Kreationen - Schöpfung oder Ego?

  • Wenn ich über diesen Satz nachdenke, würde ich nämlich voll sagen, dass in mir ganz viel mehr, als ein einfaches „Ichlein“ ist. In diesem „Ich“ ist fast die ganze Welt enthalten:


    Eltern
    Mitschüler, Freunde und Kollegen
    (Spirituelle) Lehren & Religion
    Mentalität & Gesellschaft
    Erfahrungen

    Du sprichst von "in mir". Wie könntest du wirklich so über dich denken, wenn du nicht allein aus dir, sondern aus vielen bestehen würdest? Du müsstest von dir dann sagen "in uns". In diesem Fall könntest du dir ein "in mir" gar nicht zugestehen - hast du aber doch getan. :O

  • Du sprichst von „in mir“. Wie könntest du wirklich so über dich denken, wenn du nicht allein aus dir, sondern aus vielen bestehen würdest?

    Da ist diese Instanz, nennen wir sie SELBST, welche das „Ichlein“ erschaffen hat. Zusammen mit dem Rest der Welt, kreieren wir die „Ichs“, manchmal bewusst und manchmal unbewusst. Wir bauen an unserem „Ich“, bauen auch an anderen, doch auch sie prägen unser „Ich“. Aus diesem Grund kann ich nirgendwo ein autonomes „Ich“ erkennen, nur ein WIR. - Ist das nachvollziehbar?

  • Aus diesem Grund kann ich nirgendwo ein autonomes „Ich“ erkennen, nur ein WIR. - Ist das nachvollziehbar?

    kann ich nicht ganz nachvollzuehen =:)

    Das höhere Selbst ( ich bin ) existiert in jedem Menschen , doch es braucht seine Zeit bis der Mensch versteht , dass es alleinzig zuständig ist im Leben .

    Es ist doch so , dass das " Ichlein " sich vorprescht , das angefűllt ist von allem wir .

    Ich bin glücklich , dass nur ich zuständig bin in mir und das " wir " erst dazu kommt , wenn erkannt wird , dass es keine Erklärung vom " wir " braucht für das " ich bin " .

  • Vermutlich haben wir alle Recht.

    Jeder für sich und alle zusammen.

    Das macht das Leben kunterbunt und lebenswert❣️????


    Ich bin ich und in mir bin nur ich.

    Ich habe vielleicht noch eine Idee, wie ich es anders ausdrücken könnte:

    "Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst"

    Lass uns eine Brücke zwischen uns bauen <3

    Ich begleite euch mit systemischer Aufstellungsarbeit auf eurem Weg zu euch selbst. <3

    Einmal editiert, zuletzt von Eisu () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Maya mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Da ist diese Instanz, nennen wir sie SELBST, welche das „Ichlein“ erschaffen hat. Zusammen mit dem Rest der Welt, kreieren wir die „Ichs“, manchmal bewusst und manchmal unbewusst. Wir bauen an unserem „Ich“, bauen auch an anderen, doch auch sie prägen unser „Ich“. Aus diesem Grund kann ich nirgendwo ein autonomes „Ich“ erkennen, nur ein WIR. - Ist das nachvollziehbar?

    Wenn jemand über sich von "in mir" spricht, spricht er von sich als einem Einzel-Ich. Gleiches gilt, wenn jemand von sich als Ich spricht, wie du es im letzten Satz für dich verwendet hast. Was du oben meinst, klingt vielmehr nach einem Verwaschenen, das die Individualität zu fürchten scheint, weil es offenbar meint, ein Einzel-Ich bedeute Egoismus. Es klingt vielmehr nach der Vermeidung des Einzel-Ich zu einem Gruppenseelenhaften, wie es anthroposophisch genannt wird, wo noch kein eigenständiges Ich ausgebildet ist. Der Mensch war im Paradies noch gar nicht mit einem Ich begabt und auf der Erde lebte er vor langen Zeiten mit einem noch unentwickelten Ich in gruppenseelenhaften Stammesverbänden u.s.w. Es ...

    Zitat

    ... löste sich nach und nach langsam das menschliche Einzel-Ich aus der Gruppenseele, aus dem Gruppen-Ich heraus; der Mensch kam nach und nach zum Bewußtsein seines Einzel-Ich. Vorher fühlte er sein Ich in der Stammeszugehörigkeit, in der Gruppe von Menschen, mit denen er blutsverwandt war, entweder im Raume oder in der Zeit; daher der Ausspruch "Ich und der Vater Abraham sind eins", das heißt sind ein Ich. Und da fühlte sich der einzelne geborgen in einem Ganzen, weil das gemeinsame Blut durch alle Adern hinunterrollte durch alle Mitglieder des betreffenden Volkes.

    Zitat: Rudolf Steiner, Das Johannesevangelium, Kapitel 4: Gruppenseele und Einzel-Seele, Blutsliebe und geistige Liebe, S. 82



    Die Entwicklung des Ich ist eine lange Geschichte, von der das Alte und Neu Testament sprechen und was Anthroposophie für den modern denkenden Menschen in verständlichen Worten übersetzt. Die Bedeutung des bekannten Ausspruchs "Ich und der Vater Abraham sind eins" würde man so allein ja gar nicht verstehen können, geschweige denn in seinen Zusammenhängen; wie auch im folgenden Zitat ein solches Bibelzitat verwendet und erklärt wird, das auf das Ziel, von der Blutsliebe zur geistigen Liebe zu gelangen, hinsteuert:

    Zitat

    Aber die Entwicklung ging vorwärts. Die Zeit wurde reif, wo gerade innerhalb der Völker die Menschen ihr Einzel-Ich empfinden sollten. Den Menschen das zu geben, was sie brauchten, um sich sicher und fest zu fühlen in diesem einzelnen individuellen Ich, das war die Mission des Christus. So müssen wir auch die Worte auffassen, das so leicht mißverstanden werden kann "Wer nicht verleugnet Weib und Kind, Vater und Mutter, Bruder und Schwester, der kann nicht mein Jünger sein" (Mark. 10,29) Das müssen wir nicht in dem trivialen Sinn auffassen, daß jemand die Anweisung erhält, der Familie davonzulaufen, sondern es ist gemeint: ihr sollt fühlen, daß ein jeder von Euch ein Einzel-Ich ist und daß dieses Einzel-Ich unmittelbar mit dem geistigen Vater, der durch die Welt flutet, eins ist.

    Zitat: Rudolf Steiner, Das Johannesevangelium, Kapitel 4: Gruppenseele und Einzel-Seele, Blutsliebe und geistige Liebe, S. 82f













  • Danke für Deine Gedanken, Mistelzweig_/|\_

    Du bringst die Themen, stets auf ein neues Level und wer tiefer eintauchen möchte, findet erlösende Antworten:


    Es klingt vielmehr nach der Vermeidung des Einzel-Ich zu einem Gruppenseelenhaften, wie es anthroposophisch genannt wird, wo noch kein eigenständiges Ich ausgebildet ist.


    Bevor wir dieses «eigenständige Ich» ausbilden können, ist es notwendig, dass wir das «falsche Ich» erkennen. Da ist zwar nichts falsch dran, an diesem Ich, jedoch ist es eher destruktiv, wenn wir nicht wissen, wofür es gut ist. Ähnlich wie ein Hammer in den Händen eines Kleinkindes, ist der Hammer nur gefährlich, wenn das Kleinkind ihn unkontrolliert einsetzt.


    In der Schule lernen wir, uns den Gegebenheiten anzupassen und uns das anzueignen, was uns vorgegeben wird. Auch viele Religionen fordern von ihren Mitgliedern, dass sie ihre individuellen Bedürfnisse aufgeben. Jemand oder ein Buch gibt vor und der Schüler ahmt nach. Das ist exoterisches Lernen, das Wissen kommt von aussen zum Schüler. Da niemand ohne exoterisches Lernen lesen und schreiben kann, ist solches gerechtfertigt. Was jedoch genauso wichtig ist, ist das esoterische Lernen. Sich ganz der eigenen Erfahrung hingeben und sich fragen: «Wer bin ich»? Wie fühlt es sich an in mir, in diesem Körper und wie fühlt sich für mich mein Umfeld an? Ist es in Ordnung, wie ich bin, für die Umwelt und mich? Womit würde ich mich am liebsten den ganzen Tag beschäftigen, was macht mir Freude und worin bin ich gut? Solche Fragen können exoterisch nicht beantwortet werden, keine Uni und kein Guru kann darüber verlässlich Auskunft geben. Sobald wir wissen, wer wir sind, müssen wir uns nicht mehr um die Anerkennung oder Anpassung an die Gruppe kümmern. Wenn wir unsere Leidenschaft leben, erfüllen wir die Erwartungen der Welt, weil die Welt das will, was wir sind. :)


    Good Vibes Only Liebe Grüsse ins Feld

    Eisu


    Für Dich channel ich gerne eine kurze Inspiration aus der geistigen Welt: Botschaft »Eisu Maranius« ❤️

    Einmal editiert, zuletzt von Eisu ()

  • Ich habe vielleicht noch eine Idee, wie ich es anders ausdrücken könnte:

    "Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst"

    Lass uns eine Brücke zwischen uns bauen

    Das Zitat ist gut geeignet, denn es spricht keine quasi automatische Liebe an, die die Blutsliebe ist (Vater Abraham und ich sind eins), sondern es spricht trennend einzelne Ich-Individualitäten an, während die Liebe die Brücke zwischen ihnen ist.






    «Wer bin ich»?


    Ich und Persönlichkeit


    Um die Frage geht es im höheren Sinne nicht. Denn Ich bin Ich, dabei ist es ganz gleich, wo ich mich örtlich befinde und was ich in der Gesellschaft bin. Eine solche Frage ist ans Gesellschaftliche gerichtet und wie man sich einfügen kann. So fangen Jugendliche zu fragen an und fragen nach ihrer Stellung im gesellschaftlichen Leben. Wird etwa zu wenig Vertrauen zu Elternhaus und Gesellschaft entwickelt, kann das zu neurotischem Verhalten bishin zu verschiedenen Psychosen wie die der allseits bekannten Schizophrenie führen. Ein starkes Ich - ganz gleich seines Elternhauses und sozialen Standes - , wird sich solch eine Frage nicht stellen und auch keine psychischen Störungen haben: Ich bin ich, egal ob ich Schuster bin oder ob nicht.


    Darum handelt es sich bei der Frage nicht um das Ich, sondern um die Persönlichkeit, die ihre Stellung im Gesellschaftlichen sucht. Nur ist es eben so, dass die Frage sprachlich nicht anders formuliert werden kann, wie es auch der Fall ist, sagt man: "Ich setze mich auf einen Stuhl." Es ist nicht das Ich, das sich setzt, sondern der Körper.