Fünf Jahre Kloster - Mystische Erfahrungen

  • Hallo liebe Spirits,


    ich bin im Begrüßungsforum darum gebeten worden, etwas über meine mehrjährigen Aufenthalte in buddhistischen Waldklöstern zu erzählen. Da ich viel mit Videos mache, habe ich direkt mal ein Video erstellt, in dem ich über meine Erfahrungen spreche. Ich gehe vor allem auf die esoterischeren Aspekte des Klosterlebens ein, welche die Mönche eher für sich behalten:


    Ohne Strom, ohne Internet, zum Waschen an den Fluss - Leben in der buddhistischen Einsiedelei


    Ich freue mich über Rückmeldungen :)

  • Danke für die Info zu dem Thema :) Es ist schön mal jemanden über ein Video kennenzulernen, das ist mal was ganz anderes.


    Danke für deine Offenheit :)


    Ist es dir anfangs schwer gefallen so „lange“ am Stück zu meditieren? :)

  • Als ich angefangen habe zu meditieren, konnte ich nicht mal 10 Minuten am Stück sitzen, so schnell hat mir der Rücken weh getan. Aber mit Disziplin habe ich täglich ein bisschen meditiert (anfangs mit Kissen an die Wand gelehnt), bis es auch länger ging.


    Als ich dann ins Waldkloster kam, war ich schon eingesessener und trainierter. Das Wichtige ist, die Sitzmeditation mit Gehmeditation abzuwechseln - und ein gutes Kissen zu haben. Dann baut man durch so lange Meditationsphasen eine enorm starke Energie auf. Es ist natürlich hilfreich, dass in so einem Waldkloster alles um die Meditation herum aufgebaut ist.

  • Ich gehe vor allem auf die esoterischeren Aspekte des Klosterlebens ein, welche die Mönche eher für sich behalten

    Ja, mir persönlich war das jetzt nicht so neu, mir sind schon öffentliche Darstellungen aus dem Kontext buddhistischer Mönche untergekommen, die mit soetwas recht offen umgehen, aber es wie du auch erwähntest nicht so offensiv tun, auch weil Zuhörer dann desöfteren Bedenken bekommen oder zu beginnen sich dann konzentriert an soetwas intellektuell abzuarbeiten.


    Die Ansicht, daß solche Einrichtungen bestimmter Überlieferungstraditionen oft darin eben so ihre Dogmen vertreten ist etwas, das sozusagen auch Bezug zu dem Ort hat, an dem ich lebe. Wir bezeichnen uns hier und da als Kloster, aber es ist schwierig manches zu vermitteln. In unserem Fall, daß es bei und eben fast gar keine Regeln gibt, die den Alltag so bestimmen wie in vielen anderen Klostereinrichtungen vieler weltanschaulicher Ausrichtungen. Ein Problem dabei ist, daß es uns zuminest bisher auch nach vielen Jahren nur schwer gelingt nach außen zu vermitteln, wozu es uns eigentlich gibt und wie unsere Ausrichtung genauer aussieht. Da ist so einiges recht fern von "üblichen Ansichten" und da meine ich jetzt nicht so sehr soetwas worauf du dich in deinem Video ein wenig konzentriertest.


    Was ich noch persönlich interessant finde: Wieso wolltest du denn Mönch werden?


    Wo ich immer etwas skeptisch bin ist wenn Meditationszeiten nach Tagesplan stattfinden. Bringt das wirklich was? Wozu, wenn es jemanden selbst innerlich zur Stille zieht? Wir an unserem Ort sehen uns eher als einen Ort, an dem die Gelegenheit geboten wird es zu tun.

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Wo ich immer etwas skeptisch bin ist wenn Meditationszeiten nach Tagesplan stattfinden. Bringt das wirklich was? Wozu, wenn es jemanden selbst innerlich zur Stille zieht? Wir an unserem Ort sehen uns eher als einen Ort, an dem die Gelegenheit geboten wird es zu tun.


    Das hilft dadurch, dass wenn alle gemeinsam meditieren, sich eine Gruppenenergie aufbaut. Diese hilft dabei, sich einfacher zu konzentrieren und zu Einsicht zu gelangen (gerade bei den Anfängern). Auch hilft es dabei, nicht in Bequemlichkeit und Ablenkungen zu verfallen. Wenn der Tagesablauf von Außen geregelt ist, dann kann man noch mehr loslassen.


    Was ich noch persönlich interessant finde: Wieso wolltest du denn Mönch werden?


    Mir hat bei einer der ersten Meditationen eine innere Stimme gesagt, dass ich spiritueller Lehrer werden soll. Es war eine der stärksten Erfahrungen, die ich in meinem Leben hatte. Ich habe dann auch sehr schnell alles losgelassen, und dachte ich müsste Mönch werden. Später ist mir klar geworden, dass ich das dafür nicht brauche. Und in mancherlei Hinsicht ist es sogar vorteilhafter, keiner zu sein.

  • Das hilft dadurch, dass wenn alle gemeinsam meditieren, sich eine Gruppenenergie aufbaut. Diese hilft dabei, sich einfacher zu konzentrieren und zu Einsicht zu gelangen (gerade bei den Anfängern).

    Solche Ansichten sind mir schon begegnet. Meinem Empfinden nach hat das zumindest mit mir wenig zu tun.

    Auch hilft es dabei, nicht in Bequemlichkeit und Ablenkungen zu verfallen.

    Das bezieht sich auf Menschen, die sich innerlich sozusagen als hin und hergerissen empfinden?

    Wenn der Tagesablauf von Außen geregelt ist, dann kann man noch mehr loslassen.

    Ich persönlich empfinde das nicht so, eher im Gegenteil.

    Mir hat bei einer der ersten Meditationen eine innere Stimme gesagt, dass ich spiritueller Lehrer werden soll. Es war eine der stärksten Erfahrungen, die ich in meinem Leben hatte.

    Aha. :)

    Und in mancherlei Hinsicht ist es sogar vorteilhafter, keiner zu sein.

    Was möchtest du "lehren"?

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Na, dann ist ja nun alles klar. ;)

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • interessantes Video danke dafür ,und ist es nicht so das man überall die Wahrheit erfahren kann ?

    Und das man nicht unbedingt ein Kloster besuchen muss um Wahrheit zu erfahren ?

    Ich wollte auch mal in ein Kloster gehen ,ist schon viele Jahre her ,wollte alles verlassen .

    In dem Moment als ich das machen wollte ,sind mir die Augen aufgegangen ,das ich meine Kinder verlassen würde und meinen eigenen

    Lebensweg verlassen würde ,in dem das ich mich dagegen entscheiden würde .

    Nun ich lebe seit sieben Jahren alleine ,gehe meiner Arbeit nach ,bin mit der Erziehung meiner Kinder beschäftigt .

    Ich habe dadurch auch das Dienen gelernt ,durch meine Kinder und meiner Umwelt .

    Was ja bei Mönchen auch so ist ,sie dienen :)

  • Was du sagst ist sehr richtig, man kann überall Wahrheit erfahren. Aber man kann auch überall Verblendung und Unwahrheit erfahren. Gerade wenn es darum geht, was viele im Leben für das Wichtigste halten - Geld, Macht, Materialismus, Schönheit - dass kann zu viel Leid führen, weil man die Wahrheit über diese Dinge nicht erkannt hat: dass sie vergänglich sind. Es gibt viele Wahrheiten und viele Unwahrheiten.


    Bei den Waldmönchen geht es eben darum, erstmal von allem loszulassen, um zu erkennen, was die fundamentalen Wahrheiten der Existenz sind. Erst, wenn man diese herausgefunden hat, dann kann man entscheiden, was zu tun ist. Und auch da gibt es dann teils unterschiedliche Ansichten. Manche entscheiden sich komplett zu entsagen (eher Theravada Buddhismus) und manche entscheiden durch Mitgefühl zu dienen (eher Mahayana Buddhismus).


    Was hierbei wichtig ist, ist dass das Ganze ein kontinuierlicher Prozess sein muss. Nicht gleich sofort alles kappen, sondern erstmal reinschnuppern, vielleicht ein Wochenende im Kloster verbringen. Und wenn man merkt, dass es gut ist, dann eine ganze Woche. Und dann vielleicht mal auch länger, um wirklich in die Tiefe gehen zu können.

  • Die Wahrheit :)

    Der Begriff "Wahrheit" besteht aus zwei Teilen. Der Interessante Teil davon ist der zweite, "heit". Er deutet mehr noch auf die Essenz.

    Die Lehre selbst ist ein Werkzeug, das zur Essenz führt. Der Verstand, das Denken definiert den Begriff Wahrheit aus seiner Sicht und muss

    erst über sich selbst hinausgehen.

  • Danke Clint für das Video!

    Es hat gleich eine andere Qualität, Dich in Bild und Ton wahrnehmen zu dürfen, neben der schriftlichen Form.

    Sofort angesprochen war ich von dem Abschnitt, wo Du vom "Bedürfnis" berichtest, von anderen Lehren ebenfalls zu lernen. Siehst Du in all den anderen Lehren die Wahrheit, von der Du berichtest?


    Eine Frage die mir im Kopf kreist: "Spricht man im Buddhismus von einem Gott?"

  • Das ist genau der Punkt, warum ich mich letztendlich nicht mehr als Buddhisten bezeichnen würde. Viele Buddhisten tun sich sehr schwer mit der Idee einer universellen Wahrheit, die auch in den anderen Religionen zu finden ist. Meiner Meinung nach ist sie aber da.


    Das ist ein Thema, welches es Wert ist, ein Video daraus zu machen. Dafür muss ich mir aber ein paar Tage Zeit nehmen, gut Ding will Weile haben :)

  • Viele Buddhisten tun sich sehr schwer mit der Idee einer universellen Wahrheit,

    ..das kenne ich von anderen "Religionen" auch..

    Allerdings finde ich die Erklärung in Deinem Video einleuchtend, dass manche Meister die Reinheit des Buddhismus bewahren wollen und das ist gut so, trifft auf andere Lehren genauso zu. Sie sind wie Schatzmeister, die dafür sorgen, dass die Menschheit jederzeit zu den Ursprüngen zurückkehren kann, wenn sie sich im Aussen verloren haben.


    Ich freue mich auf Deine Videos, Dein Kanal habe ich abonniert: >Hier abonnieren<


    Danke für Deine Offenheit :)

  • Religionen, sind ein Weg von vielen Wegen. Am Ende spielt jeder Weg seine Rolle.


    Du wirst einen Bankräuber nicht davon abbringen in die Bank einzubrechen, wenn er glaubt es tun zu müssen und

    er wird es tun weil es sein Weg ist. Über die Konsequenz "seines" Handelns informiert ihn das Leben selbst.

    Du wirst einen Menschen der glaubt den Buddhismus leben zu müssen nicht davon abbringen das zu tun, wenn

    es seine Rolle ist. Über die Konsequenz "seines" Handelns informiert ihn das Leben selbst.

  • Was du sagst ist sehr richtig, man kann überall Wahrheit erfahren. Aber man kann auch überall Verblendung und Unwahrheit erfahren.

    Wir kommen der Antwort auf meine Frage doch noch in kleinen Schritten näher, wie ich sehe. :)

    Gerade wenn es darum geht, was viele im Leben für das Wichtigste halten - Geld, Macht, Materialismus, Schönheit - dass kann zu viel Leid führen, weil man die Wahrheit über diese Dinge nicht erkannt hat: dass sie vergänglich sind.

    Da sind wir uns einig, wobei es nach meinem Empfinden da dann vor allem darum geht, was dadurch in der Aufmerksamkeit der Menschen oft verdrängt wird.

    Es gibt viele Wahrheiten und viele Unwahrheiten.

    Und es gibt meiner Meinung nach persönliche Auffassungen über die man sich locker austauschen kann (in meinem Fall mit jemanden, der schon mehr als sein halbes Leben lang als eine Art Mönch lebt). :)

    Bei den Waldmönchen geht es eben darum, erstmal von allem loszulassen, um zu erkennen, was die fundamentalen Wahrheiten der Existenz sind.

    Wird das gelingen, wenn ein Mensch nicht vorher bereits soetwas wie ein Bedürfnis nach Loslassen hat?

    Es hat gleich eine andere Qualität, Dich in Bild und Ton wahrnehmen zu dürfen, neben der schriftlichen Form.

    Mein Empfinden ist da anders, reiner Text wäre mir lieber gewesen. Aber er hat sich nuneinmal entschieden soeinen Videokanal zu eröffnen.

    Eine Frage die mir im Kopf kreist: "Spricht man im Buddhismus von einem Gott?"

    Teilweise (von Göttern).

    Viele Buddhisten tun sich sehr schwer mit der Idee einer universellen Wahrheit, die auch in den anderen Religionen zu finden ist.

    Und manche tun sich schwer darüber einfach aus subjektiver Sicht konkreter zu reden. ;)

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Es gibt zwei Dinge die er dann erfährt ,entweder er wird bestraft von einer Behörde wenn sie ihn dabei erwischen.

    Lasst er sich nicht dabei erwischen ,hatte er Glück ...und noch mehr Glück haben die ,wo ihm Anschluss alles nehmen .

    Denn dann wirkt Ursache und Wirkung .Sprich Karma zu einem guten zweck sehr wahrscheinlich ,oder der eigenen Dummheit .

    Ich denke es macht schon sinn seinen Fokus auf den Geist zu legen weil dort das größte Heil ist.

    Im Geist bleibt nichts unbeobachtet ,er wirkt sich in den taten die aus einem alten schmerz irgendwann mal Füße bekommen haben.

    Drum lernt man im Buddhismus oder auch bei allen anderen Meistern ,dies zu erlernen

    Achtsamkeit ist eine Tugend ,die vor Dummheit nicht schützt :)

  • Denn dann wirkt Ursache und Wirkung .Sprich Karma zu einem guten zweck sehr wahrscheinlich ,oder der eigenen Dummheit .

    Ich denke es macht schon sinn seinen Fokus auf den Geist zu legen weil dort das größte Heil ist.

    Das kannst du aber nur wenn es soweit ist. Du nennst dich Transformation, weil es die Rolle ist die du gewählt hast.

    Der Bankräuber hat diese Rolle gewählt, es ist seine Transformation. Deshalb sehe ich in allen Dingen weder einen Guten,

    noch einen schlechten Zweck.