Korrupte Mönche - Verrückte Heilige

  • Auch ich finde Osho faszinierend, denn er bringt vieles haargenau auf den Punkt. Ich finde auch, dass er hier ganz klar zu seinen Vorliebe steht und den Anderen eigentlich nur einlädt einmal bei sich hin zu schauen, was denn die eigenen Vorlieben sind. Irgendwie verbreitet er seine Weisheit mit einem gewissen Schalk. Er nimmt den Aussagen damit auch die Spitze.

    Veränderung ist sexy! Also ist das Leben an sich sexy, denn es ist Veränderung in jedem Moment! Der Weg ist Sinn und Ziel!

  • Hallo,


    Osho meinte aber auch, er fühle sich davon gelangweilt, dass seine Jünger ihm diese wertvollen Autos bereitstellen.


    Aber da waren sie wohl schon da und doch fühlt es sich nicht stimmig an, wenn alles auf eine Person zentriert ist und vorallem so bleibt.


    Osho blieb als Osho irgendwie allein, in seiner Rolle waren gleichberechtigte Gleichge-sinn-te nicht vorgesehen, obwohl es der spirituellen Funktion entsprechen würde.

  • Es gibt ein Spruch: "Wenn Dir Buddha begegnet, schlag ihn tot".


    Ich bin von Oshos Geschichte fasziniert, sie bestätigt eine These, welche mir länger schon im Kopf herum spukt: "Gib einem einzelnen Menschen Macht und er dreht durch." Das ist neutral gemeint, das würde Jeden treffen, auf irgend eine Weise. Das erleben wir in der Politik, in der Wirtschaft, bei geistigen Führern, überall da, wo es Hierarchien und Machtstrukturen gibt. Das kann zu sonderbarem Menschenverhalten führen, bis hin zu blankem Wahnsinn.


    Es gibt eine DokuSerie auf Netflix, die das Leben Oshos erzählt, wer die Möglichkeit hat sich das anzusehen, dem sei die Doku wärmstens ans Herz gelegt <3


    NZZ-Artikel: https://www.nzz.ch/feuilleton/…par-excellence-ld.1396035


  • Hallo,


    der Spruch ist aus einem Mondo und ist analog zu "Du sollst dir kein Bildnis machen" (10 Gebote). Im Zen wird Buddha oft für Nirvana verwendet, da dreht es sich nicht um die historische Person, sondern um die letztendliche Realität. Das Nirvana ist nur konzeptfrei betretbar, daher ist der Spruch ein Koan und Reaktion auf die Vorstellung, jemand könnte Buddha oder Nirvana "treffen".


    Osho war relativ wach, aber er tankte auch viel Ausstrahlung bei seinen Jüngern und arbeitete oft mit therapeutischen Lösungskonzepten. In dieser Rolle schwankte er immer mal wieder zwischen Vorträgen und Schweigephasen hin und her.


    Macht zu bekommen führt nicht in jedem Fall dazu Macht anzunehmen, zum Beispiel bei Jiddu Krishnamurti und U. G. Krishnamurti war dies der Fall.


    Letzterer war doch fast schon ein Schweizer und seine Texte finde ich für die heutige Zeit stimmig.


    Liebe Grüße

  • Osho blieb als Osho irgendwie allein, in seiner Rolle waren gleichberechtigte Gleichge-sinn-te nicht vorgesehen, obwohl es der spirituellen Funktion entsprechen würde.

    Das ist ein Punkt, in dem ich widersprechen muss. Ich bin mir sicher, dass Osho ein vollständig Erleuchteter war. So jemanden kann man nicht als gleichberechtigten sehen. Es ist sehr wichtig, dass man sojemanden emporhebt, zuhört, nicht konfrontiert, verehrt. Einen heiligen muss man einfach machen lassen. Sonst kann die göttliche Energie nicht von ihm als Leitmedium zu anderen fließen. Sobald man anfängt ihn in Frage zu stellen und mit ihm zu diskutieren wird der Energiefluss abgekappt und unterbrochen. Was er inhaltlich sagt, ist eigentlich gar nicht so wichtig. Sondern dass man ihm offen zuhört, und ihn in einem selbst wirken lässt.


    In Indien gibt es dafür sogar spezielle Übungen, die man Guru Yoga nennt. Die westliche Vorstellung von der Egalität ist dabei ein Hindernis.

  • Es ist sehr wichtig, dass man sojemanden emporhebt, zuhört, nicht konfrontiert, verehrt. Einen heiligen muss man einfach machen lassen.

    Ich würde sagen, das kommt darauf an, wie derjenige innerlich verfasst ist, welcher sich zum Heiligen verhält. So ein allgemeiner Grundsatz kann richtig für jemanden sein, aber auch total falsch.

    Sonst kann die göttliche Energie nicht von ihm als Leitmedium zu anderen fließen. Sobald man anfängt ihn in Frage zu stellen und mit ihm zu diskutieren wird der Energiefluss abgekappt und unterbrochen.

    Auch das würde ich so allgemein nicht bestätigen, es käme wieder wesentlich darauf an, wie jemand "konfrontiert", "hinterfragt", "diskutiert". :)

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Das ist ein Punkt, in dem ich widersprechen muss. Ich bin mir sicher, dass Osho ein vollständig Erleuchteter war. So jemanden kann man nicht als gleichberechtigten sehen. Es ist sehr wichtig, dass man sojemanden emporhebt, zuhört, nicht konfrontiert, verehrt. Einen heiligen muss man einfach machen lassen. Sonst kann die göttliche Energie nicht von ihm als Leitmedium zu anderen fließen. Sobald man anfängt ihn in Frage zu stellen und mit ihm zu diskutieren wird der Energiefluss abgekappt und unterbrochen. Was er inhaltlich sagt, ist eigentlich gar nicht so wichtig. Sondern dass man ihm offen zuhört, und ihn in einem selbst wirken lässt.


    In Indien gibt es dafür sogar spezielle Übungen, die man Guru Yoga nennt. Die westliche Vorstellung von der Egalität ist dabei ein Hindernis.

    Hey,


    Danke für deine Antwort und ja, ich verstehe dich. Von Osho gibt es mehrere Aussagen über seine Visionen und dazu gehört(e) auch eine egalitäre Gemeinschaft mit mehreren Lehrern.


    Nicht alle Visionen konnten damals umgesetzt werden bzw. waren von Dauer, aber sie sind nach wie vor im Raum. Möglichkeiten verändern sich in einer wandelnden Welt und gesetzte Utopien werden Realität.


    Ein spiritueller Meister wird von seinen Schülern zu einem Guru emporgehoben und daher zückte auch Osho hier und da die Anti-Guru Karte.


    Je nach Situation und Umfeld kann der Guru oder der Anti-Guru angebracht sein. Mystiker wie Krishnamurti reagierten auf gespaltene Verehrung mit dem Anti-Guru und ich finde diese Reaktion, im Hinblick auf die geistige Autonomie des Menschen, stimmig.



    Liebe Grüße

  • Es ist sehr wichtig, dass man sojemanden emporhebt, zuhört, nicht konfrontiert, verehrt.

    Könnte man das so verstehen, dass der Schüler erkennt, dass er der Schüler ist und die Erfahrung des Meisters (an)erkennt? Im Grunde geht es um das "Fachgebiet" des Meisters, was durchaus auf weltliches übertragen werden kann: "Will der Schüler/Lehrling alles (besser) wissen, wird er aus dem Erfahrungsschatz des Meisters wenig profitieren...


    Ich sehe das so, dass jede Seele ein Meister eines (Fach)Gebietes ist und sie dafür anerkannt werden kann. Wir sind alle Meister und Schüler zugleich - Clint, für mich bist Du ein spiritueller Meister und ich höre Dir zu. _/|\_

  • "Will der Schüler/Lehrling alles (besser) wissen, wird er aus dem Erfahrungsschatz des Meisters wenig profitieren...

    Ich denke es kommt da vor allem auf die Motivation des Menschen an. Möchte er besser wissen, um Alphatier zu werden? Oder geht es ihm vor allem um die thematischen Gegenstände selbst?

    Zitat von Buddha

    Glaube nichts auf bloßes Hörensagen hin; glaube nicht an Überlieferungen, weil sie alt und durch viele Generationen bis auf uns gekommen sind; glaube nichts auf Grund von Gerüchten, oder weil die Leute viel davon reden; glaube nicht, bloß weil man dir das geschriebene Zeugnis irgend eines alten Weisen vorlegt; glaube nie etwas, weil Mutmaßungen dafür sprechen oder weil langjährige Gewohnheit dich verleitet, es für wahr zu halten; glaube nichts auf die bloße Autorität deiner Lehrer und Geistlichen hin. Was nach eigener Erfahrung und Untersuchung mit deiner Vernunft übereinstimmt und zu deinem eigenen Wohle und Heile wie zu dem aller anderen Wesen dient, das nimm als Wahrheit an und lebe danach.

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Zitat

    Was nach eigener Erfahrung und Untersuchung mit deiner Vernunft übereinstimmt und zu deinem eigenen Wohle und Heile wie zu dem aller anderen Wesen dient, das nimm als Wahrheit an und lebe danach.

    Das unterschreibe ich gerne :)

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Da oben auf eine energetische Verbindung abgezielt wurde, aus der sich soetwas wie Erkennen ergeben könnte, wäre dennoch weiter die Frage, wer eigentlich einen "Heiligen" ehrt. ;)

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.