Lesetipp Irrwege und Erkenntnisse: Die Reise vom missverstandenen Ego zu wahrer Göttlichkeit

Geschätzte Leser,


Robert regte mich mit einer Frage an, diesen Artikel zu schreiben, betreffend Täuschung oder Selbsttäuschung. Dies ist die Frage:

Ja, du täuscht dich. Dann werde ich dich eben mal enttäuschen. Möchtest du ent-täuscht werden?

Ich bin sicher, dass wir das alle möchten, uns von Täuschungen und Selbsttäuschungen befreien. Wie wir andere dazu bringen könnten, authentisch zu sein, dafür habe ich kein Rezept. Allerdings weiss ich aus eigener Erfahrung, dass viele Täuschungen, die Auswirkung von Selbsttäuschungen sind. Wir wissen es nicht besser, täuschen uns und tragen diesen Irrtum selbstbewusst in die Welt. Deswegen gehört zum Kern der Spiritualität: „Erkenne dich selbst!“


Indira hat in ihrem Blog ein Artikel veröffentlicht „Göttliche Liebe“. Er zeigt auf, worin ich mich viele Jahre selbst täuschte. Ich glaubte, die Liebe wäre das, was die Bibel scheinbar als Liebe definiert. Ich merkte, dass auch das nicht glücklich macht. Deshalb ging ich auf die Suche bei verschiedenen anderen Lehren. „Wo mag sie wohl sein, diese göttliche Liebe?“ Schliesslich stiess ich auf ein Konzept. Es besagt, dass die Welt eine Illusion ist. Demnach bin ich Gott und kann tun und lassen, was ich will. Ich glaubte, dass, was immer ich tue oder lasse, ohne Konsequenzen sei, denn alles wäre eine Illusion. Nichts ist heilig oder eben so heilig, wie ich es bemesse. Ausser mir natürlich, denn ich war natürlich der Illusionist und das Mass aller Dinge. Ich merkte nicht, dass dieses Konzept das Ego bis ins Unendliche aufblähte. Das Ego hat jedoch nicht den Zweck, Gott zu sein oder zu spielen. Es war an der Zeit, die Kontrolle zurückzugewinnen. Es war wichtig, herauszufinden, wo Gott wirklich spürbar ist.


Die ersten Lektionen waren hart, jedenfalls für das Ego. Ein Kurs in Wundern trug wesentlich dazu bei, diese Selbsttäuschung aufzuheben. Ich erkannte, dass ich tatsächlich ein Gott bin, nämlich Herr über mein Ego und meine Sinne. Ego bedeutet „Ich“, also bin ich Gott über das, was ich bin: „Mensch im Hier und Jetzt“. Als Mensch bin ich beseelt, wie alles andere auch. Jedes Ding hat eine Seele, sei es ein Reissnagel, ein anderes Wesen oder eine Blume. In dieser Schau ist alles heilig und verdient meine Liebe. Und kann ich es nicht lieben, dann hat es zumindest meinen Respekt und darf gehen. Es gehört dann einfach nicht zu mir, das ist alles.


Das Buch „Die Kraft positiven Denkens“ schlägt Folgendes vor:

„Vergiss dich selber, denke an andere. Sei so, wie du es von anderen wünschest. Versuche das eine Woche und du wirst überrascht sein.“


Wenn wir diese Worte lesen, könnten wir sagen „Nichts Neues!“ Doch sie enthalten etwas wirklich Neues, wenn wir sie bisher nie praktisch angewandt haben. Wer damit beginnt, wird den neuesten, frischesten und erstaunlichsten Weg entdecken.

Peale schlägt genau den umgekehrten Weg vor, als den des Gottmodus, wo sich alles um sich selbst dreht. Jetzt können wir auch verstehen, warum Jesus die Gläubigen ins „stille Kämmerlein“ schickte, mit ihren Gebeten. Im stillen Kämmerlein kannst du sein, wer du willst, aber draussen, da begegnest du dem All-Einen, in allen Variationen. Wenn du damit deinen Frieden hast, bist du wahrlich frei, denn so fühlt sich Erlösung an. :sieg:


Ich kenne beide Wege, den Weg des Gottmodus und den selbstlosen Weg. Ich folge dem Weg, der zwischen den beiden Polen verläuft. Er besagt: „ICH BIN und DIE oder DAS andere IST. Alles zusammen ergibt das Ganze.“ Ob dieser Weg das einzig Wahre ist, das weiss ich nicht. Doch es ist der Weg, auf dem ich freudig und interessiert wandle, im Gegensatz der beiden anderen Wege.


In einer „Fantasiegeschichte“ erzähle ich detailliert über diesen Weg. Er ist voller Heiligkeit, Freundlichkeit, Liebe und alles, was sich eine Seele wünscht. Es ist die Geburt (m)einer Botschaft. :)



Viel Freude und heilige Begegnungen, das wünsche ich euch allen, auf dem Weg, den ihr wählt. Möge es ein Weg sein, der euch glücklich macht! <3

Kommentare 3

  • Vielen Dank, Eisu, für deine schöne Beschreibung. Ich empfinde es als sehr logisch, dass auch Eckhart Tolle diese Auffassung teilt. Es ist wichtig für mich, nicht zu sehr auf mich selbst fokussiert zu sein. Ich möchte das Geschehen um mich herum nicht aus den Augen verlieren. Gleichzeitig möchte ich mich aber auch nicht ausschliesslich auf andere konzentrieren und dabei mich selbst verlieren. Der Weg der Mitte, den Lehrer wie Buddha und Jesus gelehrt haben, erscheint mir als der einzig wahre Weg. :engel:

  • Wenn erkannt ist, dass wir Gotteswesen sind, dann ergibt sich von selbst ein universelles Verantwortungsbewusstsein. Dann wird die Vorstellung, das Gott unendlich groß ist und ich klein bin, wie bei einer Waage, alles in ein Gleichgewicht gebracht. Dann ist auch erkannt, dass ich ein Instrument Gottes bin. Wenn Gott der Musiker ist und ich sein Instrument, dann wird er es lieben und pflegen und das was er darauf spielt wird eine Freude sein. Wenn aber das Instrument sich verweigert, wird es entweder Katzenjammer hervorbringen oder gar nichts.

    • Bitte schick uns weiter Deine Botschaften, Robert. Erzähl uns von Deinen Erlebnissen. Deine Erzählungen zeigten mir viele neue Möglichkeiten. Sie sind eher wie Portale als einfache Türen. Es ist unmöglich, all diese in einem Leben zu erkunden. Es gibt einfach zu viel zu sehen. Nicht alle Portale sind angenehm. Durch Deine Erzählungen brauchen wir auch nicht jeden Schmerz zu erfahren.


      Das gilt für all die anderen Seelen ebenfalls, die offen berichten. Dank Euch wird unser Horizont immer weiter und wir können Fehler bereinigen, bevor sie geschehen. - Danke Euch, Ihr seid die Besten! <3