Die Salbei-Debatte

Immer wieder sieht man Hinweise auf weißen Salbei im Kontext mit Räucherwerk. Doch wusstest du, dass es sich dabei um eine sogenannte geschlossene Praktik handelt?


Vorweg: Dieser Beitrag soll aufklären, nicht verurteilen!


Weißer Salbei ist heimisch in Nordamerika und wird dort bis heute von den Ureinwohnern als heilige Pflanze in Zeremonien und Ritualen eingesetzt. Der weiße Salbei (Salvia apiana) wurde dann von Siedlern nach Europa gebracht, wo er jedoch selbst heute nicht natürlich vorkommt, sondern für den Verkauf angebaut wird. Während die Siedler die Pflanze nach Europa ausführten, verboten sie gleichzeitig den Ureinwohnern ihre Nutzung im traditionellen Sinne. Zwar ist die Nutzung heute wieder in den verschiedenen Stämmen verbreitet, jedoch ist die kommerzielle Nutzung des weißen Salbei weltweit verbreitet, wodurch an den Amerikanischen Ureinwohnern vorbei aus ihren Traditionen Profit geschlagen wird. Sie bitten daher immer wieder eindringlich auf die Nutzung von weißem Salbei zu verzichten und diesen auch nicht anzupflanzen.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich werde niemandem verbieten, weißen Salbei zu nutzen. Dies muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich möchte jedoch auf die Hintergründe aufmerksam machen und gleichzeitig Alternativen aufzeigen.


So kann man für loses Räucherwerk ganz einfach den getrockneten Salbei aus dem Gewürzregal nutzen. Alternativ kann man auf den im Bild gezeigten Wiesensalbei (Salvia pratensis) zurück greifen. Dieser wächst in Teilen Deutschlands und auch in Mittelmehrraum und darf von allen frei genutzt werden. Nicht nur hat dieser Salbei eine ähnlich reinigende Wirkung, seine kräftig violetten Blüten machen Kräuterbündel und auch lose Mischungen zu etwas ganz besonderem.


Ich persönlich nutze keinen weißen Salbei mehr. Und auch, wenn ich niemandem die Nutzung explizit untersagen werde, hoffe ich, dass sich mit der Zeit immer mehr Menschen für heimische Alternativen entscheiden werden.

Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!