Polaritäten und Antonyme: Die Welt der Gegensätze

  • Erkennen wir nicht anhand unserer polarisierten Standpunkte, dass alles relativ und von unserer Einschätzung abhängig ist? Wie entscheiden wir uns anhand der möglichen Extreme am jeweiligen Ende des schwarz/weiß Spektrums? Woran machen wir unsere Entscheidung fest? Am Ego, oder an dem, was das Beste-für-alle zu sein scheint?


    Zitat aus dem Film Cloud Atlas, dem ich jedem hier ans Herz legen möchte:


    Zitat
    "Unsere Leben gehören nicht uns. Von der Wiege bis zur Bahre sind wir mit anderen verbunden, in Vergangenheit und Gegenwart. Und mit jedem Verbrechen und jedem Akt der Güte erschaffen wir unsere Zukunft." "Unsere Leben und unsere Entscheidungenn.. jede einzelne Begegnung.. eröffnet eine neue, mögliche Richtung."

    Also wie entscheiden wir uns in jedem Moment des ewigen Jetzt? Berücksichtigen wir die Auswirkungen auf uns und andere in der Zukunft, mit der wir aufgrund der im Jetzt gemachten Entscheidungen zwangsläufig konfrontiert werden werden? Oder ziehen wir es vor, uns einen feuchten Dreck um unser Zukunft und die unserer Kinder zu scheren?


    Wie im Film, den ich gerade jetzt für die Weihnachtszeit jedem nur empfehlen kann, stellt sich diese Frage bei jeder unserer Entscheidungen, und möge sie auch noch so unbedeutend erscheinen. Sie ist es nicht. Alles hat einen Effekt und wir sind die Verursacher. Bei allem was wir tun.


    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Ihr habt sicherlich den lachenden Smiley wahrgenommen?

    Wer nicht polarisieren will, polarisiert. ^^

    Etwas irritierte mich am Thema „Polarisieren“, mir war nicht klar was, bis Mistelzweig die verschiedenen Ebenen des Polarisierens einbrachte. Jedes Mal, wenn ich dachte: „So, jetzt hab ich’s“ bringt er eine neue Ebene hinzu und eröffnet neue Horizonte. Tatsächlich ist dadurch eine neue Tür aufgegangen, was zu mehr Bewegungsfreiraum führt, sich wie ein Aufatmen anfühlt. ⇨ Das sind Momente der Freude und Dankbarkeit, die ich gerne teile. Danke dafür!

    Die andere Seite der Mitte ist die Läue, die jene beiden Seiten in ihrer Gänze vermeidet, weil sie sie nicht beherrschen kann bzw. sie nicht zu beherrschen wagt.

    Als Schweizer bin ich vertraut mit neutralem Verhalten, es steckt sozusagen in den Genen der Schweizer. Solch ein Zustand fühlt sich lau oder grau an, vielleicht sogar leblos. Wo bleibt das Herz? Das Herz ist nicht lau, sondern weiss haargenau, wofür es brennt. Jetzt braucht es bloss noch den Verstand, der diese Herzensziele umsetzt. Doch, was kann der Verstand ausrichten, wenn er sich fürchtet, zu polarisieren?


    Das Paar, das seine ganze Freizeit für den Tanzclub hingibt, sagt ja nicht, dass alle anderen Beschäftigungen falsch oder böse wären. Das Paar tanzt einfach gerne und hat Freude daran. Das werden sicherlich auch alle Leute aus der Umgebung erfahren, weil sich das Leben dieses Paares um Tänze dreht und sie davon berichten. :)


    Wenn das Herz für etwas brennt, ist das ein Polarisieren? Wie denkt Ihr darüber?


    Danke für diese Gesprächsrunde, ich bin berührt vom Spirit. <3

  • Wenn das Herz für etwas brennt, ist das ein Polarisieren? Wie denkt Ihr darüber?

    Wenn das Herz für etwas brennt, dann schert es sich einen Teufel darüber, ob das für jemanden nach Polarisierung klingt oder wie jemand darüber denkt. Diese Fragen stammen vom Kopf. Sie sind für das Herz nicht relevant.


    Es ist allerdings für den Kopf genauso. Wenn der Kopf/Verstand/Ego etwas will, wirklich will, dann schert er sich einen Teufel darum, was das Herz dazu sagt.


    Die Frage für uns ist dann: wem folgen wir?


    Für mich ist die Sache vollkommen klar (siehe auch Human Design): Das Herz entscheidet, der Kopf führt aus.


    Aber aufgepasst: Eisu hat ein definiertes Kopf-Zentrum. Bei ihm darf (und muss) der Kopf entscheiden. Deswegen gibt es dieses Portal hier auch. Danke Eisu, dass du uns diese Last abgenommen hast - und gleichzeitig "sorry for you" für die damit verbundenen Bürden :)

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Ist es überhaupt möglich nicht polarisierend durch diese Welt zu gehen ?

    Muss doch immer zwischen zwei Polen entschieden werden .

    Wenn ich mit dem Herzen entscheide , gelingt mir alles , merke grad , dass ich sehr viele Herzentscheidungen bis jetzt in meinem Leben getroffen habe . Wo der Kopf sich einmischte war meistens misslingen angezeigt .

  • Wenn jemand „stur“ die Mitte sucht, polarisiert er auch, indem er die anderen Pole meidet.

    Sucht jemand sie Mitte, ohne die vollen Pegelausschläge gleichsam zu beherrschen, ist er lau. Er mag darin "stur" sein, weil er nicht aus der Reserve gelockt werden will oder weil er nicht als eigenständiger Mensch agieren kann oder will und Stellungnahme vermeidet. Nur in einer Gruppe fühlt er sich stark und nimmt nur im Sinne der Gruppe Stellung oder man schließt sich von der Gesellschaft ab.





    Wenn jemand einen Pol bevorzugt, polarisiert er.

    Ja, aber das ist noch zu unterscheiden. Der eine polarisiert, weil er es nicht anders kennt, weil er die tugendhafte Mitte noch nicht für sich erobert hat. Im Falle des Autokennzeichens war es einer der beiden, der besonders auf seine Wahrnehmung pochte und tendenziell aggressiv wurde, während der andere bedachtsamer blieb und des anderen Wahrnehmung nicht gleich als unwahr ansah, sondern versuchte, neutral zu bleiben und ließ damit die Sache erst einmal stehen. Die Aggression des anderen ließ ihn aber skeptisch werden, nicht aber darin, dass seine eigene Wahrnehmung eine falsche sein könnte.

    Den Aggressiven könnte man als dumm bezeichnen, den anderen durch sein bedachtsames Interesse an der Meinung des anderen als tugendhaft.


    Ein anderer weiß von beiden Seiten, hat dennoch das Tugendhafte noch nicht für sich erobert und polarisiert daher mit Absicht, nur um seine egoistischen Zwecke zu befriedigen.

    Solche Menschen muss man als klug und raffiniert bezeichnen.


    Eine Nachbarin ist jemand, die sich in ihre Wohnung zurückzieht und vermeidet, sich in der Gesellschaft zu bewegen, denn sie fürchtet sich vor den Blicken und Reaktionen anderer. Ein Nachbar kam zufällig mit ihr ins Gespräch, sie fasste im Laufe der Zeit Vertrauen zu ihm. Er erkannte bei ihr den fehlenden Gegenpol und empfahl ihr, immer ein wenig den Kopf zu heben und die Nase hochzuhalten, also ausgleichend etwas Arroganz hinzuzufügen.

    Die Nachbarin polarisierte durch ihre Depression, während der Nachbar den fehlenden Gegenpol bei ihr erkannte. Er versuchte, ihr einen Impuls zu geben, der in ihr ein wenig Harmonie verschaffen könnte. Den Nachbarn müsste man als tugendhaft ansehen, der in der Welt ausgleichend agiert.


    Tugendhaftigkeit bedeutet nicht nur, ein starkes Ich zu haben und sinnbildlich ein mächtiges Schwert mit zwei scharfen Schneiden in der Hand zu halten, ein anderer Begriff ist auch Weisheit, die sich von dem egoistischen Raffinesse der Klugheit unterscheidet, während wegen der fehlenden sprachlichen Unterscheidung umgangssprachlich manchmal Klugheit mit Weisheit verwechselt werden kann. Trotzdem ist es praktisch nicht leicht oder gar unmöglich, beide voneinander abgrenzen zu können.





    Noch ertappe ich mich dabei, dass ich ins Urteilen komme: „Wie kann er bloss …“, oder „Warum tut er sich das bloss an …“ usw.,

    Was mag jener Nachbar für sich gedacht haben? Es mag schon sein, dass er gedacht hat: "Herrje, wie kann sie nur?!" Es kann auch sein, dass er es nur empfunden hat, statt es in Worte einzufassen. Jedenfalls muss er es ja empfunden bzw. erkannt haben, es kommt halt nur darauf an, wie man damit innerlich umgeht und was man äußerlich daraus macht.

    Hätte er sie verurteilt, hätte er ihr nicht helfen können; aber es war natürlich ein Urteil, denn er muss für sich ja ihr Verhalten als ein einseitiges beurteilten können, sonst wüsste er ja noch nicht einmal, dass sie überhaupt der Hilfe bedarf.


    Unser Thema ist sehr bereichernd für unsere Menschen(er)kenntnis, finde ich, und schließe mit der (rhetorischen) Frage ab, welcher Art die "Richter" in der Bibel (Das Buch der Richter) anhand dieser Erörterung nach seinem eigenen Gewissen und Empfinden ohne Einflussnahme der üblichen Erklärungen nur gewesen sein konnten.

  • Interessante Fragen zu Gut und Böse sind in mir aufgetaucht die ich noch näher ansehen möchte I


    Ist es nicht so , dass das Gute das ist was das Böse lässt ?

    Gibt es überhaupt Definitionen was gut und Böse ist ?

    Hat dir der Thread in seinem Verlauf auf die Frage etwas Antwort geben können? Welche Fragen sind noch offen geblieben?


    Ist man in der Polarität verbleibend, sind Gut und Böse austauschbar, wie's beim Autokennzeichen ist, wobei vor allem der Aggressive der beiden meint, der andere habe Unrecht und sei böse.


    Dann aber gibt es noch das versetzt Böse, das einmal gut gewesen war und die Entwicklung nicht mitgemacht hat, aber das Alte im Neuen verlangt und es rückschrittig machen will.





    Priska: "Ist es nicht so , dass das Gute das ist was das Böse lässt?"


    Die Frage ist mir etwas zu poetisch formuliert, sodass ich mir nicht sicher bin, worauf sie hinaus will. Sie klingt zunächst wie beim Autokennzeichen polar. Das Böse (unter-)lässt es, die andere Seite zu berücksichtigen, die vom anderen als die einzig richtige und somit als die gute angesehen wird. Doch die volle Wahrheit ist, beide haben Recht. Was hier jedem der beiden als richtig/gut erscheint, entpuppt sich als gleichwertige Halbwahrheit. Wer sich einer Halbwahrheit bedient und der anderen Seite den zitierten Spruch entgegenschleudert, würde sich damit nur aufblähen.

  • Mistelzweig

    Danke die Fragen sind beantwortet .

    Ich bin der Meinung , wenn ich jemandem Recht gebe , ist es auch möglich , dass beide Recht haben könnten , deshalb ist recht haben wollen überflüssig .

  • Viele Menschen melden sich freiwillig für den Krieg, anderen würde das im Traum nicht einfallen.

    Käme jetzt beides als gleichwertig auf die Waage?


    Es gibt Ähnliches. Ein Zeitzeuge des Holocaust berichtet, dass nicht alle Deutsche sich an den Morden beteiligt hätten. Sie sollen sich gesträubt und gesagt haben, das könnten sie nicht und sie wären in diesem Falle auch nicht dazu gezwungen worden, während andere sich lustig gemacht und jene Menschen verachtet und erniedrigt hätten - der Mord war ihnen Lust.

  • Demnach ist das NICHTS das Tote

    Das Tote kann nicht das Nichts sein,weil es schon das Tote ist. Etwas kann niemals Nichts werden.Aus dem Nichts kann niemals Etwas werden.

    Das Nichts kann nur Nichts sein,weil das All Alles ist was wirklich ist. Es kann nichts außerhalb des Alls existieren.Sonst wäre das All nicht das All.

  • Ich finde, dass Mistelzweig hier schon etwas aufdeckt, was mich lange beschäftigte. Ich hatte oft den Eindruck, dass die Egos (Egoismus) sich ebenfalls eingeladen fühlen und immer exakt mithören/lesen. Wenn es einen Weg da heraus gibt, ich bin ganz Ohr – äh, ganz Auge.

    Jedenfalls mit Vernunft bzw. mit der steten Bemühung darum. Danke dir, denn auf diese Frage habe ich gewartet!

    Den Egoismus kann man schlecht an der Eingangspforte eines Forums abweisen, das würde ja zur Willkür und Ausgrenzung einzelner User führen. Es ist eigentlich das Gegenteil richtig, nämlich alle einzuladen; denn tritt eine Form des Egoismus bei irgendwem wie auch immer auf, so erkennen wir darin ein Polarisieren, haben wir das Prinzip der Polarität auch genügend studiert. Nun kommt aber der nächste Schritt, der für uns jetzt mit dieser Frage notwendig wird, auf den wir im Thread über die Polarität noch nicht gekommen sind (deshalb kann dieser Beitrag dorthin auch gerne als Kopie verschoben werden, schließlich ist er hier ja auch nicht so falsch), denn der ist noch lange nicht beendet.

    Biblisch heißt dieser nächste Schritt: "Wenn dich einer zwingt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann gehe zwei mit ihm." Mt. 5.41 Man füge ihm also das fehlende zweite Glied hinzu, so dass er ins rechte Gleichgewicht gelangen kann.

  • Polarität und polarisieren sind zwei völlig verschiedene Begriffe mit unterschiedlicher Bedeutung.

    Ich habe sehr oft festgestellt, das in der Esoterik manche Begriffe für etwas benutzt werden, deren Inhalt sie aber nicht wiedergeben.

    Da wird vielfach aus dem wissenschaftlichen Sektor Begriffe übernommen, die inhaltlich einen völig anderen zusammenhang darstellen.


    Polarität ist ein Ausdruck der Philosophie für das Verhältnis sich gegenseitig bedingender Größen. Sie unterscheidet sich vom Dualismus, bei dem die Größen als antagonistisch (nicht miteinander vereinbar) gesehen werden. Bei der Polarität geht es nicht um einen unvereinbaren Gegensatz, sondern um ein komplementäres Verhältnis.

    Die Welt ist polar und beide Größen stehen immer in einem komplementären Teilungsverhältnis und sind als Gesamtes immer in sich harmonisch ausgeglichen.

    Änderungen sind nur über ein verschieben des Teilungsverhältnisses möglich.

    Leider ist das menschliche Denken dual konditioniert und darin verstrickt.

    Der Pfad der Erleuchtung ist ein Holzweg
    Man kann Menschen, die in Irrtümer verliebt sind, nicht zur Wirklichkeit bringen

  • Wenn wir sagen „diese Person polarisiert“, meinen wir jemanden mit einer ausgeprägten Ansicht. Diese Ansicht führt häufig dazu, dass sich die Leute in zwei Gruppen teilen. Die einen folgen dieser Person und andere „hassen“ sie. Die Polarisierung kann konstruktiv sein. Sie kann zu interessanten Diskussionen und Debatten führen. Allerdings kann sie auch zu Konflikten und Spaltungen führen. Doch darum geht es in diesem Thread nicht. Vielleicht hilft es, wenn Du Sat Naam , uns Lesern ein Beispiel geben würdest, von einander bedingenden Grössen. Damit wir besser verstehen, was Polarität ist, wenn wir davon reden und alle vom gleichen reden. :)

  • Das fängt mit Gut und Schlecht an und geht dann weiter über richtig und falsch.

    Das sind alles künstliche duale konstrukte die wir überall unterschwellig in den unterschiedlichsten Varianten im sprachgebrauch anwenden.


    Das eine schließt das andere aus, und daraus ergibt sich eine entsprechende eingrenzende Wahrnehmung.

    Worüber ich gestolpert bin und da sehr lange gebraucht habe um dahinter zusteigen ist möglich und unmöglich.

    Ich bin davon ausgegangen das alles möglich sein muß und habe daher die unmöglichkeit kategorisch ausgeschloßen - und damit etwas ausgegrenzt.

    Nun, und dann bekam ich unmöglichkeiten zu im leben spüren. Es gibt sie - und das hat mich frustiert, weil dann eben nicht stimmen konnte, das alles möglich sein müßte.

    Es hat lange gebraucht, bis ich mich aus diesem dualen Gefängnis befreit habe - ich dem ich nach einer lösung gesucht habe, beides in EIN-Klang zu bringen.

    Die lösung ist eigentlich recht einfach. Jede überlegung dazu ist bereits wieder viel zu kompliziert.

    Die Unmöglichkeit ist lediglich eine von den unendlich vielen anderen Möglichkeiten die es gibt.

    Also ist doch ALLES möglich, aber ohne Ausgrenzung.

    Es liegt also an einem selbst, ob etwas möglich ist oder nicht.

    Ich habe auch aufgehört etwas als richtig oder falsch anzusehen. Das ist subjektive Wahrnehmung.

    Wenn das eine richtig ist, kann das andere nur falsch sein.

    Jede Münze hab ja bekanntlich 2 Seiten, aber es ist letztendlich EINE Münze und die beiden seiten gehören zusammen.

    Indem ich nur eine Seite betrachte und die andere ausgrenze, habe ich mich bereits wieder selbst überlistet.


    Nachdem ich nach dem Jahr 2000 wieder nach Deutschlang gekommen bin habe ich dann ausprobiert ob und wie meine erkenntnisse und erfahrungen auch für andere nutzbar sein könnten, habe ich damals ein Projekt in einem Esoforum gestartet, worauf sich da wieder eine feste gruppe bildete, die dann später als man uns aus dem esoforum entfernt hatte, weil das den Admins da zu herbe war was wir da zu tage brachten (erklärung siehe im Text) eigene Foren gegründet habe, wo uns keiner mehr irgendwas vorschreiben könnte. Da gab es nur eine Regel : Keine Regel.

    Und da war diese Thema u. a. dann auch mal angesagt:


    Ich kann hier ja mal den Text reinstellen , den ich demjenigen damals als Erklärung gegeben habe:

    Der Pfad der Erleuchtung ist ein Holzweg
    Man kann Menschen, die in Irrtümer verliebt sind, nicht zur Wirklichkeit bringen

  • Auch ich habe gemerkt, warum die Wertung GUT und SCHLECHT als polare Pole in einem relativen nondualen Spektrum mehr Sinn ergeben, denn dass ich mich z. B. mehr bewege wegen meinen Umzugsvorbereitungen, erscheint vielleicht SCHLECHT, weil es meine Schmerzkrankheit triggert, gleichzeitig aber GUT, weil es meine Schonhaltung unterbricht und meine Muskeln erhält und trainiert. So gesehen entsteht ein rundes Bild der Ergänzung, wie Yin und Yang.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Man könnte es als eine Art „Flucht“ sehen, wenn „Richtig" und „Falsch“ geleugnet werden. Wir springen vom Turm in den Abgrund. Wir glauben, dass wir fliegen können. Das wird sich jedoch als falsch erweisen, stimmt’s? Richtig ist, dass uns die Erdanziehung nach unten zieht. Interessant ist die Frage, warum viele Strömungen solche Ideen entwickeln. Vermutlich ist das tatsächlich in unserer christlichen Prägung begründet, dass man keine Fehler machen darf, weil es Sünden sind. Sünde und Fehler werden gleichgesetzt. Also werden Konzepte entwickelt, wo man keine Fehler mehr machen kann … Ob das klug ist, das steht auf einem anderen Blatt.


    Ich bin da offener und habe mit Fehlern (falsch) ein freundschaftliches Verhältnis. Gerade in der (Software)Entwicklung bin ich äusserst dankbar, wenn jemand Fehler entdeckt, so können sie meist bereinigt werden. So sehe ich es auch, auf dem spirituellen Pfad: Fehler sind nicht da, um sie zu verurteilen, sondern, um aus ihnen zu lernen und sie zu bereinigen. Wie könnte dies bewerkstelligt werden, wenn der Entwickler davon ausgeht, dass es kein Richtig und Falsch gibt?


    Wenn wir Frieden wollen, ist es falsch, mit Waffen zu hantieren.
    Wenn wir schlank sein wollen, ist es richtig, uns gesund zu ernähren und uns zu bewegen.


    Manchmal entsteht der Eindruck, dass Esoterik und Spiritualität genutzt wird als Mittel, um dem Leben zu entfliehen. Es wirkt so, als ob sie dazu dienen, sich die Dinge zurechtzulegen, wie sie einem passen. Doch ist das wirklich so im Kern der Lehren, nicht mehr als ein verlängerter Arm des Ego?


    Statt so zu tun, als gäbe es die Pole nicht, sollten wir sie gleichsetzen, als gleichwertige Grössen.


    Sat Naam , mit dem RichtigFalsch-Ding triffst Du genau einen Nerv. Lange Zeit sann ich über dieses Konzept nach und kam zum Schluss: Nicht hilfreich, obwohl ich die tiefe Wahrheit dahinter sehe. Die Erkenntnis dahinter: Die Dualität verschwindet nicht einfach, weil ich nicht an sie glaube.


    Wenn ich etwas missverstanden habe, bitte einfach mitteilen - Fehler sind zum Bereinigen da. :)

  • Das ist auch so eine Sache. Es geht nicht darum sie zu leugnen, sondern aus einer *anderen* Perspektive zu betrachten.

    Leugnen ist wieder Ausgrenzung - Teilung.

    Wenn du glaubst fliegen zu können und von Turm springst ist das nicht falsch, sondern lediglich ein Irrtum.

    Das eine beinhaltet eine Wertung, das andere ist wertefrei.

    Das ist eine christliche Prägung, denn Schuld und Sühne resultieren daraus. Auch da geht es um eine andere Perspektive.

    Fehler sind ebenfalls nicht falsch, sondern ebenfalls nur Irrtümer.

    Wertungen beinhalten ein Ur-Teil

    Sat Naam , mit dem RichtigFalsch-Ding triffst Du genau einen Nerv. Lange Zeit sann ich über dieses Konzept nach und kam zum Schluss: Nicht hilfreich, obwohl ich die tiefe Wahrheit dahinter sehe. Die Erkenntnis dahinter: Die Dualität verschwindet nicht einfach, weil ich nicht an sie glaube.

    Stimmt, so geht es auch nicht, weil es ebenfalls wieder eine ausgrenzung ist.

    Zudem Glaube ist nicht Wissen auch wenn man Glaubt zu wissen.

    Es geht darum zu einer anderen Perspektive in einer anderen Ebene zu gelangen


    Gleichnis:

    Eine Ameise wäre ein 2dimensionales Wesen, das in seiner Wahrnehmung nur länge und breite kennt. Die Höhe könnte ihr zwar theoretisch bekannt sein, liegt aber außerhalb ihrer normalen Wahrnehmung. Setze jetzt 2 Ameisen in einen rechteckigen Behälter. die eine auf dem Boden, die andere auf der Stirnfläche und hänge in die mitte eine runden Stab von gleicher Höhe und durchmesser. Die ameisen werden die Übergänge von Boden und Stirnfläche nicht wahrnehmen können.

    Jetzt gibst du beiden Ameisen durch eine Initialisierung die möglichkeit kurz nach oben blicken zu können.

    Was sehen die beiden in ihrer Wahrnehmung ? . Die eine sieht einen Kreis die andere ein Quadrat.

    Beide werden da aber keinen direkten zusammenhang herstellen können, was sie da gesehen haben.

    Aber jede hält das was sie gesehen hat für richtig und stuft daher die Sicht der anderen als falsch ein, weil ihnen eben der direkte Bezug zur dritten Dimension fehlt.

    Sie unterliegen aber beide einem Irrtum.

    Und genauso ist das auch auf unserer Ebene - in Raum und Zeit.

    Uns fehlt ein gewisser zugang zur nächsten ebene um den (wahren) Zusammengang erkennen zu können.


    Anagarika Govinda hat die Dimensionen des Bewußtseins in seinem buch (was ich hier vorgeschlagen habe) genial beschrieben.

    Ich kann diesen Auszug hier gerne einstellen.

    Der Pfad der Erleuchtung ist ein Holzweg
    Man kann Menschen, die in Irrtümer verliebt sind, nicht zur Wirklichkeit bringen

  • Danke Sat Naam, das hast Du anschaulich beschrieben und hast mir ein Türchen geöffnet. Jetzt werden zwei untrennbar verbundene Polaritäten sichtbar: Innen und Aussen – Wie Innen, so Aussen.


    Sat Naam beschreibt im Kern, dass wir die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten möchten. Dies ist so, weil ihre Leugnung Ausgrenzung bedeutet. Es würde auch Trennung oder Teilung bedeuten. Dies würde bedeuten, dass ein Teil als richtig und ein anderer Teil als falsch empfunden würde. Eine solche Betrachtungsweise führt unweigerlich zur Polarisierung.


    Doch, aus welcher Perspektive können wir betrachten? Nehmen wir den Dialog zwischen Sat Naam und mir als Beispiel. Begriffe sind nur Buchstabenkombinationen, daher neutral. Wir sind es, die den Begriffen einen Wert geben. Den Wert, den wir den Dingen geben, ist von äusseren Faktoren, wie der Familie oder Gesellschaft beeinflusst. Begriffe wie Sünde, Fehler, Sühne oder auch Irrtum, sind in unserer Gesellschaft eher negativ belastet. Wenn uns also ein Begriff beunruhigt, könnte dies darauf hinweisen, dass wir ihn negativ bewerten. Ich denke, dass wenn wir ehrlich sind, dass wir alle solche Begriffe kennen, die uns emotional mitreissen.


    Wollen wir die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten, sollten wir mal nach Innen sehen. Dort finden wir heraus, warum uns manche Begriffe aus der Fassung bringen. Nicht die Begriffe sind das Problem, sondern jener, der bewertet. So wie wir urteilen, so sehen wir. Be-urteile ich, dass die Welt schlecht ist, sehe ich eine schlechte Welt. Be-urteile ich den Begriff Fehler als etwas Unverzeihliches, sehe ich nur Fehler und versuche meine zu verstecken.


    Wer beurteilt, was richtig oder falsch ist, gut oder schlecht? Wer, dass Fehler oder Irrtümer etwas „böses“ sei? Klar, das tun wir selbst. Geprägt von unserem Umfeld zwar, doch letztlich ist jedes Individuum selbst verantwortlich. Die andere Perspektive könnte also sein, die Dinge bewusst von Innen nach Aussen zu betrachten. Beim Aufnehmen von Worten, sich, seiner Emotionen und auch vorgefertigten Meinungen bewusst zu sein. So sind wir in der Lage, unser Innenleben bewusst zu gestalten. Sind wir in Harmonie, sehen wir eine harmonische Welt. Ob wir es bewusst tun oder nicht, wir schauen immer von Innen nach Aussen und nehmen entsprechend wahr.


    Das Christentum war mir immer wichtig, ich bin damit aufgewachsen. Eines Tages bemerkte ich, dass da etwas nicht stimmt, mit meiner Auffassung von Christsein und der Realität. Begriffe wie Sünde oder Schuld belasteten mich sehr und sie bekamen für mich einen negativeren Beigeschmack. Ich durfte durch das Werk „Ein Kurs in Wundern“ etwas erfahren. Es ging nicht darum zu glauben, sondern zu erleben. Ich habe gelernt, wie das Ego funktioniert. Zusätzlich habe ich verstanden, wie es bewertet und urteilt. Es begann eine Reise ins Innere, wo man erst einmal seinen Irrtümern begegnet. Anfangs tat ich mich schwer mit den Lektionen, doch schon bald freute ich mich auf sie. Gerade Begriffe wie Sünde und Sühne, verloren ihren Schrecken und ich begann sie zu lieben. Wir könnten die Begriffe Sünde, Fehler oder Irrtum benutzen. Sie weisen alle auf einen Umstand hin: „Hier wurde ein Ziel verfehlt.“ Diese Begriffe benennen ganz neutral eine Tatsache. :)

  • Danke Sat Naam, das hast Du anschaulich beschrieben und hast mir ein Türchen geöffnet. Jetzt werden zwei untrennbar verbundene Polaritäten sichtbar: Innen und Aussen – Wie Innen, so Aussen.

    Woraus sich wiederum die nächte Polarität ergibt : Wie Oben so Unten

    Die eine ist horizontal die andere vertikal.

    Beide zusammen sind ebenfalls untrennbar miteinander verbunden und bilden einen Raum. Damit sind wir in der 3. Dimension.


    Im weiteren gehe ich mit dem was du schreibst durchaus konform, möchte da aber noch einen Schritt weitergehen.

    Doch, aus welcher Perspektive können wir betrachten? Nehmen wir den Dialog zwischen Sat Naam und mir als Beispiel. Begriffe sind nur Buchstabenkombinationen, daher neutral. Wir sind es, die den Begriffen einen Wert geben. Den Wert, den wir den Dingen geben, ist von äusseren Faktoren, wie der Familie oder Gesellschaft beeinflusst. Begriffe wie Sünde, Fehler, Sühne oder auch Irrtum, sind in unserer Gesellschaft eher negativ belastet. Wenn uns also ein Begriff beunruhigt, könnte dies darauf hinweisen, dass wir ihn negativ bewerten. Ich denke, dass wenn wir ehrlich sind, dass wir alle solche Begriffe kennen, die uns emotional mitreissen.

    Emotionalität ist auch so eine Sache in der Wertung stattfindet. Warum ? - Weil wir darauf konditioniert worden sind zu werten.

    Auch hier wieder duale Sichtweise von Positiv-Negativ.

    Beides ist aber gleichgültig polar. Das eine ist ohne dem anderen nicht möglich.

    Schau dir im materiellen den Aufbau der atomaren Strukturen an. Positiv und negativ geladene Teilchen die eine gesamtheit abbilden.

    Ohne dem würde es dieses Universum nicht geben.


    Und Emotionen sind Schwingungen, die in einem morphogentischen Feld eingebunden sind - das wir einerseits prägen, andererseits auch davon beeinflußt werden. Wechselwirkung.

    Nun, und da haben diverse Vereine über Jahrhunderte dieses Feld geprägt, was dann widerum alle beeinflußt.


    Anmerkung: Emotionen sind nicht mit Gefühlen gleichzusetzen.

    Wollen wir die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten, sollten wir mal nach Innen sehen. Dort finden wir heraus, warum uns manche Begriffe aus der Fassung bringen. Nicht die Begriffe sind das Problem, sondern jener, der bewertet. So wie wir urteilen, so sehen wir. Be-urteile ich, dass die Welt schlecht ist, sehe ich eine schlechte Welt. Be-urteile ich den Begriff Fehler als etwas Unverzeihliches, sehe ich nur Fehler und versuche meine zu verstecken.

    Da würde ich dann noch ergänzen, das man dabei auch nach *oben* sehen sollte.

    Das ist es, was nämlich noch fehlt.

    Der Pfad der Erleuchtung ist ein Holzweg
    Man kann Menschen, die in Irrtümer verliebt sind, nicht zur Wirklichkeit bringen

  • Da würde ich dann noch ergänzen, das man dabei auch nach *oben* sehen sollte.

    Um was zu sehen? Auch da begegnen wir doch nur uns selbst, stimmt’s?


    Emotionalität ist auch so eine Sache in der Wertung stattfindet. Warum ? - Weil wir darauf konditioniert worden sind zu werten.

    Womit wir bei einer weiteren Polarität sind. Emotionen sind das Resultat von Wertung, wird in den Raum gestellt. Wenn wir diese Aussage einfach glauben oder sie ablehnen, haben wir nichts erkannt. Auch wenn wir eine Meinung zu haben scheinen, so sind wir noch immer ahnungslos. In der Meditation oder auch selbstkritischem Hinsehen, können wir erfahren, ob diese Aussage zutrifft. Finden wir heraus, dass Sat Naams Aussage zutrifft, erkennen wir die untrennbare Verbindung, unseres Denkens und den Emotionen. Sie sind nicht zwei, sondern ein und dasselbe...