12 Gründe weshalb Menschen die Idee zurückweisen, dass wir einem zeitnahen gesellschaftlichen Zusammenbruch gegenüber stehen, von Jem Bendell

  • Original erschienen in: Sep 30, 2018 | Articles, Collapse of Industrial Civilization, Emotional/Spiritual, Options/ New Paradigm, Preparation, Resilience, Society In Decline


    [Vorbemerkungen von Asa: alle 12 Gründe lassen sich durchaus auch auf andere Themen übertragen als das Thema Tiefenapassung, welches ich in einem anderen Thema hier im Forum aufgegriffen habe. Es gilt eigentlich für alle Themen, in denen kognitive Dissonanz auftritt und das Gesagte deswegen nur schwer bis gar nicht akzeptiert werden kann. Deswegen habe ich diesen Beitrag auch nicht als Unterpunkt zum Thema Tiefenanpassung gestellt, da er von viel allgemeinerer Bedeutung ist.


    Ich habe die 12-Punkte von Bendell zum Teil recht frei übersetzt, aber meist sehr stark angelehnt an das Original. Deshalb liest es sich vielleicht nicht immer so flüssig, wie ich es gerne hätte. Ich hoffe trotzdem ihr erkennt die unterschiedlichen Reaktionen, die häufig im Angesicht unbequemer Thematiken zum Selbstschutz aufgefahren werden. Das geschieht nicht immer sehr bewußt. Aber manchmal kann man sich selber dabei ertappen, wie man die eine oder andere der nachstehend aufgeführten 12 Antworten selber benutzt.


    Des weiteren möchte ich sagen, dass ich diese Liste nicht übersetzt habe, um dem Thema Tiefenanpassung mehr Gewicht zu geben oder ihm zu größerer Akzeptanz zu verhelfen. Das muss jeder für sich selber entscheiden. Hier in der Community werden aber häufiger sensible Themen angesprochen, in deren Kommentaren man recht häufig eine oder auch mehrere der 12 Reaktionen entdecken kann. Ich würde mir wünschen darüber hinausgehen zu können und sachlich und offen die entsprechenden Themen zu diskutieren.]


    Der Ausgangspunkt für eine produktive Diskussion über die Tiefenanpassungs-Agenda ist ein schwieriger. Denn um dieses Thema rigoros und einfallsreich zu diskutieren erfordert es von uns zunächst die Annahme der Wahrscheinlichkeit eines zeitnahen gesellschaftlichen Zusammenbruchs. Und damit meine ich, dass wir uns innerhalb von 10 Jahren, ganz egal in welcher Gesellschaft wir uns derzeit befinden, in einer Situation wieder finden werden, in der unsere bisherigen Möglichkeiten in den Bereichen Einkommenserzeugung, Lebenserhaltung, Sicherheit, Vergnügen, Identität und Sinn alle verschwinden. Da es unmöglich ist die Zukunft in komplexen Systemen vorauszusagen, geben diese “10 Jahre” nicht meine Einschätzung wieder, und ich erwähne das als Grund um diese Diskussion fokussiert zu halten, sodass die Leute nicht sofort hinaus rennen, um ihre Bunker aufzufüllen. Bitte beachte, dass ich nicht vermute wir hätten noch 10 Jahre: wir haben vielleicht weniger als das. Du weißt nicht wovon ich rede? Dann lies bitte DeepAdaptation-de.pdf.


    Indem ich während der letzten paar Jahre mit vielen Leuten über dieses Thema sprach wurden mir die Hindernisse bewusst, die der Akzeptanz eines zeitnahen gesellschaftlichen Zusammenbruchs entgegen standen, also genau die Hindernissen, die einem rigorosen und kreativen Nachdenken und Diskussionen darüber entgegen standen, was wir persönlich und gemeinschaftlich möglicherweise dagegen unternehmen könnten. Gleichzeitig wurden mir auch diejenigen Hindernisse bewusst, die ich selber für mich errichtet hatte, um das Thema in der nötigen Ernsthaftigkeit anzugehen, die es verdiente. Bevor ich also dazu zu übergehe, sowohl eine Analyse unseres ökologischen Dilemmas, als auch die neue Agenda die es eröffnet zu skizzieren, mag es sinnvoll sein einige der Hindernisse zu beleuchten, die einen sinnvollen Dialog verhindern könnten. Ich tue dies als Teil meiner Einladung an euch, derartige Reaktionen entweder zu vermeiden – oder zeitweilig aufzuschieben – und eine “was-wäre-wenn?” Einstellung gegenüber dem möglichen gesellschaftlichem Zusammenbruch einzunehmen. Nur wenn ihr das tut könnt ihr herausfinden, was eine Tiefenanpassungs-Agenda für euch, eure Arbeit, und die Gesellschaft insgesamt bedeuten könnte.


    Ich bin kein Psychologe. Ich vermute es gibt eine Menge psychologischer Theorien zu dem was ich wahrneme wenn ich Klimabedingten gesellschaftlichen Zusammenbruch diskutiere. Einige Theorien, wie Bestätigungsfehler, absichtliche Blindheit, kognitive Dissonanz, und die Verlässlichkeit neuer Information sind diejenigen, welche mich über die popularen Kanäle erreicht haben. Aber anstatt eines armseligen Versuches mit psychologischer Theorie zu unternehmen, um meine Wahrnehmungen zu erklären, werde ich lieber die rein laienhafte Perspektive auf die Geisteshaltungen und Antworten mit euch teilen, denen ich begegnet bin. Ich werde es deswegen auch den Psychologen überlassen mir bei der Ausarbeitung dieser Erfahrungen zur Hilfe zu kommen. Ich mag selbst auch einige der Fehltritte begangen haben, die ich nachstehend aufführe. Ich begrüße jede Art von Rückmeldung (in den nachstehenden Kommentaren). Um weiterführende Diskussionen zu erleichtern, werde ich jede der folgenden 12 Arten dialog-verhindernder Antworten mit einem prägnanten Titel versehen.



    1. Die persönliche Attacke


    Die erste Hürde für die Diskussion der Tiefenanpassung, oder jedes anderen Themas, ist die “ad hominem”-Attacke, in welcher wir die Glaubwürdigkeit der Person in Frage stellen, die die Ansicht äußert. Es ist eine Reaktion die wir alle haben wenn wir mit ungewöhnlichen Ansichten konfrontiert werden. “Ist er glaubwürdig? Ist er ein Experte? Ist seine Ansicht weitgehend akzeptiert?” Dies sind offensichtliche und auch sehr verbreitete, aber letztendlich irrelevante Fragen. Sie sollten vor allem nicht dazu führen, dass wir uns die Beweise nicht auch selber anschauen. Ein blinder Glaube an eine “Autorität zu dem Thema” führt hier nicht weiter. Wir stehen in der Verantwortung, die Lage selber nach bestem Wissen und Gewissen zu prüfen und zu unseren eigenen Schlüssen zu gelangen.



    2. Die relativierende Antwort


    Die zweite Antwort, welche ein Hindernis für einen produktiven Dialog über ein Thema darstellt ist es, die gezogenen Schlussfolgerungen (in diesem Beispiel den totalen gesellschaftlichen Zusammenbruch) als nur eine von vielen möglichen Auswirkungen darzustellen. Dieser Ansatz schließt teilweise die Ansicht mit ein, dass apokalyptisches Denken sich wie ein gesellschaftliches Syndrom durch die Menschheitsgeschichte zieht. Dadurch wird die emotionale Ladung, die mit der Möglichkeit eines zeitnahen Zusammenbruchs einhergeht, abgeschwächt. Das Problem erscheint nicht mehr so vordringlich, eher wie eine temporäre Anomalie die sich wieder von allein bereinigt, und so wird die alte Weltanschauung beibehalten. Dies schließt of die Ansicht mit ein, dass man ja selber eine vernünftige und ausgeglichene Person ist, die innerhalb einer vernünftigen und ausgeglichenen Gesellschaft sensibel auf alle Veränderungen reagieren kann. Das Problem mit dieser Anschauung ist, dass man es vorzieht zu einem der wichtigsten Themen seiner Zeit keine Stellung zu beziehen.



    3. Die Vogel-Strauß-Strategie


    Die dritte Antwort, die eine Hürde für produktiven Austausch darstellt ist es für sich selber zu negieren, was gesagt wurde. Es ist eine Vogel-Strauß-Strategie. Es ist wenn man es vorzieht sich auf das zu konzentrieren was man als brauchbare Information in dem Gesagten vorfindet, wo man zwar beschließt dass die Dinge wirklich schlimm sind und man seine Bemühungen, in diesem Fall zur Abwendung des gesellschaftlichen Zusammenbruchs, intensivieren müsse. Aber das ist nicht, was der Autor sagte. Er sagte, dass der gesellschaftliche Zusammenbuch bereits unausweichlich ist, und vermutlich schon innerhalb der nächsten 10 Jahre stattfindet. Und der Begriff “unausweichlich” wurde hier bewusst gewählt, weil auch selbst wenn sofort eine Heureka-Technologie zur umfangreichen Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre verfügbar wäre, die Erwärmung einschließlich der eskalierenden Rückopplungsmechanismen bereits unumkehrbar ist, was bedeuten würde, dass die Gesellschaft trotz aller Bemühungen dennoch zusammenbricht. Man erkennt also die Unausweichlichkeit der Situation nicht an und versucht es stattdessen weiter mit kosmetischen Reparaturen.



    4. Die Moralische Antwort


    Die vierte Antwort, die eine Hürde für den produktiven Dialog über ein Thema darstellt ist was ich die moralische Antwort nenne. Es ist wenn die Leute fragen “ist es nicht unverantwortlich von ihm, seine Ansichten in dieser Weise zu äußern?”. Es wird die Vermutung geäußert, oft ohne jede Grundlage, dass so eine Aussage die Leute panisch oder apathisch werden lassen könnte und wir die Möglichkeit des Eintretens der Katastrophe deswegen nicht einmal diskutieren sollten. Aber unsere eigenen Gedanken und die Diskussion zu unterdrücken aufgrund von unfundierten Vermutungen darüber, was dies in der Welt bewirken könnte, ist ein unlogischer Ansatz. Es ist eine Antwort die ich in meinem Tiefenanpassungs-Papier untersuche und weltweiten Meinungsumfragen gegenüber stelle welche den Schluss nahelegen, dass die Menschen starke Zweifel über die Zukunft bekommen haben. Die moralische Antwort geht oft mit dem Vorwurf einher, dass Menschen wie ich “aufgeben” und unverantwortlicherweise implizieren, dass alle anderen ebenfalls “aufgeben” sollten. Dies wird offen in rhetorischer Weise vorgebracht ohne zu spezifizieren, was genau wir denn “aufgeben” sollten. Deswegen bezeugen derartige Aussagen eigentlich nur den Verdruss einer Person, die von dem Gedanken des Zusammenbruchs hört. Ich schlage vor, dass die Leute ihre Anstrengungen aufgeben kleine kosmetische Reparaturen in den existierenden Systeme vorzunehmen, die zu dieser Lage geführt haben. Ich schlage vor, dass die Leute jede Abhängigkeit und gefühlte Sicherheit aufgeben, die mit ihrem derzeitigen Lebensstil verbunden ist. Ich schlage vor, dass die Leute die Vermutung aufgeben, ihre Leben hätten einen Sinn, indem sie zum weiteren Fortschritt beitrügen. Ich schlage vor, dass die Leute es aufgeben, die Beschäftigung mit dem Tod und dem Sinn des Lebens aufzuschieben. Ich schlage NICHT vor, dass wir CO2-Reduzierung aufschieben oder aktives Gesellschafts-engagement. Ganz im Gegenteil. Viele Fragen können als Folge eines solchen Umdenkens diskutiert werden.



    5. Die Verschiebe-Antwort


    Die fünfte Antwort, die eine Hürde für den produktiven Dialog zu einem Thema darstellt schließt den Gedanken ein, dass das Gesagte zwar wahr sein könnte, aber um es genau zu wissen müsste man selber wirklich weiter bohren und nachdenken, aber man ist ja gerade viel zu beschäftigt mir anderen wichtigen Dingen und so wird man sich vielleicht darum kümmern. Beschäftigt zu sein besteht aus so vielen Dingen. Wir könnten vielerlei Verpflichtungen haben, oder wir haben schon soviel Zeit, Geld, und Energie in ein Projekt gesteckt welches noch nicht erfolgreich war, oder wir möchten noch all den Spaß haben den wir noch nicht hatten, bevor wir uns mit diesem Thema beschäftigen. Warum? Weil wir glauben dass wenn wir uns näher mit diesem Thema (des zeitnahen gesellschaftlichen Zusammenbruchs) beschäftigen, dann das Risiko besteht, das alles zusammenfällt was wir bisher über uns und die Welt geglaubt haben, und alles für das wir so hart und lange gearbeitet haben. Das Problem aber ist, dass wenn wir aufschieben eine unbewusste Panik einsetzt, während gleichzeitig mehr und mehr Information über unsere gegenwärtige Information auf uns eindringt. Ja, ich spreche hier aus Erfahrung!



    6. Die "Glaube-versetzt-Berge"-Antwort


    Die sechste Antwort, die eine Hürde für den produktiven Dialog über Tiefenanpassung darstellt entsteht durch den Glauben, dass wir die Realität erzeugen, die wir erfahren, sodass wir den Zusammenbruch verhindern können, indem wir uns etwas anderes vorstellen. Also dass unser Glaube Berge versetzten kann. Wir kennen das aus der aktuellen esoterischen Szene, in der der Glaube verbreitet wird, dass “wohin die Aufmerksam geht auch die Energie geht”, oder die extremeren Formen bei denen die Menschen an ihre eigene kosmische Kraft glauben alles manifestieren zu können, was sie nur möchten, indem sie sich einfach voll auf ihre Wünsche fokussieren. Diese Ansicht ignoriert völlig, wie wir zusammen mit anderen Menschen unsere Realität und die ach-so-menschliche-welt co-kreativ erschaffen. Eine andere Version dieser Glaube-versetzt-Berge-Antwort (auf die neuesten Klimadaten) ist die Vorstellung dass wir, solange wir uns nur mit einer neuen Version der Realität – jenseits der Separation – identifizieren, wir die (Klima-)Katastrophe verhindern und überwinden können. Obwohl unsere gegenwärtige (Klima-)Katastrophe sicher das Ergebnis einer verzerrten Wunsch-Sichtweise der Realität ist, mutet die Idee dass wir durch die Annahmen einer neuen Sichtweise über unser Zusammenwirken die Welt um uns herum neu strukturieren können um den Zusammenbruch zu verhindern, wie ein fiktiver Wunschgedanke an. Es mag ebenso ein Versuch sein unsere Lieblings-Sichtweise über Realität und Metaphysik zu rechtfertigen, indem wir für die Nützlichkeit dieser Sichtweise für unser individuelles Selbst argumentieren – eine höchst verlockende Falle für spirituelle Lehrer und ihre Anhänger.



    7. Die "Es-ist-zu-spät"-Antwort


    Die siebte Antwort, die eine Hürde für den produktiven Dialog darstellt ist es zu glauben, dass weil diese Analyse zeigt dass es eh schon zu spät für die Rettung und den Erhalt der Gesellschaft wie wir sie kennen ist, wir Klimawandel deshalb genauso gut gleich wieder vergessen und uns anderen Dingen zuwenden können. Nach meiner Erfahrung wird diese Ansicht vor allem von Leuten geteilt, die nicht aktiv an der Gesellschaft teilgenommen haben, mal abgesehen von ihrem eigenen Selbst-Interesse. Sie mögen sozial-definierte Vorstellungen von Erfolg akzeptiert haben und versuchen Leid zu vermeiden und triviale Genüsse zu maximieren. Deshalb werden sie wohl kaum jemals in Dialoge über sozialen Wandel einsteigen. Also könnten wir sie einfach ihren Weg gehen lassen. Aber manchmal höre ich Menschen diese Ansicht äußern, weil sie ärgerlich auf die Ungerechtigkeiten und Ungleichgewichte in unserer Gesellschaft sind und den Zusammenbruch begrüßen würden, nur um die Elite zu bestrafen, die für das ganze Schlammassel verantwortlich war. Hier böte sich eine Gelegenheit den Ärger über die Ungerechtigkeiten in etwas Nützlicheres zu kanalisieren, wenn man bedenkt dass es vor allem die Armen und die am Rand der Gesellschaft stehenden Menschen sind, welche zu Beginn des Zusammenbruchs am meisten leiden werden.



    8. Die “Lenke-mich-bitte-ab”-Antwort


    Eine achte Antwort ist es sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass wir dem unausweichlichem zeitnahen Zusammenbruch entgegen sehen und deshalb für uns selber entscheiden, dass wir nicht mit diesen Emotionen leben können, die dieser Gedanke in uns auslöst, sodass wir ihn also beiseite legen und uns der Arbeit an etwas anderem zuwenden, so als ob das Problem nicht existieren würde. Das ist verständlich, aber unmöglich. Ich weiß es, denn es ist genauso, wie ich vor einigen Jahren selber auch reagiert habe. Während mehr und mehr Information über den Klimazustand und seinen Einfluss auf unsere Landwirtschaft und Gesellschaft bekannt werden, lauern die ungelösten Emotionen in uns um jederzeit hervorzubrechen und unsere Arbeit und unser Leben zu (zer)stören. [Ich denke diese Antwort ist die gleiche wie vorherige Antwort Nr. 7]



    9. Die “Gottes Wille”-Antwort


    Eine neunte Antwort, welche eine Hürde für den produktiven Dialog ist wäre zu sagen “Ja, ich weiß dass wir verdammt sind und das ist okay weil unsere wahre Natur der ewige Geist ist und deswegen das Ende der Gesellschaft, Zivilisation, sogar unserer Art, nur dem ganz normale Ablauf der Dinge entspricht.” Eine solche Ansicht bedeutet, dass man ebenso gut sagen könnte “lass uns einen tiefen Atemzug nehmen und OM intonieren, dann einen grünen Vital-Saft oder ein Glas roten Wein zu uns nehmen.” Eine andere Art der Antwort, die in abrahimsch geprägten Kulturen (Christentum, Islam, Judaismus, Bahai) wahrscheinlicher wäre, wäre zu sagen “was immer mit uns passiert ist Gottes Wille, und den können wir nicht ändern” und daher brauchen wir gar nicht zu diskutieren, was zu tun wäre.



    10. Die “Persönliches Überleben”-Antwort


    Die zehnte Antwort die ich über die Jahre erlebt habe ist es, die Analyse des Zusammenbruchs zu akzeptieren und sich dann von Furcht leiten und die eigenen Prioritäten und Entscheidungen bestimmen zu lassen. Also anzufangen für das eigene Überleben zu sorgen. Viele Menschen mit dieser Art von Antwort denken, dass sie die Situation vollkommen akzeptieren und in ihr Leben integrieren, aber ein solcher “Präparierer” in einem komplexen System menschlicher Gesellschaft innerhalb eines noch größeren komplexen Systems der Natur zu sein bedeutet auch, dass diese Art der Bunker-Mentalität höchst wahrscheinlich nicht funktionieren wird. Was aber nicht heißen sollte dass wir nicht damit beginnen sollten vorzusorgen und Archen zu bauen.



    11. Die “Ausrottung Gewinnt”-Antwort


    Eine elfte Antwort, um produktiven Dialog über Tiefenanpassung zu erzeugen basiert auf der Akzeptanz, dass zeitnahe menschliche Ausrottung unvermeidbar oder sehr wahrscheinlich ist. Einige Menschen mit solchen Ansichten betrachten jede Diskussion darüber, was man noch tun könnte um die Auswirkungen des Zusammenbruchs abzumildern, die Art zu retten, oder das zu unterstützen, was kommt nachdem die Zivilisation weggebrochen ist, als vollkommen sinnlose Zeitverschwendung, geprägt von unbegründeter illusorischer Hoffnung. Das man denkt die Auslöschung der Menschheit wäre unabwendbar würde noch nicht notwendigerweise ausschließen, dass man an genau den Dingen arbeitet, die ich gerade erwähnte (post-apokalyptischer Existenz). Denn man könnte ja so tun als wäre es doch möglich noch etwas zu retten, nur für den Fall das es tatsächlich so wäre. Oder es mag möglich sein zu akzeptieren dass die menschliche Ausrottung unausweichlich ist, aber man versucht trotzdem das radioaktive Erbe, welches wir dem Rest der Erde hinterlassen, zu minimieren. Denn irgendwie muss man die Zeit ja noch rumbringen, bis es soweit ist. Warum also nicht etwas Gutes tun?



    12. Die “Spitzfindigkeit”-Antwort


    Anstatt der Ernsthaftigkeit der Situation offen gegenüber zu treten ist die 12. Hürde, sich auf Details der Kommunikation zu konzentrieren. Zum Beispiel auf einen einzigen Datensatz, eine einzige Referenz, oder auf die Verärgerung über den Ton oder den Inhalt einer einzigen Aussage. Oder vielleicht den Fokus auf das Fehlen der Diskussion zu einem wichtigen Punkt – z.B. der Permakultur oder Geoengineering – zu lenken, welcher das einzige wirklich wichtige Thema der Diskussion darstellen sollte. Diese Antwort ist etwas milder als die “ad hominem” Attacke, aber sie hilft jemandem sich mit dem Material auf einer angenehmeren Ebene auseinander zu setzen, ohne sich mit der Signifikanz der Situation selber zu beschäftigen und daher den sinnvollen Dialog über Tiefenanpassung zu vermeiden. Ich sparte mir das für den letzten Punkt in meiner Liste auf, weil diese Antwort so langweilig ist, dass ich es ermüdend finde sie überhaupt zu erwähnen.



    Und hinter all diesen Hürden: Die Macht des “Was-wäre-wenn?”


    Diese 12 Arten von Antworten teilen alle die Ansicht, dass wir uns nicht wirklich mit der Annahme eines zeitnahen Zusammenbruchs beschäftigen und sie offen mit anderen in all ihren möglichen Auswirkungen diskutieren müssen. Ich denke deshalb, dass all diese Antworten den unbewussten Wunsch befriedigen dieses unbehagliche Thema so schnell wie möglich wieder abzuschieben. Aber ich bin eben kein Psychologe. Also, an alle Psychologen die dies lesen, wenn ihr etwas zu meinen Annahmen, die ich hier ausgeführt habe, beisteuern könnt, das könnte mir (und anderen) sicher helfen. Ebenso wäre jeder Hinweis darauf, wie man Menschen helfen könnte aufzuwachen, solche Muster zu erkennen und sie zu überwinden, großartig. Und wenn auch ich ein Muster aufzeige, dann lasst es mich bitte ebenso wissen.


    Wenn Menschen die 12 Hürden, die ich beschrieben habe, vermeiden oder überwinden, um dann die Komponenten oder Auswirkungen der Tiefenanpassungs-Agenda, oder ähnliches, zu diskutieren, dann heißt das noch nicht, dass sie alle miteinander übereinstimmen. In keinster Weise. Einer mag sich der Religion zuwenden, ein anderer dem Nationalismus. Einige den Prinzipien der universellen Liebe und des Mitgefühls. Einige mögen sich auf Geoengineering versteifen. Andere auf humanitären Aktionismus. Einige darauf den Kapitalismus zu überwinden. Und so weiter und so fort. Und genau das ist es, worauf wir jetzt unseren Fokus legen sollten. Dummerweise denken unsere verblödeten, dem Establishment nahen Medien, es wäre das Beste darüber zu debattieren, ob der Klimawandel real oder nur eingebildet ist.


    In Zukunft werde ich mehr über einige verschiedene Diskussionsrichtungen schreiben für diejenigen, die Sinn, Kraft, und Dringlichkeit innerhalb des Kontexts von drohendem Kollaps spüren. Aber meine Überzeugung ist es dass Menschen die 12 Hürden überwinden, die ich gerade beschrieben habe und dann hoffentlich viele bessere Sichtweisen darüber entstehen werden, was zu tun wäre, als nur meine eigenen.

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Danke Asatrui für diesen interessanten Beitrag.


    Ich muss das erst mal sacken lassen, denn da werden viele Mechanismen angesprochen, die sehr real heute bereits spürbar sind. Für mich ist es wichtig, mir erst mal über meine Rolle in diesem Spiel klar zu werden. Es ist mir auch wichtig, bei mir selbst zu beginnen und vor allem auf die Dinge Rücksicht zu nehmen, bei denen mir zwar erzählt wird, dass sie umweltschonend und klimaneutral sind, wofür aber an anderen Orten der Erde, wo wir es nicht wahrnehmen, die Natur dauerhaft zerstört wird.



    INochmals herzlichen Dank..

    Veränderung ist sexy! Also ist das Leben an sich sexy, denn es ist Veränderung in jedem Moment! Der Weg ist Sinn und Ziel!

  • Wow, da hast du dir aber Zeit und Mühe gemacht :) Habe mir den Artikel gestern schon in Englisch durchgelesen und habe mich selbst auch in der ein oder anderen Abwehr-Reaktion wiedererkannt.

    Spannendes Thema und auf jeden Fall ein guter Ansatz, um aus sich selbst noch einmal zu lernen :)

  • Hey Asa,

    Das war ja mal interessant.


    Ich hatte da Mal ein Erlebnis.

    Es war im Sommer 2002.

    Es war gerade der beginn als vom Klimawandel die Rede war.

    Ich war mit meiner Freundin in Hamburg unterwegs und plötzlich fing es an zu regnen.

    Sooo stark und so heftig das innerhalb kurzer Zeit die 6 Spurige Hauptstraße komplett überflutet war.

    Alle Autos mussten anhalten.

    Wir flohen zurück zur S-Bahn Station.

    Und auch die war schon geflutet.

    Es war das eindrücklichste Erlebnis, und alle schauten weg.

    Keiner wollte das sehen.

    Wir sahen uns an und wir wussten es.

    Es war einfach nicht zu leugnen.

    Ich habe diese 12 Hürden ebenfalls bei meinen Mitmenschen beobachtet.

    Phasenweise auch einige bei mir selbst.

    Wenn ich sage Gedanken schaffen Realität, oder Energie folgt der Aufmerksamkeit, dann beziehe ich es auf mich und meine Gedanken und deren Auswirkungen auf meine persönliche Wahrnemung.

    Mir war nicht klar, das es anscheinend Menschen gibt, die glauben daß sie mit ihrem om dasitzen und glauben es richte sich von alleine.


    Diesen Wandel anzunehmen bedeutet inzwischen, die Akzeptanz der Tatsachen.

    Ich richte mein Leben positiv aus .

    Aber nicht in der Hoffnung so noch alles ändern zu können, sondern um das beste bis dahin aus meinem Leben zu machen.

    Warum sollte ich noch Plamöl konsumieren?

    Um nur eines der Dinge zu nennen.

    Aber ja es ist schwer eine Masse zum aufwachen zu bewegen.

    Ich hatte lange Zeit Weltuntergangsträume. Die waren mächtig und erschreckend.

    Aber sie haben mir vor Augen geführt, wenn es dann soweit ist, wenn es dann zur Apokalypse kommt:


    Entweder überlebe ich es oder eben nicht.


    Und wenn ich es überlebe, dann weiß ich für mich, ich habe aus meinen Fehlern gelernt.

    Ich würde so viel achtsamer und respektvoller mit der Natur und den Tieren und allem umgehen.


    Und bis dahin, lebe ich dir achtsam und so konsequent wie es mir in meinen Möglichkeiten steht und strebe immer noch weiter.

    Und jeder der mit sagt, du übertreibst...

    Der ist Ratz Fatz in einen Diskussion verwickelt wo es eben genau darum geht.

    Hinzusehen.


    Und nun Frage ich mich, bin ich euch, genauso, wie es der Autor tat, bin ich einer der 12 Hürden auf dem Leim gegangen und habe es nicht gemerkt?

  • Hallo Dominique

    Und nun Frage ich mich, bin ich euch, genauso, wie es der Autor tat, bin ich einer der 12 Hürden auf dem Leim gegangen und habe es nicht gemerkt?

    Es steht mir nicht zu, bei dieser Frage über dich zu richten. Ich denke es ist ausreichend wenn man sich dieser Möglichkeiten bewusst ist und sie auch ab und an bei sich selber erkennt. Im Moment kann ich nicht sehen, wo du in deinem Kommentar in eine der 12 Fallen getappt wärst. Dieses Thema hier ist ja auch nicht ganz so unangenehm wie das Thema um die Tiefenanpassung selber. Und dazu gibt es im Moment noch recht wenig Kommentare.

    Ich bemerke natürlich auch in mir selber, dass ich durchaus einige dieser 12 Hürden für mich selber nutze. Dazu wäre zu sagen, dass mir oft recht bewusst ist, warum ich mich an einem Thema überhaupt beteilige, oder warum mir andere Dinge wichtiger sind. Es gibt für mich keinen Grund an jedem Thema teilzunehmen, nur weil ich erkenne dass ich jetzt eine dieser 12 Hürden, wie sie dort bezeichnet werden, in Anspruch nehme. So bekenne ich mich schuldig die fünfte Antwort (Verschiebe-Taktik) durchaus des öfteren zu praktizieren, da mir in der Tat andere Dinge oft wichtiger erscheinen, als mein Ego zu stärken indem ich immer und überall meinen Senf dazu gebe, oder über Dinge zu lamentieren, die man eh nicht mehr ändern kann.

    Ich will jetzt nicht behaupten dass ich die Dinge genauso schwarz sehe wie Jem Bendell, aber ich bin mir durchaus der Möglichkeit bewusst, dass die Gesellschaft sehr schnell vollständig auseinander brechen könnte. Und zwar nicht allein wegen des unabänderlichen Klimawandels, sonders aus einigen anderen Gründen, die auf die ich hier aber jetzt nicht näher eingehen möchte. Dies hat bei mir auch oft zu eine depressiven und hoffnungslosen Stimmung geführt, die in Lethargie und Apathie endete. Inzwischen ist mir aber bewusst, dass ich durch eine solche Haltung zum einen nichts ändere und zu anderen meine noch verbleibende Zeit hier auf Erden auch sicherlich nicht angenehmer wird. Und die Panik, die Bendell unter Punkt 5 erwähnt, setzte bei mir dann auch zuweilen ein (siehe dazu einige meiner blog-Einträge).

    Aber auch wie Bendell stecke ich jetzt deswegen nicht den Kopf in den Sand, sondern engagiere mich aktiv am nicht mehr abzuwendenden Wandel und für eine bessere Natur, sodass die Effekte auf mich und meine Umgebung (woanders kann ich momentan nicht wirken) möglichst abgeschwächt werden. Und diesen Weg, zurück zu einem natürlicheren Lebensstil in Selbstversorgung und einer kleinen aber feinen Gemeinschaft Gleichgesinnter halte ich immer noch für einen guten Weg in eine neue, post-apokalyptische Zukunft.

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • ❤ Danke lieber Asa ❤

    Danke Euch allen , die Ihr schreibt .

    Es braucht Mut , um hinzugucken .

    Mir fehlen die Worte , bin einig mit Euch .

    Ich bin selbst verantwortlich und will bewusst und achtsam leben .

    Es ist 5 vor 12

    Sehe mich ebenfalls in den 12 Hürden .

    Zudem sage ich doch :

    Ich geniesse jeden Tag, wie wenn es der letzte wär... oder der ERSTE.

    Bin gespannt , was wir noch erleben werden .

    Ich tu das Bestmögliche , habe mich für die LIEBE entschieden und nicht für die Angst .

    ☯️ Schönen Abend ☯️


    ♡ Die Seele ♡

  • Es ist mir auch wichtig, bei mir selbst zu beginnen und vor allem auf die Dinge Rücksicht zu nehmen, bei denen mir zwar erzählt wird, dass sie umweltschonend und klimaneutral sind, wofür aber an anderen Orten der Erde, wo wir es nicht wahrnehmen, die Natur dauerhaft zerstört wird.

    Liebe Heidy , hier gehst du sehr in die Selbstverantwortung und das finde ich großartig !!!

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • ☯️ Lieber Asa !

    Meine Jungen kommen am Donnerstag zurück . 2 Monate waren sie happy mit dem Camper in Australien unterwegs.

    Ja fliegen ist auch unverantwortlich , ich sage nichts ...

    Das Leben sorgt für sich selber.

    Hast Du Dein Wohnmobil noch ?

    Zu Viert waren sie oft ganz alleine unterwegs . Ich bin ja gespannt , ob sie die Welt jetzt anders betrachten ..

    ❤ Alles Liebe ❤


    Grenzenlose

  • Hast Du Dein Wohnmobil noch ?

    Ja ich habe es noch und lebe darin. Bis ich Land gefunden habe wird das wohl auch so bleiben. Ich hoffe danach das Fahren und Reisen aufgeben zu können. Ein (nicht-elektrisches) Lastenfahhrad ist schon dabei :)

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Warum sollte ich noch Plamöl konsumieren?

    Das ist übrigens ein gutes Beispiel. Palmölerträge sind relativ hoch auf die Fläche gerechnet. Und auch für Sojaanbau wird Regenwald abgeholzt.

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Das ist übrigens ein gutes Beispiel. Palmölerträge sind relativ hoch auf die Fläche gerechnet. Und auch für Sojaanbau wird Regenwald abgeholzt.

    Man sollte hier auch verstehen, dass die Menschen in diesen Ländern auf Einkommen durch den Urwald angewiesen sind. Der Urwald selber ist für sie nicht mehr gewinnbringend, da wir es in Europa und anderen westlichen Nationen mittlerweile geschafft haben, die Verwendung und den Verkauf von Teakholz und anderen Tropenhölzern zu verteufeln. Das niederschmetternde Resultat ist, dass der Urwald für die Einheimischen keinen Wert mehr besitzt und sie stattdessen lieber Ölpalmen und andere Monokulturen anbauen. Was passiert wohl, wenn wir diese Produkte nun nicht mehr kaufen, so wie früher das Teakholz?

    Es ist natürlich sehr traurig und eigentlich auch unverantwortlich, dass wir die Ausbeutung von vielen natürlichen Resourcen weiterhin uneingeschränkt zulassen, ja durch unseren Konsum sogar noch fördern (habt ihr schonmal die endlosen Bananenplantagen oder Ananasfelder gesehen). Die einzige Lösung die ich hier sehe wäre wirklich nur noch lokale Produkte zu verwenden, wobei man gleichzeitig nachhaltig und möglichst nach Permakuluturprinzipien wirtschaften müsste. Das würde Verzicht bedeuten, den viele nicht bereit sind zu akzeptieren.

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • ich finde mich in diesen Punkten nicht wieder.

    Seit vielen Jahren ist mir Zusammenbruch bewusst, allerdings nicht aus genannten Gründen, sondern aufgrund eines Finanzsystems, welches zwangsläufig kollabieren MUSS.

    Natürlich habe ich versucht eine Lösung für meine Familie und mich zu finden. Dieser Weg war der Weg in die weitgehende Autarkie und die Erkenntnis, dass dies in D mit all seinen zahllosen Verboten und Auflagen nicht mehr möglich und mit so vielen Hindernissen und vor allem finanzieller Abzocke gepflastert ist, dass ich beschlossen habe, dieses unfreie Land zu verlassen.

    Jetzt kommt Wasser aus dem Brunnen, geheizt wird mit Holz aus dem eigenen Wald, Eier kommen von eigenen Mistkratzern, Obst von eigenen Bäumen und Gemüse von eigenen Beeten. Brauchwasser fließt in eine Sickergrube, der Inhalt der Komposttoilette landet in Hochbeeten und Strom kommt vom Dach. Kommt mal nix, dann eben mal keinen Strom. Alles kein Drama. Zum Licht reichts immer.

    Ich muss zu niemandem um Genehmigung betteln und mir diese teuer erkaufen und zwanzigtausend Auflagen erfüllen und zehntausend Anträge ausfüllen. Den Kamin kehre ich selbst, einen Kehrer kann ich kostenlos kommen lassen, muss aber nicht.

    Will mein Mann Fleisch kauft er beim benachbarten Jäger. Jagdschein und Waffen hat fast jeder und das hat überhaupt gar keine negativen Auswirkungen.

    Die Hirsche röhren vor unserem Fenster und die Wildschweine zerwühlen unseren Wald.


    Ich lebe mit Sicherheit freier und umweltfreundlicher als 99% aller Menschen in D.

    Wieso ist so ein Leben in einem Land, welches in der Welt den Umweltmoralischen macht, nicht mehr möglich?

    Die Antwort liegt auf der Hand: weil es niemals über Umwelt oder Klima ging, sondern immer nur um Abzocke. So wird Umweltschutz zum Luxusanliegen für Betuchte, die sich damit schmücken und den weniger Betuchten sagen wollen, wie diese zu leben haben, egal ob diese sich das noch leisten können oder nicht.

    All diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass wir von A-Z verarscht werden.

    Egal ob es nun um Klima geht, oder Umweltschutz, oder Hilfe für Arme.

    Ich will diese Themen gar nicht mehr diskutieren. Da hat es sich jeder innerhalb seiner Blase gemütlich gemacht und konsumiert ausschließlich, was die eigene Meinung bestätigt.

    Aber ich schweife wohl ein wenig ab.


    Wie gehe ich nun damit um?

    Nun, bevor ich mit jemanden überhaupt irgendeines der kritischen Themen bespreche, teste ich, ob es sich um einen Taube handelt, die übers Schachbrett stolziert, alle Figuren umschmeißt und sich benimmt, als hätte sie gewonnen.

    Im Zuge der spirituellen Entwicklung habe ich gelernt, mich einfach umzudrehen, den Hut zu nehmen und zu gehen. Jeder hat das Recht, nicht zur Kenntnis zu nehmen, was er nicht zur Kenntnis nehmen will. Jeder hat auch das Recht, damit umzugehen, wie er es für richtig hält oder wie es ihm möglich ist. Ich bin nicht der Nabel der Welt und habe auch nicht das Sendungsbewusstsein, Alle überzeugen zu wollen, um mich damit immer wieder neu bestätigt zu fühlen. Ich frage mich auch nicht mehr, warum derjenige sich verweigert. Es ist sein Leben, nicht meines.

    Den meisten Menschen fehlt die Erdung. Und jetzt so fernab erkenne ich mehr und mehr, wie ungeheuer krank diese Gesellschaft in D ist und es ist nunmal schwer, innerhalb einer kranken Gesellschaft gesund zu bleiben, denn es macht einsam.

    Manchmal wäre es sicher angenehm gewesen, einfach weiterzuschlafen, als sich all die Jahre einen Kopf zu machen und daran zu leiden, wohin diese Gesellschaft sich entwickelt ohne es ändern zu können.


    Oben genannte Aufstellung finde ich unterschwellig arrogant gegenüber denjenigen, die sie bewertet. Es stellt den Urteilenden über den, der sich doch einfach nur der subjektiv "Realität" verweigert.

    Es gibt die Möglichkeit, das Gegenüber in Schubladen zu stecken, über die man selbst erhaben ist.

    Es ist manipulativ, weil es jeden in Schubladen stecken lässt, der anderer Meinung ist und verführt zum Konformismus, weil man nicht in diesen Schubladen stecken möchte.


    Ich erkenne, auf wievielen Ebenen und auf welch vielfältige Weise Massen inzwischen manipuliert und in den Konformismus getrieben werden. Soviel perfekte Manipulation war selten.

  • Seit vielen Jahren ist mir Zusammenbruch bewusst, allerdings nicht aus genannten Gründen, sondern aufgrund eines Finanzsystems, welches zwangsläufig kollabieren MUSS.

    Ich teile diese Ansicht und es wäre vielleicht sinnvoll, dieses Thema anderswo aufzunehmen. Ich würde mich gern an einer Diskussion beteiligen, da ich das genauso sehe.


    Ich lebe mit Sicherheit freier und umweltfreundlicher als 99% aller Menschen in D.

    Mich würde es auch interessieren zu hören, wo ihr so ein Leben umgesetzt habt, weil ich genau so einen Platz ja auch schon geraume Zeit suche. Gerne können wir uns darüber auch privat austauschen, wenn dir das lieber ist.

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Oben genannte Aufstellung finde ich unterschwellig arrogant gegenüber denjenigen, die sie bewertet. Es stellt den Urteilenden über den, der sich doch einfach nur der subjektiv "Realität" verweigert.

    Es gibt die Möglichkeit, das Gegenüber in Schubladen zu stecken, über die man selbst erhaben ist.

    Es ist manipulativ, weil es jeden in Schubladen stecken lässt, der anderer Meinung ist und verführt zum Konformismus, weil man nicht in diesen Schubladen stecken möchte.

    Darüber habe ich auch eine Weile nachgedacht und bin zu ganz ähnlichen Schlüssen gekommen. Der Autor unternimmt mit dieser Aufstellung sicherlich einen Manipulationsversuch, um sein Engagement für eine Sache (die Tiefenadaption) vor sich selber und anderen rechtfertigen zu können, und zweitens sicher auch um sich über andere zu stellen, die seine Ansichten nicht teilen. Ein solches Verhalten (den anderen für dumm zu verkaufen) kenne ich sehr gut aus wissenschaftlichen Kreisen. Viele Wissenschaftler sind allein deshalb Wissenschaftler geworden, DAMIT sie sich über andere, die weniger wissen, stellen können.

    Er vergisst dabei auch zu erwähnen, dass es auch völlig gegenteilige Ansichten über die Effekte des Klimawandels gibt. Aber das war nicht der Punkt, diese Liste zu teilen. Ich erkenne mich vielfach darin wieder, und das ist auch normal. Vor allem dann, wenn man die Ansichten des Autors eben nicht teilt. Es hat nicht immer was mit Ignoranz, Furcht, Unwillen oder gar der Unfähigkeit zu tun, das Gesagte zu akzeptieren.

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Warum kein Palmöl.


    Das ist mit Sicherheit ein eigenes Thema Wert.

    Abgesehen von den gesundheitlichen und Ökologischen Schäden, ist es DAS mittel um günstig Konsumverhalten zu fördern und zu unterstützen.

    Und die Wahrheit ist die Massenkonzerne verdrängen, verfolgen, bedrohen die Ureinwohner, teilweise bis hin zu Tod, wenn diese nicht ihr Land hergeben.

    Und ich denke der einzige der davon profitiert, ist der Grosskonzern und ganz bestimmt nicht der Ureinwohner.

  • Und es würde etwas anderes geschehen, wenn die Konzerne dort Soja anbauen würden, wofür man etwa fünfmal soviel Fläche bräuchte für den gleichen Ölertrag?

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Warum Soja?


    Ich bin zwar Vegetarier, aber definitiv kein Soja Freund.


    Alles was mit Massenkonsum einhergeht sollte eingestellt werden.


    Wie du schon sagst, Produkte aus der eigenen Region. Was für den Körper auch viel gesünder ist.


    Das macht alles überhaupt keinen Sinn.

    Es ist die totale Ressourcen Verschwendung.

    Von dem Treibstoff, den Gütertransport und der damit verbundenen Verschmutzung Mal ganz abgesehen.

  • Wie du schon sagst, Produkte aus der eigenen Region.

    Gut.


    Warum Soja?

    Z.B. in Brasilien wird viel Regenwald für den Sojaanbau abgeholzt.


    Die Hauptverwendung von Sojaöl findet in der Ernährung statt, wo es für ein großes Spektrum von Salatölen, Backfetten bis zu Margarine genutzt wird. Es ist zudem in einer Reihe von Fertigprodukten als Pflanzenölbestandteil enthalten. Vor allem in den USA ist Sojaöl das am meisten verwendete Pflanzenöl in der Küche – 80 % der Margarineproduktion und mehr als 75 % der Gesamtnutzung pflanzlicher Fette und Öle in den USA stellt Sojaöl dar.

    Heute ist es so, daß der Anteil des innerasiatischen Handels stark wächst. Dann landet das Palmöl oder das Soja aus Südostasien oder Brasilien eben in China, wenn es nicht nach Europa exportiert wird. Viel Palmöl, Sojaöl, Rapsöl landet auch einfach in Treibstoffen z.B. für Autos, weil als nachwachsender Rohstoff deklariert.

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Und es würde etwas anderes geschehen, wenn die Konzerne dort Soja anbauen würden, wofür man etwa fünfmal soviel Fläche bräuchte für den gleichen Ölertrag?

    Diese Frage hat an mich gerichtet keinen Sinn gemacht.

    Denn wenn ich Palmölanbau und deren Folgen schon nicht gut finde, wie könnte es mit Soja da anders sein?