Lesetipp Spirtualität und/oder Weltliches

Immer wieder liest man über Spiritualität und Wetliches im Verhältnis zueinander.


- Weltliches bremst dich auf deiner spirituellen Reise

- Das Weltliche prägt dich auf deiner spirituellen Reise.

- Spirutalität heißt dem Weltlichen entsagen.

- Spirtualität heißt in unserer weltlichen Umgebung Frieden finden.

- Das Weltliche bringt dich von der Spiritualität ab.

- Das Spirituelle bringt doch vom Weltlichen ab.


Oftmals, so scheint es, werden Spiritualität und Weltliches als Gegenpole betrachtet. Oft wird einem gesagt, dass "das Weltliche" und "das Spirituelle" einander im Weg stehen, einander stören, nicht vereinbar sind.


Aber ist das so?


Bedeutet das Weltliche immer Geld, Macht, Pflicht, Grenzen?

Bedeutet das Spirituelle immer Erleuchtung, Vergeistigung, Entsagung, Aufstieg?


Ich bin ein Freund des Prinzip von Yin und Yang und lehne es ab eine Seite über die andere zu verteufeln.


Wer sich nur auf das Weltliche konzentriert, hat keine Zeit zu meditieren, zu philosophieren, das Glück zu suchen.

Wer sich nur auf das Spirituelle konzentriert, läuft Gefahr, den Halt in dieser Welt zu verlieren und in finanzielle Probleme, Sucht oder Einsamkeit zu verfallen.


Der eine oder andere mag jetzt denken "Was ist daran so schlimm?" und das kann sich sogar durchaus verstehen. Für manche mag ein Selbstversorger-Leben inmitten freier Flur der absolute Traum sein. Und für manche ist das Leben ideal, wenn sie viel besitzen, viel feiern, viel Bewunderung erfahren.


Ich aber sage:

Was wäre wenn wir nur Sonne hätten? Nur Tag, keine Nacht, nur Sonnenschein, keinen Regen. Tier und Natur würden die Erholungsphasen verloren gehen, die Natur würde Durst leiden, als Folge würde der Mensch hungern.

Was wenn wir keine Sonne hätten? Nur Nacht, kein Tag, nur Regen, kein Sonnenschein. Orientierung und Jagd wären für viele unmöglich, das Kräftegleichgewicht der Natur würde verloren gehen, Tier und Natur würden im Wasser zu ertrinken drohen und die Pflanzen würden vergehen.


Wenn man nur im Außen lebt, vergisst man auf sich selbst zu achten.

Wenn man nur im Innen lebt, kann man die Welt nicht positiv verändern.


Beide Seiten haben Vorteile und auch Nachteile, wenn man den Weg zu Weit geht, kann beides problematisch werden.

:sieg: Spannst du eine Saite zu stark, wird sie reißen. Spannst du sie zu schwach, kannst du nicht auf ihr spielen. :sieg:

Diese Worte die Buddha je nach Überlieferung gehört oder gesagt haben soll, fassen das Prinzip für mich wunderbar zusammen. Doch lass es mich mit der Geschichte der Wanderer erklären.


Drei Wanderer brachen auf um gemeinsam in die Hauptstadt aufzusuchen in der sie sich ihren größten Wunsch erfüllen wollten.

Der Wanderer aus dem Süden blickte stets auf den Pfad, auf dass er nicht solpern und sich verletzen oder gar zum Narren machen würde.

Der Wanderer aus dem Norden hielt den Blick stets gen Himmel, um sich an der Sonne zu erfreuen und frühzeitig zu erkennen, wann ein Unwetter drohte.

Der dritte Wanderer hielt den Blick gen Horizont gerichtet und dachte darüber nach was er tun würde, wenn er in der Hauptstadt angelangt war.


Der Wanderer aus dem Norden sah gen Himmel, las die Wolken und träumte vom fliegen, doch er stolperte plötzlich und fiel in den Schmutz.

Der Wanderer aus dem Süden stieg über die Baumwurzel und lachte. "Das hast du Narr davon, dass du nur in den Himmel starrst. Wer nur vom Fliegen träumt, dem wird das Laufen mühsam!"

Der dritte Wanderer schwieg.


Der Wanderer aus dem Süden hielt den Blick weiter gebannt auf den Boden, wich Steinen aus und stieg über Baumwurzeln. Doch plötzlich ward er von einem Wolkenbruch überrascht.

Der Wanderer aus dem Norden lachte. "Das hast du Narr davon, dass du jedem Kiesel Beachtung schenkst. Wer nur auf seine Füße guckt dem wird der Rücken krumm!"

Der dritte Wanderer schwieg.


Nun waren sie lange Zeit marschiert und einem jeden schmerzten die Füße.

Der Wanderer aus dem Norden schimpfte, dass der Weg in die Hauptstatdt voller Hindernisse war und ihm schier ewig erschien.

Der Wanderer aus dem Süden schimpfte, dass das Wetter so unbeständig sei und der Weg kein Ende zu nehmen schien.

Da blieb der dritte Wanderer stehen und lachte. "Ihr seid beide Narren! Ich sah die Steine und Baumwurzeln schon aus der Ferne und sah Wind und Wolken schon am Horizont."

Da schauten ihn der Wanderer aus dem Norden und dem Süden an. "Wenn du so schlau bist, so sag uns doch, warum du uns Narren schimpfst?"

Der dritte Wanderer lächelte "Weil keiner von euch gemerkt hat, dass wir schon vor den Toren der Stadt stehen."

Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

Kommentare 5

  • Seelennahrung pur, danke dafür! <3

    • Danke für das schöne Kompliment!

      Ich blogge selten, aber heute fühle ich mich generell inspiriert und habe auch schon auf einer anderen Plattform so einiges geschrieben :)

      Immer schön, wenn es jemanden anspricht!

    • Dürfen die Leser erfahren, wo sie mehr von Dir lesen dürfen?

    • War nur ein längerer Thread auf meinem privaten Twitter Account anlässlich des heutigen "Bisexual Pride Day".


      Allerdings arbeite ich derzeit an der deutschen Version meines spirituellen Twitter-Accounts. Wenn der so weit auf dem aktuellen Stand ist, werde ich den auch hier bewerben bzw. ab und zu mal was verlinken oder bloggen.

    • Bin zutiefst berührt , danke Sasha