Anleitung zum Meditieren.

  • Anleitung zum Meditieren I


    Ich schreibe bewusst "Anleitung zum Meditieren", denn eine "Anleitung zur Meditation" wäre irreführend.

    Da bin ich auch schon beim Unterschied zwischen der Meditationspraxis und dem meditativen Zustand.

    Die Praxis ist, wie der Name schon sagt, ein Praktikum, eine Lehre, eine Ausübung. Der meditative Zustand

    dagegen, ist die Meisterschaft.


    Was ist eine Meisterschaft? Einer Meisterschaft geht ein Praktikum, eine Lehre, die Ausübung voraus. Daraus

    folgt die Erfahrung. Jetzt könnte man sagen, warum kann die Erfahrung nicht gleich zu beginn sein, dann bräuchten

    wir den ganzen Zirkus nicht mitmachen.

    Ihr kennt doch diese wunderschönen Jahrmarkt, Kirmes, Volksfest Kinderfahrgeschäfte. Ich meine diese alten Kinderkarusselle .

    Auf ihnen befindet sich das ganze Leben. Ein Feuerwehrauto, Hubschrauber, Tiere zum reiten usw. das ganze Leben in

    einem Kreis. Dieser "Zirkus" ist für Kinder der Wahnsinn, da will ich mitfahren - mit reiten - lustig im Kreis herum.

    Dann folgt die Realität und der Erwachsen sagt, der ganze Zirkus treibt mich zum Wahnsinn... (Meisten falls, oder immer öfter)

    So kann es passieren, dass der vom Zirkus genervte, die Meditation entdeckt und noch nicht ahnt, dass er damit eine anderes

    Karussell betritt. Das Karussell der "Königsklasse", denkt er zumindest.



    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen.

  • Anleitung zum Meditieren II


    Wie komme ich dazu, eine Anleitung zur Meditationspraxis zu schreiben? Ich habe es hier im Forum schon einmal erzählt, aber

    man kann es ja gar nicht oft genug widerholen... (kleiner Scherz).:) Also greife ich nochmal zurück, damit es hier im Zusammenhang

    etwas deutlicher zu verstehen ist und vielleicht bekommst du dann etwas mehr vertrauen zur Sache.


    Zum einen geht voraus, dass ich schon seit meiner Kindheit auf der Suche nach Erkenntnis war, ab meinem 20igsten Lebensjahr intensiv

    spirituelle Bücher gelesen habe und das Gelesene sich über Jahre verinnerlicht hat, und dann an meinem 50igsten Geburtstag, meine

    Nachbarin vor der Haustüre stand und mir CD's von Eckhart Tolle geschenkt hat.

    Jetzt sind es bereits 15 Jahre Meditationspraxis die mich begleiten und der Grund, warum ich damals begonnen habe zu meditieren,

    war nicht die Meditation selbst, sondern die Aussage von Tolle, dass es einen Schmerzkörper gibt.

    ich musste mir keine Gedanken darüber machen warum es einen geben soll, weil ich Schmerzen hatte, Unbehagen, ich hatte zu der Zeit noch

    leichte Depressionen und nach so vielen Jahren der Suche, immer noch kein Ergebnis.:)


    Die einfache Aussage von Eckhart, sich den Schmerz zu betrachten, hat mich dazu gebracht, ...wie gesagt, ihn zu betrachten.

    Das heißt, ich habe mich darauf eingelassen mich ruhig hinzusetzen/legen und zu beobachten was passiert. Weiter geht voraus, dass

    ich Jahre zuvor von Osho gelesen habe, "Habt ihr Euch jemals die wunderschöne Rose der Traurigkeit betrachtet? oder lenkt ihr euch ständig

    mit irgendetwas ab"? Soweit war mir also bewusst, was Beobachtung sein könnte.

    Also glaubte ich Eckhart's Aussage und beobachtete mein Unbehagen, meinen Schmerz und auch wenn ihr es nicht glaubt, jedes mal

    wenn ich es praktizierte, verschwand das Unbehagen und der Schmerz.




    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

  • Anleitung zum Meditieren III


    Natürlich kam das Unbehagen und der Schmerz immer wieder zurück. Doch zunächst war das Ergebnis, mich schmerzfrei und

    leicht zu fühlen, die weitere Motivation hier weiter zu machen. So lernte ich ohne es zu wissen, das Beobachten.


    Man kann auch Schmerzmittel, Alkohol, Drogen aller Art, endloses Netflix, und was es sonst noch alles gibt, zu sich nehmen, doch

    wir kennen die Nebenwirkungen und Abhängigkeiten bereits aus den Medien und teilweise aus der eigenen Erfahrung.

    Was ist also der Unterschied zwischen Schmerzfreiheit durch Beobachtung und Schmerzfreiheit durch Ablenkungen?

    Schmerzmittel sind bedingt. Beobachten ist unbedingt. Bedingt bedeutet, ich brauche ein Ding, also etwas, dass von Außen auf

    mich wirkt. Unbedingt bedeutet, es braucht kein Ding.


    Ich möchte jetzt nicht weiter auf dem Schmerz herumreiten. Ich erzähle nur, wie ich zur Beobachtung gekommen bin. Der Schmerz

    war also nur ein Vorwand um zur Beobachtung zu kommen. So intelligent ist das Leben.

    Gedankenloses Beobachten ist also die Praxis die ich dir hier näherbringen möchte. Das ist der nächste Punkt der Meditationspraxis.

    Entspanntes, gedankenloses - bedingungsloses Beobachten deines inneren Zustandes.



    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

  • Anleitung zum Meditieren IV


    Gedankenloses beobachten des inneren Zustandes. Das ist eine Übung ein Praktikum, und auf diesem Übungsweg

    sind mir herrliche Zustände begegnet, die es wert gewesen wären, in einem Forum wie diesem in den höchsten Tönen

    zu schwärmen, ohne abzuwarten was die Zeit der Übung noch so mit sich bringt.

    Es ist klar dass wir jede schöne Erfahrung mitteilen möchten, sowie ein frisch verliebter den neuen Partner als den einzigen,

    besten und wahren Partner aller Zeiten bezeichnet. ich will damit sagen, es hat nichts mit Euphorie zu tun, sondern es ist ein

    Prozess des Erwachens in das Leben hinein.


    Ich meditiere also in das Leben hinein und nicht in eine Traumwelt hinaus. Ich beobachte meinen inneren Zustand ohne ihn

    zu bewerten, ich lerne, dass die Leichtigkeit die dabei entsteht etwas ganz natürliches ist und die Schwere etwas unnatürliches.

    Wenn du aus der Schwere kommst und zum ersten mal die Leichtigkeit der gedankenlosen Beobachtung erlebst, ist das dein

    natürlicher Zustand den du vergessen hast und die Freude ihn wiedergefunden zu haben darfst du natürlich teilen.

    Doch du wirst mit Sicherheit immer wieder in die Schwere zurückfallen und daran zweifeln ob du dich vielleicht getäuscht hast.


    Ja, du hast dich getäuscht und wirst, durch die Beobachtung deines inneren Zustandes, Ent-täuscht werden.

    Die Täuschung wird verschwinden, ich weiß wovon ich spreche.



    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

  • Anleitung zum Meditieren V


    Sollte also der Zeitpunkt für dich da sein, wo du dich auf die Beobachtung deines inneren Zustandes einlassen kannst,

    dann kann ich dir zumindest mit dieser Anleitung eine kleine Hilfestellung geben.


    Das erste was dir begegnet, wenn du mit der Beobachtung beginnst, ist der Gedankenstrom. Er wird dir immer begegnen,

    denn er ist eine der Grundbedingungen dieses irdischen Daseins, um sich in dieser Welt zurecht zu finden. Wir brauchen

    diesen Gedankenstrom, er ist ganz natürlich. Begrüße ihn als einen Freund auch wenn er dich am beobachten behindert.

    Auch heute noch, wenn ich meditiere und der Gedankenstrom nicht abreißt - abreist, ist es kein Problem, denn ich kann einen

    guten Freund nicht einfach im Stich lassen. Dann respektiere ich die Situation und weiß aus Erfahrung, dass beim nächsten

    mal wieder alles ganz anders sein wird. Außerdem, und jetzt müssen wir überlegen und erkennen, dass es der momentane

    innere Zustand ist, der dir begegnet. Wenn du also verstehst, dass der Gedankenstrom momentan der aktuelle innere Zustand ist,

    dann kannst du erkennen, dass du dir möglicherweise einen anderen Zustand erwartet hast, als der der gerade vorherrscht.:idee:



    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

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  • Anleitung zum Meditieren VI


    Das nächste was dir begegnet ist die Erwartungshaltung. Auch die ist ganz natürlich, kann aber auch sehr komplex sein.

    Ich sagte ja, "Gedankenloses beobachten des inneren Zustandes". Dann sagte ich, der Gedankenstrom ist ganz natürlich,

    lassen wir ihn gewähren. Wie geht das jetzt mit Gedankenlosigkeit zusammen?

    Erwartungen bestehen aus Gedanken und die Gedanken erzeugen Erwartungen. Beides gehört in einen Topf und kann im

    Leben eines Menschen eine gewaltige Summe annehmen und führt letztendlich dazu, simpel gesagt, davon befreit sein

    zu wollen. Ich will abschalten, nichts wissen, meine Ruhe haben usw. Also wird die Erwartungshaltung wiederum zu einem

    gewissen Stressfaktor.

    Ich erwarte, sagt der Meditierende, dass ich beim Meditieren Entspannung erfahre, Ich erwarte, dass das eintritt, was ich über

    Meditation weiß, oder glaube zu wissen. Schlimmer noch, ich erwarte etwas bestimmtes. Möglicherweise eine Erleuchtungserfahrung,

    dass sich mein Körper in Licht auflöst. Wenn du letzteres Erwartest, dann empfehle ich dir, hier nicht mehr weiter zu lesen.



    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

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  • Anleitung zum Meditieren VII


    Wie stellt sich Gedankenlosigkeit ein? Durch Übung! Ich sagte ja Eingangs, es ist ein Praktikum, eine Lehre. Lehrzeit.

    Keine Angst wenn deine Zeit da ist, diese Lehre machen zu wollen, wenn die Meditation nach dir ruft, wirst du diesen Ruf hören.

    Diese Anleitung könnte ein Weckruf sein, wenn er für dich bestimmt ist dann wird es so sein. Du wirst selbst feststellen wie leicht

    dieser Pfad sein kann.


    Gehen wir also in der Übung weiter. Da ist dein Meditationsplatz an dem du dich einrichtest, du schließt die Augen, da ist der

    Gedankenstrom, die Erwartungen und dein Körper. Er ist ja auch noch da, hast du ihn schon bemerkt? Das Körpergefühl, dein

    Atem, dein Herzschlag, die feinen Energien in den Körperteilen, Wenn Schmerz das ein sollte, wo befindet er sich, im Solar Plexus

    oder wo anders? Das Fühlen erwacht wenn du genau hinsiehst. Neben dem Gedankenstrom ist da noch das Fühlen. Es hat eine

    Verbindung zu den Gedanken und die Gedanken haben eine Resonanz mit den Gefühlen. Entdecke diese Welten innerhalb dieser

    Welten und erlebe, wie du dich für einen Momente darin vergisst. Erlebe wie der Verstand es Blitzschnell aufnimmt und interpretiert.

    Wie der Verstand daraus eine Geschichte macht, die er sich dann selbst erzählt und verliere dich dann wieder im Körpergefühl.

    Du wirst sehen daraus entsteht für eine gewisse Zeit eine Wiederholung bestimmter Erfahrungen und der Wunsch nach diesen

    Lücken im Gedankensystem. Mit der Zeit, nimmt deine Meditationspraxis dann verschiedene Formen an. Über die ich weiter berichten

    möchte.



    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

  • Anleitung zum Meditieren VIII


    Die Lücken im Gedankensystem erzeugen ein Körpergefühl der Leichtigkeit und sind deshalb Lücken, weil der Verstand für einen

    Moment abwesend ist. Es ist also die Übung, aus dieser Leichtigkeit heraus zu erkennen, dass die Schwere in Körper

    einem Verstandesimpuls folgt. Der Gedankenstrom trägt das Potential in sich, je nach dem wie die Gedanken geladen sind,

    Stoffe im Körper auszuschütten, die das Körperempfinden steuern. Du erlernst, dass ein beruhigter Gedankenstrom den Körper

    mehr und mehr entspannt und ein besorgter Gedankenstrom spürbare negativ empfundene Energie ausschüttet.

    Das klingt alles sehr technisch formuliert, ist aber leicht nachvollziehbar.


    Der Gedanke, der jetzt auftaucht ist, warum dann überhaupt sich stressige Gedanken machen? Die Antwort, weil sie eben da sind!

    Es hat seine tausend Gründe und es ist plausibel , dass der Tagesverlauf, Belastungen Psychisch wie Physisch mit sich bringt und genau

    diese Belastung werden durch die Meditationspraxis immer mehr relativiert.

    Der Kreislauf der Belastungen nimmt durch die Meditationspraxis immer weiter ab. Und warum das so ist, liegt in der Tatsache versteckt,

    dass du durch deine Erfahrungen in der Meditation mit der Zeit Einblicke in die Zusammenhänge von Körper Geist und Seele bekommst.

    Ich würde es primär nicht als Wissen bezeichnen sondern als Erfahrung. ich erfahre nach und nach die Welten in mir. Der Geist öffnet sich

    und der Filter der Gedanken wird immer durchlässiger.




    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

  • Anleitung zum Meditieren IX


    Ein weiterer Punkt, der uns mit dem Begriff "Meditation" leicht in die Irre führt, ist die gedankliche Verbindung zur östlichen

    Philosophie, die meist westlich interpretiert wird und eine zu große spirituelle Vorstellungseben erzeugt.

    Hier im Westen würden wir Entspannungsübungen sagen, aber der Kopf sagt, Ich will das ganze Programm und eigentlich

    möchte ich eine "heilige Ebene" betreten. Das ging mir Anfangs genauso. Zugegeben ich habe Meditation mit Erleuchtung

    in Verbindung gebracht und das ist fast logisch zu betrachten, denn ich suchte unterbewusst einen Zufluchtsort, der in meiner

    Vorstellung ein Gegenteil von dem sein sollte, was ich nicht haben möchte.


    Jetzt sind wir an einem Punkt, wo wir mit unserer Meditationspraxis weiter machen können. Der abwesende Verstand und wenn er nur

    für einen Moment auftaucht und dabei einen befreiten Funken hinterlässt, muss nicht interpretiert werden. Lächle und lasse es einfach

    weiterfließen. Unterbreche den Fluss nicht durch ein euphorisches Empfinden, sondern betrachte den Fluss wie etwas, dass sich außerhalb

    von dir bewegt. Als befändest du dich an einem Flussufer und schaust dem vorbeifließenden Wasser zu. Ganz egal ob das Wasser trübe ist,

    ob es schnell oder langsam fließt, ob sich Gegenstände darin befinden, schaue dem Fluss zu und entdecke etwas, was nicht zu dir gehört,

    was du nicht dein Eigen nennen brauchst. Du lernst somit den "Beobachter" kennen.




    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

  • Anleitung zum Meditieren X


    Es ist nicht der Beobachter des Verstandes, sondern der Beobachter, der noch vor dem Verstand und vor dem Gefühl ist.

    Er ist die Zeitlosigkeit. Der Ausdruck, "die Zeit bleibt stehen", kommt dem sehr nahe. Dann dreht sich auch das Gedankenrad

    nicht mehr, als würde man die Achse sein, um die sich das Rad dreht. Die Welt dreht sich weiter und du stehst still. Dieses Stillstehen

    ist die beobachtende Präsenz.

    Ich konnte im laufe der Jahre feststellen, dass diese Präsenz mehr und mehr in das Leben nach vorne tritt, bis zu dem Punkt wo erkannt ist,

    dass diese Präsenz eine immerwährende Ebene ist, die deshalb nicht erkannt wird, weil sie vom Denken verdeckt ist. Damit erklärt sich die

    Meditationspraxis und der Meditative Zustand. Die Praxis dient dazu, den Verstand zu beruhigen, ihn durchsichtig werden zu lassen, damit

    dass sein kann, was im Hintergrund ist. Man kann es sich wie eine Leinwand vorstellen auf der Farbe aufgetragen wurde. Jetzt ist nur noch die

    Farbe zu sehen und der Hintergrund verschwindet hinter der Farbe. Der Verstand ist die Farbe, die Leinwand der stille Beobachter.

    So wird in der Meditationspraxis (als Beispiel) die Farbe Stück für Stück abgetragen, damit das zum Vorschein kommt, worauf die Farbe

    aufgetragen wurde. Das Denken ist somit vor die beobachtende Präsenz gestellt.



    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

  • Anleitung zum Meditieren XI


    Erwarte nicht, dass nach ein paar Erlebnissen der gedanklichen Stille, das Nirwana erreicht ist, Du fällst wahrscheinlich

    sehr schnell auf den Boden der Denkstrukturen zurück. Es ist besser, mit der Zeit zu erkennen, dass eine Welle aus Tälern

    und Bergen besteht. Kein Berg muss abgetragen werden und kein Tal zugeschüttet. Die Meditationspraxis wird dir zeigen, wo

    du dich auf dem Pfad zur Stille befindest. Die Welle entsteht und vergeht und das Auf und Ab wird weniger, weil du erkennst,

    dass sich alles da vorne abspielt und weißt dass dein Fundament der Hintergrund der Stille ist. Du lernst zu zusehen wie das

    Leben sich ständig bewegt und kannst durch deine erkannte Stille fast wie ein unbeteiligter dem Leben folgen. Es entsteht eine

    neue Kraft die dich über die Dinge stellt.



    (Wie es weitergeht, wird das nächste Kapitel zeigen).

  • Anleitung zum Meditieren XII


    Der meditative Zustand ist die Meisterschaft, die nach dem Praktikum und der Übung zu einem befreiten Geist führt.

    Wie Anfangs schon angedeutet habe, findest nicht du zur Meditation, sondern die Meditation findet zu dir.

    Im Laufe deiner Übung wirst du immer mehr, von der Identifikation, hin zum Erkennen deines Raum und Zeitlosen Hintergrundes wandern.

    Du, als der Verstand, beginnt mit der Suche und erkennt sich in der Findung. Das ist die endgültige Erkenntnis eines befreiten Geistes.

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  • Nachwort


    Wieder einmal habe ich durchgelesen, was ich über das Meditieren geschrieben habe und muss feststellen, dass es

    eigentlich mehr eine Beschreibung, als eine Anleitung geworden ist. Mir gefällt zur Zeit der Begriff "Anleitung", weil

    1. Wir es gewohnt sind Anleitungen zu lesen und 2. Man im Sprachgebrauch sich schneller damit verbinden kann.

    Die Meditation und besonders was man damit verbindet und erwartet , ist ein "schwieriger" Teil im Findungsprozess und

    darüber zu schreiben ist für manchen ein entferntes Thema.


    Der Sinn, Meditation zu beschreiben, liegt für mich nur darin, das Thema auf den Tisch zu stellen, wie eine Blumenvase.

    Ich muss selbst kein Florist sein um die Schönheit des Zusammenspiels von Blüten, Stängeln, Blättern, der Vase und dem

    Platzt wo diese Komposition steht zu erkennen. Genauso ist es mit dem meditativen Zustand. Der meditative Zustand ist die

    aufmerksame Präsenz und dazu müsste ich eigentlich nicht meditieren. Das könnte ich auch so im Alltag praktizieren, während

    des Arbeitens oder Spielens oder sonst wo. Doch einen ruhigen Platz zum meditieren zu finden, wo ich die Augen schließe hat den

    Vorteil, dass ich mich leichter und besser auf meinen inneren Zustand Konzentrieren kann. Es macht also Sinn.


    Außerdem entscheidet auch der Grad an "negativen Energien" in dir, welche äußere Ruhe dabei dienlich ist. Ein geübter, erfahrener

    und sich bereits in Meditation befindlicher Mensch, trägt den meditativen Zustand bereits als Potential in sich und wird selbst in

    einer turbulenten Situation von der Stille getragen sein.

    Die Meditationsübungen kannst du zu jeder Zeit und an jeden Ort und in jeder Situation ausführen, denn jede Übung macht den Meister.

    Auch wenn man die Auswirkungen noch nicht spürbar erkennt, ist es wie das Fundament eine Gebäudes, das in der Erde entsteht und

    das Gebäude selbst erst später zum Vorschein kommt. Das Fundament ist später nicht mehr zu sehen, aber es trägt das Gebäude, wie

    es in dem Gleichnis mit dem Himmelreich steht.


    "Der Eine hat sein Haus auf Sand gebaut und die Fluten haben es mitgerissen. Der Andere hat sein Haus auf Fels gebaut und die Fluten

    konnten dem Haus nichts anhaben".


    Es war mir eine Freude diese Anleitung zu schreiben, darüber zu sprechen.


    Robert.

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  • Meditationspraxis per excellence


    Zwei Mönche praktizieren eine Meditation im gehen, in einem Klostergarten.

    Einer der beiden Mönche raucht während der Meditation. Da sagt der Eine: Wieso rauchst du?

    Der Meister hat mir das Rauchen beim meditieren verboten.

    Da sagt der Andere: Wie hast du den Meister gefragt: Er erwiderte: Meister darf ich beim Meditieren

    rauchen und der Meister hat nein gesagt.

    Aber wieso rauchst du? Wie hast du den Meister gefragt?

    Ich habe den Meister gefragt, ob ich beim Rauchen meditieren darf. Er hat es mir erlaubt.:idee:

  • Danke für dieses Thema Anleitung zum Meditieren.

    Es hat dazu animiert, dass ich das Thema mit in die Badewanne nahm, ich werde es wieder tun. Ja, vermutlich ist es so, dass ich eine Vorstellung davon hatte, was bei der Meditation passieren soll und merkte nicht, wie der Denker das Geschehen lenkte. Diesmal, in der Badewanne, war das anders.


    Seit Kindheit war für mich das tägliche Ritual, dass ich vor dem Einschlafen bete. Man sagt, dass dies ebenfalls eine Form der Meditation sei. Vor einiger Zeit merkte ich, dass meine Gebete eine Art, Forderungskatalog war, wo ich dem Universum meine Wünsche kundtue. Unbewusst "verlangte" ich von Gott, dass er doch bitte das Universum mir entsprechend anpassen möge, was naturgemäss dazu führte, dass mein Geist steif und unbeweglich wurde und sich nirgendwo anpassen konnte. Ich wartete also darauf, dass sich alles fügt und nannte diesen Zustand "Hoffnung" ohne zu merken, wie leer ich war, total im Mangel. Später liess ich "Gott" aus dem Spiel, nannte es Universum und die Praktik nannte ich Meditation, doch im Grunde war es noch immer das gleiche Spiel: "Universum, bring mir bitte, was ich begehre". Obwohl mir dies länger schon bewusst ist, funkte in der Meditation der Denker rein und machte seine Anweisungen, sei es ans Universum oder an Eisu, dieses Geplapper im Kopf nahm kein Ende. Dann kommt Robert mit seiner Anleitung, die Meditation in der Badewanne war total anders - Danke dafür! <3


    "Lass es plappern und beobachte, lass SEIN was kommt und ist"... Das führte dazu, dass ich richtig Spass hatte diesmal, denn sie kamen, die Gedanken. Da ich sie in vorangegangenen Meditationen nicht haben und verdrängen wollte, wurden sie immer lauter und Meditation wurde mühsam. Diesmal war das anders, nachdem ich es denken liess, teils darüber lachte, konnte ich den Denker ausmachen. Ich sah ihn, wie er seine Anweisungen machte und in der Vergangenheit und Zukunft wühlte. Er tat es, weil ER keine Anweisungen, von mir bekam. Daraufhin wies ich ihn an, er solle dem Atem lauschen, was er bereitwillig tat. Ahh, diese Stille im Kopf, so wohltuend... Interessant war die Beobachtung, obwohl der Denker mit dem Atem beschäftigt war, dachte es im Hintergrund weiter. Es war so, als ob eine weitere, denkende Instanz, etwas leiser zwar, aber genauso aktiv, weiter dachte. Da fiel mir eine Kollegin ein, die von einer Gedankenautobahn sprach. Der Denker ist da, wo ich bin, doch ausserhalb von ihm gibt es ebenfalls Gedanken, wie im Strassenverkehr eben. Was auf der Autobahn so los ist, nimmt der Autofahrer erst wahr, wenn eine Durchsage vom Verkehrsdienst kommt und von einem Unfall berichtet.


    Als der Denker eine Weile ruhig war, fing er wieder an zu plappern. Diesmal wies ich ihn an zu singen und den Tönen zu lauschen. Schnell war er wieder still und ich höre die Gedankenautobahn im Hintergrund. Mit ihr konnte ich (noch) nichts Sinnvolles tun, die plappert.


    Ich freue mich schon auf die nächste Meditationsession, mal sehen, was passiert. ^^"

    Ich habe den Meister gefragt, ob ich beim Rauchen meditieren darf. Er hat es mir erlaubt.

    Bisher, wenn ich mich kurz zu Hause abmeldete, sagte ich: "Ich gehe eine rauchen". Neu werde ich sagen: "Ich gehe meditieren". ^^

  • Der meditative Zustand.


    Die Meditationspraxis unterscheidet sich zum meditativen Zustand, wie das Erlernen einer Technik und die Ausführung einer Kunst. Die Technik folgt bestimmten Regeln doch die Aussage eines Kunstwerkes ist letztendlich frei davon. Es ist ein Paradox. Zur Ausführung der Technik, der Meditation, wird meist eine bestimmte Haltung, ein bestimmter Raum, eine sanfte Umgebung usw. vorgeschrieben, doch letztendlich braucht der meditative Zustand dies alles nicht. Am Ende ist der Zustand etwas ganz anderes.


    Der Meditierende braucht zu Beginn die Technik und die geeigneten Umstände, weil sie ihm als Wegweiser dienen sollen. Die äußeren Umstände, wie: Eine stille Haltung, die Konzentration auf den Atem, die äußere Ruhe, den Verstand, das Denken, bewusst zur Ruhe kommen lassen, sind die bestmöglichen Hinweise auf den meditativen Zustand. Der meditative Zustand ist ein Bewusstsein, dass vor dem Denken liegt. Das ist wahrscheinlich die größte Herausforderung um das Paradoxe an der Sache zu erkennen. Für den Meditierenden ist das Meditieren eine Sache, ein Vorgang, der vom Verstand so geführt wird, dass er ein Ziel definiert. Das Ziel heißt Ruhe und all dass zu finden, was im Vorstellungsbereich des Denkens an Annehmlichkeiten liegt.


    Annehmlichkeiten ist das Stichwort, denn das Denken schließt die Unannehmlichkeiten aus. Der meditative Zustand ist, weder Annehmen noch Ausschließen. Er ist allem bereits angeschlossen. Er ist in jedem Ereignis bereits enthalten. Deshalb führt die Meditationspraxis in ein Paradox. Aus der Suche nach einem Ideal, führt er zu dem was ist. Das was ist, ist der meditative Zustand.