Das kommt darauf an, was man unter "Gott" versteht.
Meint man damit ein himmlisches Wesen, also eine Gottheit, dann akzeptiert das der Buddhismus. Es wird jedoch gesagt, das es viele Gottheiten gibt, und das diese letztendlich auch noch leidvolle Erfahrungen machen.
Meint man mit "Gott" jedoch eine allumfassende Wahrheit, ein höchstes Prinzip, einen Urgrund der Existenz, eine alles durchziehende Energie - dann gibt es auch das im Buddhismus: die Leerheit (Shunyata). Der Buddha hat diese als einen "grenzenlosen Geist" bezeichnet. Man bezeichnet sie heute auch als klaren Geist, oder als die innerste Natur des Geistes. Ich sehe hier die Parallele zum heiligen Geist.
Während in den westlichen Religionen dieser allumfassenden Energie ein persönliches Gesicht gegeben wird (der Herr und Vater), liegt im Buddhismus der Schwerpunkt darauf, sie von jeglichem Gesicht zu befreien (die Leerheit in allen Dingen erkennen). Meiner Erfahrung nach sprechen sie aber von der gleichen Wahrheit.
Im Westen wird einerseits der wichtige Unterschied zwischen einer Gottheit, und, wie es nenne, dem Göttlichen, nicht klar definiert wird. Unter den Buddhisten andererseits entsteht oft der Trugschluß, die Leerheit wäre einfach nur "Nichts". Ebenso sei das Nirwana, eigentlich das "Erlöschen des Selbsts", ein Übergang ins Nichts - aber solch einen Nihilisums hat der Buddha nie befürwortet. Der Buddha war weise genug, nicht viel über dieses Thema zu sprechen, da es schwer in Worte gefasst werden kann. Er hat sich darauf konzentiert, den Weg dorthin (durch die Meditation) zu zeigen.
Meiner Erfahrung nach ist das Nirwana die Einheit mit dem Göttlichen.