Die antiken Stoiker und der neuzeitliche Stoizismus

  • Im Gespräch fanden wir heraus, dass Gläubige kaum in die HANDLUNG kommen, da sie die Verantwortung auf einen Gott oder Retter übertragen - der wird dann schon TUN, glauben sie. Man könnte sagen, dass solche Menschen derart auf ihr angelesenes (Kopf)Wissen fokussiert sind, dass sie ihr SEIN kaum spüren, sich ihrer SELBST unbewusst sind.

    Welche Gläubigen meinst Du da, Eisu? Juden und Christen können es nicht sein, denn gerade diese Religionen sind äußerst handlungsbezogen, wie ich bestens weiß durch vielfältige Kontakte zu Gläubigen dieser Religionen und deren Lehren, die ich auch gut kenne. Beziehst Du Dich da eher auf die typischen Mainstream-Esoteriker mit dem zusammengewürfelten Main-Stream-Marktwissen?


    Mein Eindruck ist vielmehr, dass dieses Warten auf den Retter/Prinzen eher psychologisch erklärbar in vielen Menschen schlummert und sich natürlich decken kann mit ihrer Religiosität, aber gerade dogmatische Religionen drängen sehr stark zu moralisch gesetzten Handlungen.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

    Einmal editiert, zuletzt von Laura_Maelle ()

  • So gesehen, kann es sinnvoll sein, dass manche Menschen sich mehr auf das SEIN konzentrieren (z. B. Geisteshygiene), während andere lernen, in die HANDLUNG zu kommen. Mir war die unterschiedliche Herangehensweise der beiden Lehrer, Epiktet und der Philosophenkaiser nicht bewusst - danke fürs aufschlüsseln. *key*

    Man sieht es daran, dass Epiktet vor allem von einfach lebenden, zölibatär und mehr nach Innen gewandten Mönchen und Mystikern adaptiert wurde, während Marc Aurel bei Militärangehörigen und meditierenden Kampfkünstlern ihre jeweiligen Zielgruppen fanden.


    Epiktet ist der Prototyp eines Franziskaner-Ideals, möglichst wenig profanes Leben und geringe Eingebundenheit in normale familiäre Strukturen und Verpflichtungen mit den dazugehörigen notwendigen Handlungsanforderungen, sondern Reduktion auf ein ungebundenes Leben und SEIN als Geschöpf des Himmels, ähnlich wie Diogenes im Fass: Geh mir aus dem Licht, Alexander (der Große).


    Es gibt schon Unterschiede zwischen griechischem Stoizismus und römischem Stoizismus, die römischen Stoiker betonen neben dem SEIN auch das HANDELN im Logos. Ich würde aber die Dynamik im Logos selbst sehen, denn das SEIN ohne Logos wäre tote Materie. Außerdem entspricht Logos dem göttlich tätigen Prinzip.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Welche Gläubigen meinst Du da, Eisu?

    Gläubige im Allgemeinen ohne Bezug auf eine bestimmte Lehre. Glaube = Nicht-Wissen

    Deiner Schilderung zufolge, täten Gläubige gut daran, sich eher mit Epiktet zu befassen und ihren Glauben in Gewahrsein zu verwandeln, indem sie ihren Glauben anwenden und sehen, ob und wie er funktioniert. Danach brauchen sie nicht mehr zu glauben, sondern sind sich dessen gewahr und können fundiert begründen, sodass dogmatische Ideologien ihnen mehr und mehr fremd werden.


    Beispiel aus meiner Lebenserfahrung:


    Ich bin christlich geprägt aufgewachsen und war ein typisch Gläubiger. Beim Bibelstudium kam die Stelle:

    Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewißlich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.

    In der Pubertät bemerkte ich, dass ich homosexuell bin und dann kam diese Zeile. "Schock, ich bin verflucht", dachte ich und fühlte mich elend und schuldig. Ich versuchte diesen Aspekt an mir zu unterdrücken und litt still vor mich hin. Später erinnerte ich mich an das Gebot: "Du sollst nicht Töten" und einen Vers der besagt "Wir sollen nicht als unrein erklären, was Gott uns schenkt". Durch den Widerspruch: "Du sollst nicht töten" und "[...] sie sollen gewisslich getötet werden [...]" wurde mir die Bedeutung der Bibel auf einer geistigen, eher symbolischen Ebene klar. Mir wurde klar, dass Buchstabengläubigkeit oder eben Glaube, nur ein Portal ist. Wenn es durchschritten wird, kommt die Erkenntnis.


    Ja, den Eindruck teile ich mit Dir:

    Mein Eindruck ist eher, dass dieses Warten auf den Retter/Prinzen eher psychologisch erklärbar in vielen Menschen schlummert und sich natürlich decken kann mit ihrer Religiosität, aber gerade dogmatische Religionen drängen sehr stark zu moralisch gesetzten Handlungen.

    Sehr hilfreich der Talk mit Alexander Wagandt: "Leben wir nach einem kindlichen Weltbild?"

  • Gläubige im Allgemeinen ohne Bezug auf eine bestimmte Lehre. Glaube = Nicht-Wissen

    Deiner Schilderung zufolge, täten Gläubige gut daran, sich eher mit Epiktet zu befassen und ihren Glauben in Gewahrsein zu verwandeln, indem sie ihren Glauben anwenden und sehen, ob und wie er funktioniert. Danach brauchen sie nicht mehr zu glauben, sondern sind sich dessen gewahr und können fundiert begründen, sodass dogmatische Ideologien ihnen mehr und mehr fremd werden.

    Ja, das habe ich eingangs am Beispiel des Ringers gemeint, aus ähnlichen Motiven bezüglich des patriarchalisch geprägten Frauenbildes in den Religionen. Damals wurden die Frauen ja eher als Tiere betrachtet. Gegenüber dogmatischen Diskriminierungen bin ich genauso empfindlich, auch wenn sich viele Gläubige nicht mehr daran halten, aber es sind eben systemrelevant wirkende Diskriminierungen.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Mir wird im Alltag zunehmend bewusst, dass mir mein einschränkender Körper vorgibt, wie die Arbeit in welchem Zeitfenster zu erledigen ist. Von daher stimmen die Aussagen der Zeitforscher: Zeiterleben ist Körperzeit!

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Youtube-Video "Richtige Einstellung - Mindset für Erfolg - Neues Denken - Lernen der Zukunft - Vera F. Birkenbihl"

    - siehe Beitrag 25 RE: Die antiken Stoiker und der neuzeitliche Stoizismus

    - Wenn die Vorstellung eine Blockade kreiert, kann der Wille die sich realisierende Vorstellung der Blockade nicht durchbrechen, denn die Vorstellung realisiert sich immer erfolgreich, auch die Vorstellung einer Blockade.

    - Mentale Inventur-Prüf-Technik: Sich 10 Min. am Stück in der Zielsituation sehen (gezielter Tagtraum).

    - Wenn im Unterbewusstsein etwas dagegen ist, sind diese 10 Min. am Stück nicht ohne inneren Widerstand schaffbar.


    Vertiefend dazu auf Youtube: Verena König - Prokrastination als Traumafolge // Podcast #145


    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Dieses Youtube-Video der Traumatherapeutin Verena König beschreibt unbewusste "stoisch" wirkende Symptome als Folge einer Stressreaktion, die als Traumafolge dauerhaft eingerastet funktional aufrechterhalten wird.


    Verena König - Erstarren & Funktionieren als Traumafolge // Podcast #131


    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Ergänzend zur erwähnten Birkenbihl-Methodik: Birkenbihl 3-Schritte-Methode des Erfolgs

    1. - Thema suchen - Plan fassen - Zieldefinition


    - Youtube: Ziele erreichen - Grenzen durchbrechen - Die beste Methode - Vera F. Birkenbihl

    Youtube: Verena König - Transformiere Perfektionismus in gelassene Zielstrebigkeit / Podcast # 12


    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Ich fand einen interessanten englischsprachigen Artikel zum Stoizismus in der Stanford Encyclopedia of Philosophy https://plato.stanford.edu/entries/stoicism/


    Im dort ebenfalls zu lesenden Artikel "Marcus Aurelius" wiederholt sich vieles aus dem Stoizismus-Artikel der Stanford Encyclopedia of Philosophy, aber um den Kosmos-Aspekt erweitert:

    https://plato.stanford.edu/entries/marcus-aurelius/


    Inhaltlich vergleichbar ist dazu der deutschsprachige Bibelwissenschaftsartikel "Stoa"

    https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/53988/

    siehe dort auch den Artikel zu "Logos":

    https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/51968/


    In diesen wissenschaftlichen Zusammenfassungen gibt es weiterführende Quellenangaben.


    Interessant sind wie bereits erwähnt auch die metaphorischen Parallelen zwischen dem Stoizismus der Antike und den Religionen, gerade wenn es um die Transformation der Affekte (Sinnbild Reptil) und die Transzendenz im Logos geht (Sinnbild Vogel).


    https://awakentheworld.com/de/…-maya-la-ilusion-del-ser/


    https://awakentheworld.com/de/…e-schlange-und-der-lotus/

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Interessant sind wie bereits erwähnt auch die metaphorischen Parallelen zwischen dem Stoizismus der Antike und den Religionen, gerade wenn es um die Transformation der Affekte (Sinnbild Reptil) und die Transzendenz im Logos geht (Sinnbild Vogel).

    Es ist vergleichbar mit dem Atmen und Singen, wo der Affekt der kräftigen Bauchstimme sich vom Zwerchfell her bis zu den Stimmbändern transformiert (Reptil) und dort zu einer melodiösen Stimme in den weiten Schallraum transzendiert (Vogel).


    Youtube: Singtipsbyemu - SO singst du IMMER aus dem Bauch - Einfach Singen lernen


    Liebe Grüße, Laura Maelle

    Einmal editiert, zuletzt von Laura_Maelle ()

  • Der Stoizismus ist wirklich eine gute Basis der Vernunft ohne Widersprüche zur Lebenswirklichkeit, d. h. im Stoizismus steht die geistige Ebene nicht im Widerspruch zum Irdischen, sondern bildet eine natürliche Einheit. Es wird nichts ausgeblendet oder dogmatisch verneint. Mit der stoizistischen Lupe kann ich auch andere Lehren betrachten und deren widersprüchliche Aussagen im stoizistischen Erklärungsmodell auflösen und bereinigen. Auf diese Weise kann ich die dortigen ungeschliffenen Edelsteine als Gewinn bergen, die mir sonst nicht zugänglich wären, weil die Widersprüche zur Vernunft oder Realität Widerstand in mir erzeugen würden. Ich beachte dabei auch den Umstand, dass der Mensch dazu neigt, intuitive Eingebungen subjektiv durch Urteile zu verfälschen. Gerade dort setzt der Stoizismus bereinigend an.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Derzeit habe ich das Design hier dunkel eingestellt, um meine leicht gereizten Augen zu schonen. Außerdem passt das dunkle Design gerade ideal zu meiner inneren Einkehr, wozu ich jetzt gar nicht groß schreiben möchte. Es ist ein geschützter Inkubationsraum des Verarbeitens und sich neu Aus- und Aufrichtens zum Universum (Gott - Logos), um den stressigen Alltag leichter anzunehmen. Das gelingt dadurch überraschend gut.


    Ich bin dabei, die Erkenntnisse des Stoizismus zu vertiefen, dies im Vergleich zu ähnlichen Lehren, denn es ist oft so, dass gemeinsame Nenner, aber auch Unterschiede die stoizistische Sichtweise noch verständlicher und plausibler machen, gerade bei den harten Lektionen. Die gemeinsamen Nenner zeigen gleichzeitig, dass alles aus derselben Urquelle des Seins stammt und es nur an der menschlichen Bewertung liegt, wenn sich Unterschiede und Unstimmigkeiten einschleichen. Der Stoizismus ist für mich persönlich der stimmigste Zugang.


    Andere Lehren mit ähnlichen Kernaussagen wirken teilweise wie auseinandergedriftete Kontinente, die eigentlich zusammengehören auf logische und vernünftige Weise, jedoch durch eine verstärkte Gefühlsdiktion diese durchgängige Logik eingebüßt haben und dogmatische Axiome als Klammern herhalten, die einfach geglaubt werden müssen. Beim Stoizismus ist das nicht nötig durch die Logik des Logos.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Es ist wunderschön, dass Du aus den unterschiedlichsten Aussagen und Erfahrungen, eine Verbindung zum Stoizismus machen kannst Laura_Maelle, das ist mir mehrfach schon aufgefallen. <3

    Andere Lehren mit ähnlichen Kernaussagen wirken teilweise wie auseinandergedriftete Kontinente, die eigentlich zusammengehören auf logische und vernünftige Weise, jedoch durch eine verstärkte Gefühlsdiktion diese durchgängige Logik eingebüßt haben und dogmatische Axiome als Klammern herhalten, die einfach geglaubt werden müssen. Beim Stoizismus ist das nicht nötig durch die Logik des Logos.

    Ich bin zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt und stellte fest, dass an Lehren zu glauben kaum zu Bewusstsein führt, da Lehren oft auf gesellschaftliche Bedürfnisse von damals, zurechtgebogen sind. Bewusstsein geschieht, wenn innen und aussen als das Eine erkannt wird und das kann nur JETZT stattfinden:


    Was lösen die Schriften und Lehren in mir JETZT aus und warum?

    Wie könnten die Autoren ihre Aussagen gemeint haben und wie kann ich es JETZT verstehen und nutzen?

    Finde ich eine Wahrheit oder muss ich daran glauben?

    Wenn ich die Wahrheit nicht sehe in der Aussage, woran liegt das und ist es wahr?


    Auf der Gefühlsebene sehen wir oft besser als mit den körperlichen Sinnen, hilfreich ist eine Kombination von beidem. Lehren sind wie Nussschalen, sie beinhalten den Kern (der Wahrheit). Die Schalen selbst sind kaum verdaulich, wir essen den Kern, nicht die Schale. Verkünden wir etwa der Welt: „Ich bin Christ, ich bin Christ …“ ist das so, wie wenn wir sagen: „Ich bin eine Nussschale, ich bin eine Nussschale …“, wir übersehen den Kern, der der Schale innewohnt. Die Nuss (die Lehre) schmeckt einzigartig und ergänzt sich wunderbar mit anderen Nüssen. So ist es auch mit den Lehren, welche auf der Wahrheit beruhen, sie sind wunderbare Seelennahrung.


    Manch einer mag fragen: „Was ist denn die Wahrheit?“ Wir sind derart desinformiert, dass wir oft das Offensichtliche nicht erkennen. Darum empfehle ich den Fragenden, sich mit dem Thema Wahrheit zu befassen. Die muss definitiv NICHT geglaubt werden, sie ist allgegenwärtig und offensichtlich. :)

  • Auf der Gefühlsebene sehen wir oft besser als mit den körperlichen Sinnen, hilfreich ist eine Kombination von beidem. Lehren sind wie Nussschalen, sie beinhalten den Kern (der Wahrheit). Die Schalen selbst sind kaum verdaulich, wir essen den Kern, nicht die Schale.

    Lieber Eisu, Dein Vergleich der heterogenen Lehren mit Nüssen, die äußerlich unverdaulich jedoch den gleichen wahren Kern beinhalten, ist wirklich sehr treffend. Vielen Dank!


    Im Stoizismus geht es ja auch klar über die eigene Natur (Intuition - verkörperte Logos-Seele), die im Kosmos (Allnatur - Gott - Logos) verankert ist, so wie alles Seiende.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Lieber Eisu, Dein Vergleich der heterogenen Lehren mit Nüssen, die äußerlich unverdaulich jedoch den gleichen wahren Kern beinhalten, ist wirklich sehr treffend. Vielen Dank!


    Im Stoizismus geht es ja auch klar über die eigene Natur (Intuition - verkörperte Logos-Seele), die im Kosmos (Allnatur - Gott - Logos) verankert ist, so wie alles Seiende.


    Die Intuition verbindet die Wahrnehmung des Gefühls mit der Logik.


    Der Nuss-Vergleich erinnert mich übrigens an den Film Innere Welten-Äußere Welten mit dem Kiefernzapfen als Metapher, ab 11:30


    https://awakentheworld.com/de/…e-schlange-und-der-lotus/


    Ich beschäftigte mich früher auch mal intensiv mit Autohypnose und las sehr viel dazu, gerade Wissenschaftliches. Ich war erstaunt, wie viele unterschiedliche Techniken letztlich zum gleichen Ergebnis führen. Es spielt eigentlich keine Rolle, ob man sich durch Konzentration und eine starke Aufmerksamkeitsbündelung oder durch Entspannung eine innere Leere erschafft, wodurch im Vakuum letztlich das Wesentliche präsent wird, es also gleichzeitig eine achtsame Aufmerksamkeit bedeutet. Das zeigen mir auch die unterschiedlichen Lehren, die im Kern trotzdem erstaunlich ähnlich sind.


    Im Stoizismus geht man den Weg der Konzentration und Aufmerksamkeitsbündelung im aktiv tätigen Logos. Durch diese Fokussierung wird gleichzeitig eine Menge losgelassen an Reizüberflutung und Energieverschwendung. Es wird zur meditativen Innenschau. Andere Lehren blenden das Äußere aus und erstreben die innere Leere in der Achtsamkeit und Meditation, wodurch der universale Logos ebenfalls präsent wird. Es sind zwei Seiten einer Medaille, Trance und Meditation, Konzentration und Tiefenentspannung. Erklärt wird es damit, dass durch die Aufmerksamkeitsbündelung auf den Konzentrations- oder Meditationsgegenstand bzw. Zustand sehr viel Energie vom Körper abgezogen wird und dadurch automatisch eine Entspannung eintritt.


    Youtube: SleepTube - Hypnotic Relaxation - RELAXING FLOW - Delta Brain Waves - Sleep Music, Insomnia, Meditation, Yoga, Study


    Liebe Grüße, Laura Maelle

    Einmal editiert, zuletzt von Laura_Maelle ()

  • Ist es nicht so, dass gerade auch bewertet wird, um gar nicht erst von einer Situation vereinnahmt zu werden? z. B. Joggen auf einem Weg, jemand kommt einem entgegen, Bewertung der Gefährlichkeit des Gegenübers, harmlose Alte mit Stock, keine Gefahr, weiter joggen. Also keine spezielle Aufmerksamkeitsabziehung auf Zielperson, welche näherkommt. Und so passiert das doch laufend im Alltag. Eine gewisse Grundbewertung ist notwendig zum Überleben. Eine Aufmerksamkeitsvereinnahmung wäre schon affektiv und gerade dort hilft der Stoizismus, dies auf vernünftige Weise zu kontrollieren.


    Ich mache es ganz einfach, indem ich es zu Gott (Logos) delegiere und darauf vertraue, dass ich von Gott die richtigen intuitiven Eingebungen erhalte, um die jeweilige Situation für den Moment passend zu bewerten auf die Frage: Bin ich durch diese Situation aufgefordert zu handeln oder dem nachzugehen oder nicht?


    Im tiefen Gottvertrauen kann man diese Einschätzung jedoch getrost Gott überlassen und dann die intuitiven Eingebungen zu den jeweiligen Lebenssituationen und traumatischen Trigger empfangen. Dadurch werden verfehlte Schemata, negative Suggestionen und verzerrte Selbstbilder und Fremdbilder losgelassen. Es sind nur Meinungen, Zerrbilder, Gedankenkarussells. Der Stoizismus hilft, sich verstärkt mit dem Universum zu verbinden, wodurch sich die Perspektive verändert. Man kommt aus der Opferrolle des falsch Programmierten raus und öffnet sich für die universale Wahrheit, die befreit.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Nun, jede Lehre, die stur im Kopf praktiziert wird, führt letztlich zu einer Entmenschlichung und Gefühllosigkeit. Solche regelorientierte Menschen, nannte Jesus, „die Schriftgelehrten“. Sie waren es, die Jesus ans Kreuz brachten → Im Namen Gottes!


    Lehren sind wunderbare Richtungsweiser, nur das. Es ist wie im Strassenverkehr wenn Rechtsvortritt gilt, es ein anderer Verkehrsteilnehmer vergessen hat. Wenn es knallt, tut es beiden weh, egal wer im Recht ist. -^_^-

  • Sinnvolle Arbeit erleben - in stoischer Präsenz & intuitiver Achtsamkeit


    Um eine Arbeitsaufgabe sinnvoll zu erleben und selbstführend zu gestalten, braucht es eine innere Sicherheit und Souveränität, die sich von äußeren Faktoren unabhängig macht. Diese innere Sicherheit wird durch intuitive Stimmigkeit und Konsistenzerfahrungen hergestellt, was Orientierung gibt. Dies fördert wiederum das Selbstvertrauen und das Vertrauen in eine versteh- und bewältigbare Welt, die in einem sinnvollen Kontext der Ordnung und Zugehörigkeit steht, wodurch die damit verbundene Anstrengung und Veränderungsbereitschaft einen Kohärenzsinn ergibt, dabei gleichzeitig die angstvolle Kontrollsucht abbaut und das perfektionistische Streben nach Erkennen der Komplexität reduziert. Dieses innere Sicherheitsgefühl wird gesteigert durch eine wertneutrale und angstfreie stoische Präsenz und Achtsamkeit.


    Sinnvolle Arbeit erleben in stoischer Präsenz und intuitiver Achtsamkeit = stoische Transzendenz im tätigen Logos, befreit von den persönlichen Affekten durch majestätisch erhebende, intuitiv entfaltende Adlerperspektive und transzendent erhöhte Berggipfel-Zielorientiertheit.


    Parallelen in der Kognitionspsychologie:


    https://www.pohlw.de/lernen/kurs/index-lernen/


    https://www.pohlw.de/lernen/kurs/lern1/


    https://www.pohlw.de/lernen/kurs/lern2/

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Es gelingt mir in kleinen, achtsamen Schritten, meiner Familie und vor allem meinem Neffen die hilfreiche Sichtweise des Stoizismus & Minimalismus sowie meine selbstgeschriebene Handlungsanleitung nahe zu bringen. Gerade heute war so ein Tag des Aha-Erlebnisses für uns beide und im Zuge dessen auch ein bisschen für seine 14-jährige Schwester, die mit im Boot schwingt. Ich bin sehr dankbar dafür. 0:-)


    Youtube: Soothing Relaxation - geheimnisvolle Entspannungsmusik - Harfe, Flöte, Klavier & Streicher


    Liebe Grüße, Laura Maelle