Gefühle und Emotionen - Eine Gebrauchsanweisung / Eine Buchempfehlung

  • Danke Dir für Deine Offenheit .
    Einmal gelingts mehr , dann mal weniger , das gehört dazu .
    Herausforderung ist , zu sich zu stehen ohne wenn und aber .
    Wir dürfen uns auch mal auf die Schulter klopfen , und uns loben .
    :schoen::schoen::schoen::schoen:

  • Schon ein wenig weiter fortgeschritten mit der Lektüre des oben genannten Buches möchte ich hier - ohne einen Absolutheitsanspruch zu erheben - auf das Kapitel "Absolutheitsansprüche" eingehen:


    Es scheint mir ein wesentlicher Punkt zu sein, diesen Absolutheitsansprüchen in sich selbst auf die Spur zu kommen, ihrer bewusst zu werden und zu erkennen, dass das Leben keine "Geschichte", kein "Märchen" ist. wo der "Gute" belohnt und der "Schlechte" bestraft wird. Wie in anderen Beiträgen hier im Forum schon diskutiert wurde, geht es darum, Frieden mit der "WIRKLICHKEIT" zu schliessen, um letztendlich den Frieden in sich selbst zu finden.
    Im oben erwähnten Buch wird der Absolutheitsanspruch folgendermassen definiert:


    "Ein Absolutheitsanspruch basiert auf der Vorstellung, dass etwas absolut falsch oder absolut richtig ist. Er unterscheidet sich also von einer Interpretation dadurch, dass wir richtig und falsch nicht als persönliche Werte definieren, sondern den Anspruch erheben, dass unsere Definition allgemein gültig ist".



    Wenn wir in einer Situation mit Wut reagieren, haben wir durch die Kraft dieser Wut die Möglichkeit, etwas "Falsches" zu verändern. Sind wir aber wütend, weil wir überzeugt sind, dass .............(z. B. der Nachbar um halb 11 Uhr nachts seine Bohrmaschine in Gang setzt und wir deshalb nicht schlafen können), ..............es absolut falsch ist, dass jemand um diese Zeit solch einen Lärm macht, dann reagiert man potentiell viel stärker mit Wut, als es in dieser Situation nötig wäre. Man fühlt sich vielleicht generell als Opfer solcher "rücksichtslosen" Menschen und vielleicht kommen einem dann noch verschiedene ähnliche Vorfälle in den Sinn, die ja schon lange vorbei sind - und die Wut steigert sich in einem Masse, die in der gegenwärtigen Situation mit dem Nachbarn nicht mehr adäquat ist.



    Ich zitiere nochmals aus dem Buch:
    "Effektive Veränderung bedarf des Kontaktes mit dem, was IST. Es bedarf der Annahme dessen was ist durch unsere Trauerkraft - genau wie des Veränderungswillens durch die Kraft unserer Wut - und des Einlassens auf die Ungewissheit, ob wir Gehör finden werden, durch die Kraft unserer Angst. Ausserdem braucht es die Fähigkeit, den eigenen Kurs, die eigenen Bedürfnisse immer wieder zu hinterfragen, wie sie uns durch die Schamkraft geschenkt wird. Und es braucht natürlich auch die Kraft der Freude, die uns immer wieder mit unserer Sehnsucht oder unserem Bedürfnis verbindet und uns spüren lässt: Es ist richtig, sich hierfür einzusetzen.
    Während eine persönliche Interpretation uns also befähigt, effektiv in der Welt zu wirken, bewirkt ein Absolutheitsanspruch das genaue Gegenteil. Er beraubt uns der Möglichkeit, uns auf das zu beziehen, was IST, weil er das was IST, nicht gelten lässt. Nur das, was unserer Meinung nach SEIN SOLLTE, hat eine Existenzberechtigung." :sieg:

  • Ich möchte hier allen danken, die sich so sehr mit diesem Buch beschäftigen. Es scheint hier viel auszulösen. So macht es auch Sinn hin und wieder hier drinnen zu schreiben. Allen eine gute Zeit!

  • Es macht sehr viel Sinn, sich hier im Forum einzubringen - jedoch - so ist es meine Erfahrung - sich auf den Sinn zu fokussieren, der sich oft erst später ergibt, ist "kontraproduktiv". Mein Fluss ist eindeutig blockiert, wenn ich im Vorfeld irgend einen Sinn suche, warum ich dies oder jenes beitrage. Oft bin ich in einem fast "trance-ähnlichen" Zustand, wenn es mich von Innen her drängt, etwas zu schreiben oder ein Bild "hinein zu zaubern". Ich vergesse dabei Zeit und Raum und spüre erst im Nachhinein, dass es meiner Seele unendlich gut getan hat. Wenn es anderen auch gut tut, dann freut mich das natürlich doppelt!! :)

  • Jetzt ist mir gerade ein Beispiel in meinem Leben in den Sinn gekommen - ich denke, dem einen oder anderen kommt das bekannt vor. Ich habe mich selber eben erwischt, als ich einen Mann gesehen habe, der in meiner Umgebung wohnt und dem ich schon des Öfteren auf der Strasse begegnet war. Anfangs habe ich ihn freundlich gegrüsst, er schaute mich aber nur komisch an und erwiderte meinen Gruss nicht. Das schreckte mich aber nicht ab und ich grüsste ihn auch die nächsten Male freundlich - aber schon mit einem "Urteil" im Kopf. Als "gut erzogenes" kleines Mädchen habe ich gelernt, dass man, wenn einem jemand grüsst, den Gruss höflich erwidert. Diese Struktur sitzt offenbar immer noch tief in meinem Unterbewusstsein - es ist zu einem automatischen Verhaltensmuster geworden.
    Gerade eben habe ich zu meinem Fenster hinausgeschaut und diesen Mann an meinem Haus vorbeigehen gesehen. Es war ein Bruchteil von einer Sekunde - und ich hatte den negativen Gedanken und das entsprechende Gefühl dazu: Oh, das ist ja dieser unhöfliche Kerl!" Glücklicherweise ging es ebenfalls nur ein Bruchteil von einer Sekunde, bis ich mir dessen bewusst wurde und ich dachte für mich: "Der muss mich doch gar nicht grüssen, das ist sein gutes Recht. Dieses Recht hätte ich auch, wenn ich es wollte". Da ich aber grundsätzlich gerne jemanden grüsse, wenn er mir mitten ins Gesicht schaut, werde ich weiter gerne grüssen - das ist aber meine Entscheidung.
    So gibt es unzählige kleine Beispiele im Alltag - die einem selber das Leben erschweren. Ich bin auf dem Weg in die Leichtigkeit und in die Freiheit - ich übernehme die volle Verantwortung für meine Gedanken und Gefühle und erhebe keinen Absolutheitsanspruch dafür. :sieg:

  • Bea grüsst dich von Herzen liebes
    Lighthouse :)
    Das hast du wunderbar beschrieben,
    bin jetzt im Buch auch da angekommen.
    Vielleicht sagst du das nächste Mal :
    " Bonjour ". Wie würde er wohl reagieren.
    Typisch Bea, gäll !
    ♡☆♡ Knuddel ♡☆♡

  • Das ist eine gute Idee - werde ich ausprobieren - da bin ich aber "heureuse"!! Humor ist wahrscheinlich einer der besten Werkzeuge, womit man diesen "Mustern" begegnen kann. Humor sich selbst gegenüber und auch den anderen. Das bedeutet Leichtigkeit zu leben - nicht alles ganz so ernst nehmen! DANKE! <3

  • Ui liebe Beatrice , das braucht Mut !
    Nur schon dies in Gedanken zu tun..
    ist befreiend :)
    Lassen wir ihn wie er ist und schicken
    ihm ganz viel Liebe.
    Mir ist übrigens aufgefallen, dass viele
    nicht mehr danken können. Wir sind so
    aufgewachsen, wie mit dem Gruss.
    Auch da ist es ja schön , wenn es von Herzen
    kommt. Eine wunderbare Aufgabe, dies
    aus den Menschen raus zu kitzeln.
    Mein Enkel wollte eine zeitlang weder
    hoi noch tschüss sagen. Ich machte es
    ohne Erwartungen, winkte und schickte
    Knuddels und siehe da.:
    plötzlich knuddelte er mich und unsre Bea
    war natürlich am ♡ verschmelzen. ♡
    ♡☆♡ Alles Liebe euch ♡☆♡
    .

  • Mir fällt auf , seit ich mir selber mit mehr Humor begegne ,
    begegne ich mehr lächelnden und freundlichen Menschen ,
    Habe ähnliche Gedanken , schön ist , wenn sie uns bewusst werden .
    Liebe Grüsse <3 und danke :)

  • Liebe Priska ! Hat mich gefreut dich bei
    Ursula zu hören und mit dir die wunder-
    bare Botschaft zu geniessen. ♡
    Denke du könntest auch viel erzählen,
    was deine Vierbeiner betrifft. Ich hatte
    mit Fanny viel gelernt und erkannt. Joi,
    ich dachte alle sind doch Hundefreunde,
    aber dem war nicht so. Auch Hündeler
    konnten unter einander unmöglich sein.
    Da lernte ich , alles mit Gelassenheit und
    Humor anzunehmen.
    Wünsch dir viel Freude mit deinen Schätz.
    ♡☆♡ Knuddel ♡☆♡
    PS Hunde sind wunderbare Lehrer für
    GEFÜHLE und EMOTIONEN ♡

  • Oh ja liebe Bea , vor allem deckt mir meine kleine Luna , <3 ( habe nur 1 Hund )
    meine Unsicherheit und Aengste auf .
    Bin ich unsicher , sie auch ,
    habe ich Angst , findet sie auch etwas vovor sie angst hat.
    Sie ist ein sehr guter Barometer . So deckt sie mir auf ,wo ich bei mir hinschauen kann .
    Wir bauen beide langsam aber sicher vertrauen in unser Leben auf . :schoen:
    Und werfen die Zweifel weit weg . ^^>
    Meine Katze , Roxanna , sucht die Nähe und zeigt , hee hab vertrauen , ich bin bei Dir .
    Hündeler konkurieren , die Hunde Gott sei dank nicht . :pfeiff:
    Danke , dass Du mit mir die Botschaft von Ursula geniessen konntest , gilt auch für Dich , wir sind eins :sieg:




    :sieg: Knuddel an Dich :sieg:

  • Danke liebe Priska !
    Genau so ist es; du beschreibst dies
    wunderbar. Ja sag mal ; Luna und
    Roxanna verstehen sich, das ist fantastisch.
    Fanny duldete keine Katzen im Garten..
    Die Linde und die Kastanie hatten oft
    Besuch..unten wartete meine Fanny
    geduldig.. aber noch mehr Gelassenheit
    zeigten die Katzen.. ;)
    ♡ Ich wünsche euch allen eine gute und
    erholsame Nacht ♡

  • Habe hier noch eine ergänzende Geschichte zu meinen Ausführungen über den Mann in der Nachbarschaft (siehe weiter oben):


    Dieses Mal handelt es sich um eine Frau, die fast jeden Tag mit mir um die gleiche Zeit ins gleiche Tram steigt. Manchmal stehe ich zuerst an der Haltestelle - manchmal sie. Diese Frau guckt immer sehr unglücklich und unzufrieden in die Welt und ich habe schon manchmal versucht, einen Augenkontakt zu ihr herzustellen, was mir bisher aber nie gelang. Sie wirkt äusserst verschlossen und ich spürte, dass es ihr nicht angenehm wäre, wenn ich sie einfach ohne Grund grüssen würde. Deshalb habe ich mich bis jetzt immer zurückgehalten, da ich irgendwie innerlich wusste, dass sich die Gelegenheit dazu einmal ergeben wird - wenn es denn sein sollte!
    Heute Morgen war die Gelegenheit da. Als ich zur Tramhaltestelle hinunterlief, sah ich sie vor mir laufen, sie war nicht gut auf den Beinen und lief sehr langsam. Ich überholte sie und in dem Moment sah ich unser Tram kommen, lief über die Strasse und rannte, um das Tram noch zu erwischen. Als ich eingestiegen war, sah ich sie, so schnell sie konnte, auf das Tram zueilen und drückte von innen her auf den Türknopf, bis sie eingestiegen war. Und dann geschah etwas Wunderbares. Sie schaute mir mitten ins Gesicht, lächelte mich an und sagte: "Vielen Dank", dabei ging ein Strahlen über ihr Gesicht und dieses Strahlen berührte mein Herz ganz tief!


    Es war ein eindrückliches Erlebnis und liess mich den Tag voller Dankbarkeit und Freude angehen - und dasselbe galt sehr wahrscheinlich für sie auch! ^^>
    Eine kleine, alltägliche Geschichte mit grosser Auswirkung - dies wollte ich Euch nicht vorenthalten! :sieg:


    Übrigens der Mann aus der Nachbarschaft, den ich in einem Beitrag weiter oben erwähnt habe, grüsst immer noch nicht! Vielleicht ergibt sich auch dort einmal eine Chance, das Blatt zu wenden - wenn es denn sein soll!! :)