Alles anzeigenWeil es meinem Naturell eher entspricht, ein etwas langsameres Tempo einzuschlagen, schreibe ich hier nun in aller Ruhe, was ich zu diesem Thema zu sagen habe:
Ich bin sehr dankbar, dass ich eine natürliche Empfindung besitze, was mir gut tut und was nicht, diese Empfindung verunmöglicht es mir sozusagen, "über die Schnur zu hauen" und ich bin tatsächlich so ein Typ, der genüsslich ein paar Wochen an einer Tafel Schokolade knabbern kann, ohne das Bedürfnis zu haben, mehr davon zu essen.
Ich war auch noch nie in meinem Leben übergewichtig - eher das Gegenteil bei meistens sehr gutem Appetit. Des Öfteren habe ich in meinen jungen Jahren mein Umfeld in Erstaunen versetzt, wenn ich in "Gourmet-Restaurants" bei einem Menu Surprise mit zehn Gängen noch beim Dessertbuffet wacker mitmachen und geniessen konnte, wobei andere ihre liebe Mühe damit hatten, noch etwas Platz dafür zu schaffen.
Bis dann nach einem Schicksalsschlag in meiner Lebensmitte eine Leidensgeschichte begann, die dann am Ende dazu führte, dass ich nahezu alle nicht unbedingt notwendigen sozialen Kontakte ausserhalb meines vertrauten Bereiches vermeiden musste, da mir meine Verdauung das Leben immer mehr zur Tortur machte.
Ich verlor zunehmend an Gewicht und bei der Eintrittsuntersuchung im Krankenhaus, wo ich nach vielen Jahren des Hausfrau- und Mutterdaseins wieder zu arbeiten begann, fielen Blutwerte auf, die sonst eher bei chronischen Alkoholikern zu finden waren. Es folgten zahlreiche weitere Untersuchungen, die sich über viele Monate hinzogen, bis endlich die Diagnose einer Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit) gestellt wurde. Gluten ist ein sogenanntes "Kleber-Eiweiss" in Getreidearten wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel z. Teil auch Hafer und noch weiteren Getreidesorten. In eurem Chat wurde dies einmal als Laktose bezeichnet, welches aber als "Milchzucker" nur in Milchprodukten vorkommt.
Von einem Tag auf den anderen (dies ist jetzt bald 15 Jahre her) musste ich auch Brot, Teigwaren und noch so manches verzichten, das mir lieb war - aber es gab keine andere Möglichkeit als absolute Abstinenz, denn die Schleimhaut meines Dünndarmes war durch die chronische Entzündung so zerstört, dass ich viele wertvolle Mineralstoffe und Vitamine aus der Nahrung nicht mehr verarbeiten konnte und diese somit nicht mehr ins Blut gelangten. So bin ich sozusagen innerlich langsam "verhungert", obwohl ich "gesund" ass.
Inzwischen gibt es ja auf dem Markt glücklicherweise viele Produkte, die glutenfrei sind, aber damals waren diese sehr rar und auch sehr teuer.
Ansonsten bin ich gottseidank sehr gesund und erfreue mich dieser Gesundheit auch dann noch, wenn viele meiner jüngeren Arbeitskolleginnen infolge Grippe, Erkältungen oder durch andere Krankheiten arbeitsunfähig sind.
Meine hohe Sensitivität erlaubt es mir Mass zu halten, wo andere ihr Mass noch nicht erkannt haben, dafür bin ich sehr dankbar!
hey danke Beatrice für Deine ausführliche & anschauliche Schilderung...das ging vorhin turbulent zu, da hab ich das durcheinander geschrieben.. Du hast natürlich total recht... ja .. Gluten ist der schlimme Kleber der vor 50 jahren grad mal zu 5 Prozent in Weizen und nun zu fast 50 % in unseren Brot und Co-Produkten vorhanden ist..... auch mein Darm kann das kaum noch ertragen.. ich merke das immer deutlich , wenn ich dann doch mal ein "Bio- Brötchen" esse... Am besten geht es mir deutlich auch ganz ohne Weizen..... Schön wie du das für Dich so feinfühlig nun weißt und daher kaum noch krank wirst! - ein schönes Beispiel dafür , dass da so viel zu bewirken ist
Diese negativen Einflüsse durch das Essen werden schon sehr oft nicht ganz erfühlt oder gekannt...... ich bin grad auf m Sprung ins Offline ... aber vielleicht wollen wir genau das als nächstes mal in 1 oder 2 Wochen genauer zusammen anschauen? Also Krankheiten durch falsche Ernährung und besser noch, Heilung durch eine Umstellung der unerkannt schlechten Gewohnheit und nutzung der tollen Wirkstoffe aus Lebensmitteln?
Kommt alle gesund und vergnügt in die neue Woche