Gibt es im Buddhismus einen Gott?

  • Das kommt darauf an, was man unter "Gott" versteht.


    Meint man damit ein himmlisches Wesen, also eine Gottheit, dann akzeptiert das der Buddhismus. Es wird jedoch gesagt, das es viele Gottheiten gibt, und das diese letztendlich auch noch leidvolle Erfahrungen machen.


    Meint man mit "Gott" jedoch eine allumfassende Wahrheit, ein höchstes Prinzip, einen Urgrund der Existenz, eine alles durchziehende Energie - dann gibt es auch das im Buddhismus: die Leerheit (Shunyata). Der Buddha hat diese als einen "grenzenlosen Geist" bezeichnet. Man bezeichnet sie heute auch als klaren Geist, oder als die innerste Natur des Geistes. Ich sehe hier die Parallele zum heiligen Geist.


    Während in den westlichen Religionen dieser allumfassenden Energie ein persönliches Gesicht gegeben wird (der Herr und Vater), liegt im Buddhismus der Schwerpunkt darauf, sie von jeglichem Gesicht zu befreien (die Leerheit in allen Dingen erkennen). Meiner Erfahrung nach sprechen sie aber von der gleichen Wahrheit.


    Im Westen wird einerseits der wichtige Unterschied zwischen einer Gottheit, und, wie es nenne, dem Göttlichen, nicht klar definiert wird. Unter den Buddhisten andererseits entsteht oft der Trugschluß, die Leerheit wäre einfach nur "Nichts". Ebenso sei das Nirwana, eigentlich das "Erlöschen des Selbsts", ein Übergang ins Nichts - aber solch einen Nihilisums hat der Buddha nie befürwortet. Der Buddha war weise genug, nicht viel über dieses Thema zu sprechen, da es schwer in Worte gefasst werden kann. Er hat sich darauf konzentiert, den Weg dorthin (durch die Meditation) zu zeigen.


    Meiner Erfahrung nach ist das Nirwana die Einheit mit dem Göttlichen.

  • Meiner Erfahrung nach ist das Nirwana die Einheit mit dem Göttlichen.

    Die Einheit mit dem Göttlichen birgt für den Verstand das Problem, dass es zwei gibt. Also ich und das Göttliche.

    Einheit kennt aber kein Zweites, weil es Eins ist.


    "Die Nacht geht zu Gott und beschwert sich, dass die Sonne sie ständig vertreibt.

    Da geht Gott zur Sonne und sagt: Die Nacht hat sich bei mir beschwert dass du sie ständig vertreibst.

    Da sagt die Sonne: Welche Nacht? Ich kenne keine Nacht".

  • Man bezeichnet sie heute auch als klaren Geist, oder als die innerste Natur des Geistes. Ich sehe hier die Parallele zum heiligen Geist.

    Was verstehst du unter dem Begriff "Geist", den zu in ersten Teilsatz des Zitats verwendetest? In diesem Forum gibt es mehrere Definitioen, die durcheinander zum Einsatz kommen. Manche halten Konditionierungen für "Geist" (mind). Nach meinem Verständnis des Christentums bezeichnet "Geist" eher ein seiner selbst bewußtes Geistwesen. In dieser Weise würde ich den christlichen "Heiligen Geist" verstehen. Er ist im Grunde etwas Seelisches, jedoch völlig durchgeistigt mit dem Geist Gottes (der einzige Geist in dem seelisches Leben zu finden ist).

    Während in den westlichen Religionen dieser allumfassenden Energie ein persönliches Gesicht gegeben wird (der Herr und Vater)

    Nach meinem Verständnis der Bibel wäre "Vater" der Geist aus dem ein Mensch ("Sohn") lebt, den er mit der allgemeinen Liebe seiner Seele ergriffen hält, der in seinem Innersten ein Wollen bestimmter Natur nach sich zieht und daraus bestimmtes Tun. Ist dieses Wollen aus einem "finsteren" Geist, sind die daraus entstehenden Taten ebenso. Ein Mensch ist dann von Gott getrennt (genau gesagt hält er nicht ausschließlich Gottes Geist ergriffen) = er ist sündhaft und zwar aus diesem geistigen Verhältnis, nicht weil er bestimmte Taten tut oder sich vielleicht darin manchmal unterdrückt sie zu tun.

    Im Westen wird einerseits der wichtige Unterschied zwischen einer Gottheit, und, wie es nenne, dem Göttlichen, nicht klar definiert wird.

    Was meinst du damit?

    Unter den Buddhisten andererseits entsteht oft der Trugschluß, die Leerheit wäre einfach nur "Nichts".

    In westlichen Ländern ist nach meiner Erfahrung dieses Mißverstehen sehr verbreitet. Nach deiner Erfahrung unter Buddhisten in "Herkunftsländern" selbst auch?

    Meiner Erfahrung nach ist das Nirwana die Einheit mit dem Göttlichen.

    Wie fühlt sich das nach deiner bisherigen Erfahrung oder Vermutung an?

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • In der Einheit gibt es weder Worte, noch Gedanken, noch Verstand. Dies sind gröbere Schichten des Geistes, hervorgerufen durch die Getrenntheit des individuellen Geistes, und dessen Notwendigkeit, zu erkennen und zu unterscheiden. Dieser, eigentlich untergeordnete Teil des Geistes, hat heute bei den meisten Menschen eine viel zu große Wichtigkeit bekommen. Auf dem Weg zur Einheit, der Meditation, lösen sich diese groben Geistesformen wieder auf. Die Worte und die Gedanken verschwinden aus dem Geist.


    Die Leerheit wird oft von den Theravada-Buddhisten als Nichts angesehen, die Mahayana-Buddhisten tendieren eher in die Definition einer allumfassenden Wahrheit. Das meine ich auch mit dem Göttlichen, mit Gottheit meine ich ein individuelles Himmelswesen. Der Geist ist für mich der Raum, in dem sich unsere Erfahrung abspielt. Mit den christlichen Konzepten kenne ich mich nicht genau aus.


    Man muss aber auch dazu sagen, dass gerade diese philosophischen Definierungsversuche schnell in eine Art von intellektueller Überfunktion münden. Genau das macht den Geist dann unruhig und die Meditation fällt einem schwerer. Es ist wichtig, darüber zu debattieren, man muss nur aufpassen, dass man es nicht übertreibt :)


    Was die Erfahrung selbst angeht, ich habe dazu ein Video in meinem Kanal gemacht:

    Enlightenment

  • Man muss aber auch dazu sagen, dass gerade diese philosophischen Definierungsversuche schnell in eine Art von intellektueller Überfunktion münden. Genau das macht den Geist dann unruhig und die Meditation fällt einem schwerer. Es ist wichtig, darüber zu debattieren, man muss nur aufpassen, dass man es nicht übertreibt :)

    ^^Ich für meinen Teil übertreibe was das Zeug herhält, ich kann es mir leisten, denn es gibt mich nicht.

    Es ist wie im Zentrum eines Karussells , Im absoluten subatomaren Zentrum steht die Achse still und draußen tobt das Leben.

    Aus diesem Zentrum zu sehen schließt alles mit ein.

  • In der Einheit gibt es weder Worte, noch Gedanken, noch Verstand.

    Nach meinem Verständnis ist Menschensprache ein Symbolsystem. Ein Symbol kann für alles stehen, das erfahren werden kann. Aber nur das Symbol für sich vermittelt nicht, wofür es steht. Das ist niemals der Fall. Wenn aber Menschen einen zumindest grob genügend ähnlichen Erfahrungshintergrund haben, dann können sie sich auf solcher sprachlicher Ebene vermutend, verstehend austauschen., sich einander annähern.

    Der Geist ist für mich der Raum, in dem sich unsere Erfahrung abspielt.

    Aha, für mich wäre das wohl eher etwas Seelisches.

    Mit den christlichen Konzepten kenne ich mich nicht genau aus.

    So wie ich es verstehe ist Gott demnach eine Art "Energie", die im Menschen wirken kann. Zugleich ist Gott persönlich, dieser persönliche Aspekt wird aber nicht von jedem so erfasst, der die "Gottesenergie" an sich erlebt. Denn diese "Energie" ist eigentlich ein seiner selbst persönlich bewußtes Geistwesen.

    Es ist wichtig, darüber zu debattieren, man muss nur aufpassen, dass man es nicht übertreibt

    Da mache ich mir selbst wenig Sorgen. ;)

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  • Was die Erfahrung selbst angeht, ich habe dazu ein Video in meinem Kanal gemacht:

    Enlightenment

    Nachdem ich es mir ansah, auch dazu von mir noch einige Reaktionen.


    Du benennst ein Erfahren ohne zu erfahren (experience without experience). In diesem Zusammenhang beschriebst du weiter, daß du nach einer Meditationszeit die Augen geöffnet hättest und erlebtest eine Weile, daß das Individuelle fort war. Du hättest dich als alles erlebt, als Dinge um dich herum, die Mauern des Gebäudes.


    Wie erlebst du denn außerhalb solchen Erlebens "das Individuelle"?


    Du bezogst dich auf Karma. Was meinst du, wo Karma, Leiden ursprünglich herkommen? Wieso gibt es soetwas?


    Du beschriebst eine Vorstufe von "Erleuchtung", zu erleben alles bestehe aus Licht. In diesem Zusammenhang äußertest du etwas wie Atome zu sehen sei nicht mit den Augen zu sehen, sondern mit dem Verstand (mind)? Habe ich deine Aussageabsicht so richtig verstanden? Wenn ja, meinst du da die körperlichen Augen?

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  • Da hast du etwas missverstanden: es war eine Erfahrung ohne einen Erfahrenden (an experience without an experiencer). Das individuelle, das Ego, lernt man schon lange vorher kennen, während der Meditation. Es ist das, was Dinge will und Dinge nicht will. Man beobachtet es.


    Karma sind Energieabdrücke im Kontinuum von vergangenen Erfahrungen. Es ist nicht unbedingt leidhaft, es gibt ja auch gutes Karma. Aber da Karma zu einem Individuum gehört, hält es einen von der Einheit fern. Wer existieren will, muss irgendetwas sein - dass, was er dabei erlebt und ihn prägt, ist sein Karma.


    Die Vorstufe zur Erleuchtung ist die sogenannte "Realisierung der Leerheit". Man nimmt die göttliche Energie das erste mal wahr, wird aber noch nicht eins mit ihr, da das Selbst noch existiert. Man nimmt dies im Geiste wahr (die Sehzellen sind viel zu groß, um sowas wahrzunehmen). Es ist, wie als würde man sich zum Beispiel das Bild einer Blume im Geiste vorstellen. Nur sieht man nun, dass die Blume aus Atomen besteht. Diese Wahrnehmung dringt später auch mehr und mehr in die alltägliche Wahrnehmung durch. Man sieht weiterhin den Tisch und den Stuhl mit den Augen, aber im Geiste sieht man die Atome, aus denen sie sich zusammensetzen.


    Es gibt christliche Mystiker, die dieselbe Erfahrung gemacht haben, und dies den Götterfunken genannt haben. Auch wird hier die Brücke zur Quantenphysik geschlagen (alles ist Energie/alles ist Gott/alles ist Leerheit).

  • Da hast du etwas missverstanden: es war eine Erfahrung ohne einen Erfahrenden (an experience without an experiencer).

    Achso, passt auch zum Kontext. ;)

    Das individuelle, das Ego, lernt man schon lange vorher kennen, während der Meditation. Es ist das, was Dinge will und Dinge nicht will. Man beobachtet es.

    Zum Begriff "Ego" gab es u.a. in diesem Forum auch schon einige Diskussionen um sehr verschiedene Verständnisansätze.


    Mein Verständnis (ich verstehe mich ja als Christ) geht davon aus, daß wir Seelen mit bestimmten individuellen Wesenseigenschaften sind, die im Prinzip nie in ihrer Existenz enden. Manche, die sich viel an den Begriff "Ego" anlehnen meinen anscheinend, daß ihre scheinbar individuelle Existenz z.B. hier auf der Erde reine Illusion ist, daß sie später völlig in einer einzigen großen Gottesseele aufgehen. Ein Bild dafür wäre z.B. der Wassertropfen im Meer. Die menschliche Identität wäre dann quasi wie ein Haufen von Wassermolekülen und deren Verbindungen zueinander, etwas das im Meer dann einfach auseinanderfließt und als Tropfen erlischt.


    Du siehst es nach dem was du grob dazu bisher schriebst eventuell nicht ganz so? Die Bibel hat ein Bild eines Organismus (Leib Christi). Die einzelnen Christen wären dann Teile dieses Organismus (soweit ich verstehe vor allem geistig gemeint). Körperzellen sind Einheiten für sich, nicht etwas wie ein Wassertropfen, der eigentlich mehr nur eine Anhäufig von etwas ist, das mehr zufällig "auf einem Haufen" landete.


    Aus meiner Perspektive ich es nicht "unerleuchtet" als Individuum zu wollen. Für mich steht mehr im Zentrum "aus welchem Geist (Vater)" gewollt wird. Die Perspektive im Christentum (ich beziehe mich da stets auf das "echte Christentum", weniger auf das was heute so verbreitet als christlich vermittelt wird) ist nach meinem bisherigen Verständnis eher eine, die den "göttlichen Geist" aktiv ergreift. Gelingt das, tritt alles andere von selbst beiseite. Im Buddhismus geht man anscheinend eher den Weg nicht mehr anhaften zu wollen und darin zu "Nirwana-Fülle" zu gelangen.

    Karma sind Energieabdrücke im Kontinuum von vergangenen Erfahrungen.

    Und was meinst du wo das herkommt?

    Es ist nicht unbedingt leidhaft, es gibt ja auch gutes Karma.

    Hm, ich las mal von der Ansicht Karma sei immer schlecht und Dharma sei "gutes Karma"?

    Man nimmt die göttliche Energie das erste mal wahr

    Das würde ich auch eher auf der seelischen Ebene ansiedeln. Ich vermute da erstmal eine recht einfache seelische Wahrnehmung, die so mit "Göttlichem" erstmal wenig zu tun haben wird.

    Es ist, wie als würde man sich zum Beispiel das Bild einer Blume im Geiste vorstellen. Nur sieht man nun, dass die Blume aus Atomen besteht.

    Ja.

    Man sieht weiterhin den Tisch und den Stuhl mit den Augen, aber im Geiste sieht man die Atome, aus denen sie sich zusammensetzen.

    Wie hattest du diesbezüglich vorher wahrgenommen? Das worin du die Dinge anders erlebtest war sozusagen auch ein Erleben ihrer "Aura"? Eine Art "außerkörperlicher Wahrnehmung", wenn man so möchte?

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Das mit dem Wassertropfen zurück in den Ozean ist auch ein Bild im Buddhismus. Dies passiert jedoch nur einem vollständig Erleuchteten, der kein Selbst mehr hat. Das noch durch das Karma gebundene Selbst wird wiedergeboren, wenn auch eventuell in einer Himmelswelt.


    Karma entsteht in erster Linie durch Sinneseindrücke. Wenn man sich an eine starke Erfahrung erinnert, hat man oft ein Bild im Geiste, oder ein Gefühl kommt auf - dieser Energien sind das Karma. Sie bestimmen unser Handeln, größtenteils unbewusst.


    Was du mit seelischer Wahrnehmung und Aura meinst, sind feinstoffliche Energieformen. Die Leerheit ist jedoch die Energie in ihrer ursprünglichen, rohen Form - der Ursprung. Das nenne ich das Göttliche.


    Was du mit dem "vom göttlichen Geist ergreift handeln" beschreibst, ist spannend. Ein vollständig Erleuchteter, dessen Selbst nicht mehr existiert, handelt nicht mehr willentlich. Er ist viel mehr in einer permanenten Meditation. Er wird dann zu einem leeren Gefäß, und es wird durch ihn hindurch gewirkt. Er ist mit dem grenzenlosen\göttlichen Geist eins geworden.

  • (...)


    Was du mit dem "vom göttlichen Geist ergreift handeln" beschreibst, ist spannend. Ein vollständig Erleuchteter, dessen Selbst nicht mehr existiert, handelt nicht mehr willentlich. Er ist viel mehr in einer permanenten Meditation. Er wird dann zu einem leeren Gefäß, und es wird durch ihn hindurch gewirkt. Er ist mit dem grenzenlosen\göttlichen Geist eins geworden.

    Hallo und Willkommen auch von mir. :)


    Dieses Thema, wenn man sich damit zu sehr befasst, habe ich neulich bemerkt, kann man auch verrückt oder verstört werden.

    ( Das Selbst erlebt sich selbst oder Gott erlebt sich durch mich )


    Ich habe auch schon mal Nirwana erlebt. Ich habe mich gefragt, wie ich das in meinem Leben nun weiter nutzen kann.

    Aber ich habe mich das nicht ständig gefragt. Mein Verstand fragt sich das. Manchmal mehr aber meistens nicht.




    Was ich spannend finde aber nicht weiß ob es wahr ist :

    Menschen die Nirwana erreicht haben,

    sollen dann von der Wiedergeburt befreit worden sein.


    Aber ich lebe ja noch.

    Achtung hier wird es wieder creepy oder sagen wir verstörend.

    Aber das soll nicht das Thema sein.



    Also bin ich für immer durch mit allem und kann mich nun zurück lehnen

    hier ?

    Kann kein schlechtes Karma:) mehr mit nehmen ?

    Ich kann mich nicht zurück lehnen. Probleme treten weiter auf und negative Gefühle.


    Mein Leben lief fast genauso weiter wie vorher.

    Inzwischen habe ich fast keine Erinnerung mehr an diese Erfahrung.


    Ich konnte direkt nach dem Erlebnis / der Erfahrung erst nicht mehr reden.

    Einige Stunden fast. Es war eine Kraftanstrengung es dennoch irgendwie zu schaffen, denn ich brauchte die Sprache da.

    Ich war auf einem Flughafen und musste nach dem richtigen Terminal fragen. Das war echt schwer einen Satz raus zu bringen.

    Oh mir wird ganz schwer um das Herz wenn ich das erzähle. :'(

    Ich kann fast nicht mehr atmen, wenn ich es erzähle.

    Denn diese Erfahrung ging so tief. :'(


    Wenn ich das so einfach erzähle, der Verstand fragt wie , wo, was, dann merke ich wie sich ein Stechen in meiner

    rechten Schläfe bemerkbar macht. Denn ich soll nicht eingebildet sein deswegen.

    Aber es interessiert mich nun einmal so sehr.

    Dabei weiß ich es ja schon, dass ich frei bin.

    Denn wenn ich so darüber schreibe und mich erinnere merke ich, dass das ja ich bin

    die die Person die hier schreibt erlebt hat.

    Das ist mit verstörend gemeint. Aber ihr könnt damit umgehen oder ?

    Nur im Alltag ist es mir nicht bewusst.

    :)


    Das wollte ich fragen, ist es nötig, sich damit zu beschäftigen ?

    Ich glaube nein.

    Aber alleine, dass ich mich eben damit beschäftigt habe, erinnert habe

    hat mich wieder

    die Einheit spüren, sehen lassen.

    Aber jetzt ist jetzt.


    Und ich fühle diese Einheit jetzt einfach nicht mehr.


    Das möchte mein Verstand und es ist okay für mein

    Herz.



    Andere wiederum meinen ( ein Guru den Jacob beim Thema Nirwana mal verlinkt hatte ), dass das Nirwana erreichen, nicht das Höchste ist.

    Sondern es noch eine höhere Stufe gibt. Die hat etwas mit Transformation zu tun. Der Fähigkeit Dinge zu transformieren oder so ?

    Meinst Du diese Stufe mit einem vollständig Erleuchteten ?

    Oder meinst du damit jemand der gerade im Nirwana ist ?



    Dieser Guru den Jacob verlinkt hatte, meinte, dass es sehr schwer ist es zu erfahren und er keinen einzigen Schüler habe derzeit, der es erleben wird in nächster Zeit. Und auf einem anderen Kanal bei Youtube habe ich gehört, dass es sehr viele

    Menschen schon erlebt haben, er sagte es so, als wenn es eher etwas Alltägliches ist. Und auch nichts so bedeutendes oder Besonderes.

    Ich glaube das Letztere trifft zu.


    Om

    9 Mal editiert, zuletzt von Caterpillar ()

  • ...Und ich fühle diese Einheit jetzt einfach nicht mehr...Das möchte mein Verstand und es ist okay für mein Herz.

    Als ich 35 war, es war eine turbulente Zeit, ging ich an einem schönen Tag in den Wald, setzte mich auf einen Baumstumpf

    und rauchte etwas Haschisch. Plötzlich war ich so unglaublich da. ich war noch nie in meinem Leben so da. Wie dem auch sei,

    die Wirkung der Droge lässt nach und ich war wieder weg.

    So ein Erlebnis reicht aus, um verzweifelt nach Dasein zu suchen, doch du kannst das Dasein niemals finden, weil du niemals weg

    sein kannst. Es ist der Verstand, der die Illusion des weg/verloren Seins als Realität erzeugt. Solange du im Verstand hängen bleibst,

    verloren bist, kann das Dasein nicht sein.


    "Du bist nicht dein Verstand" (Eckhart Tolle)

  • Das mit dem Wassertropfen zurück in den Ozean ist auch ein Bild im Buddhismus.

    Es bezog sich aus meiner Perspektive auf das was andere mir gegenüber äußerten. Meinem Verständnis entspricht dieses Bild nicht, zumindest nicht in jeder Hinsicht. Es wäre also zumindest für mich die Frage wie genau das nun gemeint ist, aus welchen Erfahrungen heraus soetwas gefolgert wurde.

    Dies passiert jedoch nur einem vollständig Erleuchteten, der kein Selbst mehr hat.

    Wäre die Frage, was "kein Selbst haben" eigentlich bedeuten soll.

    Karma entsteht in erster Linie durch Sinneseindrücke.

    Also wäre die Frage, wie es zu den Sinneseindrücken gekommen sein mag, durch die das "erste Karma" entstanden war?

    Was du mit seelischer Wahrnehmung und Aura meinst, sind feinstoffliche Energieformen. Die Leerheit ist jedoch die Energie in ihrer ursprünglichen, rohen Form - der Ursprung. Das nenne ich das Göttliche.

    Gut, also wäre die Frage, was du empfunden hattest, wenn du dieses Erkennen spürtest alles sei aus Licht. Leerheit, Atome, das ist ja schon irgendwie etwas, das sich auf materielle Körper, Dinge bezieht? Es hat dann weiter auch mit dem inneren Bezug zu Dingen zu tun?

    Man sieht weiterhin den Tisch und den Stuhl mit den Augen, aber im Geiste sieht man die Atome, aus denen sie sich zusammensetzen.

    Wie sehen Atome da dann für dich genau aus?

    Was du mit dem "vom göttlichen Geist ergreift handeln" beschreibst, ist spannend. Ein vollständig Erleuchteter, dessen Selbst nicht mehr existiert, handelt nicht mehr willentlich. Er ist viel mehr in einer permanenten Meditation. Er wird dann zu einem leeren Gefäß, und es wird durch ihn hindurch gewirkt. Er ist mit dem grenzenlosen\göttlichen Geist eins geworden.

    Aus meinem Verständnis christlicher Perspektive wäre es so, daß der Mensch, die Seele im Prinzip immer aus einem bestimmten Geist will. Will er ausschließlich aus Gottes Geist, weil er Gottes Geist seelisch liebt, dann wird er eins mit Gott. Das bedeutet laut meinem Verständnis, daß sein Wollen auch freier wird, was auf viele Leuteersteinmal paradox wirkt. "Eins werden", darunter stellen sich viele Leute eben vor, daß sie z.B. ihre wesenhafte Identität verlieren. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, denn in Gottes Geist ist Leben in Fülle und sonst nirgends. Also wird der Mensch in der Einheit mit Gott freier, lebendiger. Seine wesenhafte Individualität wird intensiver. Nun ist aber wieder die Frage, was man darunter versteht, auf was für Erfahrungen du dich direkt oder mittelbar durch Bezug auf bestimmte Lehren beziehst. Für mich ist vorstellbar, daß du "Wollen" gleichsetzt mit "finsterem Wollen", was ich so nicht tue.

    Dieses Thema, wenn man sich damit zu sehr befasst, habe ich neulich bemerkt, kann man auch verrückt oder verstört werden.

    Käme wohl darauf an, wie es jemand angeht.

    Ich habe auch schon mal Nirwana erlebt.

    Mal sehen, ob es zu einer Diskussion dieser Einschätzung mit Clint.Cumaranatunge kommt. :)


    Ich hatte da ja schonmal mein ? hintergesetzt.

    Ich konnte direkt nach dem Erlebnis / der Erfahrung erst nicht mehr reden.

    Einige Stunden fast. Es war eine Kraftanstrengung es dennoch irgendwie zu schaffen, denn ich brauchte die Sprache da.

    Aha.

    Dabei weiß ich es ja schon, dass ich frei bin.

    Denn wenn ich so darüber schreibe und mich erinnere merke ich, dass das ja ich bin

    die die Person die hier schreibt erlebt hat.

    Das ist mit verstörend gemeint. Aber ihr könnt damit umgehen oder ?

    Du identifizierst deine Person mit deinem Körper? Wenn du erknnt hättest, daß dem nicht so ist, was wäre dann noch verstörend?

    Das wollte ich fragen, ist es nötig, sich damit zu beschäftigen ?

    Offenbar beschäftigt es dich aber. Ich würde sagen, dann ist es auch nicht schlecht sich damit zu beschäftigen. :)

    die Einheit spüren, sehen lassen.

    Aber jetzt ist jetzt.


    Und ich fühle diese Einheit jetzt einfach nicht mehr.

    Hm, das wird ja ganz oft beschrieben. Es ist das eine für Momente etwas zu erleben und es ist nochmal etwas ganz anderes etwas (zumindest nahezu) durchweg zu erleben.


    Wenn du von "Einheit spüren" schreibst, was war das denn genauer für ein Spüren? Ging es da um ein Erleben des "Nichtabgetrenntseins" gegenüber einem sonst empfundenen Abgetrenntsein von allem anderen? Einem Empfinden sozusagen von Einsamkeit, von Nichtzugehören, Verlorensein?

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Bezüglich was Raupe geschrieben hat: ich wäre sehr vorsichtig mit der Aussage "Ich habe das Nirwana erreicht".


    Es gibt viele verschiedene Erfahrungen, die einem spirituell Suchenden widerfahren können. Gerade bei der Meditation. Es passiert sehr schnell, dass jemand eine schöne, besondere Erfahrung macht, und denkt er sei nun erleuchtet. Sowas habe ich schon oft erlebt. Gerade wenn dann Aussagen kommen wie "es gibt noch etwas höheres als Nirwana", dann ist eigentlich vollkommen klar, dass das nicht die Erleuchtungserfahrung war. Mir hat mal jemand erzählt, sie habe eine "Kundalini-Leerheits-Erleuchtung" gehabt. Das sind aber eigentlich drei völlig verschiedene Bereiche/Erfahrungen. Das war eine Fehlinterpretation.


    Das Wichtige ist, solche Erfahrungen erstmal nicht zu betiteln. Sondern einfach nur die Erfahrung, so wie sie war, zu beschreiben. Ohne etwas zu interpretieren oder hinzuzufügen. Wenn die reine Erfahrung dann so einmal einem Meister beschrieben wird, dann kann der etwas dazu sagen.


    Aber einen Meister zu finden, dass ist nochmal ein ganz anderes Thema.


    Bezüglich Dingens: laut dem Buddha ist ein erstes Karma/erster Moment etc. nicht identifizierbar. Die Realität ist nur als ewigwährender Kreislauf erkennbar. Die Realisierung der Leerheit besteht aus der Wahrnehmung einer unendlichen Anzahl von winzigen Lichtern. Mehr möchte ich darüber nicht sprechen, da dies wie gesagt Erfahrungen sind, in denen Worte und Gedanken nicht mehr vorhanden sind. Deshalb lassen sie sich eigentlich nicht mehr beschreiben/diskutieren. Ich rate stattdessen dazu zu meditieren, um die Erfahrung eines Tages selbst zu machen.

  • Es gibt viele verschiedene Erfahrungen, die einem spirituell Suchenden widerfahren können.

    Ja, es gibt verschiedene Erfahrungen und ich gehe sehr einig damit, dass es in erster Linie darum geht, in diese Erfahrung tief einzutauchen und etwas davon mitzunehmen, was einen weitergehen lässt. Bezüglich Nirwana kann ich absolut nicht mitreden und erlaube mir deshalb in keiner Weise irgendeine Interpretation darüber, was es bedeutet, so etwas zu erleben.


    Ich habe heute Nacht selbst eine eindrückliche Erfahrung gemacht, die das erste Mal in diesem Umfang und in dieser Intensität in mir und aus mir heraus geschah. Mein Gefühl sagt mir, ich solle es einfach so stehen lassen, mich nicht darum kümmern, woher es kam und wie es benannt werden soll. Benennen ist menschlich, Erfahren und Erkennnen geht weit darüber hinaus. Es ist wichtig, nach solchen Erfahrungen wieder ins Hier und Jetzt zurückzukehren und sich zu öffnen für Neues, für das, was einem noch näher zu Gott führt - oder wie auch immer diese allumfassende Kraft der Liebe - unsere Quelle - genannt werden soll.

  • .. Es ist wichtig, nach solchen Erfahrungen wieder ins Hier und Jetzt zurückzukehren ...

    Beatrice, das Hier und Jetzt ist nur eine Idee des Verstandes, du kannst dort nicht zurückkehren, weil du niemals weg warst.

    Weil es den, der es erreichen möchte nicht gibt. das ist nur eine Illusion. Die Illusion von Dir selbst, möchte in ein illusionäres

    Hier und Jetzt zurückkehren. Es gibt nur ein Erwachen im Hier und Jetzt.

  • du kannst dort nicht zurückkehren, weil du niemals weg warst

    Uff - Robert, ich weiss schon, was Du damit meinst. Aber ehrlich gesagt, in dem Zustand, in dem ich mich heute Nacht befand, würde ich es nicht gewagt haben, irgendwohin zu gehen, wo Aufmerksamkeit weltlicher Art nötig gewesen wäre. Diejenige Art der Aufmerksamkeit von heute Nacht, welche ich glücklicherweise "handfest" dokumentieren konnte, hätte mich auf der Strasse nicht weit kommen lassen. ;)

  • Uff - Robert, ich weiss schon, was Du damit meinst. Aber ehrlich gesagt, in dem Zustand, in dem ich mich heute Nacht befand, würde ich es nicht gewagt haben, irgendwohin zu gehen, wo Aufmerksamkeit weltlicher Art nötig gewesen wäre. Diejenige Art der Aufmerksamkeit von heute Nacht, welche ich glücklicherweise "handfest" dokumentieren konnte, hätte mich auf der Strasse nicht weit kommen lassen. ;)

    In diesem Zustand den du da Beschreibst befinde ich mich, ich habe gelernt damit zu leben. Die Welt da draußen hat das Problem.

  • Sie würde ihr Problem vielleicht insofern lösen, indem sie mich von dieser Welt verschwinden liesse? ;)

    Unter der "Welt da draußen" meine ich den Verstand. Der Verstand braucht seine Bilder, darum bildet er sich.

    Man sagt Er/Sie ist gebildet. Wenn der Verstand ins wanken gerät, das kann durch Meditation, Drogen oder anderen

    unbekannten Einflüsse stattfinden, kommt dieses Bild durcheinander. Dann siehst du die Welt hinter den Bildern.

    Es kann erschreckend sein.