Der kleine aber feine Unterschied?

  • Hallo zusammen,

    Ich habe mal eine, für mich und vielleicht auch Andere, ziemlich wichtige Frage:


    Was ist eurer Meinung nach der Unterschied zwischen einer spirituellen Erfahrung und einer psychischen Störung/Krankheit?


    Grüße,

    NSN

    --- you only live once... again and again ---


    (bin offen für PNs)

  • Da würden Dir sehr viele Menschen, die ich kenne, drauf antworten, dass es da im Grunde genommen keinen Unterschied gibt =:)

  • Nun, ja... es gibt Menschen die sehen keinen Unterschied darin.

    Und dennoch scheint es einen zu geben, sonst würde es nicht immer einen Diskurs zum Thema geben.


    Was ist denn deine Meinung @Kassandra ?

    --- you only live once... again and again ---


    (bin offen für PNs)

  • Das ist sehr schwer zu beantworten für mich weil ich mich oftmals selbst für verrückt halte und auch sehr oft zweifle. Ich wünschte, ich könnte hier eine eindeutige Antwort geben.

  • Ganz ehrlich? Ich glaube, dass es keinen Unterschied gibt.


    Ich habe viele Jahre in der Esoterikwelt der Schweiz mitgemischt und bin sogenannten Spirituellen begegnet. In Gesprächen stellte ich fest, dass viele von ihnen, mehr oder weniger über ihr Leben klagen. Ihre Beziehungen brechen auseinander, ihre Regierung taugt nichts, zu jammern gibt es immer etwas. Und was, diese Menschen glauben und meinen es wäre die Wirklichkeit, das war immer wieder erstaunlich. Diese Menschen wollen beraten, den Spirit der Welt verbessern, obwohl sie sich wohl besser, einer psychischen Behandlung unterziehen sollten.


    Wenn die Psyche krank ist, ist jede Erfahrung bedeutungslos, da sie sich eine eigene Welt „ausdenkt“ und glaubt diese wäre echt. „Psyche“ ist ein anderes Wort für „Seele“, also ist die Seele erkrankt, wenn jemand psychisch erkrankt ist. Eine kranke Seele halluziniert. All das lehrte mich, sehr vorsichtig zu sein, wenn wieder mal jemand, mit dem ultimativen Wissen, auf der Matte steht.


    Genau darum geht es, wenn wir uns Ein Kurs in Wundern zuwenden, wir klären unseren Geist. Es gab einen „magischen“ Augenblick während des Studiums, wo es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Ich entdeckte all die Eigenschaften einer psychischen Krankheit, wie oben beschrieben. Ich baute mir eine Wahrnehmungswelt zurecht und sah Dinge, die es nicht gibt. Ich vermute, dass die meisten Menschen sich solch eine Welt aufgebaut haben, sie wird unter anderem das Ego oder der menschliche Geist genannt. Diese Welt bauen wir ab, Stück für Stück, Schicht um Schicht, bis darunter das hervorkommt, was wir wirklich sind. Ich fand darunter ein traumatisiertes Kind, heilte es – heute ist es ein erwachsener Mann, der es liebt, Verantwortung zu tragen für sein Leben und das Leben seiner Lieben.


  • In der Spirituelle Erfahrung geht es zum grossen Teil um uns selber , d.h. dass wir zu unseren inneren Kern finden .

    Psychische Störungen sind oft von religiösen Zwangsvorstellungen behaftet d.h. kreist um sich selber .

  • ich erst so: hmmm...

    dann so: hmmmmmm!

    und dann: ja!


    Will damit sagen, dass die Welt der Esoterik reichlich hervorgebracht hat, was nicht der Wirklichkeit entspricht.

    So wie jede Ideologie auch Ableger hat, die die Realität verzerren.


    Eine kranke Seele halluziniert.

    Nicht zwangsläufig. Schließlich ist eine Halluzination schon etwas... nun, sehr schwerwiegend.

    Die meisten unterligen einfach einer falschen Realitätsvorstellung, durch Zusammenhänge, die mal mehr, mal weniger der Wirklichkeit entsprechen.

    --- you only live once... again and again ---


    (bin offen für PNs)

  • Ja, das hast Du schön beschrieben, falsche Schlüsse ziehen oder sich etwas einbilden, was legitim zu sein scheint. Das führt doch auch dazu, Dinge zu sehen, die es nicht gibt? Die Wahrheit oder Wirklichkeit ist da radikal: „Entweder ist es wahr oder eben nicht – ein bisschen Wahrheit ist auch eine (Selbst)Lüge.“ Alles andere, das Individuelle, muss nicht wahr sein, etwa der Glaube, Meinungen, Ein- und Ausbildungen, kann aber dazu führen, dass wir „Dinge“ sehen … Ist das nachvollziehbar?

  • Ich verstehe es gut, Danke jedenfalls für die Ausführung.

    Dennoch sehe ich das "sehen" noch anders als eine Halluzination...


    Es ist nötig zu unterscheiden, wenn auch ohne Urteil darüber... zumindest in meiner Realität.

    --- you only live once... again and again ---


    (bin offen für PNs)

  • Also ich habe mal in der Vergangenheit durch die Einnahme bestimmter Medikamente ständig halluziniert, dass große Vogelspinnen oder Taranteln auf mich hinabgeklettert seien, gerne bei Autofahrten. DAS waren Halluzinationen. Die kamen so urplötzlich dass ich keine Zeit dazu hatte, auch nur irgendeinen Schluss zu ziehen :) Klingt jetzt lustig, aber war schon echt heftig damals.

  • Also ich habe mal in der Vergangenheit durch die Einnahme bestimmter Medikamente ständig halluziniert, dass große Vogelspinnen oder Taranteln auf mich hinabgeklettert seien, gerne bei Autofahrten. DAS waren Halluzinationen. Die kamen so urplötzlich dass ich keine Zeit dazu hatte, auch nur irgendeinen Schluss zu ziehen :) Klingt jetzt lustig, aber war schon echt heftig damals.

    Es klingt absolut nicht lustig , muss ja Horror sein .


    Es ist nötig zu unterscheiden, wenn auch ohne Urteil darüber... zumindest in meiner Realität.

    Die Realität hat mich gelehrt , dies weder zu urteilen noch zu bewerten .

    Einmal editiert, zuletzt von Priska () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Priska mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Es ist nötig zu unterscheiden, wenn auch ohne Urteil darüber... zumindest in meiner Realität.

    Ja, das ist nachvollziehbar … vermutlich bin ich mit dem Thema auch noch nicht ganz durch. :)


    Wenn ich richtig verstehe, möchtest Du klar unterscheiden können zwischen „Hirngespinst“ und der Stimme Deines wahren Wesens?


    Wenn ich unsicher bin, ob ich halluziniere, prüfe ich, welchen Nutzen mein „Bild“ für das Gemeinwohl hat. Ich frage mich, habe ich einen Vorteil oder soll es mich zu etwas Besonderem machen (Nahrung fürs Ego)? Einen Vorteil haben ist nichts Schlechtes, seine Bestimmung zu finden auch nicht, doch hilft der Blick nach innen, aus welcher Motivation das „Bild“ entstand – Ist Angst der Motor oder die Liebe? Für mich ist es der Schlüssel, der innere Kompass sozusagen: Angst oder Liebe *key*

  • Angst oder Liebe

    Die zwei Gegensätze, ja.

    Zu viel Innenschau ist nicht so gut für mich, daher habe ich einen geduldigen Lehrer an meiner Seite, der mich darin begleitet.

    Daher immer schön in gesunder Dosis, nach und nach.

    --- you only live once... again and again ---


    (bin offen für PNs)

  • Was ist eurer Meinung nach der Unterschied zwischen einer spirituellen Erfahrung und einer psychischen Störung/Krankheit?

    Der Begriff "spirituelle Erfahrung" kreist bestimmte hervorgehobene Erfahrungen ein. Dabei ist jede Erfahrung eine Erfahrung, ob spirituell, Psychisch, Physisch, oder sonst welche Erfahrungen. Man kann Unterschiede deklarieren, damit man sprachlich, wissenschaftlich unterscheiden kann. Auf der Verständigungseben brauchen wir das. Eine Krankheit kann man als spirituelle Erfahrung , als physische oder psychische Erscheinung sehen. Je nach dem, aus welcher Perspektive man in einem bestimmten Lebensabschnitt sehen kann. Also Ja, es gibt einen Unterschied und Nein, es gibt keinen Unterschied.