Agieren wir frei oder aus Schuldgefühlen und einem schlechten Gewissen heraus?
Worin liegt die Motivation für unser Handeln …?
Schuldgefühle …
ein schlechtes Gewissen haben …
… wer kennt diese Gefühle nicht? Schauen wir uns einmal bewusst unser Leben an, so können wir überprüfen, wann wir aus freien Stücken handeln und wann wir aus einem schlechten Gewissen oder aus Schuldgefühlen heraus handeln. Hierbei sind Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen Energien, die eine Abhängigkeit von anderen Menschen erschaffen. Zugleich halten diese anderen Menschen mit dem Suggerieren von Schuldgefühlen und einem schlechten Gewissen „den Hebel der Macht“ in ihren Händen.
Unser Alltag ist (ohne dass wir uns dessen bewusst wären) voll von Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen …
- Wir müssen täglich Zähne putzen …
- Wir müssen zu den Vorsorgeuntersuchungen …
- Wir müssen das tun, was der Arzt/Fachmann uns sagt …
- Wir brauchen Versicherungen …
- Wir müssen zur Arbeit gehen …
- Wir müssen immer alle Regeln schön einhalten …
- Wir dürfen nicht aus der Reihe tanzen …
- Wir müssen auf die anderen Rücksicht nehmen …
- Wir dürfen niemanden verletzen …
All dies spiegelt die Art und Weise wider, wie unser Ego die Liebe lebt. Unser Ego lebt und erfährt die Liebe über Abhängigkeitsbeziehungen, Schulgefühle, schlechtes Gewissen und Schmerzen. Wir fühlen uns schlecht und leiden innerlich, wenn wir Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen haben, weil wir vermeintlich falsch handeln. Dem „falschen“ oder „richtigen“ Handeln liegen dabei Vorstellungen zugrunde - also Gedankenkonstruktionen unseres Verstandes.
Drei große Schuldgefühle-Macher sind Vater Staat, die Kirche und die Wirtschaft. Wir sollen uns schuldig fühlen vor Gott, wir sollen die Gebote und Gesetze einhalten, wir sollen beten und uns artig impfen lassen, wir sollen diese und jene Produkte kaufen, damit es uns gut geht, wir sollen … wir sollen … wir sollen … Und wenn wir nicht spuren, dann sollen wir Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen haben.
Nur Menschen/Egos, die sich Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen machen lassen, sind führbar, können manipuliert, gelenkt und geleitet werden. Man muss den Menschen nur genügend Angst und Schuldgefühle machen, dann tanzen sie wie die Marionetten. Und mit diesen Menschen kann man außerdem viel Geld verdienen, denn die Menschen fühlen sich schuldig und haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie nicht den größten Flachbildschirm, das neueste Handy, die neueste Mode, die schönen Kosmetikartikel und gewisse Statussymbole haben.
Und noch ein Punkt kommt hinzu: Die meisten Menschen/Egos kommen einfach so von sich aus nicht aus dem Quark. Sie müssen Verträge abschließen und Verbindlichkeiten eingehen, damit sie sich bewegen. Ganz gleich ob im Beruf, die Sportgruppe oder wenn wir uns etwas vorgenommen haben - immer wieder versuchen wir uns über den Hebel „Schuld und schlechtes Gewissen“ selbst zu motivieren. Doch dies sind dann eben NICHT wir als unser Herzensfeld, sondern unser Ego folgt Vorstellungen.
Schuld und schlechtes Gewissen sind darüber hinaus natürlich sehr „wichtig“ in der Erziehung unserer Kinder. Jeden Tag sagen wir unzählige Male: „Wenn … dann …“ oder „wenn Du nicht … dann …“. Dies prägt unsere Kinder natürlich. Wenn wir jeden Tag mehrmals von unseren Eltern mit der Energie von Schuldgefühlen und einem schlechten Gewissen vollgetankt werden, dann schwingen irgendwann all unsere Körperzellen in eben dieser Energie.
Und Schulgefühle und ein schlechtes Gewissen sind wunderbar schwere Energien. Sie sind nahezu gleichwertig mit den extrem schweren Energien von Hadern und Angst, denn wenn wir Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen haben, dann hadern wir ja mit unserem Verhalten und haben zugleich Angst vor möglichen unangenehmen Konsequenzen.
Dies ist Schmerz pur - und dies ist pure Wonne für unseren Ego-Schmerzkörper, der gerade mal wieder eine Festmahlzeit einnimmt. Unser Ego liebt die Energien von Schuld, schlechtem Gewissen, Hadern und Angst über alle Maßen. Dann sind wir als Mensch so richtig schön schwer und bleiben noch möglichst lange mit der Welt der Erfahrungen identifiziert. Wir nehmen alles so herrlich persönlich und ärgern uns Tag für Tag.
Und schließlich gibt es da doch tatsächlich auch noch diejenigen Menschen, die scheinen wir nicht verletzen zu können. Wir können ihnen sagen, was wir wollen, sie regen sich gar nicht auf - sie ziehen allenfalls ihre Konsequenzen. Diese Menschen nehmen nichts sonderlich persönlich, stehen über den Dingen und lassen sich eben nicht so leicht Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen einreden. Aus Ego-Sicht wirken diese Menschen häufig arrogant - doch in Wirklichkeit sind sie einfach nur authentisch, echt und wahrhaftig - und damit zuhause in ihrem Herzensfeld.
Immer, wenn wir Ereignisse, Worte oder das Verhalten anderer Menschen persönlich nehmen, sind wir selbst manipulierbar, abhängig und mit unserem Ego unterwegs. Wenn wir bei uns selbst Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen beobachten können, so können wir erkennen, dass wir in einer Abhängigkeitsbeziehung leben – wir sind dann eben NICHT autonom, sondern mit dem anderen emotional verstrickt. Und wenn wir dem anderen Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen machen, so üben wir hierdurch MACHT aus. Zugleich erfahren wir Liebe auf der Ebene unseres Ego in Form von gegenseitiger Abhängigkeit. Vertrickungen, Verklebungen, Verwicklungen. Da hilft über kurz oder lang nur eines: ENT-Wicklung …
Wahre Liebe lässt FREI.
LIEBE IST FREIHEIT.
Wir können nun einmal ganz in Ruhe unser Leben und unseren Alltag anschauen, wann und wo wir überall der Energie von Schuldgefühlen und einem schlechten Gewissen begegnen. Wir müssen hieran nichts verändern - allein, dass wir uns dessen bewusst werden, genügt schon. Wandel und Veränderungen stellen sich dann ganz von alleine ein …
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