memento mori
Seniles Sein auf läng’re Sicht,
ist meine Sache wirklich nicht.
Macht Honig sich im Kopfe breit,
so ist man nicht mehr ganz gescheit,
vergisst tagtäglich immer mehr,
selbst Leichtes fällt zunehmend schwer.
Es schwindet alles, auch Erinnern,
was bleibt, ist nebelhaftes Schimmern.
In solchen Fällen, sag ich knapp,
da tritt ein Mensch in Würde ab,
sobald er merkt, es ist soweit,
auch wenn der Rest laut „bleib doch“ schreit.
Denn eines ist ja ur-gewiss:
Bemerkt man seinen Schüsselriss
nicht wirklich oder viel zu spät,
hilft weder irgendein Gerät
dein Flackerlichtlein noch zu stützen.
Man hofft, Gebete würden nützen…
Schon lesen wir, im Kopf nicht froh,
von folgender Conclusio:
Memento mori, wenn es geht
beizeiten, denn sonst ist’s zu spät!