Gott, die Bibel, gut und böse

  • Hallo liebe Community,

    ich bin neu hier und mich beschäftigen ein paar „spirituelle Fragen“. Vielleicht hat ja jemand ein paar Gedanken dazu :)


    Ich selbst definiere Gott als Geist, Licht und Liebe, was nicht greifbar ist und alles Sein durchdringt. Meiner Auffassung nach ist Gott in jedem von uns und wir in ihm. Es gibt keinen Menschen, der davon ausgeschlossen wird (was ja bei Religionen i.d.R. anders ist / oder jedenfalls so dargestellt wird). Letztendlich kam ich zu dem Ergebnis, egal ob man einer Religion folgt, Atheist ist oder was man sonst noch so treibt, dass der Sinn des Lebens im Grunde darin liegt, zu lieben. Die Liebe führt uns ins Licht, ins ewige Leben, weg von der Finsternis.. Ich versuche mein Bild, mein Verständnis, das ich über Gott habe, mit der Bibel soweit in Einklang zu bringen, um verstehen zu können, worin die Wahrheit liegt. Ich denke, dass ich da mit dem neuen Testament weniger Probleme haben werde, denn Jesus lehrte die bedingungslose Liebe, was meiner Ansicht nach unser wahres Sein ist.


    Das Problem jedoch habe ich, wie viele andere Menschen (selbst Gläubige) mit dem alten Testament. In dem Gott ja als ein kriegsführender Rachegott dargestellt wird und von Barmherzigkeit und bedingungsloser Liebe nur wenig zu finden ist. Durch Jesus wurde das alte Testament für Christen ja sozusagen ungültig, letztendlich blieben von 633 Geboten nur noch 10 übrig und Jesu Lehre der Nächstenliebe als herausragendstes Gebot.

    Christen wollen sich an das NT halten und das AT nicht weiter beachten. In der Praxis ist das sehr gut und auch vermutlich das Ziel, das Jesus hatte. Dennoch quält mich die Frage, ob der Gott des AT nun tatsächlich so gewesen sein kann, oder nicht? Wer war dieser Jahwe? Dem Christentum nach wäre ja Jesus und Jahwe ein und derselbe. Das ist aber meiner Meinung nach kaum zu glauben, wenn man die Bücher liest. Es wirkt auf mich sehr widersprüchlich, jedoch heißt es, Gott ist von Ewigkeit zu Ewigkeit derselbe..


    Meine mich quälende Frage ist: Gehört das Böse zu Gott?

    Einerseits kann ich den Gedanken vertreten, dass alles Eins ist, alles ist miteinander Verbunden und entspringt dem göttlichen Geist. Aber wenn Gott Liebe ist, was ist dann das Böse?

    Das Böse (auch die Hölle) ist ja die Gottesferne. Wendet man sich von der Liebe weg und dem Bösen zu, entfernt man sich von Gott (was für mich logisch klingt). Doch wie kann das Böse in der Gottesferne sein, wenn doch alles Gott und Gott alles ist (also alles eins ist)?

    Oder ist das Böse eine Illusion und nur Gott (die Liebe) ist die reale Wahrheit? Das Böse in der Welt jedoch scheint mir aber doch ziemlich real zu sein..

    Ich denke immer, am Grunde des Bösen liegt die Liebe, die wir nicht sehen können, da sie durch die Dunkelheit des Bösen verschleiert wird.. Verblendung (z.B. blind vor Wut sein – in Wahrheit sind wir ja Liebe)

    Aber würde das die Taten des Rachegottes im AT rechtfertigen? Ich denke mir immer, wenn Menschen diese Kriege geführt haben, ok, das ist menschlich, Menschen machen Fehler, es sei ihnen vergeben.


    Das Problem ist nur, dass die Kriegsbefehle ja angeblich von Gott kamen (also vom höchsten Selbst, vom großen Geist), von dem zudem behauptet wird, er sei perfekt und vollkommen und macht keine Fehler. Alles gehört zu seinem Plan. Wie konnte er so grausam sein, wenn er doch Liebe ist, und das nicht einmal als fehlerhaft bezeichnen?

    Ich kann akzeptieren, wenn Gott böses geschehen lässt, wie Krankheiten, Naturkatastrophen. Er lässt uns ja auch unseren freien Willen. Dass es Karma gibt, Ursachen und Wirkungen. Und auch mit Jesu Worten, man erntet was man gesät hat (auch wenn uns selbst der Zusammenhang nicht immer offenbart wird). Das wäre die Natur des Lebens, eine Erklärung dafür, dass nicht immer alles angenehm sein kann, und Gott lässt diese Natur zu, damit wir uns dadurch entwickeln können. Ich erwarte ja nicht, dass Gott kein Leid zulässt oder so, es gehört ja zum Leben dazu.

    Aber dass Gott aktiv Kriege geführt haben soll? Und zudem nur ein Volk auserwählt hat und alle andern ringsum ausrotten ließ? Manche begründen das damit, dass andere Völker so bösartig und nicht mehr zu retten waren. Aber an einigen Stellen konnte ich solch eine Erklärung in der Bibel nicht finden, wie z.B. die ganzen Eroberungen der Gebiete durch Josua für das Volk Israel..


    Ist es gelogen, dass Gott nur Gut ist? Ist es gelogen, dass Gott fehlerfrei/vollkommen ist?

    Oder ist es gelogen, dass das im AT Gottes Werk war, sondern es Menschen Werk gewesen ist? In diesem Fall hätten die Menschen ggf. nicht Gottes Stimme gehört sondern die des Egos..

    Ist Gott gut und Böse? Wenn ja, was hätte es dann für einen Sinn, nach der Liebe und dem Licht zu streben?


    Ich finde meinen Denkfehler nicht.. Vielleicht kann ja jemand helfen .. ? :)

    Ich freue mich auf eure Gedanken und bedanke mich schon jetzt!

    Herzliche Grüße

  • Herzlich willkommen auf dem Portal


    Ich freue mich, Deine Zeilen zu lesen Spee und zu sehen, dass Du Dir Gedanken machst. Viele Christen beten einfach die Verse der Bibel herunter und sagen ja oder nein, Du aber legst Zeugnis ab und bringst Deine Gedanken ans LICHT – Das ist Spirit im Jetzt! *ht*

    GOTT, DIE BIBEL, GUT UND BÖSE

    Wie Spee bin ich geneigt, die Wahrheit und Intention einer Lehre zu erfahren und versuche die Motivation dahinter zu verstehen. Dies handhabe ich mit jeder Überlieferung so, auch mit der Bibel:


    Wir sollten bedenken, dass jede Zeile der Bibel, von Menschen geschrieben wurde. Über die Jahrhunderte wurden die Texte übersetzt in verschiedene Sprachen und sie wurden modernisiert, dem jeweiligen Sprachgebrauch angepasst. Die Kirchen wiederum passten die Texte dem jeweiligen Zeitgeist und den Bedürfnissen der Zivilisation an. Wie wir heute standen auch die Menschen von damals vor einem grossen Mysterium: „Woher kommen wir und wo gehen wir hin? Warum leben wir und wozu?“ Wie wir heute wollten auch die Menschen von damals Antworten haben, also gab man eine Antwort: „Adam und Eva“. Weil wir als Menschheit wissbegierig sind, entwickelte sich die Wissenschaft und erfuhren durch sie, dass vor unserer Zivilisation, andere Menschen und Wesen existierten. Dies bringt die Adam & Eva-Theorie ins Wanken. Ob Evolution oder Adam und Eva, wenn ich ehrlich bin, noch ist das LEBEN ein unglaubliches Mysterium für mich. :magisch:


    Heute sehe ich das so: „Gott ist der Erbauer der Erde & Natur und wir bewirtschaften diese. Gott stellt den Spielplatz zur Verfügung und wir sind die Spieler. Es gibt Spielregeln und Prinzipien, die für alle gleich sind. Das neue Testament bringt es auf den Punkt: (Bedingungslose) LIEBE, sie fasst im Grunde alle Prinzipien zusammen“.

    Die Hermetik dröselt einige Prinzipien auf und erklärt sie. Hier erfahren wir, dass Gott das ALL ist, also ALLES ... Kybalion - Die 7 hermetischen Gesetze: Das Original

    Ich selbst definiere Gott als Geist, Licht und Liebe, was nicht greifbar ist und alles Sein durchdringt. Meiner Auffassung nach ist Gott in jedem von uns und wir in ihm.

    Wenn wir kurz die Augen schliessen und alles vergessen, was wir gelernt haben, unseren Glauben und Meinungen ablegen, was bleibt dann noch? Während wir innehalten, beobachten wir unseren Atem bewusst. Wir steuern ihn nicht, sondern lassen ES atmen und beobachten den Rhythmus. Dies führt dazu, dass der Gedankenstrom für einen Moment unterbrochen ist. Je öfter wir diese Übung machen, umso länger die Momente der Stille im Kopf. Ist die Übung erfolgreich, spüren wir eine Stille in uns, einen angenehmen Frieden. Wir öffnen die Augen und verlassen das Haus und halten Ausschau. Was sehen wir, wenn wir die Umwelt betrachten ohne unsere Meinungen, (Vor)Urteile oder religiösen Sitten? Wir sehen das pulsierende LEBEN in ALLEM. Wir sehen Menschen, Tiere, die ganze Natur und wir sehen ganz viel Menschenwerk, Bauwerke, Spielsachen usw. In diesem frischen Blick erkennen wir das LEBEN in allen Dingen. Noch immer in diesem wohltuenden Frieden denken wir nach: „Was will das LEBEN?“ Die Antwort ist derart simpel, dass der Verstand bereits wieder ein kompliziertes Problem konstruiert. Aber was sehen wir (wir sind nicht der Verstand, wir haben einen)? Das LEBEN will leben, was sonst? :)

    Jetzt fragen wir nach innen: Wer ist Gott und was will er? Gott ist das LEBEN, und was will das LEBEN?

    Letztendlich kam ich zu dem Ergebnis, egal ob man einer Religion folgt, Atheist ist oder was man sonst noch so treibt, dass der Sinn des Lebens im Grunde darin liegt, zu lieben.

    Schau mal, was ich empfangen durfte, wenn Du magst <3


  • Hallo Eisu,


    vielen Dank für deine Zeilen, den Link und das Video ? Ja, vermutlich ist es wichtig und heilsbringend, nicht den Glauben an die Liebe zu verlieren, bloß weil einem fürchterliche Geschichten über Gott und die Welt erzählt wurden. Vertrauen und Liebe sind der Schlüssel..


    Herzliche Grüße & einen schönen Dienstag noch <3

  • Mein Sohn (Grundschule) hat auf dem Zeugnis eine 3 in Religion bekommen weil er sich nicht davon abbringen ließ, dass es keinen Teufel gibt. Der heutige Religionsunterricht an den Schulen ist da vermutlich immer noch nicht sehr offen für andere Ansichten, da machste nix.