Alle Wahrheit ist perspektivisch

Imke brachte mich durch ihre Tagesgedanken (Wahrheit...) vom 23.04.17 auf die Idee diesen Text zu verfassen. Er entstand unter Verwendung eines Blogs von Ken Jepsen. Umformuliert und ergänzt von Daniel

„Es gibt nur ein perspektivisches Sehen“

Diese Erkenntnis von Friedrich Wilhelm Nietzsche hat Folgen, wenn man sie wirklich versteht. Nach Nietzsche existiert das, was man Objektivität nennt, überhaupt nicht.

Objektivität ist immer abhängig vom Standpunkt des Betrachters. Objektivität ist immer das Resultat eines Prozesses, bei dem die eigene Position und Meinung massiv zu dem beiträgt, was man später DIE Wahrheit nennt.

Wahrheit ist in Wirklichkeit immer auch Meinung und damit manipulativ. Das hat Folgen. Vor allem für die Presse, die stets beteuert, neutral zu sein, objektiv, und das oft auch glaubt.

Schon die Auswahl eines Themas ist streng genommen eine Form der Beeinflussung. Wer fokussieren will, muss ausblenden. Er muss sich auf einen Standpunkt konzentrieren und damit gegen den Rest aller anderen Sichtweisen, die er theoretisch auch einnehmen könnte, entscheiden.

Was uns die Tagespolitik als Realität, Wahrheit oder Ist-Zustand verkauft, ist nichts anderes als das Festlegen auf eine Meinung, die nur deshalb von der Masse nicht hinterfragt wird, da sie massiv publiziert wird.

Wenn in allen Zeitungen, Radio- und TV-Sendern zu Person X die selben „Fakten“ veröffentlicht werden, nimmt der Bürger an, es gäbe nur diese Fakten und sie wären die ganze Wahrheit. So entsteht das, was man Meinungshoheit nennt und die wird von den Machthabern mit allen Mitteln verteidigt.

Die herrschende Meinung ist immer die Meinung der Herrschenden. Überall. Wer in einer Machtpyramide der Spitze offen widerspricht, bekommt spätestens dann Gegenwind, wenn er allein durch seine Reichweite an Relevanz gewinnt. Das Netz bietet diese Möglichkeit auch Personen, die von der Mainstream-Presse bisher erfolgreich totgeschwiegen wurden.

Speziell bei Presse, reagiert der sogenannte „freie“ Markt extrem aggressiv, wenn Abweichler es wagen, eigene Interpretationen in diesen Markt zu pumpen. Machterhalt ist ohne Manipulation der Massenmeinung ein viel zu kompliziertes Geschäft. Wer es versteht, die Information zu begrenzen, schränkt damit Denken ein und was nicht gedacht werden kann, kann auch nicht ausgesprochen werden. Gerade in einer Demokratie ist die Kontrolle dessen, was auf der Strasse gesprochen wird, elementar. Abweichende Meinungen können sich dynamisch und damit kaum berechenbar gegen die Eliten entwickeln und schnell wahlentscheidend werden.

Die Hauptaufgabe der Presse besteht weniger darin, diese Bevölkerung mit Informationen zu versorgen, auf das sich diese ihre Meinung selber bilden möge, vielmehr geht es darum für sämtliche relevante Geschehnisse einen Deutungsrahmen vorzugeben. Die Technik nennt man „FRAMING“ (Frame ist englisch und bedeutet (Bilder)Rahmen).

Das ist Edward Snowden. Für die einen ist es ein Held, der einfach mutig handelte, weil er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren konnte, dass die Geheimdienste alles abhören und ausspionnieren unter dem Allerweltsbegriff "Nationale Sicherheit". Für die Regierung ist er ein Verräter, dem die Todesstrafe droht, weil er "Staatsgeheimnisse" verraten hat.
Die Frage ist was und wem glaubt die Öffentlichkeit?

Wer es wagt, den Frame, also Deutungsrahmen, zu hinterfragen, zu verlassen oder einen alternativen Deutungsrahmen anzubieten, wird an der Meinungsfront mit allen Mitteln bekämpft. Rufmord ist das Ziel.

Es kann gut sein, dass auf diesen Text schnell das Totschlagargument "Verschwörungstheorie" kommt. Das ist ein Kampfbegriff. Er sagt aus, dass jemand eine verbotene Tabuzone betritt.

Diese sogenannte Tabuzone wurde von gewissen Menschen bewusst definiert und festgelegt. Damit die, welche diese Tabuzone festgelegt haben (man spricht von Deutungshoheit), unter sich sind und in Ruhe ihren Geschäften nachgehen können.

Der Mensch, welcher diese Tabuzone betritt, macht etwas ganz Schlimmes. Dem muss mit einer ganzen Reihe von Methoden Einhalt geboten werden (z.B. verschweigen, abstempeln, beschuldigen, isolieren, töten etc.)

Gerne werden alle "Verschwörungstheoretiker" in denselben Topf geworfen und als Idioten bezeichnet. Es gibt tatsächlich Menschen, die glauben, die Erde sei eine Scheibe und die fest davon überzeugt sind, dass gewisse Machtmenschen "Repiloiden" sind. Das sind auch (komische) Verschwörungstheorien.

Für die Gegener sind alle Verschwörungstheoretiker gleich. Alle sind blöd, dumm, Trolle, Idioten... Besonders die, welche mit Fakten, Belegen wissenschaftlichen Quellen und guter Argumentation die Geopolitik, das Wirtschaftssystem, Kriege usw. der Machthaber mutig und kritisch hinterfragen...

Achte bei deinem Medienkonsum darauf, ob du manipuliert wirst oder nicht. Glaube nicht daran, dass du durch SRF, ZDF, ARD und andere öffentlich rechtliche Sender objektiv, neutral und umfassend informiert wirst... Informiere dich auch in andern Medien zum Beispiel im Internet. Es gibt extrem viel Schrott aber auch einige Perlen...

Das zählt auch für die Schweiz!

Meine Sicht (und die ist auch perspektivisch ) ist die: Ich finde das Aussen, in dem was ich oben beschrieben habe, nicht verwirrend. Vewirrung ist die Kehrseite von Klarheit. Beides bedingt sich. Bin ich mit mir selber klar, kann mir die Wirrnis im Alltag nichts anhaben. Sie kann und darf mich verunsichern. Das ist nur ein Zeichen das ich mich justieren sollte. Es ist schon viel, wenn ich erkenne, dass mich das Aussen verwirrt, oder ich das Aussen als Wirre empfinde. Es stösst etwas auf Resonanz. Die Frage ist nur, wie verhalte ich mich dann. Bestätigt das meine Überzeugungen ich bleibe so wie ich immer war? Ziehe mich in mein Inneres zurück als Flucht vor dem bösen, mich verwirrenden Aussen? Justiere ich mich innerlich, um wieder in meine Klarheit zu kommen?

Warum das Innere und Äussere gegeneinander ausspielen? Beides bist du. Alles ist Leben und Teil davon. Es gibt kein Aussen und Innen. Nur der Verstand unterteilt. Ebenso kann das Ego ein spirituelles Deckmäntelchen anhaben und immer und immer wieder sagen,"wir sind alle Eins". Klingt schön. Scheint gut. Mehr nicht. Punkt. Mir fiel das kürzlich an mir auf, weil ich diesen Satz auch gerne sage... Wenn ich das aber in meinem Herz weiss, dann betone ich es bewusster oder weniger. Vielmehr ich lebe ES, weil ich ES bin. Im Grunde genommen ein Paradox. Aber Paradoxien sind ein Hilfsmittel, um das spirituelle Ego zu umschiffen. Das was tief in mir drin ist, versteht das. Das ist zurzeit meine Herausforderung und mein Thema ^^> ...

Das Aussen ist so wie es ist und die Umstände auch. Wenn ich allerdings sogenannt "spirituell bin", ist das auch ein Prozess, der für mich Auswirkungen im Alltagsleben hat. Eben z.B. auch wie ich mich informiere, wie ich mit den Mitmenschen im Dialog stehe, mich durchaus auch kritisch eingbringe oder mich in die Stille zurückziehe oder Sport mache, um meine Batterien wieder aufzuladen.

Das hat für mich mit Selbstbewusstsein zu tun. Gewisse Mitmenschn sagen dann "das ist ein Egoist", oder das ist einer "der sich gerne in Szene setzt" ... (einmal schrieb ich: Dem Wolf ist es egal, was die Schafe hinter seinem Rücken tuscheln...)

Im Grunde genommen ist alles ganz einfach. Und weil es so einfach ist, macht man daraus wieder spirituelle Konzepte, statt einfach zu Sein.