Spiritualität, eine lebenslange Aufgabe.

  • Ich war vier Jahrzehnte, als mitwirkender Künstler (Musiker), bei Veranstaltungen unterwegs. In einem Umkleideraum sah ich eines Tages ein Flipchart stehen, auf dem Tätigkeiten standen (Es muss wohl bei einem Brainstorming geschrieben worden sein) Es waren ungefähr 10 Aufgaben die da standen, unter anderem "Eine Band gründen" Ich lachte, denn mir ging sofort durch den Kopf, wieviel Erfahrung und Zeit man damit verbringen muss und da standen viele Aufgaben, wo jede Einzelne soviel Zuwendung benötigt.


    Ist es nicht so, dass wir sehr gerne uns dazu verleiten lassen, einer Sache weniger Aufmerksamkeit zu schenken, als mehr ein schnelles Erfolgserlebnis zu erwarten? Wissen wir eigentlich nicht doch insgeheim, dass wir uns einer Sache über lange Zeit stellen müssen und sollten? Ich meine damit auch die spirituelle Ebene. was meint Ihr?

  • Hallo zusammen,


    was für ein schönes Thema – danke dafür!


    Um die Themenfrage zu beantworten, ja, Spiritualität ist eine lebenslange Aufgabe (glaube ich). :)


    Menschen assoziieren Spiritualität mit vielen Dingen. Dazu zählen Religion, Kultur und esoterische Praktiken. Aus PSIlosophischer Sicht sind sie nur das Ergebnis des Geistes, der diese Dinge anwendet. Dahinter steht ein Geist, der diesen Dingen einen Sinn gibt. Je bewusster dieser Geist ist und an das Leben angebunden, umso heiliger das Ergebnis. Daher sehe ich die Arbeit mit dem Geist (Spirit) als eigentliche spirituelle Aufgabe: Ein reiner Geist bringt heiliges hervor.


    Alles beginnt mit dem eigenen Spirit, der bei genauer Betrachtung nicht der eigene ist. Denn darin eingepackt, ist unsere Historie, die Vergangenheit, die Mentalität der Gesellschaft, unsere Gene und vieles mehr. Im Gewusel des Alltags vergessen wir das oft und versuchen das „Aussen“ von uns fernzuhalten. Wir ziehen uns in ein „Ich“ zurück, das es im Grunde so nicht gibt. Das sorgt natürlich für Ängste, weil das „Aussen“ immer da ist, auch wenn wir uns verstecken.


    Der spirituelle Weg befreit uns von Ängsten, indem er uns zeigt, wie nah wir uns alle sind. Er lehrt uns, wie der Mensch ausgestattet ist und wie er diese Gaben nutzen kann. Indem wir den Menschen, kennenlernen und wissen, wie man damit umgehen kann, verlieren wir die Angst. Dies, weil dadurch eine Nähe und Vertrautheit entsteht, denn Leben ist Leben, Mensch ist Mensch – alles IST eins.


    Sobald dies erkannt wurde, ist klar: Wir sind immer, zu jeder Zeit, sowohl innen als auch aussen verbunden. So wie wenn wir vor dem Spiegel stehen: Das Spiegelbild ist da, ich stehe davor. Wenn ich etwas ändern will, muss ich mich verändern, den Spiegel ändern klappt leider nicht. Das „Aussen“ kann ich nicht ändern, aber ich kann es anders sehen.


    Es ist wichtig, all das zu wissen und zu erkennen, doch das ist nur die halbe Miete. Wir vergessen schnell und fallen in alte Muster zurück. Darum benötigen wir einander, damit wir uns gegenseitig erinnern. Ich weiss nicht, ob es ein lebenslanger Akt ist, doch ist es ein fortlaufendes Üben. Die alten Muster wollen durch neue Gewohnheiten ersetzt werden und durch einen neuen Spirit.


    Der alte Spirit interessierte sich für die Agenda der anderen und versuchte diese zu kontrollieren. Seien es politische, kriminelle oder andere Agenden. Der neue Spirit spielt mit oder er lässt es sein. Stellt euch vor, niemand kauft mehr Drogen, was würde wohl mit der Agenda der Drogenbosse passieren?

  • Um die Themenfrage zu beantworten, ja, Spiritualität ist eine lebenslange Aufgabe (glaube ich). :)

    Ich schließe mich dem Glauben an, denn welche Bedeutung sollte dieses Leben sonst haben. Menschen in allen Positionen suchen das Glück, oder sie nennen es zumindest Glück und meinen damit die Lösung und Erlösung von allen Zweifeln und Ängsten. Die Auffassungen und Erwartungen wie dieses Glück zu erreichen sei sind verschieden, haben aber alle den Einen gemeinsamen Nenner.


    Wir bewegen uns hier in einem spirituellen Forum um möglicherweise der Frage aller Fragen etwas näher zu sein. " Wer bin ich wirklich" Diese Fragen haben sich Menschen schon vor 5000 Jahren gestellt und eine Antwort bekommen. Das Problem daran aber ist, dass diese Antwort nur von jedem einzelnen Menschen erkannt sein muss. Es gibt keine Anleitung dafür, sondern nur Hinweise. Das macht es nicht einfacher, sondern muss von jedem Einzelnen gelebt werden.


    Man darf nicht vergessen, dass der jetzige Zeitpunkt nur ein Ausschnitt der Geschichte der Menschheit ist. Die Zukunft wird die Gesellschaft verändern und sie geht gerade durch die Geburtswehen der Bewusstwerdung. Eine neue Gesellschaft wird eines Tages diesen Planeten bewohnen und auf diesen Teil der Geschichte zurückblicken und sie werden dieser Zeit keinen Vorwurf machen, denn sie haben durch die Bewusstwerdung erkannt, welchem Leid die damaligen Menschen in ihrer Entwicklung ausgesetzt waren. Es wird keine Schuldfrage geben, denn die Evolution muss den Weg der Erfahrung gehen. das hat sie bis heute immer getan.


    Deshalb denke ich, das Spiritualität nicht nur eine Lebensaufgabe ist, sondern die Aufgabe aller Generationen vor und nach uns. Wir können gar nicht anders, als zu jeder Zeit dem Ruf der Unendlichkeit zu folgen, was immer wir auch darunter, in unserer individuellen Situation, verstehen.

  • Wie sieht das eigentlich aus, wenn es garkeine *Aufgabe* ist, die uns seit unserer Geburt in der konditionierten Ansicht anerzogen worden ist, und wir als Selbstverständlichkeit nicht mehr neu hinterfragen.

    Der Pfad der Erleuchtung ist ein Holzweg
    Man kann Menschen, die in Irrtümer verliebt sind, nicht zur Wirklichkeit bringen

  • Wissen wir eigentlich nicht doch insgeheim, dass wir uns einer Sache über lange Zeit stellen müssen und sollten? Ich meine damit auch die spirituelle Ebene. was meint Ihr?

    Warum müssen und sollten wir ?

    Wie gesagt, es ist lediglich eine Frage der Perspektive mit welchem Bezugspunkt etwas erfahren, erlebt oder gesehen wird.

    z.b können und wollen. Gerade was die spirituelle Ebene betrifft.

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  • Warum müssen und sollten wir ?

    Wie gesagt, es ist lediglich eine Frage der Perspektive mit welchem Bezugspunkt etwas erfahren, erlebt oder gesehen wird.

    z.b können und wollen. Gerade was die spirituelle Ebene betrifft.

    Der Konflikt, der aus einer bestimmten Haltung oder Sichtweise in einem Menschen entsteht, lässt ihm keine Ruhe. So geht es zumindest mir und ich beobachte es auch bei anderen Menschen. Ich kenne Menschen, die behaupten, sie hätten alles erreicht und demonstrieren ihre Zufriedenheit in materiellen Dingen. Was die spirituelle Ebene betrifft, habe ich erfahren, dass es eigentlich keine spirituelle Eben gibt, denn sie ist nur ein Praktikum, aber nicht die Essenz. Die Essenz ist dass, was nicht benannt werden kann. Auf einem Schild, auf dem das Wort Hamburg steht und in die Richtung deutet, ist nicht Hamburg, aber selbst wenn ich mich in Hamburg befinde, stelle ich immer noch die Frage, was macht einen Hamburger aus? Jetzt könnte ich einen Hamburger danach fragen, oder ich gehe zu Mc Donald und bestelle mir einen. :‘-)

  • Das ändert aber nichts an der Tatsache, das müssen und sollten andere Ausgangpunkte sind, als können und wollen.

    Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin (War ja mal ein slogan der Friedensbewegung der nichts bewirkt hat)

    ist etwas anderes als

    Stell dir vor es ist Frieden und alle machen mit.

    Druck erzeugt immer einen Gegendruck - Wo es aber kein Druck gibt es auch kein Gegendruck.

    Es könnte jetzt ja auch auf einem Schild *Aufgabe* stehen und in eine Richtung zeigen.......

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    Einmal editiert, zuletzt von Sat Naam ()

  • Es könnte jetzt ja auch auf einem Schild *Aufgabe* stehen und in eine Richtung zeigen.......

    Sat Nam, wie definierst du Aufgabe? Als das Aufgeben, oder im allgemeinen Sinn, etwas tun, etwas lernen. Oder beides in einem. Wenn ich die Meisterschaft betrachte, dann ist es so, dass der Meister vom Schüler lernt, sagt man im Zen. Der Schüler sieht es aber meist so, dass er vom Meister lernt. Die Wahrheit ist, dass beides richtig ist, so sehe ich es und darum spreche ich von der Essenz. Ich stellte mir immer die Frage, was ist die Essenz und soweit ich es heute erkenne, ist die Welt ein Praktikum. Wir sind der Schüler und die Essenz (die Wahrheit) der Meister. Die Wahrheit lernt vom Schüler und der Schüler lernt von der Wahrheit. Beides ist richtig.

  • Hallo zusammen,


    „Aufgabe“ bedeutet manchmal, etwas aufzugeben – das Urteil aufzugeben etwa. In Ein Kurs in Wundern ist das eines der Kernthemen, was unglaubliche Freiheit bringt. Statt zu urteilen, schauen wir genauer hin und versuchen zu verstehen, wo ein Ding oder Verhalten herkommt. Das Urteil, etwas käme vom Guten oder vom Bösen, von Gott oder dem Teufel, verhindert, dass wir Konditionierungen durchschauen. So bleiben wir ewig im Kreislauf der Zwietracht gefangen. Muss das sein?


    Der Kurs ist eine „Erfahrungsschule“, wir prüfen die vorgegebenen Texte auf ihren Wahrheitsgehalt. Hier geht es nicht um Glauben. Unsere christliche Konditionierung, die tausende Jahre alt ist, wird hier infrage gestellt. Das Christentum wird neu gedeutet, was unser verhärteter Spirit „aufweichen“ wird. Was diese Härte bringt, das zeigt uns die Weltpolitik, auffälligerweise in extrem glaubensbasierten Ländern. Die sind so auf ihre Regeln fixiert, dass sie glatt das Wunder LEBEN übersehen.


    Der Konditionierung können wir uns kaum entziehen, sie ist wie eine KI (künstliche Intelligenz). Sie ist eine Ansammlung von Erfahrungen, Meinungen, auferlegten oder eigenständig geschusterten Glaubensmustern. Mehr als ein Konstrukt, eine virtuelle „Maschine“, ist sie nicht. Sie kann hilfreich sein und Spielregeln beinhalten, sodass das Spiel des Lebens Freude macht. Identifizieren wir uns aber mit diesem künstlichen „Ich“, kann das Konstrukt auch ein Gefängnis sein. Um die Komplexität herauszunehmen, nennt man dieses Konstrukt einfach „Ego“ und man könnte so schlussfolgern: „Ich habe ein Ego, doch bin ich keins. Das Ego ist meine Begleitung und ein Hilfsmittel.“


    Natürlich kann dies sofort erkannt werden, in einem klitzekleinen Moment. Doch, ich muss zugeben, dass jeder Tag neue Herausforderungen bringt – es scheint, dass dies ein Leben lang so weitergeht. Karma? Gewohnheiten sitzen tief, auch wenn man es eigentlich besser wüsste, treten sie wieder auf. Diese aufzugeben, jedenfalls wenn sie sich destruktiv auswirken, das kann eine Lebensaufgabe sein.


    Manchmal haben Witze ihren wahren Kern:
    „Nimm das Leben nicht so ernst, Du kommst da ohnehin nicht lebend raus!“ ^^

  • Doch, ich muss zugeben, dass jeder Tag neue Herausforderungen bringt – es scheint, dass dies ein Leben lang so weitergeht. Karma?

    Es braucht mitunter eine ganze Weile und auch eine bestimmte Perspektive, bis man erkennt, dass die Herausforderung der wahre Kern des Seins ist. Die allgemeine, weitverbreitete Sichtweise bezieht sich auf ein Ziel, an dem alle Probleme irgendwann beseitigt sind. Darum sagen die meisten Menschen " nicht schon wieder", warum gerade Ich", "kann ich nicht endlich mal meine Ruhe haben", usw. Diese Ruhe und Ausgeglichenheit stellt sich aber nur ein, wenn man all diese Fragen nicht stellt, sondern mit den Gegebenheiten lebt. Alles was dir (uns) begegnet ist eine Antwort. Das ist die ultimative Antwort die keine Frage kennt.


    Karma ist eine Essenz, die im Kopf als Theorie ankommt. Der Begriff Karma ist notwendig um es in eine Begrifflichkeit zu bringen. Wir brauchen zu einer gewissen Zeit (der eigenen Unwissenheit) eine Bedeutung, an die wir uns halten können. Dann können wir zumindest sagen, ich hab ein gutes oder ein Schlechtes Karma, lass es mich ändern. Das ist eben die Kopfsache und vollkommen in Ordnung. Es gibt aber das Erkennen, dass sich hinter all den Begrifflichkeiten eine Wahrheit verbirgt, die die alte Perspektive verschwinden lässt und die Wahrheit zum Vorschein bringt. Dann braucht man die Vorstellung eines Karmas nicht mehr, weil die Erkenntnis die Wahrheit selbst ist.

  • Hallo zusammen,


    das Thema „Karma“ passt gut in das Thema „Aufgabe“, finde ich. Den Begriff verbinde ich mit „logische Konsequenz“, denn alles, was wir tun oder nicht tun, hat folgen. Wir könnten auch sagen, dass alles einen Preis hat. Damit möchte ich ausdrücken, was bereits in der Bibel steht: „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen“. Oder: „Wir ernten, was wir säen“, das ist mit „logischer Konsequenz“ gemeint. Oder eben mit dem „Preis“, den man dafür zahlt. Es ist keine Strafe oder Erziehungsmassnahme von oben, sondern einfach logisch. Säen wir etwas, was wir gar nicht wollen oder benötigen, könnte man das, schlechtes Karma nennen.


    Der Begriff „Karma“ geht möglicherweise etwas tiefer und zeigt auf, dass wir die Saat aus vergangenen Leben mitnehmen. Diese schleppen wir eventuell unbewusst noch immer mit und wundern uns über die Auswüchse. Hierin sehe ich eine spirituelle Aufgabe: „Genauer hinschauen und die Früchte erkennen, wie sie sind“. Dabei geht es nicht nur um die eigenen Früchte im Garten, sondern jene in der Welt auch. Denn alle Früchte haben einen Einfluss auf uns. Wir können keine Feste im eigenen Garten feiern, wenn uns das Klima um die Ohren fliegt. Auch nicht, wenn uns die Bomben um die Ohren fliegen. Sie sind die kollektive Ernte von unserer Saat.


    Wir haben also nicht nur eine Verantwortung für uns selbst, sondern eine kollektive. Diese Aussage könnte missverstanden werden, denn letztlich geht es um das eine Selbst. Ist Frieden im Feld, kommt der Friede auf uns zurück. Logisch, nicht? Also seien wir friedlich und füttern das Feld mit Liebe und Frieden – wir tun es (nicht) für die anderen. :)

  • das Thema „Karma“ passt gut in das Thema „Aufgabe“, finde ich. Den Begriff verbinde ich mit „logische Konsequenz“, denn alles, was wir tun oder nicht tun, hat folgen.

    Ja es ist ein interessantes Thema, denn für mich selbst konnte ich zwei verschiedene Leben innerhalb einer Lebensspanne erleben. :) Das unbewusste materielle Leben und ein Leben das aus dem Leben selbst kommt. Das unbewusste materielle Leben braucht eine Bedeutung, eine Definition und es braucht Handlungen, die von einem Entscheider abhängen. Das Leben das aus sich selbst kommt braucht dies nicht, denn es kommt aus dem Selbstverständnis und dazu muss der Entscheider, die Persona erkannt, durchschaut sein.


    Karma, ist ein Ausdruck, eine Definition aus der Unbewusstheit. Der Verstand und das Gefühl definiert die Handlungen und ihre Folgen, deshalb sieht die Person, die an ihre Handlungen gebunden ist, darin ein Eigenwirken. Die Befreiung aus der Vorstellung eines Karma gebundenen Seins, kann nur durch die Bewusstheit selbst, aus dem Selbstverständnis, gelöst werden. Bewusstheit und Selbstverständnis sind ein friedlicher Zustand. Es ist der Zustand, den sich ein geplagtes Ich wünscht und auf der unbewussten Ebene, mit all seinen Vorstellungen, Hoffnungen und Handlungen sucht.

  • Sat Nam, wie definierst du Aufgabe? Als das Aufgeben, oder im allgemeinen Sinn, etwas tun, etwas lernen. Oder beides in einem. Wenn ich die Meisterschaft betrachte, dann ist es so, dass der Meister vom Schüler lernt, sagt man im Zen. Der Schüler sieht es aber meist so, dass er vom Meister lernt. Die Wahrheit ist, dass beides richtig ist, so sehe ich es und darum spreche ich von der Essenz. Ich stellte mir immer die Frage, was ist die Essenz und soweit ich es heute erkenne, ist die Welt ein Praktikum. Wir sind der Schüler und die Essenz (die Wahrheit) der Meister. Die Wahrheit lernt vom Schüler und der Schüler lernt von der Wahrheit. Beides ist richtig.

    Ich sehe es als Aufgeben, denn im allgemeinen Sinn wird (durch Konditionierung) eine Pflicht mit eingebunden die unterschwellig einen Druck ausübt - also nicht mehr frei ist.

    Ansonsten stimme ich dir zu - Meister und Schüler ist in diesem Praktikum ein Wechselspiel in seiner kausalen Entsprechung.

    Wobei ich das noch konkreter definieren würde:

    Als Schüler ist man die Essenz der Wahrheit - Der Meister die Wirklichkeit.

    Es gibt nur eine Wirklichkeit, aber sehr viele Wahrheiten.

    Und ich vermeide auch, etwas als *richtig* zu sehen, da es der dualen sichtweise entspringt.

    In der polaren Sichtweise gibt lediglich Irrtümer.


    Für mich ist das Leben keine Aufgabe in diesem Kontext von Pflicht, sondern ein Spiel in dem ich mitspielen will und daher auch kann.

    Eben wollen und können (ohne Druck), anstatt müssen und sollen (mit einem gewissem Druck).


    Karma ist eine Essenz, die im Kopf als Theorie ankommt. Der Begriff Karma ist notwendig um es in eine Begrifflichkeit zu bringen. Wir brauchen zu einer gewissen Zeit (der eigenen Unwissenheit) eine Bedeutung, an die wir uns halten können. Dann können wir zumindest sagen, ich hab ein gutes oder ein Schlechtes Karma, lass es mich ändern. Das ist eben die Kopfsache und vollkommen in Ordnung. Es gibt aber das Erkennen, dass sich hinter all den Begrifflichkeiten eine Wahrheit verbirgt, die die alte Perspektive verschwinden lässt und die Wahrheit zum Vorschein bringt. Dann braucht man die Vorstellung eines Karmas nicht mehr, weil die Erkenntnis die Wahrheit selbst ist.

    Nicht nur das. In diesem Begriff wird obendrein eine westliche Auslegung hineininterpretiert, als das was es in seinem Ursprung östlicher Weisheit wirklich ist.

    Darin liegt diese Art von Erkenntnis in einer Wirklichkeit, die zudem dann auch eine andere Wahrheit zeigt.

    Karma, ist ein Ausdruck, eine Definition aus der Unbewusstheit. Der Verstand und das Gefühl definiert die Handlungen und ihre Folgen, deshalb sieht die Person, die an ihre Handlungen gebunden ist, darin ein Eigenwirken. Die Befreiung aus der Vorstellung eines Karma gebundenen Seins, kann nur durch die Bewusstheit selbst, aus dem Selbstverständnis, gelöst werden. Bewusstheit und Selbstverständnis sind ein friedlicher Zustand. Es ist der Zustand, den sich ein geplagtes Ich wünscht und auf der unbewussten Ebene, mit all seinen Vorstellungen, Hoffnungen und Handlungen sucht.

    Fast getroffen, ist aber immer noch daneben.

    Karma ist in seiner polaren Entsprechung ein kosmisches Gesetz im Wechselspiel von Ursache und Wirkung im materiellen Hier-Sein - Jenseits aller Vorstellungen davon.

    Mit dem Satz hast du zwar durchaus Recht - Die Frage ist nur.... WIE erreicht ein *geplagtes Ich* diese Befreiung.

    Der Pfad der Erleuchtung ist ein Holzweg
    Man kann Menschen, die in Irrtümer verliebt sind, nicht zur Wirklichkeit bringen

    2 Mal editiert, zuletzt von Eisu () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Sat Naam mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Die Frage ist nur.... WIE erreicht ein *geplagtes Ich* diese Befreiung.

    "Sein oder nicht Sein, das ist hier die Frage" (William Shakespeare) Irgendwann erkannte ich, dass es nicht die Frage, sondern die Antwort ist. "Sein ist die Antwort" (Robert Schneider) ^^ Die Frage entspringt der Unbewusstheit und aus der Unbewusstheit das Verlangen nach Befreiung. Die Bewusstheit lässt keine Frage übrig, da es in ihr keinen Fragenden gibt. Nur der Fragende fragt nach Erreichbarkeit, weil er in der Schwere und im Schmerz der Unbewusstheit nach Erlösung sucht.


    Über die Jahre ist mir in den spirituellen Lehren, immer wieder das Konzept der Illusion begegnet. Dort wird beschrieben, wie der illusionäre Verstand sich an eine Realität bindet, die er sich selbst erschafft. Es wird beschrieben, wie man sich von der Illusion befreien kann und dazu musste ich erkennen, dass die Realität Illusion ist und die Illusion Realität.


    Es ist keine leichte Auf-gabe dies zu durchschauen, denn das erfordert einen Crash, eine "Kollision mit der Unendlichkeit" und es muss in das alltägliche Leben integriert sein. Die Welt unserer Gesellschaft lebt dir jeden Tag das Muster der Unbewusstheit vor und verlangt von dir, es ihr gleich zu tun. Wir leben in einem Feld der Unbewusstheit und dazu muss sich, in einem Menschen, eine Insel der Bewusstheit bilden.


    "WIE erreicht ein *geplagtes Ich* diese Befreiung". Ich selbst kann es nur, wenn ich die Antwort bin. Die Antwort ist der Moment und der Verstand ist Zukunft und Vergangenheit. Der Moment ist Jenseits von Zukunft und Vergangenheit. Er ist Jetzt.

  • Fast getroffen, ist aber immer noch daneben...

    Mit dem Satz hast du zwar durchaus Recht...

    Die Astrologen stehen in derselben Aufgabe, etwas beweisen zu wollen, das zwar von der Idee her ziemlich plausibel ist, aber trotzdem stehen sie dennoch vor einem Rätsel. Ich meine die dunkle Materie. Anhand der Gravitation, die auf Planeten wirkt, aber nicht von der sichtbaren Materie ausgeht, muss es also etwas geben, was diese Gravitation erzeugt. Das haben sie entdeckt, ist aber mit den physikalischen Gesetzen der Materie nicht zu erklären.


    Uns geht es hier nicht anders. wir haben etwas entdeckt, was mit Worten nicht zu erklären ist und das der Verstand nicht begreifen kann. Was bleibt uns also anderes übrig, als unsere Ideen, Thesen, Philosophien in den Raum zu stellen und uns die Worte vor die Füße zu werfen. :‘-) ich liebe es.

  • Wir leben in einem Feld der Unbewusstheit und dazu muss sich, in einem Menschen, eine Insel der Bewusstheit bilden.


    "WIE erreicht ein *geplagtes Ich* diese Befreiung". Ich selbst kann es nur, wenn ich die Antwort bin. Die Antwort ist der Moment und der Verstand ist Zukunft und Vergangenheit. Der Moment ist Jenseits von Zukunft und Vergangenheit. Er ist Jetzt.


    Uns geht es hier nicht anders. wir haben etwas entdeckt, was mit Worten nicht zu erklären ist und das der Verstand nicht begreifen kann. Was bleibt uns also anderes übrig, als unsere Ideen, Thesen, Philosophien in den Raum zu stellen und uns die Worte vor die Füße zu werfen.


    sehe ich auch so, aber wodurch und wie kann sich diese Insel jetzt ganz praktisch bilden ?


    Eben - Das sagte ich bereits ja schon anderweitig - Selbst-Verantwortung jenseits von Sprache und Schrift.


    Nur Bewußtheit selbst kann es direkt erkennen, alles andere sind lediglich wegweiser.

    Ich werfe es aber niemand vor die Füße. Dort würden es nur von Füßen getreten werden.

    Ein Überreichen in Augenhöhe halte ich für sinnvoller. Nur da besteht die Möglichkeit von beidseitiger Erkenntnis im Hier und Jetzt.

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    Man kann Menschen, die in Irrtümer verliebt sind, nicht zur Wirklichkeit bringen

  • Ich werfe es aber niemand vor die Füße. Dort würden es nur von Füßen getreten werden.

    Ein Überreichen in Augenhöhe halte ich für sinnvoller. Nur da besteht die Möglichkeit von beidseitiger Erkenntnis im Hier und Jetzt.

    Du solltest das nicht so wörtlich nehmen, wenn ich gut drauf bin habe ich einfach Spaß Sätze zu schreiben, die gerade mal so von der Zunge rollen. ^^ Ich würde eigentlich gerne noch viel mehr Humor in die Sache hineinbringen. Meistens lache ich den ganzen Tag und freue mich so unglaublich wenn meine Freundin Sabine lacht.

    sehe ich auch so, aber wodurch und wie kann sich diese Insel jetzt ganz praktisch bilden ?

    Das weiß niemand. Buddha sagte: "ich setzte mich hier unter diesen Baum und gehe nicht eher von hier weg, bis ich es erfahren habe". Es passiert einfach. Es gab Menschen die haben ein ganzes Leben lang meditiert und asketisch gelebt und es ist nichts passiert und es gab Mörder die es in einer Gefängniszelle erfahren haben. Es gibt einfach kein Regel. Jeder von uns tut dass, was in antreibt es zu tun.

  • Du solltest das nicht so wörtlich nehmen, wenn ich gut drauf bin habe ich einfach Spaß Sätze zu schreiben, die gerade mal so von der Zunge rollen. ^^ Ich würde eigentlich gerne noch viel mehr Humor in die Sache hineinbringen. Meistens lache ich den ganzen Tag und freue mich so unglaublich wenn meine Freundin Sabine lacht.

    Ich selbst hab das auch nicht so ernst genommen, aber Worte (auch wenn sie nur geschrieben werden) können sehr mächtig sein und auf manche Menschen eine Wirkung ausüben, die sich dessen nicht bewußt sind.


    Das weiß niemand. Buddha sagte: "ich setzte mich hier unter diesen Baum und gehe nicht eher von hier weg, bis ich es erfahren habe". Es passiert einfach. Es gab Menschen die haben ein ganzes Leben lang meditiert und asketisch gelebt und es ist nichts passiert und es gab Mörder die es in einer Gefängniszelle erfahren haben. Es gibt einfach kein Regel. Jeder von uns tut dass, was in antreibt es zu tun.

    Buddha lebt auch in einer anderen Zeit in einem anderen (äußeren) morphogentischen Feld.

    Eben, es geht da auch nicht um eine Regel, sondern Möglichkeiten zu finden um Voraussetzungen schaffen, die es passieren lassen können.

    Und die gibt es und gab es damals auch schon.

    Buddha benutze damals einen Baum, wo es dann auch passierte. Was er wohl intuitiv doch schon vorher wußte.

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  • Ich selbst hab das auch nicht so ernst genommen, aber Worte (auch wenn sie nur geschrieben werden) können sehr mächtig sein und auf manche Menschen eine Wirkung ausüben, die sich dessen nicht bewußt sind.

    Das stimmt absolut und dem stehen wir tagtäglich gegenüber. Für mich ( und vielleicht nur für mich) ist es zu einer entscheidenden Instanz geworden, Worte die kritisch an mich gerichtet sind, als Gradmesser für meine innere Stabilität zu benutzen um zu sehen was es in mir auslöst. Stehe ich, oder falle ich. Wenn ich falle, dann weiß ich, was es zu arbeiten und zu entdecken gibt. Diese Trigger brauchte ich ständig um zu wachsen. Das ist auch der Punkt warum ich mich hier oft als Klugscheißer aufspiele, dann sehe ich wo es die Anderen triggert. Das ist absolut gemein und widerwärtig. :‘-) Ich liebe die Andern wegen ihres Menschseins und für ihre Bemühung zur Bewusstheit zu finden. Dasselbe tue ich auch bei mir selbst. Das ist meine Art mich mitzuteilen.


    ...es geht da auch nicht um eine Regel, sondern Möglichkeiten zu finden um Voraussetzungen schaffen, die es passieren lassen können.

    Welche spezielle Möglichkeit? Wenn ich jemand töte, weil ich ein verstörter Mensch bin, kann ich gar nicht anders, ich hab kein anders Potential, das ist mein Ansatzpunkt und der mag Lichtjahre "weit unten liegen". Wenn ich dagegen den spirituellen Weg gehe, dann ist es das Potential, das mir gegeben ist und dann kann ich auch nicht anders. Meine Erfahrung ist, ich kann gar nichts, weil es dieses definierte Ich gar nicht gibt. Das einzige was es gibt sind Handlungen aber keinen Handelnden. Ich bin vollkommen Machtlos, dessen musst ich mir erst bewusst werden, dann konnte ich sehen, dass es von selbst handelt. Die Macht besitze nicht ich, sondern die Macht handelt durch mich. Es ist die selbe Macht, die die Bäume wachsen lässt und alles Leben erfüllt.

  • Hallo zusammen,


    bestimmt haben wir unterschiedliche spirituelle Aufgaben, es gibt aber eine „Schnittstelle“, die uns alle verbindet. Der Verständlichkeit halber nenne ich es „das kollektive Feld“. Es ist das Feld, das den Erdball umfasst und aus unserer kollektiven Energie besteht. Es ist nicht wichtig, was wir glauben oder wie wir beten und meditieren. Wichtig ist nur, dass wir Liebe und Wahrheit in das Feld schicken. Diese Aufgabe betrifft uns alle. Jeder muss selbst herausfinden, ob er sie angeht und angehen möchte. Was wir kollektiv erleben, spiegelt dieses Feld zurück. Es wird das zurückgeben, was wir hineingeben. Das ist logisch.


    Das bedeutet auch, dass es nicht wichtig ist, welchem Glauben, welcher Religion oder Kultur wir uns zugehörig fühlen. Viel mehr geht es darum, wie wir mit dem Umfeld umgehen, gerade, wenn es andersartig ist. Oft vergessen wir die Natur einzubeziehen, jedes leidende Tier oder auch Pflanze, sendet entweder Freude oder Furcht ins Feld. Also sehe ich mich als Individuum verpflichtet, respektvoll und ausgeglichen, mit allem Leben umzugehen. Da bin ich ganz bei Robert, der Weg führt nach innen, nur dort finde ich heraus, was ich ins Feld sende:

    [...] Worte die kritisch an mich gerichtet sind, als Gradmesser für meine innere Stabilität zu benutzen um zu sehen was es in mir auslöst. Stehe ich, oder falle ich.

    Folgendes ist eine schöne und beruhigende Aussage, aber trifft sie zu?

    Die Macht besitze nicht ich, sondern die Macht handelt durch mich. Es ist die selbe Macht, die die Bäume wachsen lässt und alles Leben erfüllt.

    Ist es nicht so, dass oftmals ein „Ich“ unkontrolliert dazwischenfunkt und dadurch Leid auf dem Planeten auslöst? Reicht es aus, dass wir uns einer Idee hergeben, um so zu tun, als gäbe es kein „Ich“? Jeder bei Verstand erkennt, dass wir alle ein „Begleiter“ namens „Ich“ haben und wir sehen es jeden Tag vor dem Spiegel. Und wenn „Ich“ in die Welt hinaus blickt, hat es mit vielem davon nichts zu tun. Also soll ich mir einbilden, dass ich Gott wäre und genau das will? Oder sollten wir vielleicht eher lernen, dass wir NICHT Gott sind, sondern als Ebenbild geschaffen? Das würde nämlich unsere spirituelle Aufgabe massgeblich verändern und wir wären in der Verantwortung, was mit der Erde passiert.


    Findet ihr, wir sind wie Marionetten, mit denen jemand spielt, eine höhere Macht etwa? Oder sind wir kreative Wesen, die Energien lenken können?