Kami

  • Kami sind die Götter der japanischen Religion Shintô.

    Der Begriff "Kami" wird sowohl in Einzahl als auch Mehrzahl bentutzt und bedeutet Gott oder Götter. Der Begriff stammt aus dem japanischen und wird verwendet für die Gottheiten der japanischen Ursprungsreligion des Shintô. Shintô (früher auch Kami-no-michi) bedeutet "Weg der Götter" und bezeichnet eine aus dem Schamanismus und Animismus entstandene polytheistische Religion. Diese hatte in Japan einen derartig hohen Stellenwert, dass selbst die ältesten Geschichts-Chroniken Japans (das Kojiki und das Nihonshoki) mit der Schöpfung des Landes durch die Götter beginnen. Über die Kami gibt es folgendes zu wissen:


    • Kami sind Gottheiten, die sowohl männlich als auch weiblich sein können.
    • Kami haben (zum Teil) untereinander Familienbeziehungen.
    • Kami sind nicht allmächtig.
    • Kami können "sterben" (wie zum Beispiel die Göttin Izanami im Rahmen der Schöpfungsgeschichte), was für sie aber kein Ende der Existenz ist, sondern nur der Übergang in eine neue Existenz.
    • Kami können auf verschiedene Arten "geboren" werden (z. B. aus dem Auge oder aus der Kleidung eines Gottes gewaschen, aus Blut entsprungen oder auch normal geboren wie Menschen)
    • Kami haben (wie in allen polytheistischen Religionen) immer spezielle Aufgaben und "Fachbereiche".
    • Manche Kami wurden zu den Japanischen Inseln, zu bestimmten Bergen oder Flüssen, weshalb die Natur als heilig gilt.
    • Kami sind normalerweise an das Land (also Japan) oder an bestimmte Orte (Lokalgottheiten) gebunden, weshalb der Shintô kaum außerhalb Japans vertreten ist. Das beruht unter anderem auch darauf, dass im Schöpfungsmythos nur die Sprache von den japanischen Inseln ist und nicht vom Rest der Welt.
    • Kami haben auch eine kulturelle und politische Bedeutung, da der Kaiser der Legende nach unmittelbar von den Kami abstammt.
    • Kami "wohnen" in Schreinen bzw. heiligen Gegenständen wie zum Beispiel geweihten Spiegeln oder anderen im "Allerheiligsten" verborgenen Reliquien, aber auch in Bäumen oder Steinen. Diese werden ggf. durch ein Shimenawa (ein Strohseil mit gefalteten Papierstreifen) gekennzeichnet. Da alle Bäume auf dem Gelände eines Shintô-Schreins als heilig gelten, dürfen diese Bäume nicht gefällt werden, weshalb viele Schreine von sehr viel Natur umgeben sind.

    Die vermutlich bekanntesten Kami sind:

    • Izanami und Izanagi (das Geschwister-Ehepaar, dass Japan und viele weitere Kami schuf)
    • Amaterasu (Sonnengöttin und Vorfahrin des Kaisers)
    • Susanoo (Sturm- und Meeresgott)
    • Tsukiyomi (Gott des Mondes)
    • Owatatsumi (Meeresgott in Drachengestalt und Vorfahr des Kaisers)
    • Kagutsuchi (Gott des Feuers und des heimischen Herdes)
    • Inari (Göttin der Fruchtbarkei, berühmt durch ihre Boten in Gestalt der Kitsune, also weißer Füchse)
    • Bishamon (Kriegsgott, Schutzgott der Krieger und Richter über die Tugendlosen)
    • Benzaiten (Göttin alles Fließenden, also der Flüsse, der Sprache und der Musik)
    • Omoikane (Gott der Weisheit und der klugen Entscheidungen)