Michel allein im Wald
Der Tag verrinnt, verschwindet bald,
schon steigt die dünne Sichel.
Du stehst alleine tief im Wald,
erst wird’s dir schummrig, dann auch kalt;
bist halt ein Deutscher Michel.
Als solcher aber denkst du scharf,
ersetzt die Angst durch Bangen.
Das machst du gern, je nach Bedarf.
Wer je im Glashaus Steine warf,
bleibt immer auch befangen.
Jetzt aber schnappt die Dunkelheit
nach dir, sie will dich fassen.
Du siehst nicht einen Meter weit,
das Kind in dir erwacht und schreit:
„Ich fühl mich so verlassen!“
Da öffnet sich des Waldes Dach,
ein Licht fällt auf dich nieder.
Das Schwebeding macht keinen Krach,
du starrst erstaunt, wirst plötzlich wach,
doch schlottern dir die Glieder... 8o