Der Befreier
Die Nacht zerreißt, wild fahren Blitze nieder,
entsetzt weich ich zurück vor der Gestalt.
Sie schaut mich an, mir wird so bitterkalt,
der Atem stockt, es zittern alle Glieder.
Warum verharrt sie dort beim weißen Flieder,
die Hände tasten rückwärts, suchen Halt.
ein erstes Ahnen überkommt mich bald;
mir graust vor ihm, erkenne mich nicht wieder.
Doch wie die Sinne beinah mir versagen,
erfüllt mich ganz ein wärmendes Gefühl,
ich ahnte den Befreier schon seit Tagen.
Verspür im Herzen nur noch tiefe Liebe,
die Seele kennt nichts anderes als Ziel
und in ihr wächst ein wundersamer Friede.