Hallo,
ich hatte vor 2 Monaten auf Marihuana (in Alkohol aufgelöst) eine Art zeitweiliges Erleuchtung-Erlebnis. Ich frage mich, was die spirituell-Erfahrenen von euch davon halten. So ein Erlebnis ist ja eher untypisch für Marihuana.
Vorab ein paar kurze Sätze zu mir: ich meditiere ungefähr seit 15 Jahren regelmäßig (Achtsamkeit). Konnte aber keine spirituellen Einsichten erreichen. Ich komme nur im Alltag etwas schneller runter.
Ich habe die letzten Jahre immer wieder mal eine „Methode“ ausprobiert, die manche im Englischen als Direct Pointing bezeichnen. Dabei stellt man sich bestimmte Fragen und versucht sie nicht über den Intellekt zu beantworten, sondern in sich hineinzuspüren. Fragen wie z.B.:
„Was bleibt übrig, wenn kein Gedanke mehr da ist?“
„Wer bist du, ohne deine Geschichte?“
Direct Pointing zeigt sozusagen direkt auf das Sein, dass man im nicht-erwachten Zustand übersieht. Es gibt diverse Literatur dazu und auch ein Forum, wo so etwas in Dialogform geschieht.
Ich habe die Methode immer wieder ausprobiert. Aber im (gefühlt) letzten Moment Panik und sogar Todesangst bekommen, weil ich das Gefühl hatte, dass nichts mehr von mir übrig bleibt.
Als ich dann vor 2 Monaten die Potenz einer Marihuana-Tinktur gnadenlos unterschätze habe und in Folge dessen sehr unangenehm zugedröhnt war, habe ich die Methode nochmal versucht. Ich weiß noch genau, wie ich mir dann zuletzt folgende Frage gestellt habe:
„Was ist, wenn die Stimme in meinem Kopf, auch nur eine Wahrnehmung ist?“ (Damit meine ich: Wenn meine Gedanken/mein Ich-Gefühl, eben auch nur eine eine Wahrnehmung ist, genauso wie z.b. der Tisch vor mir.)
Und auf einmal hat es „Klick gemacht“. Ich hatte das Gefühl, als würde sich das Weltall um mich herum öffnen. Natürlich nicht das reale Weltall, aber ein riesiger, schwarzer, leerer Raum oder Unendlichkeit. „Um mich herum“ ist eigentlich schon falsch formuliert. Es WAR einfach nur noch ein riesiger Raum da und all das, was sich vorher als Realität zeigte (mein PC-Tisch, Kühlschrank-Rauschen, etc.) spulte sich wie eine Art Film in der Mitte dieses Raumes ab. Und es war angesichts der Größe dieses riesigen Raums relativ bedeutungslos.
Ich war w.g. vorher von der großen Menge Gras wirklich sehr unangenehm zugedröhnt, aber als es Klick gemacht hat, wurde ich wirklich wach und bin vor Schreck von meinem Stuhl aufgesprungen und hab nur noch gerufen: „Scheiße... ach du Scheiße... Scheiße!“.^^ . Weil es einfach derart überwältigend war.
Allerdings überwältigend im neutralen Sinne. Die berühmten Friedens- und Glücksgefühle habe ich überhaupt nicht gespürt.
All das hat schätzungsweise nur für ein paar Momente angedauert. Dann kam leider eine Phase, wo mein Ich doch wieder so halb durch kam, aber es noch nicht richtig die Kontrolle zurück hatte (und ich auch das Gras wieder gespürt hab.) Ich habe dann z.B. versucht, meinen rechten Arm zu bewegen, aber mein linker Arm bewegte sich dann! Das war sehr beklemmend, und ich hab mich ein paar Tage danach wie in einem Traum gefühlt. Echt nicht toll.
Erstmal vielen Dank an die, die bis hierhin mitgelesen haben!
War das ein reales Erleuchtungs-Erlebnis oder nur eine Drogen-Illusion von jemanden, der früher zu viel über Spiritualität gelesen hat? Das kann ich leider nicht hundertprozentig ausschließen.
Ich würde gerne mal einen längeren Einblick in diese Welt erhaschen, der vielleicht sogar dauerhaft anhält und der mit Frieden verknüpft ist. Mittlerweile verblasst die Erinnerung auch schon etwas. Mich immer wieder mit Substanzen zuknallen oder 30 Jahre meditieren ist mir jedenfalls nicht so sympathisch. Wie könnt ich da weiter machen?
Viele Grüße