Das aktuelle Bild von Meditation im Westen ist oft, dass sie eine Art Universalheilmittel sei. Sie kommt grösstenteils aus dem Buddhismus, dort sieht es anders aus. Wenn wir uns der Spiritualität zuwenden oder gar als Heiler aktiv sind, sollten wir erkennen, wo die Grenzen sind. Wir sollten in der Lage sein, Menschen, die wir betreuen, an die Hand zu nehmen.
Spiritualität, esoterische Praktiken oder Religion sind nicht für alle Menschen ein geeignetes Heilmittel. Psychisch angeschlagenen Menschen etwa könnte dies sogar schaden. Darüber würde ich gerne mit Euch sprechen.
Die Meditation lässt unsere Wahrnehmung nach innen lenken. Dort begegnen wir unseren Gedanken, Gefühlen und Emotionen. Wir werden also auch in Kontakt kommen, mit unseren (eigenen) Dämonen. Das kann unglaublich beängstigend sein. Daher empfehlen die Meister, diesen Weg gemeinsam mit einem Lehrer zu gehen oder einer erfahrenen Gruppe.
Ohnehin sind Lehren wertlos, wenn sie raten, sich von allem abzuwenden und es auszugrenzen. Eine „nicht-geerdete“ Praxis kann dazu führen, dass wir abheben und lebensfeindlich oder ignorant werden. Dies wirkt sich nicht nur auf andere Wesen aus, sondern auch auf uns selbst. So können beim Meditierenden, Psychosen auftreten oder Panikattacken. Verlieren wir den Boden unter den Füssen, kann dies vorkommen.
Ein Auto kann uns von A nach B führen, es kann aber auch töten. Ein unachtsamer Moment reicht oder unsachgemässe Bedienung des Fahrzeugs und es kann im Drama enden. So ist es auch, wenn wir spirituelle oder esoterische Mittel unsachgemäss anwenden. Meditation kann das Leben definitiv verbessern, doch falsch angewandt, bewirkt sie manchmal das Gegenteil.
In diesem Video betrachtet die Reporterin die Meditation kritisch und beleuchtet sie von vielen Seiten. Junge Menschen kommen zu Wort, die schlechte Erfahrungen gemacht haben mit Meditation. Es sind Einzelfälle, doch jedes Drama ist eins zu viel. Interessieren wir uns wahrhaftig für Spiritualität, sollten wir alle Seiten betrachten und Verantwortung tragen. Ganz besonders, wenn wir Menschen auf ihrem spirituellen Weg begleiten.
Bitte schaut Euch das Video unvoreingenommen an. Wenn ihr mögt, erzählt von eigenen Erfahrungen mit Meditation – wir sind gespannt.