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Ich - Selbst - Selbstannahme
Dieses Thema begegnet mir immer wieder, wenn ich Diskussionen verschiedener Menschen beobachte. Es wird immer wieder von Ego geredet und manchmal scheint es mir, dass das Ego für viele ein Feind oder ein fremdes Wesen ist. In den Diskussionen heisst es meist, dass das Ego schädlich ist, es muss zerstört oder abgelehnt werden. Ich frage mich, ob das Ego wirklich so ein grosser Gegner ist. Ich möchte mich hier auch nicht mit Egodiskussionen und irgendwelchen Ideologien beschäftigen. Für mich ist es viel interessanter, mein eigenes Wesen und meine Persönlichkeit zu erkunden.
Nach meiner Erfahrung ist es so, dass jeder Mensch eine Einheit von Körper, Geist und Seele ist. Diese Einstellung hatte ich bereits als Krankenschwester, denn ich bemerkte oft, dass Menschen, die nur den Körper behandelten oft Rückschläge und Komplikationen erlebten. Für den Geist, die Psyche gab es dann auch psychologische Betreuung und für die Seele wurden Gespräche mit einem passenden Geistlichen vermittelt. Diesen Menschen ging es meist schneller besser und sie hatten auch später weniger Rückfälle.
Ein jeder kann und darf es auf seine Art sehen und den von ihn / ihr ausgewählten Religionen, Philosophien und Ideologien folgen. Das entspricht dem persönlichen Lebensweg. Zudem finde ich, dass es eine Mischung aus Nähe und Distanz braucht, da nur Distanz in die Einsamkeit und permanente Nähe zu Übergriffen führt. Oft merken wir das allerdings erst viel zu spät. Wir Menschen neigen dazu, uns Urteile über andere Menschen zu bilden und ihnen dann vor zu schreiben, was sie verändern sollen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass wir unsere Mitmenschen in Schubladen stecken und wenn jemand zu gross für die Schublade ist, dann wird dieser Mensch einfach zusammengestaucht, bis er den Erwartungen entspricht. All das ist nur all zu menschlich.
Heute geht es mir allerdings vor allem darum, dass ich alle, die dies lesen auffordern möchte, in sich selbst anzukommen. Stellt Euch doch mal die folgenden Fragen:
Was denkst Du gerade? Tut Dir das gut?
Was fühlst Du gerade? Fühlst Du Dich wohl dabei?
Was tust Du gerade? Machst Du das gern?
Erlaube Dir, in Dir selbst an zu kommen und geniesse es, dass Du in Dir zu Hause bist. Das Leben ist spannend, lerne es zu geniessen.
Nimm Dich an, wie Du bist.
Kommentare 2
Priska
herzberührend liebe Heidi ❤️
Ego ist das Vehikel , das bewegen lässt was das Herz bewegt
Beatrice
Was denkst Du gerade? Tut Dir das gut?
Was fühlst Du gerade? Fühlst Du Dich wohl dabei?
Was tust Du gerade? Machst Du das gern?
(Zitat von Heidy)
Danke liebe Heidy für diesen Artikel!
Ja, das sind sehr elementare Fragen, mit denen ich mich auch schon oft beschäftigt und sie mir selbst gestellt habe.
Ich habe dabei die spannende Erfahrung gemacht, dass bei mir alles bei Frage 1 beginnt und der Rest sich dann automatisch ergibt. Was ich denke, danach richtet sich mein Gefühl und dieses Gefühl begleitet mich dann bei meinem weiteren Tun.
Beginne ich den Tag zum Beispiel mit einem dankbaren Gedanken, fühle ich diese Dankbarkeit bis in die letzte Zelle meines Körpers fliessen und alles, was ich danach tue, ist von dieser Dankbarkeit geprägt.
Kommt dann wieder ein urteilender Gedanke auf - das und jenes sollte anders sein etc. - entwickelt sich sofort ein Gefühl der Unzufriedenheit in mir und ich fühle mich als Opfer, was sich natürlich augenblicklich auf alles auswirkt, das ich anpacke - es ist mir alles zu viel - ich möchte lieber etwas anderes tun etc.
Deshalb ist es bei mir persönlich sehr effizient und nachhaltig, bei meinem Geist anzufangen und mir dort meiner urteilenden Gedanken bewusst zu werden. Es hilft mir sehr, wenn ich weiss, dass ich nicht diese Gedanken bin und dass ich sie jederzeit ändern kann. Vielleicht kann ich sie im HIER und JETZT gerade nicht ändern, dann mache ich mir auch das bewusst und klage mich nicht dafür an. Ich akzeptiere diesen Umstand und das daraus entstehende Gefühl ist von eher sanfter, geduldiger und liebevoller Art.
Gelingt mir das alles einmal nicht und quälen mich meine negativen Gedanken - dann ist es halt gerade so und dann habe ich einen grau/schwarzen Tag, wie es uns auch das Wetter manchmal beschert. Ich versuche ruhig zu bleiben und nicht immer weiter in den Sumpf hineinzugeraten, indem ich mich diesem Tag - so wie er ist - einfach hingebe. Dann denke ich negativ, fühle Traurigkeit, Schmerz, Wut, Neid, Eifersucht, Missgunst und noch vieles mehr. Ich lasse die Gefühle hochkommen und weiss, dass sie JETZT gefühlt werden wollen. Mein Tun an solchen Tagen ist von Misserfolgen geprägt - und ich denke dann: Morgen ist wieder ein neuer Tag.
Meistens schlafe ich nach einem solchen Tag ziemlich schlecht, weil mich die negative Energie bis in den Schlaf oder in das Wachsein während der Nacht begleitet. Manchmal ist auch der nächste und übernächste Tag nicht viel "besser". Aber solche Tage sind im Nachhinein gesehen trotzdem sehr fruchtbar. Es sind Tage, wo sich kleine Erdrutsche in mir ereignen, wo etwas Altes verbrennt, um Neues entstehen zu lassen.
Wenn das LEBEN es dann für richtig erachtet, wache ich eines Morgens auf und spüre: Da ist ganz viel geschehen, die Welt um mich herum scheint wie neu geboren. Natürlich ist dies dann nur die Antwort darauf, dass in mir selbst etwas Neues geboren ist, was sich in der Welt, die ich sehe, spiegelt.
In diesem Sinne sehe ich mich als Beobachter meiner Gedanken - als Fühlender meiner Gefühle und als Reagierender auf Impulse zum Handeln.
Aber tief in meinem Inneren lebt etwas, das von all diesem Geschehen unabhängig ist - es ist frei, glücklich, zufrieden und liebevoll, weil es Freiheit, Glück, Zufriedenheit und Liebe IST!
Ich bin als Mensch geboren, um Gedanken zu haben, jedoch nicht, um diese Gedanken zu sein
Ich bin als Mensch geboren, um Gefühle zu haben, jedoch nicht, um diese Gefühle zu sein
Ich bin als Mensch geboren, um durch mich Taten geschehen zu lassen, jedoch nicht, um diese Taten zu sein
Dessen bin ich mir in jedem Augenblick bewusst und versuche das zu leben, was ich WIRKLICH BIN