• Sex als praktische Übung mit dem Ziel des Erwachens kann nur mit einem bereits erwachten Meister funktionieren.

    In einem meiner Zen Bücher steht eine Geschichte aus Japan, in der ein Mönch nach jahrelanger Praxis resigniert das Kloster verließ. Er suchte eine Prostituierte auf und erlangte bei ihr die Erleuchtung.


    Liebe Grüße


  • Daniel hingegen verklärt den Sex sogar zum schönsten Gottesdienst.

    Hmm, also ich habe, diese wirklich etwas vielleicht provokative Aussage in einen andern Kontext gestellt. Wenn Mann und Frau Leben weitergeben können und eine Seele geboren (wenn du willst reinkarniert) wird, kann das der schönste Gottesdienst sein. Ganz bewusst schrieb ich das so.

    Damit habe ich auch nicht unterstellt, dass Sex nur zum Kinderzeugen uns geschenkt wurde. Wer meinen Text so versteht hat ihn komplett falsch verstanden - oder will ihn so verstehen.


    Eine/e Tantriker/in würde das sowieso ablehnen. Aber Tantra wird wahrscheinlich genauso wie das Kamasutra im Westen viel zu viel überbewertet. Denn die sexuelle Praktik ist in diesen sehr spirituellen indischen Werken nur ein kleiner Teil und war damals und ist auch heute nur den höchsten Kasten vorbehalten. Was wir hier im Westen praktizieren oder darunter verstehen, ist nur ein Abklatsch des ganzen. Auf meinen Indienreisen habe ich darüber nette Unterhaltungen mit eingeweihten, modernen indischen Paaren geführt, die über das westliche Verständnis (besonders des Kamasutra) milde gelächelt haben.


    Und noch etwas zur Bibel und dem sogenannten alten Testament: Wenn man das Hohelied hebr. Schir Ha-Schirim = »Das Lied der Lieder« in Hebräisch lesen kann, staunt man ab der sehr (!) erotischen Sprache darin. Damals hat Zwingli (der die deutsche Übersetzung sogar einige Jahre vor Luther schrieb) und Luther den Text recht "abgemildert". Viele Theologen haben uns dann verklickert, im Hohelied der Liebe werde die Liebe zu Gott besungen. Doch, Salomo, der Sohn von David, hat darin die heisse Liebe zu einer Frau besungen. Die hebräische Sprache, und besonders sein Dialekt das Aramäisch, die Muttersprache von Jesus, ist eine blumige, poetische, den einfachen Menschen zugewandte Sprache, die auch vieles direkt beim Namen sagt. Auf Einzelheiten will ich nun hier nicht eingehen.


    Aber ich sehe das sowieso - und das soll in meinem Text auch zum Ausdruck kommen - nicht so eng mit dem Sex.


    Für mich ist eh das ganze Leben, mit allen Facetten ein lebendiger Gottesdienst.


    Man kann philosophieren, man kann disputieren mit oder ohne Religion oder Evangelium, Sex wird für die Menschen immer wieder ein bewegendes, emotionales, umstrittenes Thema sein, solange es Menschen geben wird. Weil es eine so gewaltige Kraft ist, die nicht aufgehalten werden kann.

    Noch ein etwas (provokatives) Beaumont aus den Geschichten der Chasidim, die von Buber überliefert wurde: Ein Rabbi, welcher ein junges Paar verheiratet hat, sagte dem Paar: "Geniesst und feiert eure Liebe (sc Sex), wenn ihr gemeinsam kommt, ist Gott immer schon da" ... Falls verstanden wird, was gemeint ist ;)

  • Für mich ist eh das ganze Leben, mit allen Facetten ein lebendiger Gottesdienst.


    Man kann philosophieren, man kann disputieren mit oder ohne Religion oder Evangelium, Sex wird für die Menschen immer wieder ein bewegendes, emotionales, umstrittenes Thema sein, solange es Menschen geben wird. Weil es eine so gewaltige Kraft ist, die nicht aufgehalten werden kann.

    Noch ein etwas (provokatives) Beaumont aus den Geschichten der Chasidim, die von Buber überliefert wurde: Ein Rabbi, welcher ein junges Paar verheiratet hat, sagte dem Paar: "Geniesst und feiert eure Liebe (sc Sex), wenn ihr gemeinsam kommt, ist Gott immer schon da" ... Falls verstanden wird, was gemeint ist ;)

    Himmel hilf. Jetzt ist schon das ganze Leben ein Gottesdienst.


    Aber keine Sorge, ich habe Dich in allen Punkten weitestgehend verstanden.


    Meine Ansichten sind immer nur im Kontext mit Spiritualität zu verstehen. Und spirituelle Entwickelung geschieht nun mal nicht einfach so indem man sein Leben lebt. Richtig ist wohl, das Begeisterung, Liebe und Aktion ein Ausdruck von Spirit sind.


    Sex ist im spirituellen Sinne nicht mehr als eine von Gott gegebene Möglichkeit für den Menschen miteinander Spaß zu haben. Das war´s. Mehr gibt es darüber nicht zu sagen. (Neben der Fortpflanzung, ist klar.) Und was macht die Menschheit für ein Drama daraus? Kaum zu fassen...


    Wer Sex als Erfahrung so hoch aufhängt, gerät schnell in den Verdacht, noch nicht mit Spirt (dem Geist Gottes) geflirtet zu haben. Das wollte ich noch erwähnt haben. 0:-)


    Gute Nacht!

  • In einem meiner Zen Bücher steht eine Geschichte aus Japan, in der ein Mönch nach jahrelanger Praxis resigniert das Kloster verließ. Er suchte eine Prostituierte auf und erlangte bei ihr die Erleuchtung.

    Ich denke, man ist gut beraten, wenn man nicht alles glaubt was in Büchern geschrieben steht.

    Selbst wenn "Zen" draufsteht.

  • In einem meiner Zen Bücher steht eine Geschichte aus Japan, in der ein Mönch nach jahrelanger Praxis resigniert das Kloster verließ. Er suchte eine Prostituierte auf und erlangte bei ihr die Erleuchtung.

    Diese Geschichte kenne ich auch. Es ist vielleicht so ähnlich zu verstehen wie ein Topf mit 100 Grad heißem Wasser. Sobald man den Deckel entfernt, beginnt es zu kochen. Aber unter Druck (im Kloster) kommt es (noch) nicht dazu.

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Interessant wäre nun die Frage – und ich darf bei dieser Gelegenheit daran erinnern, dass wir uns in einer spirit.community – befinden, was lehrt uns die Geschichte vom japanischen Mönch?


    Tatsächlich wird nämlich in dieser denkbar kurzen Geschichte eine Problematik angesprochen, die bei jeder spirituellen Entwicklung eine fundamentale Rolle spielt.

  • Sexualität ist ein großes Mysterium, eine riesige Kraft in uns.


    Wenn wir Erleuchtung erlangen wollen, ist es aber besser auf Sexualität zu verzichten und unsere Kraft nicht in unseren unteren Zentren zu belassen.


    Sondern diese Kraft zu Höherem zu transformieren.

  • Exakt.


    Die Meditation, die man hierfür verwenden kann (als Mann) geht wie folgt: man schließt die Augen und kommt für ein paar Momente zur Ruhe. Dann bewegt man seine Aufmerksamkeit zu den Hoden. Man spürt die Energie, die sich dort befindet. Dann bewegt man diese Energie langsam nach oben in Richtung Herz, ganz sachte. Diesen Vorgang wieder holt man ein paar mal. Dadurch beruhigen sich die Genitalien.


    Als Frau soll dasselbe mit den Eierstöcken funktionieren.

  • Sexualität ist ein großes Mysterium, eine riesige Kraft in uns.


    Wenn wir Erleuchtung erlangen wollen, ist es aber besser auf Sexualität zu verzichten und unsere Kraft nicht in unseren unteren Zentren zu belassen.


    Sondern diese Kraft zu Höherem zu transformieren.

    Könnte es mit der Kundalini zu tun haben , von der ihr sprecht ?

  • Man bewegt hier nur körperliche Energien, von einem Ort zum anderen.


    Eine weitere Meditation, die eher in die mentale Richtung geht, ist die über die Fäulnis des Körpers. Wenn man große gedankliche Lust verspürt, kann man sich das Lustobjekt vorstellen, wie es sein wird, wenn es alt und tot ist. Oder man kann sich auch die einzelnen Bestandteile des Körpers vorstellen: Knochen, Blut, Sperma, Muskeln, Haut, Haare, Nägel, Schleim, ... In seinen Einzelteilen sieht die Attraktivität des Körpers schon ganz anders aus. Man lernt bei diesen Übungen sehr viel über die geistige Wahrnehmung, insbesondere die Perplexität von Zuneigung und Abneigung gegenüber dem selben Gegenstand aus unterschiedlichen Betrachtungsweisen.


    Diese Meditationen sind etwas sehr wichtiges, wenn man den spirituellen Weg der Enthaltsamkeit gehen will. Im Christentum gibt es diese Meditationen nicht. Deshalb gibt es dort auch soviele Probleme, die mit dem Zölibat zusammenhängen. Die christlichen Priester lernen nie wirklich, wie sie ihre sexuellen Energien selbstständig transformieren können.

  • Danke liebe Arlette für den Lacher !

    ?‍♀️?

    Ich bin im Sowohl als auch und weder noch ....

    ?

    Kennst Du diese Socken ?

    Alles darf sein wie es IST .

    Geschieht es in der allumfassenden LIEBE , ist es WUNDERVOLL .

    ❤?❤


    spirit.jetzt/mediathek/image/819/

  • Diese Meditationen sind etwas sehr wichtiges, wenn man den spirituellen Weg der Enthaltsamkeit gehen will. Im Christentum gibt es diese Meditationen nicht. Deshalb gibt es dort auch soviele Probleme, die mit dem Zölibat zusammenhängen. Die christlichen Priester lernen nie wirklich, wie sie ihre sexuellen Energien selbstständig transformieren können.

    Naja, im Zen gibt es auch einige Missbrauchsgeschichten (Amerika, Deutschland, Japan,...) und die Lehrer scheinen in ihrer Machtposition dafür anfällig zu sein.


    Kann mir nicht vorstellen, dass die Visualisierung bei sexuellem Verlangen dienlich ist und zu einer gefestigten Enthaltsamkeit führt.


    Wenn Menschen zum McDonalds essen gehen, so verzichte ich doch nicht aufs Essen - das wäre irgendwie bescheuert.


    Sex kann für die Kundalini hemmend oder hilfreich sein, dazu gibt es unzählige Abhandlungen.


    In seinen Einzelteilen sieht die Attraktivität des Körpers schon ganz anders aus.

    Spricht fürs Leben ;)


    Liebe Grüsse

  • Vielleicht sind die Erläuterungen zu "Eros, Sex, und Liebe" von der deutschen Pathwork-Gruppe ja für einige von euch hier von Interesse. Ich fand die Lektüre äußerst spannend und lehrhaft. Ich glaube jetzt habe ich viel besseres Verständnis über die Zusammenhänge.


    http://pathworkgermany.de/en/w…44-Liebe-Sex-und-Eros.pdf


    Weitere Materialien findet ihr hier: http://pathworkgermany.de/die-lesungen/

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Danke @Asatrui ♾️


    Es kommt wohl auch drauf an, ob man Fleisches Lust, und darauf basierendes sexuelles Verlangen hat,

    Oder ob man naja...


    Steht in Asa's Link ?

  • Naja, im Zen gibt es auch einige Missbrauchsgeschichten (Amerika, Deutschland, Japan,...) und die Lehrer scheinen in ihrer Machtposition dafür anfällig zu sein.


    Kann mir nicht vorstellen, dass die Visualisierung bei sexuellem Verlangen dienlich ist und zu einer gefestigten Enthaltsamkeit führt.


    Wenn Menschen zum McDonalds essen gehen, so verzichte ich doch nicht aufs Essen - das wäre irgendwie bescheuert.

    Ausprobieren. Ich praktiziere diese Meditationen schon seit Jahren, und mein Sexualdrang ist mit Mitte 30 vollständig versiegt. Die dadurch freigewordene Energie ist in die höheren Chakren gewandert, was die geistigen Fähigkeiten stärkt.


    Zen ist ein Spezialfall, da die Mönche dort kein Zölibatsgelübde haben. Hinzu kommt, dass wenn asiatische Mönche in den freizügigen Westen kommen, es immer etwas schwieriges ist.


    Zum Thema fasten: auch das ist etwas enorm bereicherndes, wenn man es richtig macht, sich dafür Zeit nimmt und vorbereitet. Der Körper wird sehr leicht und man stößt recht einfach in höhere Bewusstseinsebenen vor. Mein längster Fastenzeitraum war zwei Wochen. Wenn man in dieser Zeit nichts macht, meditiert und ruht, dann hat man auch keinen Hunger. Das yogische System beschreibt das Fasten sehr gut.

  • Zen ist ein Spezialfall, da die Mönche dort kein Zölibatsgelübde haben. Hinzu kommt, dass wenn asiatische Mönche in den freizügigen Westen kommen, es immer etwas schwieriges ist.

    Ein Gelübde funktioniert nicht so, siehe Christentum


    Ausprobieren. Ich praktiziere diese Meditationen schon seit Jahren, und mein Sexualdrang ist mit Mitte 30 vollständig versiegt. Die dadurch freigewordene Energie ist in die höheren Chakren gewandert, was die geistigen Fähigkeiten stärkt.


    Wenn es dein Weg ist, so die Kundalini und Chakren zu stärken, so soll es so sein - für andere ist wiederum Sex als ganzheitlicher Akt jene Kraft.

    Zum Thema fasten: auch das ist etwas enorm bereicherndes, wenn man es richtig macht, sich dafür Zeit nimmt und vorbereitet. Der Körper wird sehr leicht und man stößt recht einfach in höhere Bewusstseinsebenen vor. Mein längster Fastenzeitraum war zwei Wochen. Wenn man in dieser Zeit nichts macht, meditiert und ruht, dann hat man auch keinen Hunger. Das yogische System beschreibt das Fasten sehr gut.

    Irgendwann stellte ich fest, bei dem "Anzufangen", bei dem ich auch "Ankommen" und "Bleiben"kann.


    Der von dir beschriebene Effekt beim Fasten hat man - neben anderen Vorzügen - auch mit einer qualitativ hochwertigen Nahrung (natürliche Ernährung wie Wildpflanzen) und daher ist eine Reinigungsphase als Übergang nicht notwendig.


    Liebe Grüsse