst du ihm eine Leiter oder einen Ast zu reichen, mit dem du ihn hinausziehen kannst. Sicher wirst du nicht selbst in den Sumpf steigen, weil du wahrscheinlich selbst darin versinken würdest...


    Mitleid. Du bist in hilfloser Emotion mit dem andern verstrickt. Du findest das Schicksal des andern tragisch. Mitleid lässt dich nicht ins Handeln kommen. "Oh dieser arme Mensch im Sumpf" ... und aus lauter Mit-Leiden, bist du hilflos oder meinst nichts tun zu können.


    In meiner Arbeit bin ich mit Menschen konfrontiert, die eine vielfach tödlich verlaufende Krankheit haben. Wenn ich diese Menschen und ihre Angehörigen begleite (nicht mitleide), dann kläre ich mit diesen Menschen, wie ich sie unterstützen kann und in welcher Form. Wollen sie überhaupt eine Begleitung?


    Meine Intuition sagt mir aber auch, wo ich handeln muss, ohne noch lange zu sprechen ... Oder ich vermittle Informationen / Wissen, dass sich Betroffene wieder selber helfen können (Empowerment).

    Das Schicksal berührt mich manchmal sehr stark. Besonders wenn eine junge Mutter von kleinen Kindern stirbt ... In meinem Herz sage ich dann: "Ich achte dein Schicksal sehr. Von Herzen wünsche ich dir und deiner Seele das, was für dich gut ist. Es ist dein Schicksal und ich lasse es dir. Du hast ganz tief in deiner Seele, die Kraft, dieses Schicksal zu tragen".


    Solche innern Gedanken, die ich natürlich dem krebsbetroffenen Menschen nicht sage (weil das ziemlich zynisch tönen würde), sind für mich ein Zeichen der Anteilnahme, des Segens - aber auch eine Aussage mir gegenüber, dass ich das Schicksal eines Mitmenschen bei ihm lasse und nicht zu meinem mache.


    Ich habe persönlich mühe mit dem Begriff "Abgrenzung" ... Aber das ist dann wieder ein anderes Thema ...


    Soweit meine Gedanken zu deiner interessanten Frage.


    Lasse es dir gut gehen!


    Herzlich
    Daniel

  • Ganz lieben Dank Daniel, Deine Worte sind unglaublich klar gewählt und eine echte Hilfe :sieg:


    Schönes Wochenende allerseits!


    Eisu



  • Lieber Daniel,


    Deine Zeilen haben mich berührt ganz tief im Herzen. Deine Anteilnahme an die Seelen die diesen Weg gehen müssen/sollen/dürfen, als Lernprozess oder sonst was, da möchte ich nicht näher eingehen.
    Ich danke dir für dein Licht in solchen Schicksals -Momente, kein Geld, mag dieses Licht ersetzen.
    <3


    In Liebe
    Andrea

    <3Behalte die Sterne immer im Auge und die Füsse am Boden <3