Sonderthread: Erschöpfender Austausch zu spirituellen Themen

  • Achso

    Lediglich war blöd formuliert.


    Jetzt mal vom Herzen.

    Du hast mir das größte Geschenk gemacht, was mir überhaupt jemand hätte machen können.

    Du hast mir den Weg nach Hause gezeigt, und das auf eine Art und Weise, die mich nicht an dich gebunden hat. Du hattest noch nicht mal Tendenzen dies zu tun. Dadurch war es mir überhaupt möglich dahin zu schauen. Alle meine Spirituellen Erfahrungen waren zwar schön und gut, aber nichts war vergleichbar mit dem Moment wo ich das erstmal wieder zu Hause war, ohne in einem Zustand zu sein.

    Sondern aus der Lebendigkeit des Seins.

    Mit deinen ganzen Fragen hast du einiges in mir losgetreten.

    Und ich vermute, dabei warst du einfach du selbst, hast einfach gefragt.

    Ziemlich charmant.

  • Dieses "Licht" wäre etwas, das einen berührt, bewegt? Das man auch als eine Art "Empfinden großer Liebe" beschreiben könnte, wobei es eher eine "Liebe" wäre, aus der heraus es nicht so zu konkretem Handeln bewegt?


    Hallo,


    derzeit ist viel los und ich komme nur Abends in Ruhe zum Forum, aber ich versuche (!) auf deine Fragen einzugehen.


    Nein, das Licht berührt und bewegt den Mensch nicht - da gibt es keine zwei Seiten von Licht und Mensch. Liebe als Gefühl ist im weltlichen Alltag und in der Menschwerdung, aber mit dem Geist können wir da ankommen.


    Ich erinnere an das erste Gebot im AT, vielleicht ist es von dieser Seite leichter?


    "Du sollst dir kein Bildnis machen von Gott"


    Hat jetzt wohl einen anderen Hintergrund und doch finde ich, es passt hier rein.


    Ist dir bewusst, dass du Menschen nach ihrer Gottestefahrung fragst und vielleicht gleichzeitig davon ausgehst, Gott wäre in den Begriffen zu finden oder würde zu einer Interpretation führen?


    Das ist unmöglich und daher habe ich von Beschreibungen gesprochen. Alle Begriffe und Interpretationen sind ja nur teilende Inhalte und würden Gott begrenzen, daher bricht die Erfahrung mit der Sprache.


    Wenn ich jetzt sagen würde, Gott ist Alles, würdest du dir wohl die Summe als Inhalt vorstellen und genau diese Vorstellung kann Gott nicht sein.


    Wenn ich jetzt sagen würde, Gott ist Nichts, würdest du dir wohl nur Nichts als Assoziation vorstellen können und auch diese Interpretation kann Gott nicht sein.


    Die Gottesebene ist jenseits einer inhaltliche Vorstellung und kann daher nicht mit unserem denkenden Körper erfahren werden. Viele beschreiben es aber so, dass sie das zuvor assozierte Nichts als vorstellungsfreies "Gefühl" (würde eher Existenz sagen) erfahren haben und das dadurch das Nichts nicht mehr ein Nichts war. Da die Erfahrung sich nicht in deinem Körper abspielt und jeder diese Grundlage als Manifestation in sich nur besitzen kann, wird auch oft in der Advaita- oder Zenszene gesagt, dieses Nichts ist zugleich Alles.


    Wenn man es kennt, ist es profan

    Wenn man es nicht kennt, klingt es absurd
    Während man es kennenlernt, ist es aber ein Wunder

    (Edgar Hofer)


    Mit der Erfahrung der Existenz sind dann Begriffe wie Unendlichkeit, welche nicht vorstellbar sind, griffig und klar.


    Liebe Grüsse

  • Ist dir bewusst, dass du Menschen nach ihrer Gottestefahrung fragst und vielleicht gleichzeitig davon ausgehst, Gott wäre in den Begriffen zu finden oder würde zu einer Interpretation führen?


    Das ist unmöglich und daher habe ich von Beschreibungen gesprochen. Alle Begriffe und Interpretationen sind ja nur teilende Inhalte und würden Gott begrenzen, daher bricht die Erfahrung mit der Sprache.

    Ich halte ja für möglich, daß Erlebnisse im Zusammenhang mit "Etwas" (z.B. als "Gott" bezeichnet) nicht immer mit derselben "Präsenz" zusammenhängen müssen. Mir ist bewußt, daß es problematisch ist sich in diesen Bereichen mit Menschenworten verständigen zu wollen, aber ich bin mir eigentlich sicher, daß es gelingen kann. Dabei nehme ich an, daß jede mögliche "Präsenz" in solchen Zusammenhängen bestimmte Charakteristika aufweist, die für den erlebenden Menschen auch prinzipiell spürbar sind, zumindest wenn er gezielt auf bestimmte Dinge achtet.


    da gibt es keine zwei Seiten von Licht und Mensch

    Es ist zumindest etwas, das den Menschen durchflutet?

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

    Einmal editiert, zuletzt von Dingens vom Jakobgut () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Dingens vom Jakobgut mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ist das noch so?

    Unstreichen (ernst nehmen) werde ich alle Erfahrung und euer Austausch zu dritt berührte mich - da ist alles stimmig. Hinzufügen beim Thema kann ich eh nichts und ich könnte nur jenes (für mich) wegstreichen, was sich vielleicht eh schon auflöste.


    Das Alles wahrnehmen als Summe aller Wesen in ihren jeweiligen aktuellen Zuständen ist für mich nicht das Einssein. Einssein ist der zustandsfreie Geist und das ist die Grundlage von Jedem und Keinem. Es ist ein Gefäss ohne Grenzen und du hast vollkommen wahr, es ist ohne Bedeutung in jeder Hinsicht.

  • Wie fühlt sich "Lokalität" ("Lokalisierung") an, so wie du es hier meintest? Wenn die menschlichen Körpersinne bei vollem Bewußtsein inaktiv sind, dann bezieht sich das auf einen meditierenden Zustand, ein "in die innere Stille gehen"? Ich würde sagen dieses Empfinden könnte auch während des Alltagsgeschehens und eigenem mittun darin vorkommen? Dann wären die Körpersinne und das was du "seelisches Innenleben" nanntest aber nicht inaktiv.

    Ja, im Alltagsgeschehen kommt die Welle (Selbst) und das Meer (Geist) gemeinsam vor, das kennt jeder Mensch ansatzweise ala sich unmittelbar am Sonnenaufgang erfreuen und da fühlen sich doch alle in der Regel "von sich nah und fern zugleich", oder?


    Mit der Erfahrung ist das Meer aber auch ohne Welle im Leben (weiterhin) in Sequenzen da und daher unabhängig von einem lokalen Geschehen (Wellenaustausch). Es ist aber ohne Bedeutung für das Leben an sich, da eine Welle nicht mit (seinem) Meer interagieren kann und daher nur ein Austausch mit anderen Wellen eine Realität besitzt. Das Meer ist daher im Leben nur ein Begleiter und du umschreibst das mit "innere Stille sein" stimmig. Alles dreht sich jedoch um die Menschwerdung und die freie Entfaltung nachdem sich der eigene Seelenteich sich sprengte.


    Was meinst du aber mit seelischen Innenleben?


    Seele und Körper sind für mich nicht zutrennen, die Körpersinne sind die Seele - daher mein Verweis auf den Panpsychismus. Ich würde lieber eigene Geistesenergie als Seele sagen und diese ist im Alltag im Hier und Jetzt.


    Unabhängig davon sollten wir "egoloses Ich" und "egogesteuertes Ich" bei deiner Frage nach dem seelischen Innenraum differenzieren.


    Wenn da noch eine abgetrennte Person (Ego ohne Geist) ist, welche das Geschehen aus und für sich bestimmen will, so würde ich das eher seelischen Innenraum nennen und daher nicht mit der Welle (Selbst im Geist) gleichsetzen, welche unverzerrt im Hier und Jetzt agiert.


    Liebe Grüsse

  • Mir ist bewußt, daß es problematisch ist sich in diesen Bereichen mit Menschenworten verständigen zu wollen, aber ich bin mir eigentlich sicher, daß es gelingen kann.

    Ja, da lege ich mich in dein Wort und bin offen.

    Ich halte ja für möglich, daß Erlebnisse im Zusammenhang mit "Etwas" (z.B. als "Gott" bezeichnet) nicht immer mit derselben "Präsenz" zusammenhängen müssen.

    Ja, das ist richtig und es gibt Zustände der Depersonalisierung oder einem ozeanischen Verschmelzen welche nichts direkt mit dem Erwachen (Erfahrung) oder einer Erleuchtung (Menschwerdung) am Hut haben. Es sind "Vorstufen", da ist noch eine abgetrennte Person (Ego) im Hintergrund und doch bricht der eigene Himmel langsam auf.

    Es ist zumindest etwas, das den Menschen durchflutet?

    Hm - sicher nicht wie bei Uriella ?


    Jesus kommt in der Bibel geerdet rüber und spricht nicht von verschiedenen Himmelswelten. Werdet wie die Kinder ist ein Hinweis, dass jenes "durchflutet" was ganz natürliches ist und jeder Mensch mehr oder weniger kennt. Es ist nicht zu verwechseln mit Energie von anderen Menschen tanken, wie es Gurus oder Sektenführer veranstalten und dann die Ausstrahlung von einem Rockstar besitzen. Ich glaube Jesus war sich dessen gewahr und daher hat die Masse ihn trotz authentischem Typus beim Tribunal ans Kreuz auserwählt. Interessant auch, dass er noch am Kreuz seinen letzten Zwei-feln erkannt und das es unmöglich ist, von Gott in irgendeinem Moment verlassen zu sein.


    Aber ja, es ist die Energie, welche wirklich heilen kann und Spiritualität nicht mehr als esoterischen Traum erscheinen lässt.


    Eigentlich ist die Gotteserfahrung nur zur Menschwerdung da und dient der Loslösung vom Ego als Taktgeber. Um Meer geht es nicht, der Raum ist für jenes frei, was das Leben durch uns spricht. Aber wie gesagt, diese Geisteshaltung kennt jeder und doch könnte sie zuvor nur nebenbei aufflackern.


    Liebe Grüsse

  • Die Beschreibungen im Verlauf haben sich bis hierhin gut aufgefächert, ich bin weiter am überlegen, wo ich inwiefern ansetzen könnte. Ersteinmal wirkt diese Frage auf mich reizvoll:

    Mancher, der ein Stück Kuchen ißt, findet es "göttlich". Wenn im Zusammenhang mit spirituellem Erleben "das Göttliche" benannt wird, dann frage ich mich hier, was das wohl für ein Etwas sein mag. Zumal die Schilderungen ja oft eher von dem abweichen, was ich als Auswirkung von "Einswerden mit Gottes Geist" betrachten würde, nämlich nicht ein Aufgehen in einem "Großen Ganzen", sondern eine Stärkung des "Selbst" (das ist ein Begriff, den ich einfach mal aufgegriffen habe, weil er hier oft verwendet wird). Das Selbst wird darin licht und mehr eigen, denn aus Gott kommt Zugang zur einzigen inneren Lebendigkeit, die dem "Selbst" mehr Leben "einhaucht", auf eine völlig lichte Weise.

    Ja, das ist richtig und es gibt Zustände der Depersonalisierung oder einem ozeanischen Verschmelzen welche nichts direkt mit dem Erwachen (Erfahrung) oder einer Erleuchtung (Menschwerdung) am Hut haben. Es sind "Vorstufen", da ist noch eine abgetrennte Person (Ego) im Hintergrund und doch bricht der eigene Himmel langsam auf.

    Ja, im Alltagsgeschehen kommt die Welle (Selbst) und das Meer (Geist) gemeinsam vor, das kennt jeder Mensch ansatzweise ala sich unmittelbar am Sonnenaufgang erfreuen und da fühlen sich doch alle in der Regel "von sich nah und fern zugleich", oder?

    Ich frage mich, worauf das hinausläuft. Zum einen: Sagt dir die Beschreibung etwas, die ich hier von mir oben selbst nochmal zitierte? Zum anderen: Steht nach deinem Verständnis "Lokalität" tatsächlich immer "Höherem" im Weg? Was meint "Lokalität" nun genau? Daß irgendwie Arten von Lokalität erlebt werden? Oder, daß "Lokalität" in einer Art erlebt wird, die im Bewußtsein starke Dominanz hat?


    Wenn Welle = Selbst und Meer = Geist (vermutlich hier spirit), was wäre dann die Luft über dem Meer?


    Sich am Sonnenaufgang erfreuen hatten wir schonmal als Beispiel gestreift. Ich denke hier empfinden Seelen verschieden. Eventuell wäre das worauf du hinauswillst vergleichbar mit Empfinden bei der Betrachtung der Sterne am nächtlichen Himmel? Vielleicht auch bei bestimmten Sternen in ganz besonderer Weise und bei anderen weniger? Du hast auch schon in anderer Hinsicht auf die Wirkung von Natur Bezug genommen, als etwas, das auf Menschen in bestimmter Weise wirken kann, Einfluß auf sie nehmen.

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Ich frage mich, worauf das hinausläuft. Zum einen: Sagt dir die Beschreibung etwas, die ich hier von mir oben selbst nochmal zitierte?

    Ich glaube, dass oft das "Göttliche" als etwas definiert wird, was in unerreichbarer Ferne liegt und nichts damit zu tun hat, dass als Seele dafür entschieden werden kann, Gottes Geist zu ergreifen. Es wird oft als passives Einheitserleben beschrieben, ohne daran zu glauben - oder es sogar als einzigen Weg zu sehen - dass "Göttliches" mit einem aktiven Schritt in die "richtige" Richtung, der zu gehen wäre, verbunden ist.

  • Es wird oft als passives Einheitserleben beschrieben, ohne daran zu glauben

    Fragt sich, wie es zu solchen Erfahrungen kommt, was da eigentlich geschieht. :)

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  • Fragt sich, wie es zu solchen Erfahrungen kommt, was da eigentlich geschieht.

    Könnte es damit verbunden sein, dass noch an Glaubenssätzen festgehalten wird, die einen davor "bewahren", sich bewegen zu müssen? Dass man sich hinter einer Art von Hilflosigkeit und Ohnmacht versteckt, weil man Angst davor hat, etwas zu verändern? Weil man kein Vertrauen in Gott hat und mehr Vertrauen hat in Dinge, die einem Sicherheit vortäuschen?


    Und aus diesem Erleben heraus holt man das Göttliche in eine Ebene (herunter), die einem als erreichbar erscheint und sieht nicht, dass es darum ginge, eine höhere Ebene anzustreben und sich Gott zu nähern, indem man ihn über alles liebt und nicht als etwas betrachtet, was man besitzen, über das man verfügen kann.

  • Was meinst du aber mit seelischen Innenleben?

    Hatte ich nur aufgegriffen?

    und auch kein seelisches Innenleben (Visionen, Gefühle, ...) ist mehr vorhanden

    Seele und Körper sind für mich nicht zutrennen, die Körpersinne sind die Seele - daher mein Verweis auf den Panpsychismus.

    Zitat von Wikipedia

    Panpsychisten gehen davon aus, dass sich im Laufe der Evolution eine zunehmende Entwicklung geistiger oder mentaler Eigenschaften ereignet hat. Man kann sich nun fragen, ob und wie Geist aus der Materie hervorgehen kann. Dualisten behaupten, dass der Geist nicht aus der Materie hervorgehen kann und prinzipiell von anderer Art ist als die Materie. Materialisten hingegen behaupten, dass mentale oder geistige Eigenschaften nichts anderes sind als komplexe Anordnungen von rein materiellen Dingen. Panpsychisten verneinen die dualistische Trennung von Geist und Materie. Sie verneinen aber auch die These, dass geistige oder mentale Eigenschaften aus rein materiellen Dingen plötzlich und unvermittelt hervorgehen können. Für Panpsychisten ist die Entwicklung des Geistigen und Mentalen nur dann erklärbar, wenn Vorstufen des Geistigen oder Mentalen schon in die Grundstruktur der materiellen Welt integriert sind. Solche Vorstufen mentaler Eigenschaften werden oft „proto-mentale“ Eigenschaften genannt. Der zeitgenössische Panpsychismus behauptet daher nicht, dass Atome oder Bakterien zum Beispiel Schmerzen oder ähnliche Bewusstseinszustände erleben können. Moderne Panpsychisten nehmen daher auch nicht an, dass alle Dinge eine Seele haben.

    Also wenn ich das richtig verstehe, wäre nach einer solchen Annahme trotzdem eine Seele denkbar, die Körper erst ausbildet, formt? Es ginge lediglich darum es so zu betrachten, daß Geist und Materie nicht grunsätzlich zweierlei sind. Daß die zwei Gestalten darstellen wird nicht unbedingt bestritten? Wenn etwa Materie als "leblose Geistsubstanz" betrachtet wird, dann wäre zwar Materie und Geist nicht völlig Verschiedenes und doch im aktuellen Zustand sehr unterschiedlich. So wie Eis und Wasserdampf vielleicht.

    Geldfrei wohnen auf dem Jakobgut (Stadt oder Land), schriftlich kommunizieren, weitgehend ohne Zwang zu "gemeinschaftsfördernden Ritualen", Möglichkeit zu Selbstversorgung, wesentlicher leben - Aussteigen aus der Konsumsekte - wir haben noch Raum frei.

  • Hallo,

    Der Kuchen ist ohne Eigenschaft und doch wird er oft im Nachhinein als "göttlich" bewertet. Diese Bewertung ist eine Erleuchtungsfalle und will losgelassen werden, sie behindert die Menschwerdung.


    Erwachen kann ja auch nur sein, wenn man sich davon keine Aufwertung mehr erhofft (siehe Hermann Hesse Siddhartha, Eckhardt Tolle auf der Parkbank, ...) und doch ordnet man die Erfahrung danach ein. Das Ego wird also nicht durch die Erfahrung genommen, aber es bündelt den ganzen Wertigkeitsdrang und gibt einem eine nicht spekulativ-unendliche Identität. Das Ego ist nur da, weil es keine Identifikation (Seelenglauben, Beispiel Elefant im Buddhismus,...) besitzt und von einer suchenden Begebenheit konditioniert wurde. Je nach Einpendelzeit in diese stille Identität (Meer) fließen alle Wertigkeitsmuster ab und verlieren ihre Aktivität. In diesem Zuge kann die lebende Identität (Meer und Welle sind eins) allen Raum im Alltagsgeschehen einnehmen. Diese kann und will nicht mehr "göttlich" sein und findet sich in jenem, was vermutlich keiner so recht ganz sein will, also ein ganz "normaler" Mensch. Dieses alltägliche Menschsein bewegt sich wertfrei, für andere und sich und tankt sich körperlich als lebende Identität auf - im Gegensatz zur stillen Identität ohne Körper - mit den farbigen "Gefühlen" (Kundalini, Chakren,...).


    Nein, ein Aufgehen in einem "Großen und Ganzen" gibt es nicht, das wären ja wieder zwei Seiten. Im "Großen und Ganzen" ist man ja aufgegangen und daher kann es sich ja nur noch um die Inkarnation der lebende Identität gehen.


    Zum anderen: Steht nach deinem Verständnis "Lokalität" tatsächlich immer "Höherem" im Weg? Was meint "Lokalität" nun genau? Daß irgendwie Arten von Lokalität erlebt werden? Oder, daß "Lokalität" in einer Art erlebt wird, die im Bewußtsein starke Dominanz hat?


    Wenn Welle = Selbst und Meer = Geist (vermutlich hier spirit), was wäre dann die Luft über dem Meer?


    Sich am Sonnenaufgang erfreuen hatten wir schonmal als Beispiel gestreift. Ich denke hier empfinden Seelen verschieden. Eventuell wäre das worauf du hinauswillst vergleichbar mit Empfinden bei der Betrachtung der Sterne am nächtlichen Himmel? Vielleicht auch bei bestimmten Sternen in ganz besonderer Weise und bei anderen weniger? Du hast auch schon in anderer Hinsicht auf die Wirkung von Natur Bezug genommen, als etwas, das auf Menschen in bestimmter Weise wirken kann, Einfluß auf sie nehmen.

    Es gibt kein Unterschied zwischen "Höherem" und "Lokalität". Manchmal ist man stille Identität (Meer) und manchmal lebende Identität (Meer und Welle sind eins), primär ist nur die letztere Identität für das Leben von Bedeutung. Lokalität meint, dass die Welle nur mit anderen Wellen interagieren kann und daher in jedem Fall sich nur mit einem lokalen (Baum, Mensch, Sonne, Tier, Pflanze,...) "Gegenpart" sich zielorientiert austauschen kann.


    Luft kann es zusätzlich nicht geben, da diese ja schon im Meer enthalten ist. Ich kann aber sagen, das Meer ist die Summe aller Formen in ihrem Grund (nicht Zustand) und daher (!) ist der Grund in einem Wesen absolut identisch mit der Summe der Gründe aller Formen. Wenn du aber mit Luft nicht eine monokulare Form meinst und auf den unbegrenzten leeren Raum hinweist, indem sich die Formen bewegen, so ist diese Luft natürlich nicht im Meer enthalten, sondern mit dem Meer identisch. Das Meer ist also dieser unbegrenzte leere Raum des Universums und in jeder Form als Grund enthalten.


    Evolution ist, dass alle Formen (als Vertretung durch den Menschen) in einem Lebensmoment alle ihre jeweilige Meereswelle zeitgleich sind und dadurch sich mit diesem universellen Raum der Leere zu einem Licht einen - für diese materielle Auflösung benötigt es nicht, das alle Menschen das Meer als ihre stille Identität erfahren. Solange die Evolution als materielle Transformation zu Gott nicht abgeschlossen ist und man als Mensch stirbt, erfährt man über seine Wellentod trotzdem schon das Licht als von allen Farben erfüllt und nicht wie im Leben als Raum der stillen Leere.


    Nein, beim Sonnenaufgang ala ozeanisches Verschmelzungsgefuhl (die Welt oder sich distanziert als Welt wahrnehmen) reden wir aneinander vorbei. Da ging es mir um den Weg der Selbsterkenntnis (der eigene Himmel bricht langsam auf) und nicht um eine Naturerfahrung. Den Sonnenaufgang erwähnte ich sowieso in einem anderen Zusammenhang (Welle im Meer) und war nur ein Hinweis, dass jeder Mensch als Welle (Einheit im Hier und Jetzt) in kurzen Sequenzen kennt.


    Die Welle ist wie der Lebensatem, die eigene Farbwelle atmet aus und kann (ohne seine Welle) ganz eine andere Farbwelle einatmen (wahrnehmen). Mit der Menschwerdung ist aller Platz für diesen Atem und das "Gegenüber" wird einem auf selbstverständliche Art gleich wichtig - aber das ist nur möglich, wenn der Glaube an eine eigene unendliche Seele (dazu habe ich schon viele Zitate von den großen Mystikern gepostet) sich als suchendes Ego entkleidet. Ansonsten hängt man fast ausschließlich in einer Ich-Perspektive fest, welche dem Lebensatem nicht gerecht werden kann.

    Mit der Erfahrung der Existenz sind dann Begriffe wie Unendlichkeit, welche nicht vorstellbar sind, griffig und klar.

    Mal eine Gegenfrage, wenn auch ein mit einem weit hergeholten Beispiel:


    Du hast ein "unkaputtbares" Raumschiff mit "Sprit ohne Ende" und fliegst in einer Linie von der Erde weg.


    Kommt da für dich eine Grenze oder könntest du ewig weiterfliegen?


    Liebe Grüsse

  • Teil zwei, dann Godbye ?

    Hatte ich nur aufgegriffen?

    Du hast von Körpersinnen und einem seelischen Innenraum gesprochen.


    Diese Trennung kam von dir, ich habe von vergeistigten Körpersinnen (Welle im Meer) gesprochen. Das was du mit seelischen Innenleben meinst, ist für mich (!) schlichtweg das Ego und die Summe aller unsere eigenschaftlichen Muster. Du kannst wohl Geist und Materie in einer lebenden Form (Welle im Meer) nur als getrennt wahrnehmen bzw. als irgendwie (!) zwei ineinander, da du einen Seelenglauben besitzt. Wir kommen nicht weiter bzw. werden uns - in meinen Augen - nie bei der Thematik verstehen, wenn wir von der Dreifaltigkeit Seele, Geist und Körper ausgehen.

    Also wenn ich das richtig verstehe, wäre nach einer solchen Annahme trotzdem eine Seele denkbar, die Körper erst ausbildet, formt?

    Da beziehst du dich auf den Wikipedia Artikelausschnitt und den kann ich nicht bestätigen. Panpsychismus wird verschieden ausgelegt (ähnlich wie das Christentum) und es sollte von mir nur ein Hinweis sein, dass Materie und Geist näher zusammen sind, als die meisten vermuten.


    Zu deiner Frage darauf: Nein, es ist unmöglich, da keine zwei Instanzen vorliegen können. Ich bitte dich, falls du kannst und willst, den Begriff Seele bei deinen Nachfragen an mich zu wegzulassen bzw. es sollte dir bewusst sein, dass ich - immer wenn du Seele schreibst - je nach dem in vergeistigtem Körper oder Ego übersetzen muss.


    Jesus konnte sich wohl nur Sohn Gottes nennen, da er den Glauben an eine eigene unsterbliche Seele für das Leben als egoistische Illusion erkannte - aber dieses Kreuz nur am Rande.


    Auffallend ist auch, dass die Lichtgestalt Jesus mit seinen Wundern in der damaligen Geschichtsschreibung (die gut dokumentiert wurde bei alle wichtigen Geschehnissen) so gut wie nicht erwähnt wurde und irgendwie kann das nicht zusammen passen.


    Die Bibel wurde wohl in Richtung "Rockstaridol mit Wundertaten" geschrieben und es wundert mich auch, dass nirgends steht, wir sind alle Töchter und Söhne Gottes.


    "Christusbewusstsein" wurde schon vor Jesus Zeiten gelebt, wie man auch dazu keine Bibel lesen brauch - da bin ich mir, für mich, sicher.


    Wenn etwa Materie als "leblose Geistsubstanz" betrachtet wird, dann wäre zwar Materie und Geist nicht völlig Verschiedenes und doch im aktuellen Zustand sehr unterschiedlich. So wie Eis und Wasserdampf vielleicht.

    Nein, egal welcher Aggregatzustand Wasser annimmt - Geist und Körper sind in jeder Hinsicht eins. Geist und Körper sind im Leben nur getrennt voneinander, wenn das Ego den Körper bestimmt und daher der Geist leblos drunter liegt oder ein wacher Mensch in seinen stillen Identitätsmomenten (Meer) nicht in seinem Körper ist.


    Liebe Grüsse

  • Zuerst das was recht einfach zu klären sein dürfte:

    Du hast von Körpersinnen und einem seelischen Innenraum gesprochen.

    In diesem Thread finde ich vor deiner von mir schon zitierten Verwendung des Begriffs keine solche Stelle bei mir.


    Ansonsten nehme ich es als Abschweifung wahr, aber ich lasse mich soweit auch mal darauf ein, weil es uns den hier gesuchten Antworten vielleicht näherbringt und auch für sich nicht uninteressant sein wird.

    ich habe von vergeistigten Körpersinnen (Welle im Meer) gesprochen.

    Vergeistigte Körpersinne, hm. Nimmst du an, daß es keine "Flamme" gibt, die sich nach einer Verkörperung nochmal irgendwo verkörpert?

    wenn wir von der Dreifaltigkeit Seele, Geist und Körper ausgehen.

    Wir gehen von eigenem Erleben aus, sind bemüht es zu beschreiben und zu vergleichen?

    Du hast ein "unkaputtbares" Raumschiff mit "Sprit ohne Ende" und fliegst in einer Linie von der Erde weg.


    Kommt da für dich eine Grenze oder könntest du ewig weiterfliegen?

    Da diese Reise mit einem materiellen Objekt erfolgt, würde ich sagen, daß irgendwann eine Grenze kommt (oder das Raumschiff verschwindet irgendwann, aber das geht ja nicht wenn es in einem "überkosmischen" Sinne im Gegensatz zu üblicher Materie unkaputtbar wäre).


    Das Meer ist also dieser unbegrenzte leere Raum des Universums und in jeder Form als Grund enthalten.

    Mein Ausgangspunkt war dabei, daß als "Welle" ja meist wohl etwas verstanden wird, das am der Oberfläche einer Wasserfläche stattfindet? Und ohne Oberfläche keine solche Welle.

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    Einmal editiert, zuletzt von Dingens vom Jakobgut () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Dingens vom Jakobgut mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Auffallend ist auch, dass die Lichtgestalt Jesus mit seinen Wundern in der damaligen Geschichtsschreibung (die gut dokumentiert wurde bei alle wichtigen Geschehnissen) so gut wie nicht erwähnt wurde und irgendwie kann das nicht zusammen passen.

    Zufällig ist ja die Frage nach dem Erleben von "alles sehen" hier eine der aktuellen Hauptfragen. :)


    Kennst du diesen Zustand? Wenn ja, was hast du denn diesbezüglich gesehen? Da Dominique soweit ich es bisher verstand schon angab einen solchen Zustand erlebt zu haben, könnte auch noch jemand gefragt werden. ;)


    Das nur um es mal anders zu beantworten, als wenn ich jetzt Bücher rauskramen und an Überlieferungen orientiert argumentieren würde.

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  • [...] es wundert mich auch, dass nirgends steht, wir sind alle Töchter und Söhne Gottes.

    Könnte es sein, dass wenn eine Welle sagt: "Ich bin eine (göttliche) Welle", sie gleichzeitig meint: "Du bist eine (göttliche) Welle."?

    Wenn ja, könnte daraus geschlossen werden, dass wenn ein Mensch sagt: "Ich bin Gottes Sohn", er auch meint: "Du bist Gottes Sohn/Tochter."? Ich bin mir sicher, dass es so gemeint ist. :)

  • Ich bin mir sicher, dass es so gemeint ist.

    Diese biblische Begrifflichkeit ist nach meinem Verständnis eine reine (geistbezogene) Beziehungsbegrifflichkeit, die sich eigentlich nicht auf soetwas wie irdische Geschlechter bezieht.


    "Denn ihr seid alle Söhne Gottes durch den Glauben an Jesus Christus. Denn wie viele euer auf Christus getauft sind, die haben Christus angezogen. Da ist kein Jude, kein Grieche, da ist

    kein Knecht, kein Freier, da ist kein Mann noch Weib: denn ihr alle seid eins in Jesus Christus." Gal 3,26-28

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  • "Denn ihr seid alle Söhne Gottes durch den Glauben an Jesus Christus. Denn wie viele euer auf Christus getauft sind, die haben Christus angezogen. Da ist kein Jude, kein Grieche, da ist

    kein Knecht, kein Freier, da ist kein Mann noch Weib: denn ihr alle seid eins in Jesus Christus." Gal 3,26-28

    Ist das Einssein?

  • Einssein in Gott (christliches Verständnis) als Sohn (irdisch männlich, weiblich oder sonstwas), als Wesen aus dem Geist Gottes sein/empfinden.

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