Die Sache mit dem ICH (Ego)

Das Wort „Ego“ stammt aus dem griechischen und bedeutet übersetzt „Ich“. Das Wort wird in vielen Bereichen, unterschiedlich angewandt (siehe Wikipedia). Die folgenden Gedanken beziehen sich auf (Selbst)Beobachtungen aus spiritueller Sicht, angeregt durch Lehrer aus verschiedenen Epochen.


In vielen Gesprächen, welche ich mit Klienten, Freunden oder Familie führe, ist zu erkennen, dass sich Menschen oft schwertun mit dem Wort „Ego“, es als etwas Negatives sehen und es gleichsetzen mit Egoismus. Ein Mensch jedoch, der sich mit dem Ego identifiziert, kann in der Gemeinschaft eingebunden sein und wertvolle Dienste leisten. In der Regel jedoch nur für kurze Zeit, denn er wird sich irgendwann ungerecht behandelt fühlen, sich verausgaben und ausbrennen oder schlicht etwas anderes dazugewinnen wollen, was ihn vermeintlich vollkommener macht. Dies liegt daran, dass ein „Ego-Identifizierter-Mensch“ seinen persönlichen Wertvorstellungen oder Emotionen folgt, unter Ausschluss des Grossen Ganzen, er nimmt sich als getrenntes Wesen wahr.


Die beiden Ur-Gefühle


Wenn wir das Ego, auch nur für kurze Zeit, zum Schweigen bringen, indem wir alles wünschen und wollen, hinten anstellen und im Moment, wie er ist verschmelzen, werden wir in die Tiefe unseres SEINS „hinunter“ gezogen. Dort nehmen wir zwei Ur-Gefühle wahr: „Die Angst und die Freude“. Beide sind wichtig und gehören zum irdischen Dasein dazu, sie erfüllen ihren Zweck. Während die Freude die Quelle, der Nährboden der Seele (hohes SELBST) ist, ist die Angst der Nährboden des Ego (niederes SELBST). Das niedrige SELBST ist vergänglich wie jede irdische Form, so lässt sich auch erkennen, dass die Angst die Quelle des Egos ist.
Glaubt ein Mensch also, das Ego zu sein, so ist er angstgetrieben und immer auf der Suche nach Freude. Er versucht der Angst zu entrinnen, was natürlich unmöglich ist, da er sozusagen selbst die Angst ist. Kurzzeitig mag er ein Freudeerlebnis finden, doch selbst da steckt schon wieder die Angst dahinter, welche sich selbst fürchtet. Umgekehrt auch, wenn der Mensch seine Ängste leugnet oder verdrängt, dann kann ihn die Wirklichkeit einholen, z. B. beim freudestrahlenden Überqueren der Strasse ohne zu berücksichtigen, dass das irdische Dasein von „Mitformen“ geprägt ist, welche kollidieren könnten – die Autos…


So wie jeder Mensch ein Gehirn, ein Herz, eine Lunge und andere Organe hat, so hat er auch ein Ego, er braucht es für das Erdenleben.
Das Ego ist jedoch eher eine Idee und setzt sich aus der persönlichen Geschichte, den damit verbundenen Emotionen, Gedanken, Glauben, Meinung usw. zusammen. Es ist etwas höchst individuelles, etwas überaus Persönliches. Spirituelle Lehrer aus allen Bereichen benennen es oft als „eingebildetes ICH“. Menschen, welche sich mit diesem ICH gleichsetzen, ob bewusst oder unbewusst, sehen sich getrennt von der Welt und getrennt vom LEBEN.
Umgekehrt entsteht ein Ungleichgewicht, wenn der Mensch anfängt, sich mit der Seele zu identifizieren, denn er wird bei jeder Gelegenheit den Boden unter den Füssen und jede irdische Form verlieren. Ob das einen Sinn ergibt in der Welt der Formen, diese Frage mag ein Jeder für sich selbst beantworten.


Diese paar Zeilen können das Thema nur streifen, doch die gute Nachricht: Die Struktur des Egos ist immer die gleiche, nur die Geschichten können variieren. Kennst Du Dein Ego, dann kennst Du jedes Ego.


Vielleicht noch als Anmerkung:


Das Ego ist eine selbst gemachte Idee über sich und andere. Ich gehe davon aus, dass die Quelle allen SEINS einen Plan für die WELT hat und so ist es für mich logisch, dass ich der Quelle diene und wenn nötig das Ego an die Quelle anpasse…So wie die Blume kein ICH benötigt, um eine Blume zu SEIN, so brauche ich kein ICH, was mich zum Geschöpf Gottes macht, welches seinen irdischen Zweck erfüllt <3


:sieg: Gott zum Gruss :sieg:

Kommentare 2

  • Gedanke dazu :
    Herz und Verstand gehen Hand in Hand .

  • Deutlich und Klar , danke Eisu ,,
    Krankes Ego darf heilen zum gesunden Ego .