Was ist das bedingungslose Grundeinkommen und ist es realistisch?

  • Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein kontrovers diskutiertes Konzept. Es besteht darin, jedem Bürger einen monatlichen Betrag zur Verfügung zu stellen. Dieser Betrag ist unabhängig von Einkommen, Vermögen oder sonstigen Leistungen. Dieses politische Thema geht zurück auf die Ideen von Thomas Paine. Er schlug im 18. Jahrhundert eine bürgerliche Dividende vor. Heutzutage gibt es viele Befürworter und Gegner des Konzepts. Einige Länder testen das Konzept, darunter Finnland, Kanada und die Niederlande.


    Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens argumentieren, dass es ein Weg ist, der aus der Armut führt. Es würde die Bürokratie reduzieren. Die Auszahlung des Geldes erfolgt ohne Bedingungen oder Einschränkungen. Ob arm oder reich, jeder Person steht das Einkommen zu.


    Das Grundeinkommen hilft, die Automatisierung und den Wandel der Arbeitswelt zu bewältigen. Menschen hätten mehr Freiheit, um Jobs zu wählen, die ihren Fähigkeiten und Leidenschaften entsprechen. Sie könnten gleichzeitig mehr Zeit für ihre Familie und Freizeit aufwenden. Das Konzept kann dazu beitragen, die Einkommensschere zu verringern. Es stellt sicher, dass Personen, die in prekären Berufen arbeiten, ein sicheres Einkommen beziehen. Dies könnte zu einem Gefühl der Sicherheit beitragen und Ängste in der Gesellschaft mindern.


    Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens argumentieren, dass es ein Anreiz für Faulheit sei. Ausserdem besteht ein erhöhtes Risiko für Missbrauch und Betrug. Die Kosten für die Einführung des Grundeinkommens sind beträchtlich. Die Beträge müssen ausreichend hoch sein, um die Bürger zu unterstützen. Es gibt Bedenken, dass das Grundeinkommen den Bedarf an Sozialleistungen nicht vollständig ersetzen würde. Denn es reiche nicht aus, um alle Bedürfnisse zu decken.


    In Finnland wurde ein bedingungsloses Grundeinkommen getestet. Im Rahmen des Experiments erhielten 2.000 zufällig ausgewählte Arbeitslose 560 € pro Monat. Es spielte keine Rolle, ob sie einen Job hatten oder nicht. Das Experiment lief zwei Jahre lang. Die Ergebnisse zeigten, dass das Grundeinkommen nicht zu einer signifikanten Erhöhung der Arbeitslosenrate führte. Es führte auch nicht zu einer Verringerung der Beschäftigung. Tatsächlich gaben einige Teilnehmer an, dass das Grundeinkommen ihnen half. Sie fanden bessere Jobs und verbesserten ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden.


    In den 1970er-Jahren wurde in Kanada ein bedingungsloses Grundeinkommen getestet. Die Provinz Manitoba führte das Mincome-Experiment durch. Jeder Haushalt, der unter einer bestimmten Grenze lag, erhielt eine gewisse Geldsumme. Das Experiment verlief nur begrenzt erfolgreich. Die politische Situation verhinderte die Fortsetzung des Tests.


    In verschiedenen Ländern wird das bedingungslose Grundeinkommen getestet. In den Niederlanden, Italien, Spanien und den USA gibt es Experimente.


    Es gibt alternative Ansätze zum bedingungslosen Grundeinkommen. Bei der negativen Einkommensteuer bekommen Menschen, die nicht viel Geld verdienen, Geld vom Staat. Dadurch wird ihre finanzielle Situation verbessert. Es ist aber nicht ein bestimmter Betrag, sondern es hängt vom Einkommen des Haushalts ab.


    Die Ergänzungsleistung ist eine bedarfsabhängige Sozialleistung in der Schweiz. Sie unterstützt Personen mit kleinem Einkommen und Vermögen, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. Die EL wird vom Bund und den Kantonen finanziert. Sie kann neben der AHV-Rente, der IV-Rente oder einer anderen Alters- oder Hinterlassenenrente beantragt werden. Der Anspruch auf EL hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Alter, Wohnsituation, Einkommen und Vermögen. Die Höhe der EL wird individuell berechnet und kann je nach Situation unterschiedlich ausfallen. Schon beim Lesen des Textes fällt auf, dass es ein Bürokratie-Monster ist.


    Fazit


    Das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens ist immer noch sehr umstritten. Es ist schwer zu beurteilen, wie die finanziellen Auswirkungen aussehen und welche Anreizeffekte es auslöst. Die Testphasen in Finnland, Kanada und den Niederlanden werden helfen, mehr darüber zu erfahren. Es gibt jedoch auch alternative Lösungen, die die Vorteile des bedingungslosen Grundeinkommens berücksichtigen und gleichzeitig die Bedenken ausräumen. In der Tat bleibt die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens eine faszinierende Lösung für die drängenden sozialen Herausforderungen unserer Zeit. Daher sollte sich das Konzept weiterhin in einem breiteren Rahmen mit Bedacht diskutiert werden.




    Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht und wie denkst Du darüber? Könntest Du Dir vorstellen, dass wir damit sozialen Problemen wie Altersarmut begegnen können? Lasst uns darüber konstruktiv diskutieren, wenn ihr mögt. *sc*

    Good Vibes Only Liebe Grüsse ins Feld

    Eisu


    Für Dich channel ich gerne eine kurze Inspiration aus der geistigen Welt: Botschaft »Eisu Maranius« ❤️

    Einmal editiert, zuletzt von Eisu ()

  • Da ich 20 Jahre lang auch immer wieder im AMS Kontext gearbeitet habe, halte ich persönlich nichts davon. Von den Hunderten - wahrscheinich sogar Tausenden - Menschen die ich in der Zeit begleitet habe, waren nicht mal 10 % wirklich bereit - und/oder fähig - eine Arbeit zu finden.


    Die Bandbreite der Menschen, mit denen ich in der Zeit gearbeitet habe, erstreckt sich altersmäßig von 15 bis 61 - und jobtechnisch von HifsarbeiterInnen bis zu Mitgliedern von Führungsetagen von Konzernen. Ein Jahr von dieser Zeit habe ich speziell Menschen mit besonderen Bedürfnissen gecoacht - und habe daher auch einen guten Überlick über die jetzt schon möglichen SozialLeistungen - achja - ich schreibe nur in Bezug auf Österreich.


    Du fragst - ist es realistisch?


    Ich gaube nicht - nicht auf Dauer - denn woher soll letztendlich das Geld dafür kommen?

    Ja - klar - man könnte mehr drucken - aber hätte das dann noch einen Wert?


    Versteht mich nicht falsch - ich bin voll dafür, jene zu unterstützen, die Hilfe wirklich "brauchen", weil sie aus irgendwelchen Gründen nicht arbeiten können - ich war auch jahrelang in einem Verein als Beraterin tätig, um genau jene zu unterstützen - und wir (eine andere Gruppe von Menschen) sind aktuell wieder am Überlegen, etwas in dieser Form neu auf zu ziehen - aber ich habe in all den Jahren auch sehr viel Mißbrauch der bestehenden Möglichkeiten erlebt - und die würde ich nicht noch mehr fördern wollen.


    Ich würde eher am SozialSystem ansetzen - also bei uns eben vorrangig mal unser AMS Konzept überarbeiten:


    Ich kannte Männer, die mit knapp vor 60 arbeitslos wurden weil ihre Firma den Sitz ins Ausland verlegt hatte - die 40+ Jahre in dieser "ihrer" Firma gearbeitet hatten - und die dann kurz vor ihrer Pensionierung noch umgeschult wurden - und schikaniert, weil sie keinen neuen Job mehr fanden - ohne Praxis im "neuen Beruf" - und eben mit 60.


    Auf der anderen Seite kenne ich auch viele Jugendliche um die 20, die noch nie irgendwas gearbeitet haben - weil sie lieber am PC hock(t)en und online zock(t)en - und wo die Eltern hilflos daneben standen - weil sie selbst schon keine Eigenverantwortung mehr gelernt - oder ihnen keine Werte vermttelt wurden.


    Mir fällt da spontan eine junge Frau - um die 30 ein - die uns voller Stolz erzählte, dass ihr 4- oder 5-jähriger Sohn letztens vom 2. Stock Steine auf die parkenden Autos gechmissen hat - ja, sie sagte wortwörtlich, dass sie stolz auf ihren Sohn sein - deshalb. Die war dann auch in einem einwöchigen Praktikum in einer Fleischerei - auf ihren Wunsch- als Putzfrau - und kam am 2. Tag mittags heulend zurück, weil da so viel Blut sei - ich mein, ganz ehrlich - bei einem Fleischer der Tiere schlachtet - was ist da zu erwarten?


    Mal ganz ehrlich, die meisten hier sind eher in meinem Alter - hätte es das zu unserer Zeit gegeben? Naja, ab und zu schon - aber so massiv wie seit ein paar Jahren?


    Ja - die Welt verändert sich - Hierarchie und Strukturen zerbröseln - aber gerade deshalb finde ich es umso wichtger, die Eigenverantwortung wieder zu übernehmen. Wenn den Kids keine Werte mehr vermittelt werden, wird es in Zukunft noch schwieriger werden - und ja, ich wurde (jede/r Einzelne unserer Teams wurde) nicht nur einmal von 20jährigen gefragt, warum wir so blöd seien, etwas zu arbeiten wo wir doch eh in einem Sozialstaat leben, der uns gefälligst erhalten soll.


    Diese Erwartungshaltung würde sich durch ein bedingungloses Grundeinkommen ganz sicher noch viel mehr verstärken - gibt ja jetzt schon genug, die nicht bereit sind, irgend etwas zu tun, um die möglichen Sozialleistungen zu erhalten - oder eben mit dieser Anspruchshaltung glauben, alles bekommen zu müssen, was sie sich vorstellen. Und das, was ich eben im Kleinen im meiner Arbeit immer wieder erlebte, zeigt sich ja mittlerweile auch schon im Aussen.


    Meine subjektiven persönlichen Überlegungen dazu.

    Kreiere deine eigenen magischen Momente <3

    Erkenne dich selbst mit Human Design und mache dir dein UnBewusstes zum BFF (<3)

  • Ich sehe das bedingungslose Grundeinkommen eher positiv.

    Wie das ganze aussehen könnte, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

    Werde ich aber bestimmt noch machen, wenn ich etwas Zeit habe.


    @ChriTina, ich sehe das nicht so dramatisch mit der "heutigen Jugend".

    Und ja, zu unserer Zeit gab es vieles auch schon.

    Aber auch dazu demnächst mehr. Bin etwas unter Zeitdruck.

  • _/|\_ Danke Euch.

    Ich bin dafür, habe auch schon meine Unterschrift gegeben.

    Leider sind es zuwenige, damit es nur schon zur Abstimmung kommen könnte.

    Ich wär auch für eine Vereinfachung der Steuern.

    ^^°

    Janu, es ist wie es IST.

    Bin im Mitgefühl .

    Ich tu mein Bestmögliches in Liebe.

    Meine heutige Herausforderung:

    ♡ Geber und Empfänger sind Eins♡

    Was ich gebe empfange ich.

    Will die bedingungslose Liebe leben.

    Bedingungsloses Grundeinkommen wär grossartig. Wir hätten sicher noch viele Ideen. Z,Bsp. Krankenkasse in eine günstige Gesundheitskasse umwandeln.

    Alles Liebe in die Weite.

    <3


    Die Kraft der Eintracht

  • Ich bin bereits seit Jahren für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Ich denke nur, dass unsere Gesellschaft noch lange nicht so weit ist. Es ist für viele immer noch an irgendwelche Bedingungen gebunden, wenn sie sich die Situation gedanklich vorstellen. Völlig bedingungslos ist es dann immer noch für die wenigsten. Dabei ist ein solches Grundeinkommen dann eigentlich nicht mal an den Arbeitswillen einer/s Einzelnen gebunden, sondern jede*r erhält es ohne jegliche daran geknüpfte Bedingung.

    In Zeiten einer sich entwickelnden AI und dem damit in kurzer oder langer Zukunft verbundenen Wegfall des einen oder anderen Arbeitsplatzes, sowie einer auf ein Zahlungssystem ausgerichteten Gesellschaft halte ich eine solche Lösung allerdings für unausweichlich und sinnvoll.

    :)

  • Danke, dass wir über das Thema „bedingungsloses Grundeinkommen“ sprechen dürfen. Es ist wichtig, verschiedene Ansichten zu hören.


    Ich bin ein vorsichtiger Befürworter, rein aus dem Gefühl heraus. Wir haben alle ein Recht auf Leben, egal welche Gene in uns werkeln. Wir alle sollten angstfrei und in Würde leben dürfen, auch wenn wir vielleicht mager inspiriert oder geistig träge sind. Vielleicht sind wir auch steinreich und fördern die Gemeinschaft, warum sollten wir eine Sonderbehandlung dafür bekommen? Die Argumente, welche ich oft höre, ist, dass die Faulen noch fauler werden und die Süchtigen noch süchtiger dadurch. Ich bezweifle das, obwohl es im Einzelfall zutreffen mag. Ich sehe den Vorteil darin, dass Existenzängste reduziert würden. Dies wird sich auf das kollektive Feld auswirken: weniger Angst = mehr Freude. Was dieses Thema angeht, sollten wir vermeiden, uns von Missgunst, Neid oder ähnlichem leiten zu lassen. Alle sind gleich, ob arm oder reich, fleissig oder faul, wir sollten ein Recht auf Leben haben.


    Wie kann dies finanziert werden?


    Ich bin kein Finanzprofi, mit diesem Thema müssen sich wohl andere befassen. Ich habe die kindliche Vorstellung, dass das Grundeinkommen, andere Sozialwerke ablösen wird. Somit würde dieses Geld frei für das Grundeinkommen. Weniger Sozialwerke, weniger Verwaltungskosten, mehr Geld für das Volk, statt für Verwaltungsräte.


    Ich bin sicher, dass früher oder später das Grundeinkommen kommt, ob wir das noch erleben?

  • Finanziert werden könnte es durch höher Lebensmittelpreise.

    Das Grundeinkommen ist, in meinen Augen, auch nur ein weiteres Stellrädchen,um das ungerechte Geldsystem weiter am laufen zu halten.

    Das nötige Ende wird nur in die Länge gezogen.

    Egal was an diesem System geändert wird,es bleibt immer noch das alte Geldsystem.

    Es ist das System selbst das verschwinden/ersetzt werden muß.

    Das Geldsystem

    ermöglicht,Obrigkeit,Unterdrückung,Korruption,Betrug,Gewalt,Kriege,Armut usw...

    Also alles Schlechte,Negative was wir momentan erleben.

    Was sollen wir also noch damit?

    Das Geldsystem erfüllt im Kern eine Steuerungsfunktion in unserer Gesellschaft.

    Es wirkt als Belohnungsinstrument und sollte daher eigentlich zu positiven Leistungen anreizen.

    Entstanden ist dieses System in einer Zeit, als das wichtigste Ziel der Menschheit ihr physisches Überleben in

    einer feindlichen Umwelt war. Die wichtigste Aufgabe war damals die Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen, die in ausreichender Qualität und großer Menge

    verfügbar werden sollten. Belohnt wurden damals in erster Linie die Eigentümer der Unternehmen (Produktionsmittel), da diesen kraft Gesetz die alleinige Verfügungsgewalt über

    die Produktionsweise zustand.

    Heute befindet sich die Menschheit jedoch in einer vollkommen anderen Situation. Es herrscht kein Mangel mehr an Gütern und Dienstleistungen, sondern, jedenfalls in den westlichen

    Industrienationen, ein geradewegs unerträglicher Überfluss. In immer kürzeren Zyklen müssen Produkte vorsätzlich versagen, damit immer neue verkauft werden können. Diese sogenannte „planned obsolescence“ (also geplante Überalterung) ist deshalb notwendig, weil die

    Unternehmen der Realwirtschaft immer höhere Umsätze benötigen um die in der Geldmenge niemals erzeugten Bankzinsen zurückzahlen zu können. Doch der viel höhere Preis dafür wird mit der Zerstörung der Ökologie und der gesamten Lebensgrundlagen auf diesem Planeten bezahlt.