Wie vielleicht einiger Ihrer Gemeinschaft hier mitbekommen haben, ist meine Person nicht gerade ein Schmeichler und nicht allzu zurückhaltend mit Kritik und "Herausforderungen"stellen. So mag man selten irgendwo Lob oder Anerkennung feststellen, was sicher auch damit zu tun hat, daß man gerne nachläßt, wenn man Früchte erntet.
Gerade in der westlichen, oder besser modernen Welt, wo Geiz und Neid ja auch viel beworbene Untugenden sind, ist es nicht einfach Menschen oder gar Gruppen zu begegnen, die Mitfreude, Anerkennen und Teilen von Verdiensten, eigener und der anderer, pflegen und so möchte meine Person hier einleitend zum Thema, in diesem Bezug Lob und Anerkennung, als Ermutigung zur noch weiteren Verbesserung in Qualität und Umfang aussprechen: Sadhu!
Im Osten, Asien, dort jedoch in reiner Form auch sehr schnell und mit dieser Generation wahrscheinlich verschwindend, ist das Praktizieren von Mitfreude und das Teilen der Verdienste, vor allen in Kreisen um Buddha, Dhamma, Sangha noch im großen lebendig, und es ist im kleinen und im großen, ganz normal und Grundtugend soetwas zu tun.
Solch, wenn man sich als "cooler" "moderner" Mensch nicht gar angeekelt fühlt, gewinnt in der modernen Welt, aufgrund der enormen Anziehungskraft für alle die mit soetwas in Verbindung kommen, jedoch auf nicht so gutem Wege wieder an Bedeutung. Nicht so gut nur deshalb, weil man stark positive Entgegnung, so wie es sich professionelle Kundendienste und Verkäufer zu eigen machen, schnell den generellen Geschmack von "Schmeicheln" für einen niedrigen Nutzen. Dies mag sicherlich auch der Grund, neben plankem Geiz, Neid und "Cool"-seinwollen/erscheinen wollen, sein, warum man es so gut wie gar nicht in der marktfreien Gesellschaft praktiziert.
Gar nicht, ist vielleicht auch nicht richtig, wenn man z.B. an Massenveranstaltungen und Konzerte denkt, oder an Image-huldigung.
Es ist also wie so oft ein Thema wo und warum man sich Mitfreut und wie und warum man Verdienste teilt, wird das ja gerne auch als sich heben wollend verstanden, wozu man es ja auch misbrauchen kann.
Zum Thema und zum Anrehen hier vielleicht einleitend ein Aufsatz von ehrw. Nyanaponika Thera, der damit ein Stiefkind der "modernen" Gesellschaft etwas versucht hat ins Rampenlicht zu bringen.
Jenachdem ob sich jemand hier getraut sich wirklich einzuklinken und wenn da Gewilltheit ist, den Geist auf dieses geschickte "Hobby" Mudita, einer der vier Brahma-Viharas, Ehrhabenen-Verweilstätten, in der Meditation, zu heben, wüde meine Person hier vom Thema "Mitfreude" zum nochmal schwereren Teilen von Verdiensten, dann auf die Meditation, gerichtet und getragen von Mudita, eingehen.
Hier ber vorerst der angesagte Text und das Teilen der Verdienste vom ehrenwerten Bhante hier mit seinem Text:
Ist uneigennützige Freude von Nutzen?
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Nyanaponika Thera (1901-1994)
Nyanaponika Thera (Siegmund Feniger) verließ sein Heimatland Deutschland im Jahre 1936 nach Sri Lanka, wo er als buddhistischer Mönch vom Ehrw. Nyanatiloka Thera (1878-1957) ordiniert wurde. Im Jahr 1958 half er, die Buddhist Publication Society zu gründen, der er als Chefredakteur bis zum Jahr 1984 diente, und als Präsident bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1988. Er verstarb friedlich in seiner Unterkunft, der Waldeinsiedelei im Udawattakele-Reservat außerhalb von Kandy, am letzten Tag seines 57. Regenzeit-Retreats. Seine vielen weit bekannten Bücher umfassen The Vision of Dhamma, Abhidhamma Studies und (mit Bhikkhu Bodhi) Numerical Teachings of the Buddha.
Ist uneigennützige Freude von Nutzen?
Die Tugend von mudita [muditaa], [1], d.h. Freude am Glück und Erfolg anderer zu finden, hat keine ausreichende Aufmerksamkeit in der Erklärung der buddhistischen Ethik, oder in der meditativen Entwicklung der vier großartigen Verweilungszustände (brahma-vihara [brahma-vihaara]), von denen einer mudita ist, gefunden. Es war deshalb so erstebenswert, dieses kleine Buch aus Aufsätzen zusammen zu stellen, und in dieser Einleitung hier ein paar zuträgliche Ergänzungen zu diesem ausgeklammerten Thema zu machen.
Es wird zu Recht behauptet, daß es für jemanden einfacher ist, etwas Mitgefühl oder Freundlichkeit, in Situationen in denen es gefragt ist, zu empfinden, als etwa spontane Gefühle von geteilter Freude ausserhalb des engen Kreises der Familie und Freunde zu genießen. Es erfordert zumeist einer tief beabsichtigten Anstrengung, sich mit der Freude und dem Erfolg anderer zu indentifizieren. Nun hat das Vermögen soetwas zu tun, seine psychologischen Wurzeln in der menschlichen Natur, die tiefer als die der Reaktionen von Mitgefühl liegen. Da ist die eine Tatsache, daß Leute sich glücklich fühlen wollen (mit oder ohne gutem Grund) und es bevorzugen die Traurigkeit im Mitgefühl (Mitleid) zu teilen. Das Herdentierverhalten (“Geselligkeitstrieb”) des Menschen gibt ihm bereits eine gewisse Gewohntheit mit geteilten Emotionen und geteiltem Vergnügen, wenn gleich auch auf einer viel niedrigeren Ebene, als jene die wir hier behandeln. Da ist auch eine Impuls im Menschen (und in manchen Tieren), der nicht nur agressiver Natur ist, sondern auch eine natürliche Tendenz in Richtung gegenseitige Hilfe und gemeinschaftlicher Handlungen hat. Weiters ist da die Tatsache, daß Glück und Freude ansteckend sind, und eine selbstlose Freude könnte leicht aus dem hinaus wachsen. Kinder reagieren bereitwillig mit einem eigenen Lächeln und einer guten Stimmung, auf die lachenden Gesichter und das Glück um sie herum. Auch wenn Kinder zu gewissen Zeiten durchaus eifersuchtig und neidisch sein können, erfreuen sie sich auch sichtbar, wenn sie einen Spielkameraden mit einem Geschenk fröhlich gemacht haben und sie sind durchwegs froh mit so einer Situation. Lasse man Eltern und Erzieher dieses Potenzial in Kindern weise fördern. Dann wird dieser Samen sehr natürlich zu einer starken Pflanze in den Jugendlichen und Erwachsenen heranwachsen und reift von einer Imulsivität zu einer einfachen Manifestation eines simplen Stadiums von selbstloser Freude (mudita – brahmavihara) heran. So wird auch hier das Kind zum „Vater des Mannes“. So eine Erziehung in Richtung Freude mit anderen sollte natürlich nicht in einer trockenen lehrhaften Weise passieren, sondern mehr in einer praktischen Art und Weise, indem man die Kinder zum Beobachten bringt und sie die Freude anderer wertschätzen können und es genießen lernen das Frohsein und den Erfolg anderer anzunehmen, und indem sie versuchen etwas Freude in anderen zu erzeugen. Dies kann man damit unterstützen, in dem man die Kinder mit Beispielen des selbstlosen Lebens und deren Aktionen aus freudvoller Wertschätzung, bekannt macht (dies sollte man natürlich nicht nur auf buddhistische Geschichten beschränken). All diese Beispiele und Möglichkeiten sollten in der buddhistischen Literatur und Schulbüchern der Kleinen, aber auch in jenen ander Alterklassen, nicht fehlen. Auch sollten diese Themen in buddhistischen Magazinen und Literatur für Erwachsene fortgestezt werden.
Anerkanntermaßen sind jedoch die negativen Impulse im Menschen, wie Aggression, Neid, Eifersucht, usw. viel mehr präsent, als die positiven Tendenzen in Richtung kommunaler Dienstleistung, gemeinschaftlicher Hilfe, selbstloser Freude, dankbare Anerkennung der guten Qualitäten der Mitmenschen, usw. Wie auch immer, findet man dennoch diese positiven Geschicke im Menschen (auch wenn sie wenig entwickelt sind) und es ist durchaus realistisch an diese zu appelieren um dieses Potenzial, in welcher Weise auch immer, zu entwickeln: in unseren persönlichen Partnerschaften, in der Erziehung, usw. „Wenn es nicht möglich wäre Gutes zu entwickeln, würde ich euch nicht dazu anhalten es zu tun...“, sagte Buddha. Dies ist nun wirklich ein positives und optimistisches Versprechen.
Wenn das Potenzial von selbstloser Freude großzügig und methodisch angeregt und entwickelt wird, beginnend mit dem buddhistischen Kind (oder in diesem Fall mit jedem Kind) und mit den Erwachsenen (Einzelpersonen und buddhistische Gruppen, wie auch die Sangha) fortgesetzt wird, kann der Samen von Mudita zu einer starken Pflanze wachsen, die blühen und ihre Früchte in verschiedenen anderen Tugenden, als eine Art der „Kettenreaktion“, bringen wird: Großzügigkeit, Toleranz, Freigiebigkeit (in beidem, Herzen und Geldtasche), Freundlichkeit und Mitgefühl. Wenn selbstlose Freude wächst, stirbt viel schädliches Unkraut im menschlichen Herzen ganz natürlich (oder wird zumindest schrumpfen): Eifersucht und Neid, Übelwollen in all seinen verschiedenen Manifestationen, Kaltherzigkeit, Geiz (auch im Hinblick um das Kümmern um andere), und so weiter. Selbstlose Mitfreude kann tatsächlich als ein starker Agent wirken, der mit dem Freilassen großräumiger Wellen das Gute im menschlichen Herzen fördern kann.
Wir wissen nur all zu genau, wie Neid und Eifersucht (die Gegenspieler der selbslosen Freude) eines Menschen Herzens, wie auch soziale Beziehungen auf vielen Ebenen des Lebens, vergiften kann. Sie können die Zusammenarbeit einer Gesellschaft, einer Regierung, eines Berufsstandes, einer Industrie und auf allen wirtschaftlichen Ebenen, in Luft auflösen. Sollte daher nicht alle Anstrengung dahin gelegt werden diese Attitude Mudita zu kultivieren?
Mudita würde ebenso caritative und soziale Arbeit anheben und in Bewegung bringen. Während Mitgefühl (karuna) die Inspiration ist (oder sein sollte), ist selbslose Freude sein freudvoller Partner. Mudita schützt mitfühlende Taten von Gönnermani und Überheblichkeit, die oft störend und verletzend für den Empfänger ist, überrollt zu werden. Auch ist es so, daß wenn Mitgefühl und selbstlose Freude Hand in Hand gehen, die Arbeiten der Dienstleistungen nicht in eine tote eintönige Abgestumpftheit verfallen. Stumpfheit, Antriebslosigkeit, Langeweile (alles Nuanzen des Paliwortes arati) zählen alle zu den „fernen Feinden“ von Mudita. Sie können mit einer Allianz aus Mitgefühl und selbstloser Freude dem Erdboden gleich gemacht werden.
In ihm der gibt und hilft, wird sich die Freude an solchen Arbeiten in Segen, der sich in diesen heilsamen Handlungen enthält, verwandeln: Selbstlosigkeit wir immer mehr zu einer natürlichen Sache in ihm werden und so eine Selbslosigkeit wird ihm zu einem besseren Verständnis, bis zur letztlichen Realisierung der zentralen Lehre Buddhas, dem Nicht-Selbst (anatta), helfen. Wir werden es ebenfalls bestättigt sehen, daß ein freudvolles Herz leichter Stille und Konzentration im Geist erreicht. Diese ist tatsächlich ein großer Segen, der uns mit dem Kultivieren der Freude am Glück andererer beschert werden kann!
Heutzutage fallen Ermahnungen im Hinblick auf Moral immer mehr auf taube Ohren, egal ob sie nun theologisch oder anderwertig begründet sind. Das Belehren in Moral mit erhobenem Zeigefinger wird weitgehenst zurückgewiesen und abgelehnt. Dieser Umstand besorgt in großem Maße die Kriche und Erzieher im Westen. Aber da sind ausreichend Anzeichen, daß diese mehr oder weniger auch in buddhistischen Ländern des Ostens der Fall ist, wo Ethik noch immer in einem alten anspronenden Stil und meist in einer stereotypen und unverständlichen Weise, mit wenige Einfußnahme auf gegenwärtige Moral. und Sozialprobleme, gelehrt wird. Daher meint die moderne Jugend zunehmend, daß so ein „moralisieren“ nicht ihre Sache sei. Nun ist es auch mit der Berühmtheit der buddhistischen Lehren, die sich nicht auf eine Autorität einer Kirche oder eines Gottes stützen, aber auf das Vermögen von Selbstreinigung in jedem einzelnen, so, daß eine konventionelle Erklärung der Ethik vorwiegend auf überarbeiteten schriftlichen Referenzen passiert und dies wieder unpassend und zunehmend uneffektiv für Jung und Alt wirkt. Die Notwendigkeit der Reform in dieser Dringlichkeit ist von regender Wichtigkeit.
Es ist auch mit dieser Situation im Blick, daß die vorhergehende Beobachtung sich dem Fakt angenommen hat, wie selbstlose und alturistische Freude als eine natürliche Wurzel im menschlichen Herz, unverzüglich Nutzen für die Einzelperson und eine Gesellschaft bringen kann. Mit anderen Worten sollte die Konfrontation mit einer modernen buddhistischen Ethik eine pragmatische und zeitgenössische, wie auch aufmunternd durch ehrliche und warmherzige menschliche Dinge, sein.
In dieser unsere problemverwickelter Welt, gibt es unzählbare Möglichkeiten für Gedanken und Taten aus Mitgefühl, aber es scheint als ob nur wenige die Freude mit anderen teilen wollen. Daher ist es notwendig, daß wir neue Möglichkeiten für selbsloseFreude schaffen, in einer aktiven Praxis von Wohlwollen (metta) und Mitgefühl (karuna), in Taten, Wörtern und meditativen Gedanken. Doch werden wir in dieser Welt niemal ohne Erschütterungen und Missgeschicken sein, und daher mußen wir uns selbst auch mit Gleichmut (upekkha) bewaffnen, um uns vor Entmutigung und Gefühlen der Frustration zu schützen, wenn wir auf Schwierigkeiten, in unserer Anstrengung das Reich von selbstloser Freude zu vergrößern zu wollen, stoßen.
Anmerkung
1.Üblicher Weise durch selbstlose, freundschaftliche oder alturistische Freude gebildet.
Im Anschluß an den Aufsatz, der Einleitung für Sammlung von Texten zum Thema Mitfreude war, finden sich noch nicht übersetzte Texte. Etwas was man diesen entsehen kann, alles Texte von westlichen Lainen, ist, daß sie viel zu schnell, ohne die Übung im Rauen gut zu üben und zu verstehen, gleich ins ganz feine und zu Gleichmut kommen möchten.
Es spiegelt also die "Profiliga" sozusagen gut die eigenen Probleme damit wieder, was nicht wenig der Grund ist, warum meine Person gerne an den Grundlagen immer wieder und wieder zerrt und sie "streßt" um sie nützlich zu bekommen.