Gerne würde ich mit dir diese berühmten drei Begriffe etwas näher anschauen. Inspiriert dazu hat mich Reinhard Herr-Mann.
Hoffnung – Glaube – Wissen sind die drei Stufen zur Erkenntnis. Hoffnung kommt zuerst, ist der Boden auf dem Glauben entstehen kann und wenn's sein darf wird aus Glauben Wissen.
Mit Hoffnung wird alles geboren und die Hoffnung stirbt zuletzt. Alle Menschen hoffen, viele glauben, aber nur wenige wissen. Diejenige, die weiss, hat erkannt und ist weiser geworden.
Wahres Wissen öffnet Herz und Verstand und ringt dem Leben Möglichkeiten ab, an die man nicht glauben konnte, als man noch gehofft hat. Das ist dann Weisheit.
Menschen, die wissen, sollten das Wissen nicht für sich behalten, es an die weitergeben, die beim Glauben stehen geblieben sind oder auf der Hoffnungsstufe verharren. Was jeder Einzelne schliesslich mit dem Wissen anstellt, auf welche Art und Weise er es für sich verwendet, ist stets ihm überlassen.
Ich hoffe, dass dort wo ich noch glaube, Wissen entstehen darf und kann.
Hoffnung ist allgegenwärtig, jeder Mensch besitzt sie und nährt sich davon. Mal mehr – mal weniger. Hoffnung ist das Grundelement des menschlichen Lebens und von essentieller Bedeutung. Sie wirkt wie ein kleiner innerer Motor, dessen Antrieb besonders dann bemerkt wird, wenn man denkt, es geht nicht mehr weiter. Hoffnung projiziert überwiegend auf Dinge im Aussen, die noch nicht geschehen sind und deren Eintreffen man sich wünscht.
Das Element Hoffnung wird deswegen vollkommen individuell wahrgenommen, weil es extrem differenziert ist und bei jedem Menschen etwas anderes beinhaltet. Hoffnung kann zum Glauben führen oder ist mit ihm verbunden.
Glaube macht im Grunde verführerisch, weil seine Qualität über der Hoffnung liegt und weil man sich darüber mit anderen Menschen austauschen kann. Auch Glaube wird natürlich individuell empfunden, dennoch ist er mehr ein gesellschaftliches Phänomen und wird in Gruppen ausgeübt. Im Gegensatz zu Glaubensreligionen gibt es keine Hoffnungsgemeinschaften.
Glaube manifestiert im menschlichen Bewusstsein bereits eine bestimmte Faktenlage, die sich in gewisser Permanenz auf die äusseren Lebensumstände niederschlägt. Deshalb kann er fördernd oder hemmend wirken. Ein gläubiger Mensch vertraut auf den Fluss der äusseren Ereignisse im Sinne einer von ihm unabhängigen Gesetzgebung.
Wenn ich nun von Wissen spreche, meine ich nicht erster Linie Verstandesmuster.
Wissen ist die höchste Stufe der menschlichen Erkenntnis. Es schliesst die Vorstufen Hoffnung und Glauben mit ein. Ohne die kommt kein Mensch zu Wissen. Auf der Erde wird Wissen erst dann gesellschaftsfähig, wenn es durch konkrete äussere materielle Beweise belegt ist oder auf nachvollziehbaren Erfahrungen beruht.
Wenn Wissen und Weisheit eine Einheit bilden und ganzheitlich gelebt werden, ist das Bewusstes Sein.
Wissen kann Berge versetzen. Mit dem daraus veränderten Massenbewusstsein tritt es in die Individualität all derer, die sich damit beschäftigen, und führt demzufolge gegebenenfalls zu einem Paradigmenwechsel.
Menschliche Macht benötigt Wissen aus akademischen Leistungen zur Herstellung von Waffen und nutzt darüber hinaus das Wissen um soziologische Verhaltensweisen, damit sie ausgeübt werden kann. Bestimmtes Wissen wird aus diesen Gründen elitär gehalten oder gar vernichtet, damit Machtstrukturen erhalten bleiben.
Hoffnung und Glauben werden toleriert – Wissen nicht (das niedrig gehaltene Allgemeinwissen natürlich ausgeschlossen).
Durch Wissen findet die Individualität zu sich selbst.