Das Tor des Lichts

Das Tor des Lichts


Ich atme.


Ich sitze auf meinem Stuhl und atme.


Gleichmäßig atme ich ein und aus und schaue mir beim Atmen zu.


Ich atme ruhig und tief ein.


Und ich lasse die Luft wieder aus mir heraus strömen.


Und ich atme noch einmal ruhig und tief ein.


Und ich lasse die Luft wieder aus mir heraus strömen.


In meinen Seelenbilderwelten stelle ich mir ein Tor vor.


Es ist ein großes Tor mit weit geöffneten Türen.


Jenseits dieses Tores ist der Himmel.


Und diesseits des Tores ist die Erde.


Ich kann von der Erde aus durch das Tor zum Himmel hin schauen.


Und ich kann vom Himmel aus durch das Tor hindurch hinunter auf die Erde blicken.


Die Liebe des Himmels kann durch dieses Tor zur Erde hinfließen.


Und die Energien des Irdischen, die wieder heimkehren möchten in den Himmel, können von der Erde aus durch dieses Tor zurückfließen zu Gott in den Himmel.


Dass die Liebe zur Erde hin fließt, gelingt immer dann gut, wenn die Türen des Tores weit geöffnet sind.


Und auch dass die Energien aus dem Irdischen wieder heimkehren in den Himmel und zurückfließen zu Gott, gelingt am besten, wenn die Türen dieses Tores weit geöffnet sind.


Ich schaue den fließenden und strömenden Energien zu.


Aus dem Himmel fließt die Liebe des Himmels als strahlend schöne weiß-goldene Energie vom Himmel zur Erde - Heaven to Earth.


Die feinstofflich-formlose, gestaltlose, unmanifestierte Liebe fließt aus dem Paradies des Himmels durch das Tor zur Erde und manifestiert sich dann im Irdischen.


Die universale Liebe nimmt im Weltlichen eine Form an.


Die formlose Liebe des Himmels inkarniert in eine beliebige Form.


Die Liebe kann dabei alle möglichen Formen annehmen.


Dinge.

Sachen.

Menschen.

Tiere.

Pflanzen.

Steine.

Erde.

Feuer.

Wasser.

Luft.

Situationen.

Ereignisse.

Gedanken.

Worte.

Vorstellungen.

Erwartungen.

Pläne.

Ziele.

Gefühle.


Und all diese Formen können wir für die unterschiedlichsten Erfahrungen nutzen.


Auf diese Weise können wir Menschen und auch die Tiere und Pflanzen vielfältige Erfahrungen machen.


Wir haben ein Erlebnis und fühlen Gefühle.


Und wenn die Erfahrung gemacht und die zugehörigen Gefühle gefühlt sind, dann hat die jeweilige Form ausgedient und kann mit gutem Gewissen wieder heimkehren in den Himmel. Die Form hat ihren Dienst erfüllt.


Die Energien des Irdischen - die fertig benutzten Form-Energien - fließen durch das Tor zurück in den Himmel - Earth to Heaven.


Auf diese Weise reinigt sich die Welt.


Das weit offen stehende Tor ist wie ein Gartenschlauch: Das frische Wasser der reinen, himmlischen, göttlichen Liebe fließt durch den Gartenschlauch und besprenkelt und begießt die Erde und die Tiere und Pflanzen und die Menschen und das Leben.


Auf diese Weise kann alles Leben prächtig wachsen und gedeihen und in den schönsten Farben erblühen.


Zugleich ist das Tor wie ein Kanalisationsrohr, wie ein Abflussrohr: Die ausgedienten, verbrauchten Formen, die verblühten Blumenblüten, das verwelkte Leben, die durchlebten Erfahrungen und die fertig gefühlten Gefühle können durch das Kanalisations-Abflussrohr abfließen und zurückfließen in den Himmel.


Auf diese Weise ent-sorgen wir uns.


Unsere Sorgen fließen ab.


All unsere Schwere fließt ab.


Alle Probleme werden ent-sorgt.


Das Tor vor meinem inneren Auge ist somit ein zweifaches Durch.


Das Tor ist ein Gartenschlauch und zugleich auch ein Abwasserrohr.


Und ich sehe vor meinem inneren Auge, wie die Energien „Heaven to Earth“ und „Earth to Heaven“ gleichzeitig aneinander vorbei durch das Tor strömen und fließen.


Das Tor ist wie ein Internetkabel, mit dem ich meinen Computer an das World Wide Web angeschlossen habe und durch das ich Daten und Informationen abrufen und zeitgleich auch senden kann.


Und ich staune innerlich, dass dies so geht.


Ich bin begeistert, dass dies so funktioniert.


Wichtig ist nur, dass die Türen dieses großen Tores immer weit geöffnet sind.


Wenn die Türen fast zu sind, so kann kaum mehr ein Energieaustausch stattfinden.


Und wenn das Tor geschlossen ist, dann findet überhaupt kein energetischer Austausch mehr zwischen Himmel und Erde statt.


Es wäre fatal, wenn das Tor dauerhaft geschlossen sein würde.


Die Erde würde vertrocknen.


Das Wasser würde fehlen.


Ohne das Wasser der Liebe würden alle Tiere und Pflanzen elendig zugrunde gehen.


Das Tor muss immer weit offen stehen.


Das verstehe ich jetzt ganz klar.


Ja, ich fühle es überdeutlich in meinem Herzen.


Und ich schaue mir das weit offen stehende Tor an und freue mich über die fröhlich fließenden Energien.


Und ich atme ein.


Und ich atme aus.


Und ich freue mich.


Ich atme ein.


Ich atme aus.


Und ich bin dankbar.


Und jetzt erkenne ich etwas.


Jetzt in diesem Moment erkenne ich, dass ich als Mensch - dass ich in und mit meinem Menschenkörper - dass ich selbst dieses Tor bin.


Ja - ich als Mensch bin dieses Tor.


Ich als Mensch bin dieses Durch.


Ich als Mensch bin dieses doppelte Durch.


Ich als Mensch bin der Gartenschlauch Gottes.


Und ich als Mensch bin das Abfluss-Kanalisationsrohr dieser Schöpfung.


Ich als Mensch bin ein Gartensprenger und gleichzeitig bin ich ein Klo.


Und beides ist wichtig.


Ohne ein Klo in der Wohnung würden wir Menschen ziemlich dumm aus der Wäsche gucken.


Ein Klo ist sehr wichtig.


Und ich selbst bin so wichtig wie ein Klo.


Weder ein Gartenschlauch, noch ein Klo, noch ein Abflussrohr, noch ein Kanalisationsrohr müssen sich Gedanken darüber machen, welche Flüssigkeiten und Stoffe durch sie hindurch fließen.


Wichtig ist nur und einzig und allein, dass sie frei und durchlässig sind.


Ein verstopfter Gartenschlauch taugt ebenso wenig wie ein verstopftes Klo oder ein verstopftes Abflussrohr oder ein verstopftes Kanalisationsrohr.


Der Gartenschlauch, das Klo und das Abfluss-Kanalisationsrohr müssen immer schön frei und offen und weit sein, damit alles gut hindurch fließen kann.


Und jetzt erkenne ich das Problem unseres Menschseins: Indem ich mir Gedanken darüber mache, welche Flüssigkeiten und Stoffe, welche Energien und Gefühle durch mich hindurch fließen (wollen), sage ich manchmal „Nein“ und mache mit meinem „Nein“ mein Tor zu.


Und dann habe ich die Probleme, die ich in meinem Leben habe.


Durch ein geschlossenes Tor kann keine Energie mehr hindurch fließen.


Wenn ich „Nein“ sage, dann kann die Liebe des Himmels nicht mehr in mein Leben hinein fließen.


Und wenn ich „Nein“ sage, dann können außerdem keine Energien, keine Gedanken, keine Gefühle, keine Schattenenergien und keine Fremdenergien mehr aus meinem Leben abfließen.


Ich muss schon „Ja“ sagen und mein Tor weit und offen halten, damit Energien abfließen können.


Und ich muss schon „Ja“ sagen und die Türen meines Tores weit aufstellen, damit die Liebe des Himmels in mein Leben einströmen und mich in meinem Leben erfreuen, erleichtern und zum Leuchten bringen kann.


Mein „Nein“ ist der Türschließer.


Und warum sage ich „Nein“?


Weil ich Gedanken denke.


Immer, wenn ich Gedanken denke und „etwas anders haben will“ in meinem Leben und „Nein“ sage zum Jetzt, dann verschließe ich mich - dann verschließe ich mich selbst als Tor.


Dann mache ich dicht.


Das sagen wir ja sogar ganz umgangssprachlich: „Ich mache dicht.“


Und manchmal sagen wir auch: „Bist Du nicht ganz dicht?“


Wir halten also das „ganz dicht Sein“ für vollkommen normal.


Unser Ego, unser Verstand, unser Kopf müssen immer „ganz dicht“ sein.


Wir haben das Gefühl, wenn wir „nicht ganz dicht sind“, dann sind wir „irgendwie komisch“, sonderbar, peinlich, merkwürdig und Abweichler.


Doch wenn wir „ganz dicht sind“, dann ist unser Tor zu und wir müssen die Liebe des Himmels in unserem Leben vermissen.


Und wenn wir „ganz dicht sind“ können außerdem unsere Sorgen, Nöte, Probleme und Ängste nicht abfließen.


All diese Energien, die wir gar nicht haben wollen, bleiben uns dauerhaft erhalten.


Also lieber das Tor aufmachen und „nicht ganz dicht sein“.


. . .


Vor meinem inneren Auge sehe ich ein Tor.


Ich erkenne: Ich selbst bin dieses Tor.


Durch dieses Tor fließt und strömt die Liebe des Himmels in mein Leben.


Ich selbst bin dieses Tor - also fließt durch mich als Mensch die Liebe des Himmels in diese Welt.


Und durch mich als Tor kann ich alle möglichen Energien, Schattenenergien und Fremdenergien sowie all den Kummer und die Sorgen und Nöte von mir selbst und von anderen Menschen leicht abfließen lassen.


Ich als Mensch bin dieses weit offen stehende Tor.


Ich als Mensch bin ein Gartenschlauch.


Ich als Mensch bin ein Abwasser-Kanalisationsrohr.


Und mit der Kraft meiner Gedanken, mit der Macht meines freien Willens, kann ich „Nein“ sagen und das Tor verschließen.


Wenn ich „Nein“ sage, dann mache ich dicht.


Wenn ich „Nein“ sage, dann fließt nichts mehr.


Wenn ich „Nein“ sage, dann wird mein eigenes Leben sowie das Leben der Menschen um mich herum trostlos, lieblos und fad. Alles vertrocknet und geht ein.


Ich tue also gut daran, achtsam, gegenwärtig und präsent zu sein und stets „Ja“ zu sagen zu dem, was jetzt ist.


Mit meinem „Ja“ bezeuge, würdige und segne ich das, was jetzt in diesem Augenblick passiert.


Mein „Ja“ ist keine Bewertung oder Beurteilung.


Mein „Ja“ ist lediglich meine bewusste Anerkennung des jetzigen Geschehens.


„Ja, es geschieht jetzt gerade das, was jetzt gerade geschieht.“


Ich lese jetzt. Ja.


Ich atme jetzt. Ja.


Ich atme jetzt bewusst ein. Ja.


Ich atme jetzt bewusst aus. Ja.


Ich spüre den Herzschlag meines pochenden Herzens. Ja.


Ich bin hier, wo ich jetzt gerade bin. Ja.


Ja, ich sage „Ja“.


Ich lebe. Ja.


Ich spüre in meine Füße. Ja.


Ich spüre meine Beine. Ja.


Ich spüre meine Hüften. Ja.


Ich spüre in meinen Bauch. Ja.


Ich spüre in meine Brust und meine Lungen. Ja.


Ich spüre meine Schultern. Ja.


Ich spüre meine Arme und Hände. Ja.


Ich spüre meinen Hals und meinen Kopf. Ja.


Ich sehe vor meinem inneren Auge das Tor, das ich selbst als Mensch bin. Ja.


Ich freue mich, dass mein Tor weit und offen steht. Ja.


Und ich sage jetzt aus Spaß mal „Nein“ und schließe mit meinem „Nein“ mein inneres Tor.


Und jetzt sage ich „Nein“ zu meinem „Nein“ und mit diesem doppelten „Nein“ öffnet sich mein inneres Tor wieder.


„Nein“ zum „Nein“ ist das Gleiche wie „Ja“.


Wir kennen dies noch aus dem Mathematikunterricht:


Plus mal Puls ist gleich Plus.

Minus mal Minus ist auch gleich Plus.

Minus mal Plus ist gleich Minus.

Plus mal Minus ist auch gleich Minus.


Dies ist in der Spiritualität angewandte Mathematik.


Ja, ich sage „Ja“ zu meinem „Ja-sagen“.


Und ich sage „Nein“ zu meinem „Nein-sagen“.


Ich sage „Ja“ zu meinem weit offen stehenden inneren Tor.


. . .


Vor meinem inneren Auge sehe ich mich selbst als Tor.


Als Ego bin ich in der Welt und kann durch das Tor bis in den Himmel schauen.


Und als Seele bin ich im Himmel und kann durch das Tor in die Welt schauen.


Ich bin Körper/Ego, Geist und Seele.


Als Ego lebe ich mit meinem Körper hier in dieser Welt.


Als Geist bin ich das Tor, das Durch, der Gartenschlauch und das Abfluss-Kanalisationsrohr.


Und ich als Seele bin die Liebe des Himmels.


Als Mensch bin ich diese Drei:


Körper, Geist und Seele.

Erde, Tor und Himmel.


Mit diesem Bild kann ich mich nun neu erkennen.


Jetzt weiß ich, wer ich bin.


Ich bin ein Tor.


Und ich bin Drei.


Als Ego bin ich ein Sturkopf und habe meine festen Vorstellungen und Gedanken.


Als Geist bin ich das Tor, das Durch, die Verbindung zwischen Himmel und Erde.


Und als Seele bin ich die universale Liebe.


Danke, dass ich mich erkennen durfte.


Danke.