IST DAS, WAS ICH GLAUBE, WIRKLICH WAHR?

  • Nein, das was du glaubst ist falsch. Es gibt nur eine Wahrheit.

    Bibel:

    Johannes 17.17 Dein Wort ist Wahrheit.

    2.Timotheus 3.16 Denn die ganze heilige Schrift ist von Gott eingeben.....

    Johannes 14.6 Jesus Christus spricht: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.....

    Spiritualität ist niemals der Religionen Knecht oder Untertan. Wirkliche Spiritualität braucht keine Dogmen, keine religiösen Rituale und keine kirchlichen verknöcherten Lehrgebäude, auch keine konfessionellen Brotschreiber, manchmal auch Theologen genannt. Wirklich gelebte Spiritualität braucht, vielleicht, noch nicht einmal einen Gott.


    Spiritualität ist des Menschen ureigenes, nur seinem Gewissen unterworfen, vom Herz geprüft, vom Leid bestätigt. Vielleicht ist die höchste Form der Spiritualität die unbedingte und bedingungslose Ehrfurcht vor dem Leben schlechthin, vor dem Wurm im Staub der Erde ebenso, wie vor dem schmutzigen Bettler an der Straßenecke, der vielleicht keine anderen Freunde hat, als den zersausten Hund in seinen Armen.


    Spiritualität ist das Mit-Leiden an und mit der gequälten Kreatur, der alle Würde genommen wurde, Spiritualität ist die Fassungslosigkeit im und am Leid der Menschen, die in diesen Minuten, wo ich meinen Beitrag verfasste, zu Tode geschunden, gefoltert, verfolgt und in irgendwelchen dunklen Löchern verschmachten, oder der ungezählten Kinder, die in diesen Minuten auf diesem Planeten verhungert sind.


    Deine Wahrheit ist die Wahrheit irgendwelcher Buchreligionen, die mit Feuer und Schwert in die Welt getragen wurden, denn es gibt einfach zu viele - einzig wahre Götter in dieser Welt, deren Anhänger niemals eine Pacht auf die Wahrheit haben, oder hatten.


    Meine Meinung dazu, in diesem Sinne und liebe Grüße von der Ostseeküste


    Horacker

  • Ein großartiger Beitrag der mir aus dem Herzen spricht, denn die Wahrheit ist niemanden Knecht oder Sklave. Die Wahrheit sind immer wir selbst, in unserem ureigenen Kosmos unseres Lebensweges, den wir selbst gestalten.


    Zum Dank ein paar Verse, die mir lieb sind:


    Schläft ein Lied in allen Dingen,

    Die da träumen fort und fort,

    Und die Welt hebt an zu singen,

    Triffst du nur das Zauberwort.

    (Eichendorff)

  • Ein sehr eindrücklicher und nachvollziehbarer Beitrag , dake dafür .

    Eines möchte ich für mich ändern

    Ich möchte nicht mitleiden , ich fühle mit .

  • Eines möchte ich für mich ein wenig abändern ,

    Ich möchte nicht mitleiden ,

    Wenn ein Kind hungert, dann leide ich mit, wenn ein Mensch gequält wird, dann leide ich mit. Es tut mir persönlich weh, wenn ich Menschen sehe, oder erlebe, die nicht einmal das Nötigste zum Leben und Überleben haben. Früher einmal, da nahm ich das nicht so intensiv wahr, aber je mehr je länger, kann ich mich mit dem Zusehen und einem angenehmen Sattsein nicht mehr abfinden, obwohl ich nur zu gut weiß,

    das ich diese Welt, am Zustand dieser irrsinnigen Welt nichts ändern kann.


    Manchmal denke ich, entweder ist der Mensch ein Irrläufer der Evolution, oder Gott musste einen gewaltigen Aussetzer gehabt haben, als er den Menschen erschuf. Funktioniert denn diese Welt wirklich nur nach dem Prinzip des: homo homini lupus?

  • Trotzdem bleibe ich bei Mitgefühl

    Im Mitgefühl fühle ich das Leid , trotzdem erkenne ich , dass ich es im Aussen nicht ändern kann .

    Habe ich Mitgefühl kann ich mich sehr wohl in die Lage der betreffenden Situation mit Abstand hineinversetzen .

    Ohne mich wie beim Mitleiden mit der Situation emotional zu identfizieren , da bewete ich die Situation .

    Einmal editiert, zuletzt von Priska ()

  • Wenn ein Kind hungert, dann leide ich mit, wenn ein Mensch gequält wird, dann leide ich mit. Es tut mir persönlich weh, wenn ich Menschen sehe, oder erlebe, die nicht einmal das Nötigste zum Leben und Überleben haben. Früher einmal, da nahm ich das nicht so intensiv wahr, aber je mehr je länger, kann ich mich mit dem Zusehen und einem angenehmen Sattsein nicht mehr abfinden, obwohl ich nur zu gut weiß,

    das ich diese Welt, am Zustand dieser irrsinnigen Welt nichts ändern kann.

    Diese irrsinnige Welt gab es schon immer und wird es auch immer geben. Wenn Dir das Jetzt auffällt, identifizierst du Dich damit.

    Aber das geht auch vorbei, weil Du mit der Zeit begreifst dass du dich damit kaputt machst. Der Welt nützt kein kaputter Horacker.

    Sie braucht einen leuchtenden vorbildlichen Horacker.

  • Mitgefühl , super Thema ,

    erkenne gerade , dass ich viel mitgelitten habe , es mir und dem Anderen dabei nicht besser ging .

    Mitleiden macht krank .

    Mitgefühl schenkt Heilung

  • Herauszufinden, wie die Energie in die Richtung fließt, sodass sie sich nicht gegen sich selbst richtet ist für uns Alle

    in der Regel eine Lebensaufgabe. Man erkennt es am besten wenn man sich frei und leicht fühlt. Wenn das nicht der Fall ist,

    spüren wir es als Unbehagen, Schwere, Angst usw.

    Der Begriff "Über den Dingen stehen" meint, für die Energie die richtige Richtung gefunden zu haben.

  • Diese irrsinnige Welt gab es schon immer und wird es auch immer geben. Wenn Dir das Jetzt auffällt, identifizierst du Dich damit.

    Aber das geht auch vorbei, weil Du mit der Zeit begreifst dass du dich damit kaputt machst. Der Welt nützt kein kaputter Horacker.

    Sie braucht einen leuchtenden vorbildlichen Horacker.


    "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden.“

    (Arthur Schopenhauer)


    Hier treffen wir auf einen der Grundgedanken des Buddhismus, also der Leidüberwindung.


    Und ich identifiziere mich nicht mit dem Leid, ich will das Leid überwinden, auch das ist ein Pfeiler des Buddhismus, hier in den drei Formen des Leids, und dessen Überwindung, denn das Leid ist unabdingbarer Bestandteil unserer Welt und unseres Daseins. Diesen Dualismus treffen wir auch schon im Taoismus, der wahre Geist ist unbeschränkt, und in seiner tiefsten Natur offen und zeitlos, aber auch wen das Leid in unsrern begrenzten Vorstellungs und Begriffswelten nur eine periphere Rolle spielen sollte, so muss es überwunden werden. Ob nun mit oder ohne Buddhismus, oder anderen religiös philosophischen Begriffswelten, jeder sei das seiner Meinung und seines Weges gewiss.


    Übrigens halte ich Gefühle, im weiten Begriffsfeld der Spiritualität, für einen sehr unsicheren Kantonisten:

    Du bist am Ende – was du bist. Setz dir Perücken auf von Millionen Locken, Setz deinen Fuß auf ellenhohe Socken, Du bleibst doch immer, was du bist.

    (G.,F I)

  • Mitgefühl , super Thema ,

    erkenne gerade , dass ich viel mitgelitten habe , es mir und dem Anderen dabei nicht besser ging .

    Mitleiden macht krank .

    Mitgefühl schenkt Heilung

    Zur zwiespältigen Thematik der Gefühle im spirituellen Bereich vielleicht ein Koan zum Vergleich:


    Als die Nonne Chiyono unter Bukko von Engaku Zen studierte, war sie lange Zeit unfähig, die Früchte der Meditation zu ernten.

    Schließlich, in einer Mondnacht, holte sie Wasser in einem alten Eimer, der mit Bambus zusammengebunden war. Der Bambus riss, und der Boden fiel aus dem Eimer, und in diesem Augenblick wurde Chiyono befreit!


    Zur Erinnerung schrieb sie ein Gedicht:


    Auf manche Weise versuchte ich, den alten Eimer zu bewahren,


    weil der Bambusstrick zerschlissen war und nah am Reißen,


    bis zuletzt der Boden herausfiel.


    Kein Wasser mehr im Eimer!


    Kein Mond mehr im Wasser!


    ((aus: Paul Reps, Ohne Worte – ohne Schweigen, 101 Zen- Geschichten und andere Zen- Texte aus vier Jahrtausenden, O.W.Barth Verlag, 1995)

  • Und ich identifiziere mich nicht mit dem Leid, ich will das Leid überwinden...

    Das dachte ich auch, doch dabei musste ich erst herausfinden was dieses sogenannte "ich" ist.

    Als "ich" es gefunden hatte, fiel das Ich weg und damit auch das Leid.

  • Das dachte ich auch, doch dabei musste ich erst herausfinden was dieses sogenannte "ich" ist.

    Als "ich" es gefunden hatte, fiel das Ich weg und damit auch das Leid.



    Standest du noch niemals am Grabe eines dir sehr nahen und lieben Menschen? Was fühltest du, wenn eines deiner kleinen Kinder unter starken Schmerzen litt? Was fühlst du bei den Bildern und den Aussagen der Zeitzeugen von Auschwitz und Buchenwald?


    Wenn dein gefundenes "Ich" nicht auch weinen kann, dann solltest du dir dein "Ich" doch noch einmal etwas genauer betrachten.

  • Nur weil man nicht jedes Mal in Tränen ausbricht ist man noch lange kein schlechter Mensch. Ich leide durchaus mit anderen, aber nicht mit allem und jedem. Dann hätte ich mir längst die Kugel gegeben. Man muss für sich lernen, das eigene Leid - und damit logischerweise auch das, welches durch Mit-Leiden entsteht - auf ein erträgliches Maß zu dosieren. Das heißt nicht, dass es einem egal ist, oder dass man nicht gerne etwas dagegen tun würde. Es ist einzig und allein eine Form von Selbstschutz, damit man die Kraft hat weiter zu machen, statt am Leid anderer einzugehen.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Standest du noch niemals am Grabe eines dir sehr nahen und lieben Menschen? Was fühltest du, wenn eines deiner kleinen Kinder unter starken Schmerzen litt? Was fühlst du bei den Bildern und den Aussagen der Zeitzeugen von Auschwitz und Buchenwald?


    Wenn dein gefundenes "Ich" nicht auch weinen kann, dann solltest du dir dein "Ich" doch noch einmal etwas genauer betrachten.

    Nein, nein! Das was du ansprichst ist Traurigkeit und Schmerz über einen Verlust in einer bestimmten Lebenssituation. Wir sprachen ja von der

    Überwindung des unbewussten Leids.

  • Wenn dein gefundenes "Ich" nicht auch weinen kann, dann solltest du dir dein "Ich" doch noch einmal etwas genauer betrachten.

    Das ist übrigens wie ich finde eine extreme Pauschalisierung. Denn nur weil man mit Leid umgehen lernt und man Methoden findet, den Kopf über Wasser zu halten, statt im Weltschmerz zu ertrinken, heißt das nicht, dass man unfähig oder unwillig ist, Leid zu empfinden. Es gibt Situationen, in denen darf und sollte man leiden, trauern, Schmerz empfinden. Das ist nur natürlich. Aber wenn du schon buddhistische Beispiele anbringst, dann lass mich dir das Buch "Ich singe für die Freiheit" von Ani Choying Drolma empfehlen. Die ersten 15 Jahre ihres Lebens bestehen größtenteils aus Leid. Und sie geht in ihrem Buch offen und ehrlich darauf ein, schönt nichts, spricht von ihren Emotionen, von Leid und Wut. Doch dann geht die Geschichte dazu über, wie sie Nonne wurde, wie sie lernte, Wut und Leid hinter sich zu lassen, mit anderen mitzufühlen, Empathie zu entwickeln, aber sich nicht selbst mehr Leid aufzubürden als nötig. Doch dann stirbt Jahre später ihr Meister. Und was passiert als sie die Asche des alten Mönchs entnehmen wollen und Ani Choying sieht, dass ausgerechnet der Schädel als einziges nicht verbrannt ist? Sie bricht vor Trauer und Schmerz überwältigt weinend zusammen. Und sie schildert dabei auch ihr Gedanken-Chaos, dass sie doch als Nonne eigentlich versteht, dass der Tod nichts schlimmes ist und so weiter.


    Also denk immer daran: Leid überwinden zu wollen, und das eigene Leid in Grenzen halten zu wollen hat NICHTS damit zu tun, dass man kein Leid empfinden kann oder will. Nur wie ich immer so gerne sage: Alles zur richtigen Zeit im richtigen Maß. Und wenn ich wegen jeder schlechten Fernsehnachricht mich meinem Leid voll und ganz hingeben würde, würde es niemandem helfen. Es würde lediglich meine eigene Lebensqualität zerstören. Es ist ja nicht so, als würde man anderen Menschen damit Leid abnehmen. Statt dessen schadet es dir selbst und hat keinerlei Vorteile. Vielleicht eine etwas pragmatische Ansicht, aber mir hat diese Veränderung sehr geholfen.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Also denk immer daran: Leid überwinden zu wollen, und das eigene Leid in Grenzen halten zu wollen hat NICHTS damit zu tun, dass man kein Leid empfinden kann oder will. Nur wie ich immer so gerne sage: Alles zur richtigen Zeit im richtigen Maß. Und wenn ich wegen jeder schlechten Fernsehnachricht mich meinem Leid voll und ganz hingeben würde, würde es niemandem helfen. Es würde lediglich meine eigene Lebensqualität zerstören. Es ist ja nicht so, als würde man anderen Menschen damit Leid abnehmen. Statt dessen schadet es dir selbst und hat keinerlei Vorteile. Vielleicht eine etwas pragmatische Ansicht, aber mir hat diese Veränderung n,sehr geholfen.

    Wenn wir nun auch noch jedwede TV-Nachrichten als Argumentationsmuster in's Feld führen, dann landen wir unweigerlich im Ungefähren. Außerdem sind das präventive Felder der Argumentation, die etwas voraussetzen, das sich nicht mit dem von mir Geschriebenen im Einklang befindet. Es muss ja hier nun nicht alles in einem mutwilligen Calvinismus enden, nicht?


    Das Leiden, oder Mitleiden, das ist zunächst einmal ein Vorgang, der in dem von dir, von mir selbst erschaffenden Universum aus Wille und Vorstellung stattfindet, denn mein Leid, meine Empfindung des Leids ist deines nicht und umgekehrt.


    Sehen wir uns hierzu noch einmal Schopenhauer an:


    Wenn man den verstocktesten Optimisten durch die Kranken- hospitäler, Lazarette und chirurgischen Marterkammern, durch die Gefängnisse, Folterkammern und Sklavenställe, über Schlachtfelder und Gerichtsstätten führen würde...


    Also das Leid in seiner höchsten und grausamsten Form, und hier sollten wir dann auch endlich einmal die Grenzen des seelischen und des körperlichen Leids eindeutig abstecken und definieren, oder die natürlichen Leiderscheinungen von Alter,Schmerz und Tod.


    Man kann das Leid nicht hinab zerren auf die kalten Verstandesebenen, selbst im Christentum spielt die Form des Leids, die ich meine, noch einmal - die ich meine, eine zentrale Rolle. Man kann das jetzt herunter brechen auf die spirituellen Maßstäbe seiner eigenen Passionen, dann ist das aber keine Diskussion auf gleicher Augenhöhe mehr.


    Bleiben wir also beim spirituellen Homo ludens, oder wir schaffen ein argumentatives Nil-Delta, darin wir uns alle verlieren?

  • Konnte ja nicht ahnen, dass ich durch ein Darstellen meiner Meinung gleich so eine Reaktion von dir kassiere. Ich hatte gehofft, es käme ein Austausch zu stande. Ist wohl eher nicht gewünscht, wie es scheint. Dann gebe ich deinem Wunsch nach und werde nicht weiter argumentieren.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Nein, nein! Das was du ansprichst ist Traurigkeit und Schmerz über einen Verlust in einer bestimmten Lebenssituation. Wir sprachen ja von der

    Überwindung des unbewussten Leids.

    Wie würdest du unbewusstes Leid eindeutig formulieren, innerhalb der Conditio humana.


    Und damit meine ich die Conditio humana eines Camus, ich gebe dann einmal "einen" vor, denn mir lateinischen Wortspielen kann jeder hier um sich werfen, das kostet nicht einmal einen abgegriffenen Nickel:


    Also:


    „Nichts wird den Menschen geschenkt, und das wenige, das sie erobern können, muss mit ungerechtem Sterben bezahlt werden. Aber nicht darin liegt die Größe des Menschen. Sondern in seinem Willen, stärker zu sein als die Conditio humana. Und wenn die Conditio humana ungerecht ist, hat er nur eine Möglichkeit, sie zu überwinden: indem er selber gerecht ist.“


    Dazu stehe ich, zu diesem - "in dem er selber gerecht ist", und das spiegelt auch so ungefähr meinen persönlichen Gedankenkosmos zum Leid schlechthin wieder. Auch wenn es uns vielleicht niemals gelingen wird, ein wirklich gerechter Mensch zu sein, dazu bedarf es wohl Menschen die wie Götter sind.