Der gute Geist
Einst lebte ein guter Geist bei den Menschen, in einer wunderbaren Gegend, mitten in der Natur. Tagsüber rastete oder spielte er, nachts war er lebendig und aktiv.
Er begab sich zu allen Menschen der Welt und reinigte sie von den dunklen Flecken, die sie sich am Vortag zugelegt hatten. Der gute Geist merkte nicht, wie es dunkler, schwerer und müder wurde, weil die ganzen Flecken der Menschen an seinem Körper und Seele hafteten. Nach getaner Arbeit legte sich der Geist hin und schlief wie betäubt ein.
Eines Abends konnte der gute Geist nicht mehr ausfliegen, er wurde krank. Er hatte Schmerzen, bekam hohes Fieber und phantasierte. Plötzlich hörte er im Fieberrausch eine klare Stimme von oben. "Lieber guter Geist", sagte die glasklare Stimme zu ihm "du reinigst die Anderen und belastest dich damit. Vergiss dich nicht - reinige dich jeden Morgen und mach' nicht alles alleine!"
Mit letzter Kraft schleppte er sich zu seiner speziellen Reinigungsquelle. Er begann sich mit den vier Elementen, die daraus herausströmen - Feuer, Wasser, Luft und Erde - zu waschen. Er säuberte sich von den dunklen Lasten, welche er nachts aufnahm. Der gute Geist wurde hell und leicht und bald war er gesund.
Er erinnerte sich an die klare Stimme von oben und begann, in Liebe eine Partnerin zu suchen. Bald fand er eine gute Geistin, die bereit war, mit ihm den Menschen zu helfen. Sie dachten täglich dran, sich am Morgen an der Elementenquelle zu reinigen.
Es dauerte nicht lange bis kleine Geister zur Welt kamen. Seither gibt es viele gute Geister, die ständig bereitwillig uns Menschen helfen und die Menschen helfen den Geistern, damit deren Last erträglich blieb.