Wenn Mann runter retardiert ist

  • Ich denke, ich kann in etwa verstehen, was 12.34.56 zum Ausdruck bringen will. Wenn man es einmal von der Gefühlsebene her liest statt von der Verstandesebene, merkt man, dass er eine geistige Behinderung hat und sich kindlich ausdrückt. Das ist das, was er FÜHLT und wie die Welt IHM begegnet. Und ich glaube, da sind unsere gut gemeinten Ratschläge hier gar nicht unbedingt hilfreich bzw. dringen vielleicht gar nicht zu ihm durch oder werden verstanden? Es wirkt, als wenn er in einem inneren Gefängnis sitzen würde, aber keines, in das er sich selbst eingeschlossen hat. Sondern das ist die Art und Weise, wie ER mit seiner eingeschränkten Wahrnehmungsweise die Außenwelt WAHRNIMMT. Ich habe das aber zunächst auch nicht so ganz gesehen, denke aber, dass Vorwürfe hier nichts bringen. Ggf. ist auch eine Form von Autismus mit dabei. Wie gesagt, das sind alles nur Mutmaßungen von mir, aber ich merke schon, wenn jemand von seinen Mitteln her nicht in der Lage ist, bestimmte Dinge überhaupt zu verstehen. Ich darf hier selbst auch noch an meiner kompletten Annahme ALLER anderen Menschen arbeiten.



  • ...Wenn man es einmal von der Gefühlsebene her liest statt von der Verstandesebene, merkt man, dass er eine geistige Behinderung hat und sich kindlich ausdrückt

    Das tue ich auch! Mit dem Unterschied, dass ich mir meiner eigenen geistigen Behinderung gewahr bin. Wenn ich hier im Forum schreibe, dann sehe ich in erster Linie mich selbst. Ich bin der, der den Prozess durchläuft und gleichzeitig sehe ich den Leser, von dem ich ausgehe, dass er genauso an sich arbeitet. Es spielt für mich also weniger eine Rolle, ob ich im aktuellen Thema, den Autor anspreche, sondern jeden Leser, einschließlich mich selbst. Jedem hier im Forum, der denkt, dass er in einer besseren oder schlechteren Position sei, muss zuerst bewusst werden, in welcher Lage er sich wirklich befindet, deshalb muss er sich erst seiner eigenen Behinderung bewusst werden.

  • @Robert

    Aber wären wir da nicht wieder bei der Thematik "Jeden dort abholen, wo er steht?" Ich sehe mich selbst nicht in einer besseren Position, nur in einer anderen und ich versuche zu erspüren, so weit es geht, in welcher Position sich der andere momentan befindet und darauf einzugehen. Dass ich dabei selbst auch keinen Plan von nix habe, darüber bin ich mir bewusst. Aber ich will wenigstens versuchen, den anderen und seine Sichtweise zu verstehen (und wodurch sie vielleicht entstand).

  • Jedem hier im Forum, der denkt, dass er in einer besseren oder schlechteren Position sei, muss zuerst bewusst werden, in welcher Lage er sich wirklich befindet, deshalb muss er sich erst seiner eigenen Behinderung bewusst werden.

    Das lag mir schon immer auf der Seele und du sprichst es aus .

    Als ich noch körperlich und geistig schwer behinderte Mitmenschen begleitete , sagte ich mal zu einer Betreuerin , die sich auf dem Podest sah , ich hätte so das Gefühl , dass wir alle auf irgendeine Weise behindert wären .

    Sie wurde fuchsteufelswild und hasste mich von da an .

  • Priska

    Das fasst einen Gedanken von mir auf, den ich heute morgen beim Spazierengehen hatte. WAS, wenn ALLE als verrückt bezeichneten Menschen die eigentlich normalen wären und die, die sich selbst als normal bezeichnen, die eigentlichen Verrückten?

  • Das fasst einen Gedanken von mir auf, den ich heute morgen beim Spazierengehen hatte. WAS, wenn ALLE als verrückt bezeichneten Menschen die eigentlich normalen wären und die, die sich selbst als normal bezeichnen, die eigentlichen Verrückten?

    dem ist so , wir lernen wieder Gefühle zu spüren und sie zu fühlen und sie tun es schon , waren gute Lehrmeister

  • Das lag mir schon immer auf der Seele und du sprichst es aus .

    Als ich noch körperlich und geistig schwer behinderte Mitmenschen begleitete , sagte ich mal zu einer Betreuerin , die sich auf dem Podest sah , ich hätte so das Gefühl , dass wir alle auf irgendeine Weise behindert wären .

    Sie wurde fuchsteufelswild und hasste mich von da an .

    Ja Priska, genauso ist es! Wir sind alle auf irgend eine Weise behindert. Vielleicht ist der Grad der Behinderung bei jedem unterschiedlich ausgeprägt und der weniger Behinderte kann dem Schwerbehinderten etwas helfen, aber Tatsache ist, ich selbst bin behindert und muss herausfinden woran es liegt. Das ist die Aufgabe.

  • Als ich noch körperlich und geistig schwer behinderte Mitmenschen begleitete , sagte ich mal zu einer Betreuerin , die sich auf dem Podest sah , ich hätte so das Gefühl , dass wir alle auf irgendeine Weise behindert wären .

    Im Grunde genommen stimmt das auch. Behindert heißt ja nur eingeschränkt. Und wir haben ALLE eine eingeschränkte Sichtweise und können alle nur Bruchstücke des großen Ganzen erfassen.

  • Ja Priska, genauso ist es! Wir sind alle auf irgend eine Weise behindert. Vielleicht ist der Grad der Behinderung bei jedem unterschiedlich ausgeprägt und der weniger Behinderte kann dem Schwerbehinderten etwas helfen, aber Tatsache ist, ich selbst bin behindert und muss herausfinden woran es liegt. Das ist die Aufgabe.

    Wir können nicht helfen nur begleiten , manchmal auch Grenzen setzen .

  • Priska

    Das fasst einen Gedanken von mir auf, den ich heute morgen beim Spazierengehen hatte. WAS, wenn ALLE als verrückt bezeichneten Menschen die eigentlich normalen wären und die, die sich selbst als normal bezeichnen, die eigentlichen Verrückten?

    Was so ein Spaziergang doch an Wahrheiten hervorbringt! Meine Pflegemutter sagte: Das Leben ist kein Spaziergang. War meine Pflegemutter verrückt oder normal? Ich, jedenfalls bin verrückt, das habe ich zumindest schon mal erkannt.

  • @Robert

    Ja, jeder von uns hat eine VER-RÜCKTE Wahrnehmung oder auch verschobene.


    Gut ist auch der Spruch "Das Leben ist kein Ponyhof!" Ja zum Glück nicht, bin eh allergisch gegen Pferde.

    Einmal editiert, zuletzt von Kassandra ()

  • Hallo miteinander.


    Danke für eure Lieben Antworten.

    Ich selbst halte mich für spirituell statt krank.
    Aber das sieht niemand. Daher fühle ich mich oft falsch verstanden.

    Ich komme mir in Deutschland vor , wie als wenn man als Behinderter "nur nett verstanden" wird.

    Jeder meint, er kenne mich, weil ich krank wär. Ich lebe in einem Kleinen Dorf alleine in einer Wohnung.

    Ich komm mir vor, als säße ich noch im Heim.

    Die Heimzeit war nicht anders als Betreutes Wohnen. Einfach ein Zimmer, in dem man abgammelt.


    Deutschland ist ein reiches Land. Wieso so wenig für Behinderte getan wird, von Inklusion ganz zu schweigen,

    ist mir ein Rätsel.Da werden für Ukraine-Flüchtlinge Materielle Hilfen locker gemacht, und ich sitze hier mit

    meiner finanziellen Bevormundung durch meinen gesetzl. Betreuer stumm in der Wohnung.

    Wie kann es sein, dass In Deutschland Menschen, nur weil sie krank sind, von ihrer Verantwortung abgebunden werden?

    Ich habe den seit 2014. Es nervt nur noch. Darf nichts alleine entscheiden. Was eine behinderte Bürde darstellt.

    Rechtliche Betreuung ist wie eine Frühpension. Ich beziehe Grundsicherung, und schäme mich so, mit 31 schon Frühpensioniert zu sein.

    Nur weil ich noch nie gearbeitet habe offiziell.


    Mfg

    12.34.56


    Ich komme mir wie paralysiert vor.

    Seit 11 J. schlucke ich die Antidepressiva.
    Außer, dass ich stumpf werde, betreut bin, keine Freude draußen finde, kaum Arbeiten kann (wegen der Tablettenwirkung, nicht wegen der Krankheit)

    dann frage ich mich, was hier falsch läuft.

    Ich bin ja noch im Leben. Aber manchmal komm ich mir vor wie drüben.

    Die Tablette lässt mich pschychosomatisch werden.

    Die Wirkung kristallisiert in meinem Kopf, kann mich kaum konzentrieren.

    Die Tablette kann nur in der Klinik geändert werden.

    Aber ich bin doch nicht die Wirkung der Tablette.

    Einmal editiert, zuletzt von SpiritJetzt () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von 12.34.56 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Aber ich bin doch nicht die Wirkung der Tablette.


    Vor vielen Jahren las ich, Eckhard Tolle. Er sagte du bist nicht dein Verstand. Heute weiß ich was er damit gemeint hat. Egal ob die Wirkung der Tabletten oder die Wirkung des Verstandes es wirkt sich immer gleich aus. Das was wir wirklich sind ist viel weniger, als wir uns Vorstellen. Weil es noch vor jeder Vorstellung liegt.