Kenshō

  • Buddhistische Bezeichnung eines Erweckungserlebnisses, in welchem erlebt wird, daß Wahrnehmung auf illusionärer Trennung von "Betrachter" und "Betrachtetem" beruhe.

    "Durch Kenshō durchschaut man die illusionäre Natur des eigenständigen Selbst. Es liegt in der Natur des Geistes, dass jede Wahrnehmung ein wahrgenommenes Objekt, einen Wahrnehmungsprozess und ein wahrnehmendes Subjekt mit einbezieht. Beispielsweise Ich sehe dich.: Du – das wahrgenommene Objekt; sehen – der Vorgang der Wahrnehmung; Ich – das wahrnehmende Subjekt, das auf diese Weise von den wahrgenommenen Objekten getrennt scheint. Die Introspektion über den Versuch, das Ich eines wahrnehmenden Subjekts zu verstehen, führt zur Erkenntnis, dass ein Ich immer vollständig vom Prozess der Wahrnehmung abhängt und nicht getrennt von den wahrgenommenen Objekten betrachtet werden kann. Kenshō wird zuweilen synonym mit Satori verwendet, im Allgemeinen jedoch als „kleines Satori-Erlebnis“ bezeichnet, bei dem das fundamentale Erleuchtungserlebnis noch nicht eingetreten ist."


    https://de.wikipedia.org/wiki/Kensh%C5%8D