Beiträge von Beatrice

    Der Tod steht für Ungebundenheit und Loslassen, um Neues zu gebären. Altes und Verbrauchtes verabschiedet sich oder stirbt ab.




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    Ein Prozess, der Bestehendes sterben und Neues daraus entstehen lässt, verlangt deine volle Aufmerksamkeit. Dieser weitreichende Wandel, der sich da anbahnt oder voll im Gange ist, wird zu einem Meilenstein in deinem Leben. Die Veränderungen betreffen wichtige Aspekte deiner äusseren Welt. Die Karte der Tod erscheint, weil wir uns aus Angst, etwas Vertrautes zu verlieren, an alten Strukturen oder Beziehungen festklammern. Wir müssen uns davon lösen und unseren eigenen Entscheidungen vertrauen, die uns diesen Weg ermöglicht haben. Wenn wir dennoch am alten Zustand festhalten, wird das unsere Gesundheit stark belasten und unsere Entwicklung verhindern. Wir richten dann unsere ganze Aufmerksamkeit und Energie nicht auf unsere herbeigeführten Veränderungen, sondern auf den Erhalt des Vergangenen.


    Was wirklich zu uns gehört, können wir nicht verlieren – alles andere können wir nicht festhalten. Ohne Prozess von Tod und Wiedergeburt wäre die Entwicklung zur Bewusstwerdung gar nicht möglich. Wenn uns das klar wird, dann sind Phasen von Abschied und Veränderungen nicht mehr bedrohlich. Vielmehr erzeugen sie eine selten erfahrene kostbare Wachheit und Lebendigkeit in uns. So verstehen wir den Sinn des "Lass sterben, damit du leben kannst". Wäre der Tod ein Wesen, dann wäre er ein weiser Freund und Ratgeber.


    Der Tod bedeutet immer ein Verlust von Menschen, Lebewesen, Dingen oder Lebensumständen, die uns lieb und teuer sind. Eine solche ungewollte Trennung kann in der Tat als schmerzhaft und traurig erlebt werden. Das Leiden erschaffen wir aber erst dann, wenn wir unseren Gefühlen von Wut und Trauer nicht erlauben sich auszudrücken, um sich zu entladen. Auch schaffen wir uns unnötiges Leiden, wenn wir unsere Erinnerungen daran nicht loslassen, sondern bewusst wach halten. Die Öffnung für unsere Emotionen bringt uns Heilung und ein Ja zum respektvollen Akzeptieren des Erlebten bringt uns in Verbindung mit unserer tiefsten Wahrheit. Leiden entsteht aus dem NEIN gegenüber dem Unvermeidlichen. Wir sollten nicht versuchen unsere Schmerzen abzuwehren, sondern ihnen unsere Aufmerksamkeit widmen.



    Affirmation
    Der Tod hilft mir, Neues zu erschaffen.



    Was ich hier lese, ist mir alles sehr vertraut. Für mich waren/sind die spirituellen Gesetze eine grosse Unterstützung. Das Leben selbst ist mein grösster Lehrmeister. Alle meine Visionen, Gedanken und Gefühle werden im Alltag herausgefordert, sich zu manifestieren. Erst wenn dies gelingt, spüre ich, dass ich wieder einen Schritt weitergekommen bin auf meinem Weg. Um mein Herz herum befand sich jahrzehntelang ein dicker Eispanzer, der mich vor manchem schützte, aber ebenso verhinderte, wahre Liebe geben und empfangen zu können. Nun ist ein grosser Teil des Eises geschmolzen und es offenbart sich mir Wunderbares. Es ist eine Neugeburt und ich erfahre das Leben ganz anders als je zuvor. Ich habe mich eigentlich nie auf andere Menschen verlassen können, ich musste mir alles alleine erarbeiten. Ich hatte keine Geschwister, wenig Freunde (da ich in ständigem Wandel war, habe ich immer wieder Menschen loslassen müssen). So war ich früh mit dem Thema Selbstverantwortung konfrontiert und wenn ich doch ausnahmsweise einmal die Verantwortung abschieben wollte, wurde ich vom Leben schnell eines besseren belehrt.
    Erst in letzter Zeit habe ich mein Herz wirklich öffnen können und werde seither täglich reich beschenkt. Ich gebe und empfange Liebe, Freude und alles, was das Leben zu bieten hat. Es ist eine Zeit der Ernte angebrochen nach einer langen Zeit der Entbehrungen. Und ich säe weiter und höre nie damit auf, denn das Leben ist stetiger Wandel - das ist in mir tief verinnerlicht. Das Hier und Jetzt annehmen und geniessen ist mein tägliches Brot. Aus jedem Augenblick das Beste zu machen in Leichtigkeit, Freude und Liebe ist meine innere Vision, die ich immer und überall manifestiere und was mir einmal mehr und einmal weniger gelingt. Wir sind Menschen auf unserem Lernweg und dies war auch ein grosses Thema in meinem Leben, nicht zu streng zu mir und anderen zu sein, Toleranz und Verständnis zu entwickeln sowohl für mich selber als für meine Umwelt - eine Wandlung in mir, die mich viel Segensreiches erfahren lässt. :sieg:

    Schon im alten Rom wusste man offenbar um die Veränderung der Zeiten. Schon als junges Mädchen im Lateinunterricht faszinierte mich dieses Sprichwort des römischen Dichters Ovid so sehr, dass ich es immer wieder vor mir hersagte. Jetzt kam es mir ganz spontan wieder in den Sinn:


    "TEMPORA MUTANTUR ET NOS MUTAMUR IN ILLIS" (Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns in ihnen")


    Ja, die Kinder der neuen Zeit haben eine ganz andere Energie und sind sehr viel reifer, als wir es in diesem Alter waren. Dafür haben sie etliche Schwierigkeiten, die wir nicht hatten - es ist einfach eine total andere Generation - ist ja auch gut so - alles ist in Veränderung - so soll es sein! :)

    Die Herzlichkeit in DIR kann niemals verloren gehen, so wenig wie die Liebe. Bewahre Dir Deine Herzlichkeit, das ist alles was Du tun kannst. Es ist eine Illusion zu glauben, dass die virtuelle Welt die Herzlichkeit zwischen den Menschen zerstören kann. Das kann sie nur, wenn DU es zulässt, wenn Du DEINE Macht abgibst und die Verantwortung der virtuellen Welt zuschiebst. Es wird immer Menschen geben, die der virtuellen Welt verfallen - bis sie aus dieser Illusion aufwachen. Daran können wir nichts ändern! Wir sind in der Selbstverantwortung, wir sind in der Liebe und den Schatten nehmen wir an. Somit können wir mit dem Leben fliessen und müssen nicht gegen den Strom schwimmen. Auch die virtuelle Welt hat ihren Sinn, sonst gäbe es sie nicht! Was wir daraus machen, ist allein unsere eigene Aufgabe! :sieg:

    Die Trauerkraft verhilft Dir dazu, die Dinge anzunehmen, die Du nicht ändern kannst (das Aussen). In Dir Innen kannst Du sehr viel verändern - Deine Einstellung zur virtuellen Welt zum Beispiel! Die virtuelle Welt wird immer die virtuelle Welt bleiben - inwie weit Dich die virtuelle Welt beeinflussen kann, hast DU selbst in der Hand - jederzeit. Und diese Erkenntnis ist ein auslösender Faktor FÜR DIE FREUDE - und in der Freude bis Du in Tuchfühlung mit der Liebe, womit der Kreis sich wieder schliesst und Du wieder bei DIR angelangt bist - in Deiner Mitte - in DEINER GÖTTLICHKEIT!

    Meiner Wahrnehmung nach hängt alles davon ab, wie die Welt in unserem Inneren aussieht. Wenn Du 302 Freunde hast, ohne die Freundschaft zu Dir selbst zu pflegen, dann bist Du sehr alleine. Ich habe heute ein zum Thema passendes Sprichwort von Friedrich Schiller gelesen: "Egoismus ist Einsamkeit". Nimmst Du Dich selber nicht wahr - werden Dich auch Deine 302 Freunde nicht wahrnehmen. Sind Deine Inputs in der virtuellen Welt von Kühle geprägt und ist keine Herzenswärme mit im Spiel, dann wirst Du aus der virtuellen Welt keine Herzenswärme erwarten dürfen. Wenn Du süchtig bist nach der virtuellen Welt, weil Du Dich in der WIRKLICHKEIT nicht zurechtfindest, trägst Du alleine die Verantwortung dafür - wie mit jeder anderen Sucht auch! Wenn Du einer Illusion nachrennst, weil Du die WIRKLICHKEIT nicht ertragen kannst, wirst Du eines Tages bitter ent-täuscht werden.
    Die virtuelle Welt ist ein Teil unseres modernen Lebens geworden, aber sie ist niemals das LEBEN selbst. Wenn Du dies niemals vergisst, während Du Dich in der virtuellen Welt bewegst, wirst Du die positiven Seiten dieser Welt geniessen können, ohne Dich darin zu verlieren. :sieg:

    Ich stelle mich meinen alten Ängsten - ich verdränge sie nicht und ich werde sie überwinden, die Liebe in meinem Herzen wird mich führen!

    Diese Worte schrieb ich letzten Mittwoch in einem Beitrag zu diesem Thema. Es ist zwar erst zwei Tage her - aber seither durfte ganz viel Heilung geschehen. Ihr habt mir sehr dabei geholfen, mich meinen alten Ängsten zuzuwenden und ich habe wunderbare Erkenntnisse gewonnen, die mich ein grosses Stück weitergebracht haben. Ich spüre in mir ein immer stärker werdendes Vertrauen in mich und das LEBEN (DIE WELT), eine Gelassenheit und Kraft, die mich mit grosser Freude und Zuversicht erfüllt! Das ist für mich wahres LICHT, das Dunkles erhellt - in mir und somit auch im Aussen (Spiegel!).
    Ganz herzlichen Dank an Euch alle! <3

    Licht lässt alles in uns und um uns herum erstrahlen. Es wärmt und erleuchtet, was in der Dunkelheit ist. Es ist die Nähe zum Göttlichen, zu unserem Ursprung. Das Licht der Welt ist für mich die Kraft des Lichtes, in der Welt Dunkles zu erhellen und wieder in die göttliche Ordnung zu bringen.

    Die Antwort auf die erste Frage lautet: Es ist ein Gefühl der Verbundenheit mit dieser Seele, das in mir die Verbundenheit zu meiner Seele intensiviert. Ich fühle mehr Freude, mehr Trauer, mehr Liebe - die Welt ist bunter und lebendiger - dadurch wird das Gefühl des All-Eins-Seins auch intensiviert. Es ist keinesfalls ein Gefühl der Trennung vorhanden!
    Die zweite Frage: Es ist das Gefühl der Angst da, etwas zu verlieren, das wahrscheinlich noch aus vielen vergangenen Erfahrungen stammt. Ich weiss, dass ich nichts verlieren kann, das zu mir gehört - aber eine diffuse Angst ist da und kann nicht wegdiskutiert werden. Also beantworte ich mir Frage 2 selber: Das ist noch viel EGO im Spiel!
    Die dritte Frage: Auf der geistigen Ebene bin ich in dem Bewusstsein, das LEBEN anzunehmen, wie es sich im HIER und JETZT zeigt. Auf der Gefühlsebene sind die in Frage zwei erwähnten Verlustängste präsent. Da mir diese Ängste noch nicht lange bewusst sind, weil ich offenbar lange Zeit mein Herz nicht in dem Masse geöffnet habe, wie ich es jetzt tue - und sehr glücklich darüber bin, dass ich es ENDLICH öffnen darf - werde ich jetzt mit so vielen Seiten in mir konfrontiert, die ich bisher gar nicht gekannt habe. Also auch die dritte Frage ist somit beantwortet: Ich stelle mich meinen alten Ängsten - ich verdränge sie nicht und ich werde sie überwinden, die Liebe in meinem Herzen wird mich führen! :sieg:

    Deine Frage ist sehr interessant - denn indem ich die Nähe zu jemand anderem fühle, fühle ich sie zu mir selber auch. Das heisst, es gibt für mich dann keine Grenze zwischen mir und dem anderen. Der andere aktiviert meine Selbstliebe. Die Liebe fliesst zum anderen und vom anderen wieder zu mir zurück. Es ist ein Geben und Nehmen.
    Nur ist es mir (noch) nicht immer möglich, die Nähe zu einer anderen Seele stellvertretend für ALLE zu spüren. Wenn ich eine bestimmte Seele vermisse, dann vermisse ich eben diese Seele und nicht automatisch ALLE SEELEN! Das war eigentlich meine Frage, ob dies noch ein Ego-Fühlen ist, das auf der Gefühlsebene existiert, obwohl sich der Geist auf einer anderen Bewusstseinsebene befindet. Oder noch weitergehend: Es erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht als erstrebenswert, meine tiefen Gefühle für eine bestimmte Seele gleich auf ALLE SEELEN auszudehnen. Ist das mein EGO??

    Gibt es auch ein Non-Duales Fühlen? Ich meine jetzt bezüglich anderer Seelen. Was heisst das, wenn ich einerseits die Verbundenheit mit einer Seele fühle, gleichzeitig aber auch Momente habe, in denen ich die andere Seele vermisse? Ist das noch ein Ego-Anteil, der dahintersteckt - oder sind wir als menschliche Wesen letztendlich in Gefühlsangelegenheiten (noch) nicht so weit? Wenn dieses Gefühl des Vermissens nicht mehr existieren würde, lebten wir dann nicht in einer gewissen Gleichgültigkeit, da es ja egal wäre, ob jemand da ist oder nicht - es wäre ja dann auch egal, wer überhaupt da ist - denn wir wären ja alle EINS!
    Verzeiht mir, dass ich solche Fragen stelle, aber irgendwie beschäftigt es mich jetzt gerade sehr! Es ist doch ein wunderschönes Gefühl, jemanden zu vermissen - und ein noch viel schöneres Gefühl ist es, wenn dieser Jemand wieder hier ist!

    Jetzt ist mir gerade ein Beispiel in meinem Leben in den Sinn gekommen - ich denke, dem einen oder anderen kommt das bekannt vor. Ich habe mich selber eben erwischt, als ich einen Mann gesehen habe, der in meiner Umgebung wohnt und dem ich schon des Öfteren auf der Strasse begegnet war. Anfangs habe ich ihn freundlich gegrüsst, er schaute mich aber nur komisch an und erwiderte meinen Gruss nicht. Das schreckte mich aber nicht ab und ich grüsste ihn auch die nächsten Male freundlich - aber schon mit einem "Urteil" im Kopf. Als "gut erzogenes" kleines Mädchen habe ich gelernt, dass man, wenn einem jemand grüsst, den Gruss höflich erwidert. Diese Struktur sitzt offenbar immer noch tief in meinem Unterbewusstsein - es ist zu einem automatischen Verhaltensmuster geworden.
    Gerade eben habe ich zu meinem Fenster hinausgeschaut und diesen Mann an meinem Haus vorbeigehen gesehen. Es war ein Bruchteil von einer Sekunde - und ich hatte den negativen Gedanken und das entsprechende Gefühl dazu: Oh, das ist ja dieser unhöfliche Kerl!" Glücklicherweise ging es ebenfalls nur ein Bruchteil von einer Sekunde, bis ich mir dessen bewusst wurde und ich dachte für mich: "Der muss mich doch gar nicht grüssen, das ist sein gutes Recht. Dieses Recht hätte ich auch, wenn ich es wollte". Da ich aber grundsätzlich gerne jemanden grüsse, wenn er mir mitten ins Gesicht schaut, werde ich weiter gerne grüssen - das ist aber meine Entscheidung.
    So gibt es unzählige kleine Beispiele im Alltag - die einem selber das Leben erschweren. Ich bin auf dem Weg in die Leichtigkeit und in die Freiheit - ich übernehme die volle Verantwortung für meine Gedanken und Gefühle und erhebe keinen Absolutheitsanspruch dafür. :sieg:

    Es macht sehr viel Sinn, sich hier im Forum einzubringen - jedoch - so ist es meine Erfahrung - sich auf den Sinn zu fokussieren, der sich oft erst später ergibt, ist "kontraproduktiv". Mein Fluss ist eindeutig blockiert, wenn ich im Vorfeld irgend einen Sinn suche, warum ich dies oder jenes beitrage. Oft bin ich in einem fast "trance-ähnlichen" Zustand, wenn es mich von Innen her drängt, etwas zu schreiben oder ein Bild "hinein zu zaubern". Ich vergesse dabei Zeit und Raum und spüre erst im Nachhinein, dass es meiner Seele unendlich gut getan hat. Wenn es anderen auch gut tut, dann freut mich das natürlich doppelt!! :)

    Schon ein wenig weiter fortgeschritten mit der Lektüre des oben genannten Buches möchte ich hier - ohne einen Absolutheitsanspruch zu erheben - auf das Kapitel "Absolutheitsansprüche" eingehen:


    Es scheint mir ein wesentlicher Punkt zu sein, diesen Absolutheitsansprüchen in sich selbst auf die Spur zu kommen, ihrer bewusst zu werden und zu erkennen, dass das Leben keine "Geschichte", kein "Märchen" ist. wo der "Gute" belohnt und der "Schlechte" bestraft wird. Wie in anderen Beiträgen hier im Forum schon diskutiert wurde, geht es darum, Frieden mit der "WIRKLICHKEIT" zu schliessen, um letztendlich den Frieden in sich selbst zu finden.
    Im oben erwähnten Buch wird der Absolutheitsanspruch folgendermassen definiert:


    "Ein Absolutheitsanspruch basiert auf der Vorstellung, dass etwas absolut falsch oder absolut richtig ist. Er unterscheidet sich also von einer Interpretation dadurch, dass wir richtig und falsch nicht als persönliche Werte definieren, sondern den Anspruch erheben, dass unsere Definition allgemein gültig ist".



    Wenn wir in einer Situation mit Wut reagieren, haben wir durch die Kraft dieser Wut die Möglichkeit, etwas "Falsches" zu verändern. Sind wir aber wütend, weil wir überzeugt sind, dass .............(z. B. der Nachbar um halb 11 Uhr nachts seine Bohrmaschine in Gang setzt und wir deshalb nicht schlafen können), ..............es absolut falsch ist, dass jemand um diese Zeit solch einen Lärm macht, dann reagiert man potentiell viel stärker mit Wut, als es in dieser Situation nötig wäre. Man fühlt sich vielleicht generell als Opfer solcher "rücksichtslosen" Menschen und vielleicht kommen einem dann noch verschiedene ähnliche Vorfälle in den Sinn, die ja schon lange vorbei sind - und die Wut steigert sich in einem Masse, die in der gegenwärtigen Situation mit dem Nachbarn nicht mehr adäquat ist.



    Ich zitiere nochmals aus dem Buch:
    "Effektive Veränderung bedarf des Kontaktes mit dem, was IST. Es bedarf der Annahme dessen was ist durch unsere Trauerkraft - genau wie des Veränderungswillens durch die Kraft unserer Wut - und des Einlassens auf die Ungewissheit, ob wir Gehör finden werden, durch die Kraft unserer Angst. Ausserdem braucht es die Fähigkeit, den eigenen Kurs, die eigenen Bedürfnisse immer wieder zu hinterfragen, wie sie uns durch die Schamkraft geschenkt wird. Und es braucht natürlich auch die Kraft der Freude, die uns immer wieder mit unserer Sehnsucht oder unserem Bedürfnis verbindet und uns spüren lässt: Es ist richtig, sich hierfür einzusetzen.
    Während eine persönliche Interpretation uns also befähigt, effektiv in der Welt zu wirken, bewirkt ein Absolutheitsanspruch das genaue Gegenteil. Er beraubt uns der Möglichkeit, uns auf das zu beziehen, was IST, weil er das was IST, nicht gelten lässt. Nur das, was unserer Meinung nach SEIN SOLLTE, hat eine Existenzberechtigung." :sieg:

    Danke Daniel - Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich erlebe diese ständige "Vernebelung" der Wahrheit und das "Geschäft mit der Angst" auch an meinem Arbeitsplatz! Fast täglich werden wir mit Mails der Geschäftsleitung (Spital) überschüttet, wo die Wahrheit verdreht und alles schöngeredet wird. Ich bin wirklich so weit, dass ich nichts mehr glaube, was aus solchen Quellen kommt. Da musste ich lernen, mich abzugrenzen und versuchen, die Wahrheit all dessen in meinem Inneren zu suchen, indem ich beobachte und gleichzeitig den Kontakt zu meinem Inneren immer aufrecht erhalte.
    Schon als Kind wurde ich indirekt mit diesem Thema konfrontiert, da ich Eltern hatte, die ein grosses Gewicht darauf legten, immer die Nachrichten zu hören (häufig überhörten sie dabei, was ihr eigenes Kind auf dem Herzen hatte!!) um dann über die Meldungen zu debattieren und sich sogar manchmal deswegen in die Haare zu geraten. Schon damals entwickelte ich in mir ein Warnsystem und ich begann diesen "so unheimlich wichtigen" Nachrichten mit ganz feinen Antennen zu begegnen.

    Das ist sicher ein Aspekt, liebe Priska, der hier bei mir mitspielt. Der andere Aspekt ist - da muss ich ehrlich sein - auch die Freude darüber, dass ich in den letzten Monaten in diesem Thema Fortschritte gemacht habe. Es ist noch nicht so lange her, habe ich auf eine ähnliche Situation ganz anders reagiert! Aber ich durfte lernen und wachsen und dies wird hoffentlich nie zu Ende sein! Theorie finde ich gut, solange sie in die Praxis umgesetzt wird - und auf diesem Weg gehe ich vorwärts, Schritt für Schritt. Ich muss gar nicht lange suchen - das Leben bringt mir fast täglich Situationen, wo ich hingucken darf - da kommt keine Langeweile auf!
    Aber das Leben ist ständige Bewegung, ständiger Fluss, ständige Veränderung......................... :)

    Übrigens der Vollständigkeit halber werde ich Folgendes noch anführen:


    Genau mit diesem Gefühl der Scham/Schuld wurde ich postwendend konfrontiert, nachdem ich meinen ersten Beitrag zu diesem Thema geschrieben hatte. Als ich das erste Feedback darauf las, bekam ich sofort massives Herzklopfen und ich verspürte im ganzen Körper eine glutheisse Hitze aufsteigen. Ein altes Muster wurde plötzlich brandaktuell: "Was habe ich jetzt denn so "Fürchterliches" geschrieben", schoss es mir sofort durch den Kopf. *Wie konnte ich nur einen solchen Mist schreiben"??
    Ich las meinen Beitrag nochmals durch und konnte daran einfach nichts "Fürchterliches" finden! Aber dennoch hatte ich irgendwie ein tiefes Verständnis für das Feedback, dass ich bekommen habe. Trotz Herzklopfen und "komischem Gefühl" im Bauch drängte eine Kraft in mir, mich der Situation zu stellen. Und zwar auf eine objektive, unpersönliche Art und Weise. Es ging ja schliesslich nicht um meine Person, sondern um die Aussage eines Buches, das ich sehr wertschätze und mich auch auf eine Art verantwortlich fühle, dass diese Wertschätzung nicht missverstanden wird.
    Also setzte ich mich erneut an meinen PC und versuchte, die Situation zu klären, indem ich nochmals einen Anlauf machte, deutlicher herüberzubringen, was ich mit meinem Beitrag eigentlich aussagen wollte.
    Im Laufe der Zeit wurde mir immer mehr bewusst, dass ich genau mit diesem Schuld-/Schamgefühl in mir in tiefste Berührung gekommen war und jetzt sozusagen "in die Tat umsetzen" soll, worüber ich im Vorfeld so "cool" theoretisiert hatte. Diese Situation hat mich letztendlich wirklich zum Schmunzeln gebracht - niemand hat hier eine Schuld - weder ich selber noch irgend einer der geschätzten Leser!! Darum geht es gar nicht - es geht lediglich um die Interpretation eines an und für sich neutralen Gefühls und um die konstruktive Umsetzung dieser Interpretation! :sieg: