LOB und TADEL

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Wer kennt es nicht, vom Kleinkind an hören wir ständig: Nein, mach das nicht! Nein, das ist pfui! Das kannst Du nicht! Du bist zu dumm! Du bist zu ungeschickt! Das kannst Du besser!

Doch wie oft hast Du gehört: Das hast Du wirklich gut gemacht! Danke, dass Du mir geholfen hast! Danke, dass Du mir zugehört hast! Du siehst heute besonders gut aus!

Forscher haben nachgewiesen, dass wir in der Regel 200 mal Nein und nur EIN Mal Danke hören! Viele kennen es auch, wenn Eltern zu anderen Personen, die ihre Kinder loben gesagt haben: Du sollst sie nicht loben, sonst werden sie übermütig! Auch Lehrer haben sehr oft das Gefühl, sie dürften ihre Schüler nicht loben, da sie sich ansonsten keine Mühe mehr geben.

Das Gegenteil ist der Fall. In der Hirnforschung hat man herausgefunden, dass eine gesunde Entwicklung, ein gesundes Selbstbewusstsein dann entsteht, wenn auf einen Tadel mindestens 7 Lob erfolgen. Doch wer will schon selbstbewusste Menschen? Menschen, die ihren Wert kennen, sind schwerer zu führen. Sie können sich und ihre Leistung genau einschätzen und sind auch mal bereit, sich für ihre Rechte zu wehren. Was dabei vergessen wird ist, dass solche Menschen auch viel leistungsfähiger und bereiter sind, für die Dinge zu gehen, deren Sinn und Wert sie erkannt haben. Wenn heute immer wieder vom mündigen Menschen / Patienten geredet wird, dann sind das genau diese selbstbewussten Menschen. Doch im Grunde genommen haben viele die angepassten «unmündigen» Menschen, die nicht fragen und einfach tun, was man ihnen aufträgt. Das ist bequemer, da man da viel weniger Aufklärungsarbeit leisten muss.

Ein weiterer Aspekt ist, dass solche Menschen immer das Letzte aus sich heraus holen, um den Arbeitgeber / die Familie etc. zufrieden zu stellen. Je mehr sie leisten, desto mehr wird von ihnen verlangt. Im Film «Der Teufel trägt Prada» gibt es eine Szene, wo die Hauptdarstellerin zu einem Kollegen geht und sich beklagt, dass sie doch wirklich alles gebe, die Chefin jedoch nur das sehe, was mal weniger gut ist. Der Kollege fragt: «Und was erwartest Du jetzt? Ein Sternchen im Buch? Soll Sie Dir über den Kopf streicheln?» Diese Szene zeigt, dass wir auch als Erwachsene unsere Abhängigkeit von Lob und Anerkennung weiter tief verankert haben und nicht gelernt haben, wie wir das kompensieren können. Auch in der Partnerschaft erwarten wir von unseren PartnerINNEN , dass sie uns immer wieder sagen, wie toll wir sind und wie sehr sie uns lieben. Viele tun ALLES für ein kleines Lob.

Die Lösung wäre ganz einfach! Deshalb drillen Eltern seit Jahrhunderten mit dem Spruch: Selbstlob stinkt! So wird beim kleinen Kind bereits das Unkraut der Abhängigkeit gesät und in den meisten Fällen wuchert es ein Leben lang.

Ein Mensch, der gelernt hat, die eigene Leistung klar ein zu schätzen und der sich selber lobet, ist frei! Dieser Mensch wird Lob ganz natürlich von aussen annehmen, da er weiss, dasj er es verdient hat. Die Person wird es ganz normal finden, anderen Anerkennung zu zollen und auch Danke zu sagen. Nicht, weil sie muss, sondern weil es für sie natürlich ist. Lernen wir also lieber: Selbstlob macht frei! Dann haben wir einen wichtigen Schritt in der Evolution vollzogen!

In meiner Arbeit unterstütze ich Menschen genau dabei, ihre innere Freiheit zurück zu gewinnen und frei zu sein. Dann kann sich auch das Aussen wandeln!

Veränderung ist sexy! Also ist das Leben an sich sexy, denn es ist Veränderung in jedem Moment! Der Weg ist Sinn und Ziel!

Kommentare 2

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  • Das passt wunderbar zur Dritten Schriftrolle: Freiheit wird erfahren, sobald wir Freiheit gewähren. Also Erwartungen und Wünsche an die Umwelt fallen lassen :sieg:


    Schöne, anregende Gedanken, danke Heidy!