Menschen brauchen Rituale

Menschen brauchen Rituale

Viele Menschen sagen oft: Lass mich mit Ritualen in Ruhe! Rituale sind gefährlich! Doch das ist nur ein Bruchteil der Wahrheit. Jeder Mensch braucht seine Alltagsrituale, denn sie geben ihm / ihr Sicherheit und Struktur. Gerade Kindern und Menschen, die mit der Informationsflut überfordert sind, können durch Rituale viel mehr Ruhe und Sicherheit in ihr Leben ziehen.

Was also sind Rituale: Rituale sind Abläufe, die wir immer wieder auf die gleiche Art vollziehen. Alltagsrituale sind z.B. Aufstehen, Zähne putzen, duschen, der Gang zur Toilette, ankleiden, Mahlzeiten immer zu bestimmten Zeiten einnehmen, der Weg zur Arbeit und zurück, meist auch die Arbeit selbst, das Feierabendprogramm mit Familie, Freunden, Sport etc. Dann folgen noch das Ablegen der Tageskleidung und Anlegen der Nachtkleidung, ev. Das bereitlegen der Kleidung für den nächsten Tag und vieles mehr. Diese Rituale bringen Struktur in den Tag und das ist für das Wohlergehen der Menschen sehr wichtig.

Daneben gibt es auch Jahreszeitliche Rituale ( z.B. das Umstellen der Kleidung je nach Jahreszeit), Feiertage wie Ostern, Pfingsten, Erntedankfest, Weihnachten, der JAHRESWECHSEL UND EINIGE MEHR: AUCH FERIEN; GEBURTSTAGE; TAUFEN ODER Hochzeiten laufen meist nach bestimmten Ritualen ab. Hier sind die Rituale also Abläufe, die sich im Laufe der Menschheitsgeschichte entwickelt haben und die Planung solcher Anlässe vereinfachen.

Es gibt sicher noch viele andere Abläufe, die in diesem Sinne bezeichnet werden können.

Zudem gibt es die sogenannt magischen Rituale, bei denen es sehr darauf ankommt, mit welcher Einstellung und zu welchem Zweck sie durchgeführt werden. Hier ist durchaus Vorsicht angesagt, da die ausführenden Personen genau auf ihre Einstellung und die beabsichtigte Wirkung achten sollten um unerwünschte Ergebnisse zu vermeiden.

Magische Schutzrituale, Reinigungsrituale und Segnungen machen Sinn und können sehr hilfreich sein. Sie sind auch in unseren Regionen durchaus üblich, wie z.B. das Ausräuchern von Haus und Hof an Heiligabend oder Silvester. Dies wird in ländlichen Gebieten, vor allem im Alpenraum auch heute praktiziert und hat einen festen Platz bei den Jahreszeitritualen. Räucherrituale sind auch bei Wohnungswechseln und wenn eine Person aus dem gemeinsamen Haushalt stirbt sehr hilfreich. Dies gilt ebenfalls bei Trennungen.

Manche Magier bieten auch Schadrituale oder Liebesrituale an. Unter Schadrituale verstehe ich alle Rituale, bei denen einer anderen Person ein Schaden, bis hin zum Tod angetan werden soll. Bei Liebesritualen, vor allem wenn sie einseitig durchgeführt werden, ist es so, dass sie keine echte Liebe sondern eher eine Besessenheit oder Hörigkeit verursachen und in der Regel nach hinten losgehen und viel Schaden anrichten können. Ein gemeinsam von den Liebenden durchgeführtes Ritual, wie die kirchliche Trauung bei der Eheschliessung, ist natürlich okay. Sollte es irgendwann allerdings zu einer Scheidung oder Trennung kommen, so sollte auch ein Ritual zur Freigabe erfolgen. Macht man es nicht, weil man nicht bereit ist, den Partner los zu lassen, bleibt in der Regel eine schmerzhafte Verstrickung bestehen, die eine neue Partnerschaft verhindern kann.

Gerade auch bei religiösen Ritualen ist grosse Vorsicht geboten, da sie oft für alle Zeit oder für die Ewigkeit abgelegt werden. Sie binden die unsterbliche Seele auch über den Tod hinaus. Wer den Gedanken an Reinkarnation für möglich hält der weiss, was das bedeuten kann. Dieses Versprechen wirkt sich dann auch auf alle weiteren Inkarnationen aus, obwohl der neue Mensch nicht mehr weiss, dass er diesen Eid in einem früheren eben geleistet hat. Dies gilt insbesondere auch für Fahneneide.

Auch Schwüre und Flüche oder Gelübde werden in der Regel durch ein Ritual besiegelt und können für die Ewigkeit gesprochen werden. Dies ist gleichfalls sehr heftig und kann zu grossen Beeinträchtigungen führen. Dies gilt nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für die Ausführenden Teilnehmer und Auftraggeber. Gerade in der Zeit der Ägypter, Römer, Perser und Griechen aber auch noch bis ins Mittelalter wurden solche Zeremonien und Rituale in einem tiefen Glauben durchgeführt, was ihnen eine extreme Wirkung verlieh. Doch auch in der heutigen Zeit gibt es noch Kulturen und Gebiete, in denen solche Rituale gang und gäbe sind. Je stärker der Glaube an derartige Rituale bei allen Beteiligten ist, desto stärker haften sie an. In vielen Naturvölkern weltweit sind solche Rituale noch immer sehr verbreitet. Manche werden abgehalten um Anderen zu strafen. Allerdings gibt es das, wo starke Schadrituale abgehalten werden häufig auch sehr gute und hilfreiche Heilungsrituale. Man sollte also genau hinsehen, wem man vertraut und auf was man sich einlässt.

Für mich persönlich gilt; Finger weg von solchen Vorhaben! Das Einzige was ich hier gut finde ist, solche Versprechen, Eide und Gelübde aufzulösen, um die Seele aus deren Käfig zu befreien.


Veränderung ist sexy! Also ist das Leben an sich sexy, denn es ist Veränderung in jedem Moment! Der Weg ist Sinn und Ziel!

Kommentare 6

  • Seit ich mich erinnern mag, gestalte ich meinen Alltag sehr stark in der Form von Ritualen, nur war mir das lange nicht bewusst. Denn ich erlebte diese Rituale für mich zwar stets als sehr wohltuend und inneren Frieden bringend - mein Umfeld sah das jedoch ganz anders. Ich stand immer in der Kritik für meine "Inflexibilität" und wurde oft belächelt.

    Erst in den letzten Jahren habe ich erkannt, was ich intuitiv schon immer machte, weil es mir einfach gut tut. Und zwischendurch lerne ich zunehmend, auch mal davon loszulassen und etwas ganz anderes zu tun, als ich es bisher zu tun pflegte.

    Und somit gibt es auch innerhalb eines Rituals immer wieder kleine Veränderungen, die ich vornehme - oder ganz neue Rituale entstehen, die Ausdruck eines stetigen Wandels sind und der allmählichen Befreiung aus selbst gemachten Gefängnissen.

  • Ja, liebe Heidy, da bin ich ganz deiner Meinung. Diese Struktur ist sehr wichtig.

    Ich lange Zeit im Behindertenbereich und in der Pflege gearbeitet. Für diese Menschen sind diese

    Abläufe besonders wichtig. Einige dieser Rituale waren sehr beliebt, wie z B. der Morgeneinstieg,

    bei dem wir immer mit ihnen gemeinsam gesungen haben.

    Natürlich machen wir viele Rituale unbewußt. Diejenigen, die wir jedoch bewußt ausführen

    verstärken unsere Wahrnehmung.

    • Auch ich habe viele Jahre in der Pflege gearbeitet und es war sowohl für ältere Menschen, wie auch für sensible Personen oder auch Autisten extrem wichtig, klare Strukturen und Rituale in ihrem Alltag zu haben. Auch Personen mit Depressionen und Burnout brauchen klare Rituale und Strukturen. Grundsätzlich scheinen mir solche Alltagsrituale für alle Menschen sehr hilfreich.

  • Ja, Rituale sind mir auch sehr wichtig. Ein guter Beitrag von Dir, Heidy.

    • Danke!

  • ? Danke liebe Heidy !

    Grossartig, ein fantastisches Thema .

    Menschen lieben Rituale , oft auch ganz unbewusst .

    Es ist ein Zusammensein mit sich selber und allem , was es gibt.

    Viele tun es ALL EIN , andere in der

    GEMEINSAMKEIT . Es ist dasselbe.

    Heute , im JETZT feiere ich ein

    Zusammensein in LIEBE.

    Jeder IST , wie er IST.

    Vielleicht wird eine Kerze angezündet, vielleicht auch nicht .

    Die Kerze ist in mir und DIR...


    Ich im Göttlichen und das Göttliche

    in mir...


    ♡ Alles ist  Eins ♡